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Beiträge: 3 545

Realname: Johann

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271

Montag, 30. Juni 2014, 20:37

Hallo Chris,

die Geschützparade ist schon beeindruckend.
Bleiben die Ringbolzen, oder ersetzt Du diese gegen filigrane Drahtringe?

272

Montag, 30. Juni 2014, 22:15

Ähem ;) . Wie ich schon mehrfach :pfeif: erwähnte (ja, meine schriftlichen Beiträge sind zu lang zu, ich weiß...) : Bei den unteren Stücken bleiben die Plastikbolzen so, da sie nicht weiter getakelt werden, da man davon eh nichts sieht später, bei den Decksgeschützen kommen selbstverständlich noch welche dran (aus 0,4mm Draht), deswegen habe ich ja auch alle angegossenen weggefräst und stattdessen mit Bohrungen versehen. Aber erst, wenn die Blöcke vorher schon angestrobbt worden sind. Das geht einfach besser separat. Leider ist wohl nicht genügend Platz für angestrobbte Hake, was ja eigentlich sehr viel mehr der Realität entspräche, vermute ich.
Oder meintest Du die gar nicht, sondern diejenigen auf den Lafetten am hinteren Teil? Die werde ich so belassen, sie sehen eigentlich nur auf den Bildern so massig aus. Bei den Decksgeschützen habe ich sie zusätzlich auch noch mal aufgebohrt, dadurch wird das verbleibende Material, die "Wandstärke" der Augbolzen nochmal viel dünner als bei den unteren Geschützdeckvarianten, die original belassen sind. Ich weiß allerdings grad nicht, ob man das auf den Bildern als Unterschied überhaupt sieht?? :nixweis:

Schöne Grüße und Danke! :ok:

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



273

Dienstag, 8. Juli 2014, 19:34

Hallo zusammen! :wink:

Eigentlich wollte ich ja mal wieder was ganz anderes machen. Eigentlich wollte ich mich jetzt mal endlich so allmählich an den Zusammenbau des Rumpfes machen. Aber, wie es so meine (zugegeben oft etwas chaotische :pfeif: ) Art ist, kam mal wieder was dazwischen. Und das kam so:

Als ich so über den mittlerweile bedenklich vielen Einzelteilen saß, die mal irgendwann ein Schiff ergeben sollen und so vor mich hinsinierte, in welcher Reihenfolge es denn nun am besten mal weitergeht, fiel mir eine weitere Archillesferse auf. Archillesfersen sind für mich immer Bauabschnitte oder Segmente, von denen ich schon im Vorfeld ahne, dass sie etwas kniffelig werden könnten. Diese gehe ich -wenn's irgend geht- immer schon zeitnah an, das beruhigt ungemein beim Weiterbau.

Einer dieser weißen Flecken auf meinem privaten Bauplan war der Bugspriet. Diesen werde ich ja massiv verändern. Die „Reaper“ wird, wenn's irgend geht, einen Sprietmast erhalten. A) habe ich so etwas bislang selten gemacht und B) passt das zum Gesamtbild einfach schön und ist historisch der Epoche entsprechender, hat also ästhetische Gründe und C) bringt mich dieses Detail optisch noch weiter weg von der ursprünglichen „Pearl“-Vorgabe.
Tja. Sprietmast. Schön. Aber wie stell ich den am besten her? Echt soll er aussehen. Außerdem und vor allem: Stabil soll er sein. Den bau ich irgendwie aus Holz, wird schon hinhauen :idee: . Also mal Literatur gewälzt, um mir einen Überblick über die Materie zu verschaffen. Da stieß ich dann auf folgenden Passus „die Sprietmaststenge entsprach in etwa den Bramstengen...“.
Bramstengen?? 8o Sowas hatte ich ja im Karton. Ob man daraus...? Also hab ich mir gleich mal eine Silikonform geknetet, die Fockbramstenge abgeformt und mal einen Probeguss gemacht. Ist Ausschuss geworden, egal, aber als Studie reichte das. Prinzipiell kann man daraus was machen. Natürlich muss man das noch umarbeiten, ablängen, mit einer neuen Saling und Mars versehen usw., könnte aber hinhauen. Aber dann fiel mir im Test gleich der Nachteil des ganzen auf – das Ding war wabbeliger als die abgegossene Originalstenge :bang: . Ich hasse verzogene Masten, Bugspriets und Sprietmaststengen!! :motz: Wenn man diese später takelt, wird sie zwar schön windschnittig nach hinten gezogen, soll sie aber gar nicht. Und nu? Dann fiel mir armierter Beton ein – dieser wird ja auch erst durch eingegossenen Stahl stabil. Das ist einen weiteren Versuch wert. Also nochmal abgegossen, und vor dem Verschliessen der Form und nachdem das Resin schon leicht gelierte, einen abgelängten Stahldrahtstab in die Form gelegt. Das Ergebnis war dann echt verblüffend: Ein gutes und sehr stabiles Ausgangsmaterial in Stengenform.
So könnte das wirklich was werden. Eine Biegeprobe ergab keinerlei Verzug, jedenfalls nicht bei Simulation der zukünftig anzunehmenden wirkenden Kräfte. Und weil ich mich über dieses Versuchsergebnis so gefreut habe, wollte ich Euch das gleich mal zeigen. Nur so als Tipp. Klar, kann man mit Stahldraht auch gleich ganze Stengen herstellen, sieht an diversen Soleil Royals ja auch prima aus, aber so lassen sich darüber hinaus konische Stengeformen herstellen, die später lackiert nicht mehr zeigen, was „in ihnen steckt“ und ziemlich realistisch aussehen. Nur ein kleines Detail, aber verhältnismäßig einfach herzustellen und mit guter Optik, finde ich zumindest! :ok:










