Danach kam ein neues Abenteuer, die Wanten.
Irgendwie kamen mittlerweile alle interessanten Dinge, die ich ausprobieren wollte immer an den Punkt, an dem die Wanten nötig gewesen wären. Also weiter davor drücken war nicht, hinein ins neue Abenteuer.
Die Kabel für die Wanten und Stage hatte ich bei bei
www.modellbau-takelgarn.de bestellt. Dieses haben das Sortiment komplett in Zehntelmillimeterschritten, und auch war das stehende Gut in Braun und nicht das übliche bläuliche Tiefschwarz.
Durch das Braun konnte ich die von mir gewollte Farbgebung gut einstellen. Zuerst habe ich die Taue mit stark verdünnter schwarzer Künstlertusche einen ganzen Tick dunkler gemacht. Schöne Sauerei das war. Der Rasen im Garten sieht immer noch nach Sonnenbrand aus, aber die neue Erscheinung ist jetzt verglichen mit der ursprünglichen eine tiefbraune. ...
Für das Kleiden der Augen oben und der ersten Want habe ich wieder zur Leim-Fake-Methode zurückgegriffen, die ich auch für die Wasserstage genommen hatte. Dazu habe ich den zu kleidenden Bereich ausgemessen und an den Grenzen immer mit einem Behelfsgarn einen Markierungsknoten als Leimgrenze gemacht.
Danach habe ich die Fake-Kleidung aufgetragen. Das betraf die Augen unterhalb der Saling auf einer Länge, die der Mastkopfhöhe entspricht und die vorderste Want auf der ganzen Länge.
Vorgehensweise war immer gleich: Eine Lage Weißleim mit dem Hölzchen großzügig aufgetragen, um den Leim nach diesem Bild mit den Fingern im Dreifingerverfahren gut zu verteilen und mit Spucke zu glätten, trocknen lassen, danach wiederholen und abschließemd mit schwarzer Farbe versiegeln. Die Wanten waren somit fertig für die weitere Konfektionierung.
Als nächstes habe ich den Umfang des Mastkopfes festgestellt ...
... und eine Schablone gebaut. Ein Rundholz von 10 mm wurde so lang mit Papier umwickelt, bis es die nötigen 11 mm der Testschlaufe erreicht waren.
Die Schlaufe mit einer Klemmpinzette fixiert ...
... mit 10 Knoten - 5 oben und 5 unten - zusammengebunden ...
... und das Paket mit einem Plattbindsel sauber gefestigt.
Die beiden Masttakel bekamen noch ihre Kauschen.
Da eine ungerade Anzahl von Wanten vorhanden ist, wurde die hinterste mit der gegenüberliegenden Seite in einem Hufeisenspleiß zusammengefasst.
Und dann gab es schon die erste Probemontage. Masttakel steuerbord, Masttakel backbord, erstes Wantpaar sb, erstes Wantpaar bb und so weiter. So konnte ich prüfen, ob die hinteren Wanten auch unter die hintere Quersaling passen - taten sie zunächst noch nicht.
Deshalb die Wantpaare nochmals hochgelupft und alle Paare successiv weiter nach vorne gedreht. Und dann passte es schon.
Als dann die Stage noch darüber zum Liegen kamen, wurde alles sowieso nochmals enger zusammengefasst und hält die hintere Saling nun gut frei.
XXXDAn
PS: Hier sieht man auch wieder, wie sich Modellbauers Ungeduld rächen würde, wenn man Eselshaupt und sogar die Mars schon verklebt gehabt hätte ...