Wer genau hingeschaut hat, hat am rechten Bildrand der Käferbilder schon was erkannt :-)
Richtig es ging an die Webleinen. Die langanhaltende Schwarz-Weiß-Diskusiion um die Farbe möchte ich hier um eine weitere Variante Berichern. Klassisch wird das geteerte Tauwerk im Modellbau meist Tiefschwarz dargestellt und das ungeteerte in Naturfarbe. Da Stockholm Tar ja scheinbar nicht so tiefschwarz sondern meine bräunliche Note hat, habe ich ja schon mein stehendes Gut einen braunen Einschlag mitgeschlagen bekommen.
In der zeitgenössischen Literatur werden geteerte Webleinen erwähnt, aber immer wieder wegen der Praktikabilität in Frage gestellt - Hände und Füße schwarz (Das soll ja aber sogar ein Erkennungsmerkmal für die Pressgangs bei der Opferfindung gewesen sein).
Bei den Diskussionen in letzter Zeit auf segelschiffsmodellbau.com kam aber immer mehr die Erkenntnis auf, dass die Teerung nicht unbedingt eine tiefschwarze Farbe haben muss. Bei Liektauen sogar sehr unauffällig, aber auch Finknetze und deren Abdeckplanen ließen sich mit diesem Material behandeln.
So habe ich mich für einen Farbton entschieden, der etwas dunkler als das laufende Gut ist, aber immer noch bedeutend heller als die Wanten.
Für die Dicke habe ich ja schon einige Tests gemacht gehabt und mich für einen Kompromiss zwischen Dicke und Handling entschieden.
Also mein Musterschnittchen mit einer Schablone hinterlegt - man beachte die hierfür gekürzten Haarklammern.
Die Schablone hab ich gleich wieder ersetzt, da die Hilfslinien viel zu dick waren und ich gar nicht meine Webleinen gesehen habe ...
... die neue mit hauchdünnen Linien in apartem Zartgrün hat sich da viel geeigneter erwiesen. Ich habe den alten Hinweis verwendet, nicht konsequent von unten nach oben vorzugehen - oder umgekehrt wie im Original - sondern die Strecke immer zu halbieren, da so Verzug besser vermieden werden kann.
So wurde es immer voller ...
... die Pardunen hab ich vorsichtshalber lieber zur Seite gezogen, sie sollen ja schon bei verschiedenen Modellbauern mit eingewebt worden sein :-)
Die unteren reihen waren anspruchsvoll, hier einen logischen Weg für die Webleinen zu finden. Immer eingedenk der Tatsache, was wurde in welcher Reihenfolge geriggt. Da die Webleinen als letztes kamen, mussten sie notfalls über den Rest drüber gehen. Auch dies Kraut-und-Rüben konnte noch bereinigt werden.
Und dann kam der Punkt, wo ich die Schablone rausnehmen konnte :-)
Dann noch die freien Enden der halben Schläge an den Außenwanten säubern und die Durchhänger ausrichten ...
... and up they can go :-)
XXXDAn