So, jetzt kann ich mich wieder um den ursprünglich geplanten Rumpfzusammenbau kümmern. Äh, ach ja, die Belegstellen auf den Schanzkleidinnenseiten! Na gut, Dann mach ich die jetzt erstmal, wieder so eine Archillesferse. Aber dann... ;)



Schöne Grüße


Chris :ahoi:
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BP_Dirk

unregistriert

274

Dienstag, 8. Juli 2014, 20:02

Hey Chris,

wo wir ja heute schon am knobeln der Belegstellen und Fallen waren, habe ich mich auch mal beigemacht Masten, Stengen, Rahen und .... den Spriet von Hachette unter die Lupe zu nehmen.

Fazit:

-die Masten, Rahen und Stengen sind (unter Vernachlässigung einiger Überflüssigkeiten) von der Herstellung her akzeptabel

Den Spriet kann man getrost in die Tonne kloppen, aber da hast Du ja jetzt schon eine ganz passable und realistische Lösung vorgestellt!! :ok: :ok:

Ich werde (Deine Erlaubnis vorausgesetzt) diese Idee aufnehmen, und in Holz umsetzen. :S

Mir gefällt der überdimensionale Zahnstocher von Hachette überhaupt nicht, und wenn ich dazu noch sehe, wie die den Takeln wollen, sträuben sich mir die Nackenhaare.
Gleiches gilt für sämtliche Blöcke an Masten, Marsen und Rahen. Eine einzige Katastrophe! :bang:

Also wie gesagt, Dein Spriet ... Mein Vorbild!!! :ok: :ok:

MfG Dirk

275

Dienstag, 8. Juli 2014, 20:09

Gerne doch, Dirk! :five:
Der Pearlspriet ist nunmal Hollywood. Entweder Bugspriet mit Klüverbaum oder Spriet mit entsprechendem Sprietmast. Okay, man muss wissen, wo's higehen soll: Wenn man denn absolut das Filmschiff bauen möchte, ist dieses dann eben auch Vorlage, was ja auch okay ist. Wenn man allerdings versucht, etwas historisch korrekter zu arbeiten, gibt es eigentlich nur oben genannte Varainten, bzw. die Zwitterform, die es ja auch zwischenzeitlich gegeben hat. Ich bin gespannt auf Deine Umsetzung! 8o

Chris :ahoi:
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276

Dienstag, 8. Juli 2014, 22:58

chris... bei dir geh ich gern in de schule :thumbup:
Gruß
Andi :ahoi:



Fertig:RC: 1890 San Francisco Bay Scow Schoner als Fahrmodell im Maßstab 1 : 35
Fertig: RC: surprise 4 1:100
fertig: RC: Exploration Vessel 1:125
fertig: RC: Smit Housten 1:200 von Revell

277

Mittwoch, 9. Juli 2014, 10:35

Hi Chris,
was hältst du von der Idee, das auch mal mit Kohlefaser anstelle Stahldrahtes zu versuchen?
Das hätte ein paar Vorteile:
Kohlefaser lässt sich durchbohren, abschleifen,wesentlich besser kleben...
... und hält fast genau so gut - ist dabei aber auch noch leichter.


lg
Frank
Modellbau ist Kunst - und manchmal Sport - und darf niemals als Arbeit gesehen werden!

