Hallo Stefan und sorry, dass es ein bisschen gedauert hat mit der LED-Antwort.
Erst aber mal ein dickes Kompliment für Deine Gitarristin - ich vermute Deine Tochter?
Bin selber Hobby-Gitarrist und freue mich natürlich stets über Nachwuchsförderung.
Wir waren so blöd und haben unserem Ältesten letztes Jahr mit 7 ein Schalgzeug spendiert - Vorteil: Papa sitzt selber laufend dran und trommelt - Nachteil: ein Mordslärm in der Hütte...
Nun zu den LEDs. Jetzt kommt einfach mal eine Auflistung an Grundwissen - bringt in meinen Augen mehr, als nur eine Einzelbetrachtung. Du wirst eh Deine eigenen Erfahrungen machen und binnen kürzester Zeit Dein eigenes Know How aufbauen.
Bitte um Nachsicht - es ist geschrieben für "Null-Ahnung-Einsteiger":
- LEDs gibt es in zahlreichen Formen und Größen, mit Beinchen üblicherweise 3, 5 und 10 mm griß, ohne Beinchen bis zur Größe die kaum noch sichtbar ist.
- LEDs gab es anfänglich in rot, gelb und grün - mittlerweile auch in blau und weiss. Weiss gibt es zwischenzeitlich in zig Tönen ("Wärme").
- LEDs kosten üblicherweise zwischen ca. 2 Cent und 20 Cent.
- Es gibt Miniatur-LEDs in SMD ("Surface Mount Devices") auch bereits mit Anschlussdrähten - ca. 70 Cent.
- Darüber hinaus existieren mehrfarbige LEDs in verschiedensten Kombinationen.
- LEDs anzupinseln ist Unfug - es ist unnötig viel Arbeit, schwer sauber hinzubekommen und schlicht ineffizient - besser ist eiinfach die optimale LED zu selektieren und zu kaufen.
- Achtung: LEDs haben anders als Glüühdirnen kein Rundumlicht sondern einen mehr oder weniger fokussierten Lichtkegel. Es gibt auch "Breitstrahler". Also: immer auf den gewünschten / gegebenen Lichtkegel achten.
- Immer an das Streulicht denken. LED-Licht strahlt durch dünnen Kunststoff hindurch. Also Gehäuse oder Befestigungsplatten mit einer Schicht schwarzer Farbe abdecken.
- LEDs haben eine feste Betriebsspannung, die durch den verwendeten Chip definiert ist. Meist im Bereich 1,4 bis 2,9 Volt.
- LEDs werden über einen definierten und begrenzten Strom betrieben. Hierfür nimmt man am einfachsten Vorwiderstände. Ohne diese raucht der LED-Chip ab (kurzer Lichtblitz, Ende).
- Der zum Verständnis einfachste Weg ist der Anschluss jeweils einer LED über einen individuellen Vorwiderstand.
- Die Spannungsversorgung kann durch eine Batterie, einen Akku oder ein Netzteil erfolgen. Erforderlich ist halt Gleichstrom.
- LEDs haben eine Anode und eine Kathode - anders als bei Glühdirnen ist also wichtig, welcher Anschluss wohin geht. Bei falschem Anschluß entsteht kein Schaden - es leuchtet halt einfach nicht.
- LEDs leuchten heller bei höherem Strom, ist allerdings nicht linear. Ich betreibe sie zumeist mit maximal 10 Milliampere, das reicht fast immer.
- Eine LED mit 2 Volt / 10 mA hat eine Verlustleistung von etwa 20 milliWatt, also fast gar nichts. Demzufolge kann man sie problemlos auf Kunststoff aufkleben oder in ein z. B. kleines Scheinwerfergehäuse einbauen. Anders als Glühdirnen wandeln LEDs mehr Strom in Licht statt in Wärme um.
- Man kann LED-Gehäuse nahezu beliebig bearbeiten. Dieses geht prima durch schleifen, feilen oder fräsen (=> Dremel). Mehr als kaputt gehen kann nicht passieren. Solange man sich nur im Kunststoffkörper bewegt, ist es unproblematisch.
- Mit LEDs lassen sich irre Effekte erzielen, z. B. Feuer, Lichtblitze, Gewitter, Lauflichter, Rundumlichter etc. Dieses erfordert eine kontrollierte Steuerung einer oder mehrerer LEDs, sinnvollerweise zumeist über kleine Mikrocontroller.
- Will man mehrere / viele LEDs betreiben, so empfiehlt sich eine Zusammenschaltung. Dafür gibt es die sogenannte Parallel- und Reihenschaltung, sowie Kombinationen von beidem.
Führt aber hier zu weit.
- Prinzipiell gilt: Solange man mit Niederspannung arbeitet (Batterie, Akku, kleines Netzteil bsi 12 V) kann praktisch nichts passieren, außer, dass man Bauteile zerstört. Die Arbeit an Netzspannung ist Nicht-Elektrikern rechtlich untersagt.
- Absolut machbar und technisch völlig unkritisch sind folgende Beispiele: Positionsleuchten, Scheinwerfer, Kanonenmündungsfeuer, Rauminnenbeleuchtung, Mast-Lampen, Unterwasser-Scheinwerfer, indirekte Beleuchtungen, Heck-Schriftzug-Beleuchtung etc.
Wenn irgendwann mal viel Zeit ist, dann gibts vielleicht mal eine kleine bebilderte Bastelanleitung. Am besten in Coproduktion mit den Vielen hier im Forum, die auch mit LEDs arbeiten.
Hoffe es hat schon mal ein bisschen was geholfen,
Johannes