Erste Versuche zur Konservierung von Tauen
Neben dem Erlernen Taue zu schlagen, befasse ich mich zwischendurch mit der Konservierung von Modelltauen.
Bei den ersten Versuchen färbte ich von mir geschlagenes Tau aus Leinengarn mit einer in heißem Wasser gelösten Pulverbeize, um die Farbe für stehendes Gut einigermaßen realistisch nachzuempfinden. Die Farbe an sich kann noch vielfältig variiert werden, und ist bei diesen Versuchen noch nicht ausschlaggebend. Vielmehr geht es darum eine für den Modellbau sinnvolle Art der Taukonservierung auszuprobieren, die dem Charakter eines konservierten Originaltaues möglichst nahekommt.
Auf dem folgenden Bild ist oben ein mit Beize gefärbtes Taubündel zu sehen. Die ersten Versuche mit der Beize zeigen, dass Leinengarn die Beizfarbe eigentlich sehr gut und einigermaßen gleichmäßig annimmt.
Die nächsten vier Taue die abgebildet wurden, sind auch aus Leinengarn geschlagen, in Stärke von 1 – 1,2 mm, mit Beize wie oben beschrieben gefärbt und mit weiter behandelt. Für die oberen zwei Taue verwendete ich Fußbodenöl, was nach einiger Zeit trocknet. Festzustellen ist, dass die Taue durch dieses Öl wesentlich dunkler werden, fast schwarz.
Die nächsten zwei Taue, ebenfalls in Beize gefärbt und aus Leinengarn hergestellt, wurden mit Leinölfirnis behandelt. Auch hier ist ein Nachdunkeln gegeben, jedoch nicht so massiv wie beim Fußbodenöl. Das letzte ungefärbte Tau wurde auch mit Leinölfirnis konserviert.
Bei allen bisher verwendeten Ölarten ist an den Tauen festzustellen, dass es offensichtlich unterschiedlich stark in die Fasern eindringt, was sich durch das mehr oder weniger intensive Nachdunkeln bemerkbar macht. Diesen Effekt konnte ich auch schon auf Bildern von Originaltauen beobachten.
Wie bereits beschrieben handelt es sich hier um meine ersten Versuche, also noch nichts endgültiges.
Über die Farbschattierungen in Verbindung mit der Konservierung von Originaltauen, sowohl beim stehenden, als auch beim laufenden Gut wurde schon vielfach diskutiert. Auch bei zeitgenössischen Modellen gibt es hier die unterschiedlichsten Darstellungsvarianten. Beim Pariser Modell der La Crèole ist das stehende Gut sehr hell, teilweise farblich wie das laufende Gut gehalten. Hierzu werde ich mir noch viele Informationen einholen müssen, um letztlich wie immer für mein Modell eine Entscheidung zu treffen.