Im Bau: The 24-Gun Frigate Pandora 1:128 - RC
Im Bau: Schlepper Goliath - RC

278

Mittwoch, 9. Juli 2014, 10:38

..ich habe es einmal mit kohlefaser versucht, musste aber feststellen, dass das zeug gerade beim bearbeiten leicht splitterte!
LG der roland

279

Mittwoch, 9. Juli 2014, 10:48

... musste aber feststellen, dass das zeug gerade beim bearbeiten leicht splitterte!

Das ist immer dann der Fall, wenn man brachial vorgeht... :baeh:

Nein, im Ernst - Kohlefaser bricht in Längsrichtung eher auf.
Es ist punktuell auch nicht so bruchfest, kann also "abgeknickt" werden.
Dies tut es allerdings erst bei einem Kraftaufwand, der Stahl schon längst verbiegen würde.
Wenn man allerdings anstelle von "Bohren", "Stanzen" würde zersplittert es.
Also ohne Druck bohren und schneiden.
Mit feinen Sägen und nicht mit groben Sägen arbeiten.
Genau so, als hätte man etwas faseriges Holz - wie z.B. Bambus.
Dafür lässt es sich genau so schleifen, bohren und sägen.
Ein sehr leichter belastbarer Werkstoff, der Stahl oft perfekt ersetzen kann.


lg
Frank
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Im Bau: The 24-Gun Frigate Pandora 1:128 - RC
Im Bau: Schlepper Goliath - RC

280

Donnerstag, 10. Juli 2014, 10:05

Moin Frank! :wink:
Da hatte ich noch nie drüber nachgedacht, da ich Kohlefaser als Material im Modellbau gar nicht kannte. Der einzige Vorteil wäre tatsächlich, dass man es bohren kann, falls ich an den Stengen Bohrungen als Scheibgattimitate anbringen müsste. Das weiß ich im Moment noch nicht. Bei meinen Galeonen habe ich das bislang immer so gemacht, bei meinem aktuellen Schiff weiß ich allerdings noch nicht, ob das so gelöst werden sollte, oder ob die Fallen für Mars- und Bramsegel über Blockkombinationen geführt werden. Da muss ich erstmal noch recherchieren und mir Gedanken machen.

Schöne Grüße und Danke! :five:

Chris :ahoi:
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281

Donnerstag, 10. Juli 2014, 15:39

probieren geht über recherchieren!!!

282

Freitag, 11. Juli 2014, 00:19

Probieren ist okay und meist auch notwendig für die letztendliche Umsetzung. Aber vorher besser erstmal recherchieren. Besser deshalb, sonst ärgert man sich oft nur. Meiner Erfahrung nach zumindest... ;)

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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283

Freitag, 11. Juli 2014, 11:46

da du aber doch alles so formidabel gelöst hast, kannst du auch gleich mit anderen dingen weitermachen!
es grüsst der zur zeit mit Brechdurchfall im Bett liegende
roeler
PS ich frag mich eigentlich immer wieder, warum unser WKD nicht endlich mal die ganzen Fettbuden dicht macht!

284

Sonntag, 13. Juli 2014, 17:41

Hallo zusammen! :wink:

Heute gibt’s mal wieder nur ein paar - allerdings nicht gänzlich unwichtige - Kleinigkeiten zu zeigen, die mir allerdings einiges Kopfzerbrechen bereitet haben. Ich hoffe, dass das später alles so einigermaßen passen wird:

