Hallo Werftgemeinde!
So, nach kurzer Klausurtagung nun auch mal wieder ein Lebenszeichen von meiner Mayflower! Wen wundert’s- der Herr Drake ist nach wie
vor mit größeren Takelunterfangen vollauf gutbeschäftigt. In der Mache ist grad Mast numero due, der Großmast. Im Prinzip ist er getakelt wie bereits der Fockmast- und eben mit all den gleichen, bereits beschriebenen Linkigkeiten:
Vor allem sind es auch hier wieder die Geitaue des Untersegels, die ein nur schwer nachvollziehbares Eigenleben an den Tag legen (die Geitaue des
Voruntersegel habe ich letzendlich noch fünf(!) mal kappen und neu anbringen müssen. Das kommt davon, wenn man versucht, sie mit Stoffversteifer wahlweise Tapetenkleister oder Sekundenkleber in Form zu bändigen: Wenn Kollege Segel sich wieder in andere Richtung zu biegen meint, sind sie schlagartig nicht mehr straff/locker gespannt sondern stehen unnatürlich ab oder biegen sich irgendwo hin, nicht jedoch in gedachter Art der Schwerkraft der Realität. Deshalb hier mein Tipp: Lasst sie auf jeden Fall unbehandelt und belegt sie wirklich erst in letzter Minute, wenn alles fertig ist. Und das ist auf jeden Fall erst nach dem Anbrassen und nach Ausrichtung von Schoten und Halsen. Das geht sonst in oben
beschriebener Art und Weise nur in die Seemannshose!
Weiteres Problem: Das hängende Rigg! So schön das auch am Modell ist und so gut sich auch alles bewegen und trimmen lässt: Eine quasi kardanische Aufhängung der Rahen hat soviel Bewegungsmöglichkeiten, es dauert ewig, bis man da mal so was wie ein harmonisches Gesamtbild erstellt hat. Irgendwas hängt immer durch oder verzieht das ganze Segel, an dem man gerade arbeitet.
Deshalb mit Nachdruck Tipp zwo: Belegt nie endgültig und fixiert, wenn überhaupt nur gaaaanz leicht die Belegstelle. So, dass es gerade hält, aber
zur Not immer noch lösbar ist. Ich habe manche Taue mehrere Male in voller Überzeugung, dass das jetzt endgültig sein sollte, belegt, um dann kurze Zeit später wieder festzustellen, dass es doch noch mal neu durchgeholt oder gefiert werden muss. Das ist jetzt kein Gejammer aber ein gut gemeinter Ratschlag zum Vorgehen, wenn man , wie ich grad, ein komplett gehängtes Rigg darstellen möchte!
Jetzt aber mal ein paar illustrierende Bilder des derzeitigen Bauzustandes. Alle Segel sind bereits angeschlagen und mit allen ansteuernden
Tauen versehen, es fehlen eigentlich lediglich die Grosuntersegelschoten, die Halsen sind schon dran aber noch nicht belegt- das macht ohne Gegenespieler wenig Sinn. Außerdem fehlen noch Bulins und Brassen. Letztere werde ich zum Anbrassen erst mal einseitig anbringen, sonst behindern sie mich wieder beim Anbringen des Besansegels. Als brauchbar hat sich meine selbst angebrachte Mastbeting erwiesen, da man an dieser schön und übersichtlich fast alle Taue belegen kann. Die restlichen wurden an den kleinen Nagelbänken am Kuhlschanzkleid belegt und weiter oben an meiner ergänzten Nagelbank an den Relings des Kampanjedecks. Ich wollte ja nichts an irgendwelchen Relings oder Geländern belegen, auch wenn der Hackneyplan das so vorsieht: So sieht das nach meinem Empfinden besser aus.
Die Segel sind teilweise noch etwas „runzelig“. Dagegen hilft das neuerliche leichte Bepinseln mit Stoffversteifer, da sie dadurch erst mal wieder weich werden und die Falten etwas mehr verschwinden. Am Großmarssegel sieht man ganz gut den Unterschied zum noch nicht behandelten Großuntersegel. Das wird später noch mal „gestrichen“.
Das Großmarssegel mit seinen hängenden Schlappgordings.
Ein Detailblick auf Großuntersegel mit Sprutgordings und Leitblöcken für die anderen Bulins unterhalb der Mars.
Dies ist meine Mastbeting mit bereits belegtem laufendem Gut...
...und das ist die Mayflower in ihrem momentanen Bauzustand in der Totalen:
Wie’s jetzt weitergeht, hab ich ja bereits oben beschrieben. Das wird die Beschäftigung der nächsten Tage sein

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Wenn’s was Neues gibt- Ihr seid so ziemlich die ersten, die’s erfahren werdet!
Schöne Grüße und frohes Schaffen noch!
Chris