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4 681

Heute, 11:44

Maximale Detaillierung im minimalen Maßstab
durch optimale Fertigungstechnologien.

Hut ab vor solch einer Leistung!

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

4 682

Heute, 13:53

Danke Ray.

Ok, jetzt mal etwas, bei dem wir Jungs uns besser auskennen: Wummen.

Oder zumindest meinen es zu tun.

In der Modellbau-Vergangenheit waren die Geschütze meist Rotationskörper und erst in größeren Maßstäben wurden Details wie Zündpfannen und Wappen nachgerüstet. Das war Einzelanfertigung oder komplexer Guß. Die Ausrede des Aufwands gibt es jetzt nicht mehr. Deshalb habe ich endlich mal die neuen Geschütze meiner Vic fertig gemacht. Einfach mal als Diskussionspunkt.

Die von uns meist gezeigte Variante mit offen liegender Zündpfanne und ohne Tompion (Holzstöpsel vorne)
ist halt einfach so, wie wir die Dinger aus Museen und von Wracks kennen. Doch im echten Seefahrerleben war es wahrscheinlich meist anders, diese Erscheinung sah man wohl eher selten. Es gibt genügend Anordnungen, Berichte und Wrackfunde, die die Geschütze in der mir wichtigen Zeit als meistens "geladen" beschreiben. Das heißt auch, dass die darin gestaute Pulverladung wasser- und feuchtigkeitsgeschützt sein musste. Dafür verwendete man vorne die Tompions, einfache Holzdrehteile als Stöpsel. Auf vielen Gemälden sind die weiß zu sehen.

Auch das empfindliche Zündloch musste geschützt werden. Dafür gab es Bleiabdeckungen, die dieses und - wenn das Geschütz damit ausgerüstet war - das Steinschloss schützte und vor allem auch das Loch gegen Feuer und Funken versiegelte.

Wenn das Geschütz bereit für das Gefecht gemacht wurde wurde der Tompion spätestmöglich entfernt und auch die Abdeckung des Zündlochs kam erst kurz vor dem Schuss weg.

Somit gab es im echten Leben eigentlich hauptsächlich folgende Zustände:
- Gestaut, verzurrt, ausgerannt mit Abdeckung über Zündloch bzw. Zündschloss und mit Tompion
- kurz vor dem Schuss ohne Abdeckung über Zündloch bzw. -schloss und ohne Tompion

Somit kommt hier der Dreiklang mit Pfanne, Schloss und Abdeckung.





Und hier der Fünfklang der für die Vic benötigten Geschütze:
32 Pfünder medium unteres Batteriedeck, 24 Pfünder medium mittleres Batteriedeck, 12 Pfünder lang oberes Batteriedeck, 12 Pfünder medium Back, 12 Pfünder kurz Achterdeck.

Die klassische Darstellung "pur"








Zündschloss. Hierbei ist zu überlegen, auch der Tompion könnte gesetzt sein, falls der Feind noch nicht in Schussweite ist.








Und mit Abdeckung und Tompion.







Die Farbigkeit der Bleiabdeckung habe ich den Artefakten aus Thorsminde angepasst. Auch die Löcher der Befestigung. Daraus ergibt sich auch die hintere Befestigung über den Ring, alle anderen Bindearten würden abrutschen.
Die Farben der Tompions - Holz natur, weiß, rot - sind den Artefakten und Gemälden entnommen, sollten am Modell natürlich einheitlich sein. Wahrscheinlich waren die holzfarbenen die am Meisten anzutreffenden, da die Tompions ja als 10er-Drehteil als Rohling mitgeführt wurden und bei Bedarf einfach losgesägt wurden. Ob dann jedesmal gepönt wurde wage ich zu bezweifeln.


Hier noch zwei Maßstabsbilder :-)






XXXDAn
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

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