Ich habe versucht, bereits zum jetzigen Zeitpunkt so viele wie möglich der benötigten aber größtenteils nicht im Bausatz vorhandenen bzw. falsch positionierten Belegstellen für weite Teile des laufenden Gutes zu lokalisieren. Hierfür habe ich z. T. Nach Erfahrungswerten gearbeitet, z. T. Aber auch nochmal ausgiebig Literatur studiert und recherchiert. Herausgekommen ist im Grunde eine Kompromisslösung :und: aus einigermaßen realistischer Orientierung, (Ähem, ja..! :pfeif: ) viel Fantasie (wie ja das ganze Schiff) und Vorgabe bedingte Einschränkungen durch den Bausatz selbst. Dies gilt vor allem für die „große“ Belegklampe an der Reling des Kampanjedeck. Anders hätte ich sie nicht unter- bzw. anbringen können, denn dort irgendwo hätte sie mit ziemlicher Sicherheit
liegen müssen (meine ich), wenn sie denn im Bausatz berücksichtigt worden wäre...


Die Kreuzhölzer habe ich mir wieder durch ein noch in meinen Beständen gefundenes Original eines alten Bausatzes abgeformt und aus Resin in Serie gegossen, da mir die vorhandenen doch nicht so gefielen wie zuvor angenommen, da ich sie zu mickrig fand. Die Scheibgatts bestehen aus dem Bausatz beiliegende Blöcken, die ich halbiert und flachgeschliffen habe. Sie sind immer noch sehr prominent und müssten wohl bündiger mit dem Schanzkleid abschließen, aber ich wollte die „Rollen“ erhalten und nicht das ganze Schanzkleid durch vermutlich misslungene Durchbrüche ruinieren :du: . Also sind sie nur innen aufgeklebt über den angebrachten Bohrungen. Von außen wurden diese dann mit Faunmaskenverzierungen abgedeckt. Auch das ist ein Fantasieprodukt, was es eigentlich nur eventuell im Bereich der Grosshalsen gegeben hat, aber so ein bisschen dezente Verzierungen können dem späteren Schiffsgesamteindruck nur gut tun und darüber
hinaus eine gewisse „spooky“ Note ;( geben, dachte ich mir. Im achterlichen Bereich hatte ich Glück, dass die Masken genau zwischen die Dachreiterdelphine auf den Seitentaschendächern passten, Uff!! 8|

Die Belegnägelköpfe finde ich nicht sehr realistisch gestaltet, aber diese werden später durch aufgeschossenes Tauwerk eh verdeckt werden, insofern erfüllen sie zumindest ihren Zweck. Die belasse ich so. Ob ich noch Nägel im Bereich des Handlaufes am hinteren und vorderen Backschott ergänzen muss, weiß ich zwar noch nicht, werde es aber vermutlich machen, da dort ebenfalls viele Belegstellen liegen müssen. Und Leinen, direkt am Handlauf belegt, machen mir immer etwas Bauchschmerzen, da diese in Real nicht schnell losgeworfen und erneut belegt werden konnten, was aber durchaus notwendig war. :idee:

Ich bitte Euch, eventuell noch vorhandene Unsauberkeiten, die auf den Bildern als solche rüberkommen, wieder gnädig zu behandeln, Feinarbeiten müssen noch gemacht werden, alles glänzt noch viel zu stark und gedraket ist da auch noch nix, das kommt noch alles. Erstmal ging's nur um Funktionalität und Lokalisierung und Anbringen der Details. Auch habe ich durch mein Rumhantieren die Lackierung an manchen Stellen wieder geschrottet. :grins:










Schöne Grüße


Chris :ahoi:
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285

Sonntag, 13. Juli 2014, 17:48

Toll deine Umgießungstechnik :-)

Wie immer eine Freude hier vorbeizuspieken!!!

Lieber Gruß in den Norden!

XXXDAn
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

BP_Dirk

unregistriert

286

Sonntag, 13. Juli 2014, 18:53

Hallo Chris,

Fabelhafte Umsetzung !!! :ok:

So in etwa hab' ich mir das Ganze schon vorgestellt. Die Anzahl der Belegnägel auf den Nagelbänken (hauptsächlich Mittschiffs 11, wenn ich richtig gezählt habe), sind die beabsichtigt, oder willkürlich? Deine Scheibgatt - Lösung, grandios umgesetzt mit diesen Faunmasken. So ähnliche (Cat-Heads) werde ich bei meinem Schipple auch einsetzen. 8)

Also alles in Allem ... Probleme PERFEKT GELÖST!! :respekt:

