Kaum bin ich mal ein paar Tage im Urlaub schon wieder explodiert hier die Detailwunderwelt !
Was ein wundervolles Detail mit den Krähennestern !
Wenn man nicht drauf achtet dann bemerkt man das gar nicht ... jetzt fallen sie mir prompt bei vielen der Graphiken auf ... wunderbar umgesetzt.
Das hochgebundene Tuch wird sehr überzeugend ...
der Geländerschmuck ist auch klasse geworden. Wie hast Du die goldene Bordüre so exakt hinbekommen ?
Das mit den hängenden Ankern war wohl vor allem ein Problem mit der bausatzseitigen Ausführung des Heller-Modells an sich.
Obwohl es auch im RMG ein historisches Modell einer maltesischen Galeere mit solchen hängenden Ankern gibt. Vielleicht soll das auch nur ganz einfach den Vorgang an sich zeigen.
https://collections.rmg.co.uk/collections/objects/66489.html
Die Lösung mit den ins Bugkastell eingeschobenen und gesicherten Ankern ist aber sicherlich der Goldstandard schlechthin ... zudem ja auch die erforderlichen Vorrichtungen zur Aufbewahrung dort vorgesehen sind ... ist auch auf diversen Abbildungen genau so zu erkennen.
Zum Typ der verwendeten Anker sei dennoch gesagt, daß auf mehreren zeitgenössischen Stichen auch ein sehr detaillierter "Standard"-Anker mit zwei Fluken zugeordnet wird.
Wir können also davon ausgehen, daß auch diese verwendet wurden. Da gab es also durchaus noch mehr als uns unsere Modellbauwelt zunächst zeigt.
https://www.bfhg.de/sammlung-prisard/bil…nde-r%C3%A9ale/
Die Besorgnis der zu schweren Anker für die Balken kann ich aber nicht nachvollziehen ... stelle die dazugehörigen Berechnungen in Frage .
Begründung: Die Schiffskonstrukteure hatten, nicht nur seitens der Galeeren, sondern aus vielen anderen Schiffstypen, über einen Zeitraum diverser Jahrhunderte weit mehr als ausreichend Erfahrung sammeln können um die erforderlichen Holzdimensionen so festzulegen, daß eine der Aufgabe entsprechende, gut ausreichende Festigkeit gegeben war.
Wie absurd wäre es wenn über wenigstens zwei Jahrhunderte Galeeren der Neuzeit ständig Bruchprobleme gehabt hätten ? Einfach unglaubwürdig !
Daß die damaligen Konstrukteure daraus nicht gelernt hätten ist meines Erachtens extrem unwahrscheinlich. Spätestens nach dem ersten Bruch hätte man in der Marine das in der Regel sofort durch eine besser dimensionierte Konstruktion ersetzt .
Holz ist sehr belastungsfähig und schon wenige Zentimeter mehr Querschnitt können weitaus höhere Lasten tragen ... im Modell wäre solch ein höherer Querschnitt oft gar nicht bemerkbar .
Winzige 1mm mehr (bezogen auf 5x5mm) , fast unmerklich in 1/75, bedeutet aber in Realität enorme 50% mehr Querschnitt und wesentlich mehr Tragfähigkeit ... und wie schnell haben wir gerade im Plastikmodellbau völlig realistätsferne Dimensionen ... eigentlich ständig !
Zusätzlich gebe ich zu bedenken, daß sich Hellers Formenschneider wohl in vielen Fällen/Bausätzen gar nicht bewußt waren, was sie da in welchen Dimensionen gestalten.
Daß man hier fast ohne historische Detailpläne, oft nur auf einem Museumsmodell basierend, einen unglaublich guten Bausatz machte, der halt wie alle Modelle Grenzen hat ... entweder im Verständnis was man da gerade machte oder weil die Finanzen der Firma es einfach nicht zuließen.
Da denke ich an begonnene Details, wie die nicht zu Ende konstruierte Schräge der großen Mittelkanone, oder auch diverse Details, die erst in den letzten Seiten dieses Baubericht überhaupt bedacht werden.
Man kann aber davon ausgehen, daß solch eine Lagerung der Anker außerhalb am Bug nur für einen kurzen Zeitraum stattgefunden hat ... schon um die Anker nicht zur verlieren.
Daß die Anker danach, wie bei praktisch allen anderen Schiffen auch, vom Tau getrennt wurden und sicherer gelagert wurden und dort durch diverse weitere Taue gesichert wurden halte ich ebenfalls für eine Selbstverständlichkeit.
Warum in aller Welt sollte man diesen Standvorgang bei Galeeren anders machen als sonst auch ? In diesem Fall wie gezeigt im Bugkastell.