MfG Dirk

287

Sonntag, 13. Juli 2014, 19:38

Dankeschön Euch beiden! :five:
Die Belegnagelbänke mittschiffs sind die die Originale vom Bausatz, sie haben tatsächlich elf Nägel pro Seite (was ziemlich viele sind), da ja bei der Pearl durch das Gangspill Betings fehlen, deren Funktion also die langen Nagelbänke ersetzen sollen, so meine Erklärung. Ich werde, da ich das Spill ja versetze, zwar noch ein, vielleicht auch zwei Betings am Großmast positionieren, aber die Nagelbänke werde ich trotzdem brauchen für diverses anderes laufendes Gut. Insofern bin ich froh, dass sie da ist. Bei meinem standardisierten Belegplan von Hoeckel und Marquardt sind dort ebenfalls eine ganze Reihe von Belegungen vorgesehen. Und wenn doch zwischendrin leere Nägel verbleiben, ist das nicht unrealistisch. An diesen wurden immer mal wieder außer der Reihe ergänzende Leinen, wie Rahtakel etc. bei Bedarf belegt.

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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Beiträge: 3 545

Realname: Johann

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288

Sonntag, 13. Juli 2014, 19:47

Hallo Chris,

wie immer klasse Details.

289

Sonntag, 13. Juli 2014, 20:11

Guten Abend Chris,

wieder vom Allerfeinsten, ausgeklügelt, bautechnisch und visuell perfekt in Szene gesetzt :ok:

Beste Grüße

Bernd

Beiträge: 324

Realname: Joachim Müllerschön

Wohnort: Grossbettlingen

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290

Montag, 14. Juli 2014, 18:59

Hi Chris,
bei Dir gibt's immer tolle Feinheiten, super! :ok:

Grüße, Joachim

Der Weg ist das Ziel

im Bau: Amerigo Vespucci Holz: Amerigo Vespucci - ital. Segelschulschiff

in Vorbereitung: Golden Hind, Wapen von Hamburg 1, La Rèale

291

Montag, 14. Juli 2014, 19:52

Servus Chris, :wink:
tolle Idee, die SCheibgatts mit den Faunmasken zu "verstecken" ....

Grüße,
Yogibär
:ahoi:
... "Is mir egal - was schwimmt und nicht Quack macht: Versenken!!!" ...

292

Dienstag, 15. Juli 2014, 10:04

detailspendend galore!

293

Mittwoch, 30. Juli 2014, 10:22

Morgen zusammen! :wink:
Nicht, dass Ihr denkt, ich bin aufgrund der Hitze auf meiner Werft unterm Dach ohnmächtig geworden! Demnächst gibt's hier auch wieder was zu zeigen. Ich bin derzeit mit zweierlei Friemeleien beschäftigt: Ich musste mir 27 einzelne 4mm lange Belegnägel herstellen und die Backschottreling durchbohren um sie dort zu positionieren und so zusätzliche Belegstellen zu schaffen. Speziell am vorderen brauch ich viele davon, da dort das laufende Gut der Oberblinde mit zu belegen ist.
Außerdem baue ich derzeit dreißig Relingstützen aus Metall, die dann in die aufgebohrten Spantenköpfe der Relings eingeklebt werden sollen. Diese sind nun auch fertig, über Nacht brüniert und können dann ebenfalls verarbeitet werden. (Ich hatte original ca. 70% Ausschuss beim Herstellen :bang: , jetzt tun mir die Finger weh und ich muss mich erstmal nervlich beruhigen :verrückt: ...).
Bilder gibt's dann, wenn alles soweit umgesetzt und aufgehübscht ist, versprochen. Ich muss das alles aber jetzt schon machen, wenn ich den Rumpf vorher zusammengesetzt hätte, wär ich nicht mehr rangekommen, bzw. hätte nicht ohne Kollateralschäden und vor allem präzise dort arbeiten können. Bitte noch etwas Geduld :roll: .

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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294

Mittwoch, 30. Juli 2014, 10:26

Zitat

jetzt tun mir die Finger weh

man wird eben nicht jünger! mir tut noch viel mehr weh.....nach meinem
Adventure-trip! möge er schnell heilen und uns bald mit herrlichsten
Lichtbildern beglücken!!!!
es grüsst, der roeler!

295

Mittwoch, 30. Juli 2014, 10:30

Wird er! Er kennt sich! :thumbsup:

Danke für die Genesungswünsche, das kommt vom Körnen mit einer dünnen Feile mit Metallschaft, das geht auf's Material... :motz:

Chris :ahoi:
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296

Mittwoch, 30. Juli 2014, 12:38

um ihn zu zitieren:

Bilder, ich will Bilder!!!
:wink:
Es rauscht wie Freiheit, es riecht wie Welt.
Naturgewordene Planken
sind Segelschiffe. Ihr Anblick erhellt
und weitet unsere Gedanken!
Joachim Ringelnatz

297

Mittwoch, 30. Juli 2014, 13:01

Ahaaaa! 8o
Unser Bahlsenkeks-Klau-und-Entführungs-Protagonist aus dem letzten Jahr!! (Die Presse berichtete ja von dem Supercoup, und ganz Hannover hatte sich scheckig gelacht, schätze ich...)
Bilder gibt es selbstverständlich bald und zudem noch einen klitzekleinen Mikroworkshop, wie man so kleine Belegnägel und Relingstützen mit oben liegender runden Öffnung zum Durchfädeln des Handlauftaues einigermaßen realistisch herstellen kann (wenn einem die eigene psychische Gesundheit nicht zu schade dafür sind).

Bis dahin! :thumbsup:

Chris :ahoi:
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298

Donnerstag, 31. Juli 2014, 00:48

Hallo Chris,

na da werd' ich doch gleich wieder seeehr neugierig auf einen weiteren Geniestreich von Dir.
Lass uns nicht so lange warten! :whistling:

lg Mickey
Im Bau: Black Pearl
Im Bau: H.M.S. Triton

299

Donnerstag, 31. Juli 2014, 23:18

Nabend! :wink:

So. Hier also der angekündigte kleine Workshop zum Thema „seeehr kleine Belegnägel selber herstellen – Tja, aber wie?“ und „Relingstützen kaltgeschmiedet“.

Wie schon gesagt, brauchte ich von beiden Teilen 'ne ganze Menge. Fangen wir mal mit den Belegnägeln an:

Man vergleiche die heimischen Messingdrahtbestände mit den bereits vorhandenen Nagelbänken und Betings und ermittle, dass diese eine Stärke von ziemlich genau 0,8mm haben. Dann wurden kleine ca. 3cm lange Stücke abgelängt und auf Halde produziert. Diese wurden dann mit dem einen Ende für einige Milimeter in Uhu Hart gedippt, so dass ein länglicher Tropfen am Draht hängen blieb. Zum Trocknen wurde das Ganze dann in einen ausrangierten Schleifschwamm gesteckt. Bei der ersten Versuchsvariante wurde hierfür flüssiger Sekundenkleber verwendet,
der bildet gleich formschöne birnenförmige Tropfen :love: , wenn man sie über Kopf trocknen lässt. Hatte aber den immensen Nachteil, dass der Sekundenkleber nach dem Trocknen zumeist eher die Form eines klassischen Gallensteins angenommen hatte – mit spitzen Verkrustungen,die so gar nichts tropfenförmiges mehr hatten, sondern eher nach frühmittelalterlichem Streitkolben aussahen.
:motz:



Daher Variante B mit Uhu hart. Das ging sehr viel besser. Nach dem Trocknen wurden die Messingstücke mit der unbeklebstofften Seite in den Dremel eingespannt und die Nagelköpfe
vorsichtig mit niedriger Drehzahl und 1000er Schleifpapier in Form geschliffen.



Da das Werkstück durch den transparenten Klebstoff nicht gut zu beurteilen war, ob es umlaufend homogene Form und ohne Löcher ist, zeigte sich dies erst nach demeinheitlichen Lackieren.




Auch ließen sich nur annähernd egale Belegnägelköpfe herstellen, da jedes Ergebnis unterschiedlich zum jeweiligen Referenzvorgänger war. Ich weiß, Belegnägel sehen in Real immer nochmal ein wenig anders aus, aber dem Vergleich zu den im Bausatz mitgelieferten Pilzen können sie allemal Stand halten, zumal sie deutlich stabiler sind und nach dem Belegen und mit
aufgeschossenem Tauwerk durchaus echt aussehen, jedenfalls der Teil, der noch zu sehen sein wird.

Anschließend wurden alle Nägel auf 4mm abgelängt und die Schnittstelle vorsichtig entgratet undabgeflacht.






Dann wurden die unteren Nagelhälften lackiert und nach dem Trocknen in die Bohrungen der Relings gesteckt. Wo sie nicht passten, bzw. zu weit oben rausstanden, da der obere
Teil ein Müh zu dick war, wurden die Bohrungsaufnahmen vorsichtig mit einem größeren Bohrer geweitet, bis sie so exakt wie möglich eingepasst werden konnten, ohne jedoch zu tief zu sitzen oder ganz durchzufallen. Auf der Unterseite wurden sie dann mit ganz wenig Sekundenkleber gegen Herausfallen gesichert. Die dargestellte Lackierung ist übrigens noch überhaupt nicht fertig, da wird noch vieles passieren. Erstmal geht’s nur um das Bauen, letzte Farbe gibt’s später dann noch.






Zu den Relingsstützen:

Hierfür habe ich kleine Kupfernägel aus dem Modellbaubedarf genommen.




Da sie am oberen Ende einen Ring erhalten sollten, wo später das Handlauftau durchgeführt werden soll, musste ich mir überlegen, wie man das am besten umsetzen kann:
Einen Drahtring Auflöten oder Aufkleben schied von vornherein aus, da ich keine Ringe in der Größe herstellen kann. Zwar hätte ich Draht um einen kleinen Bohrer spiralförmig wickeln können,
allerdings kommt man zu Aufschneiden der Wendel nicht mit dem Seitenschneider in die Spirale hinein. Den Nagel mit der Schmuckspitzzange zu einem Auge Biegen wäre zwar gegangen,
allerdings hätte ich somit Augen in Augbolzengröße erhalten, durch deren Öffnung man umgerechnet locker ein Tau von ca. 7-10cm hättedurchfädeln können. Das war's also auch nicht. :idee:

Somit kam mir eine weitere Idee: Wenn man den Kupfernagelkopf mit einer unprofilierten Schmuckflachzange in einem ungefähren Winkel von 45° flachquetscht (was aufgrund der Tatsache, dass Kupfer ziemlich weich ist, sehr gut geht) und wieder fluchtend gerade biegt, erhält man soetwas ähnliches wie einen flachen Löffel.







Die runden und breiteren Enden wurden dann mittig mit einer spitzen Feile angekörnt und mit einem 0,4mm starken Bohrer durchbohrt. Anschließend wurde das ganze mit dem
Nagelschaft in das Dremelbohrfutter eingespannt um das Werkstück gut zu fixieren. Dann wurde in Handarbeit das durchbohrte Ende vorsichtig mit der Feile per Hand weiterbearbeitet, bis nur noch ein kleiner Ring übrigblieb. Abschließend wurde alles mit 1000er Schmirgelpapier etwas poliert und ab ging's damit in die Brünierplörre. Am nächsten Tag
– Tatatataaa :thumbsup:
konnte ich dreißig formschöne und maßstäblich passende und fertig brünierte Relingstützen aus dem Marmeladenglas angeln, die nun entsprechend abgelängt in die Bohrungen der Spantköpfe eingesetzt und geklebt werden können.



Das Problem war allerdings massiv das Ankörnen und Durchbohren: Immer wieder lief der Bohrer aus dem Ruder oder der Bohrer bog sich beim Aufsetzen zu Seite :bang: . Somit hatte ich
mindestens einen Ausschuss von 70% - bei einem Bedarf von dreißig Stützen also ohne Ende Kupferschrott :motz: . Aber jetzt sind sie ja fertig,
ich darf sie jetzt nur nicht beim Verbauen versauen.

Die Makrobilder sind übrigens mal wieder gnadenlos, wir kennen das ja (fast) alle, in Natura sieht das alles irgendwie stimmiger aus. Vor allem die Belegnägel wirken nicht so bullig bzw. gedrungen. :pfeif:


Schöne Grüße


Chris :ahoi:
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300

Donnerstag, 31. Juli 2014, 23:39

Schön! Du beweist auch immer wieder deinen ausgeprägten Hang zum Masochismus. :rolleyes:

Das Ergebnis ist aber das, was zählt und daran gibt es nunmal nix zu meckern. :thumbsup:

lg Mickey
Im Bau: Black Pearl
Im Bau: H.M.S. Triton

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