Mahlzeit allerseits!
Quelle:wikipedia
Die HMS Warspite, Indienststellung 1915, war das zweite Schiff der 5 Einheiten umfassenden Queen Elisabeth-Klasse und das höchstdekorierte Einzelschiff der Royal Navy. Diese Klasse war eine deutliche Verbesserung gegenüber ihren Vorgängern, besser geschützt, durch Ölfeuerung schneller und, mit dem neuen 38,1cm-Geschütz, viel schlagkräftiger. Alle 5 waren auch noch im zweiten Weltkrieg aktiv, aber keines, überhaupt kein anderes Schiff, hat soviel Prügel eingesteckt und überstanden wie die Warspite.
Als die Warspite in der Skagerakschlacht beinahe versenkt worden wäre, hatte sie, noch kein Jahr alt, schon 3 größere Reparaturen hinter sich, infolge einer harten Grundberührung, einer Kollision mit einem Schwesterschiff und eines Kesselraumbrandes. In der Schlacht wurde sie böse zerschossen, unter anderem fiel zeitweilig die Ruderanlage aus, was merkwürdigerweise nie richtig repariert wurde, bis zuletzt kam es immer mal wieder zu aprupten Kurswechseln. Eigenwillig, eine Diva! Abgesehen davon und von weiteren Kollisionen und Grundberührungen verlief die nächste Zeit dann aber ereignislos.
Mitte der 20er Jahre wurde sie modernisiert, die 2 Schornsteine wurden zusammengefasst und Torpedowülste angebracht, wodurch sie etwas langsamer wurde.
In den 30ern dann Totalumbau, vom ursprünglichen Schiff blieben nur der Rumpf (mit Ruder!) und die Hauptartillerie, die 152er Kasemattgeschütze wurden von 12 auf 8 reduziert, eine neue Antriebsanlage eingebaut (stärker, leichter, kleiner und sparsamer), die Deckspanzerung verbessert, ein neuer, massiver Brückenaufbau (Queen Ann´s Castle) mit kurzem Mast kam obendrauf, dazu Flugzeughangar, Querkatapult, moderne Feuerleitgeräte und starke Flak. Der Schornstein wurde nochmals kleiner, die Unterwassertorpedorohre fielen weg. Das Schiff sah komplett anders aus, der Umbau war teurer als der Bau, aber das Resultat war ein Schlachtschiff fast auf der Höhe der Zeit. Nach gleichem Muster wurden auch 2 Schwesterschiffe (Queen Elisabeth und Valiant) und der Schlachtkreuzer Renown umgebaut (alle haben den Krieg überstanden), geplant und wegen Krieg abgeblasen war das noch für die Schwesterschiffe Barham und Malaya sowie für die Schlachtkreuzer Hood und Repulse (3 davon wurden versenkt).
Erster größerer Einsatz im zweiten Weltkrieg war dann Narvik, wo sie an der Vernichtung der deutschen Zerstörergruppe (u.a. Z-17, Hallo Olaf!) beteiligt war und selber mehrfach torpediert wurde- alles Versager, nix passiert!
Dann im Mittelmeer eingesetzt, beteiligt an der Versenkung einiger italienischer Kreuzer und im Mai1941 von einer deutschen Fliegerbombe getroffen und durch Explosion der 152er Bereitschaftsmunition schwer beschädigt. Die Reparatur in den USA dauerte ein halbes Jahr. Dann Dienst im indischen Ozean, 1943 Werft in Australien, Rückverlegung nach Europa, Werft in Schottland und Einsatz zur Landungsunterstützung vor Sizilien und Süditalien.Dabei dann, zweifelhafte Ehre, als erstes Dickschiff überhaupt von Lenkwaffen getroffen ( Fritz-X ) , ein Nahtreffer riss einen Torpedowulst auf, ein Volltreffer explodierte im Kesselraum und riss ein riesiges Loch in den Schiffsboden, worauf auch die übrigen Kesselräume volliefen. Ohne Dampf und mit 5000 Tonnen Wasser im Schiff nach Malta geschleppt, provisorisch abgedichtet, weiter über Gibraltar nach Schottland, dort aber auch nicht vollständig repariert, sondern mit nur 5 Kesselräumen und 3 einsatzbereiten Geschütztürmen rechtzeitig zur Landung in der Normandie als Edelmonitor eingesetzt. Danach waren dann neue Geschützrohre nötig, auf dem Weg dahin ein Grundminentreffer, der die Schraubenwellen beschädigte, provisorisch repariert, mit nur 3 Schrauben zurück in den Einsatz, weitere Küstenbeschießungen in Frankreich und den Niederlanden....
Im November 1944 war der Krieg für die Warspite zuende, sie wurde zur Reserve versetzt und 1946 ausser Dienst gestellt. Bemühungen, sie als Museumsschiff zu erhalten, scheiterten, sie wurde demilitarisiert und Richtung Abwrackwerft geschleppt. Auf dem Weg dahin rissen im Sturm die Schlepptrossen, der müde alte Kahn lief auf Grund und musste schließlich an Ort und Stelle zerlegt werden----
So, das war jetzt eine ziemlich lange Einleitung, dabei habe ich nur die wichtigsten Fakten aufgezählt.
Den Bausatz und den Zubehörsatz habe ich hier schon vorgestellt, dazu kommt noch das obligatorische Holzdeck von Artwox.
Gebaut wird, gemäß Bausatz, Bauzustand Mai 1943, also zwischen letzter Überholung (inclusive komplett neuem Anstrich, fein, muss ich nicht altern...) und dem fatalen Lenkbombentreffer. Und da ist auch schon ein Fehler des Bausatzes, nein, beider Sätze festzustellen- das Flugzeug. Die Walrus von Academy ist sehr schön, schöner als die von Trumpeter, und mit den Flyhawk-Teilen werde ich daraus ein echtes Kleinstod bauen, allerdings nicht für dieses Schiff. Beim letzten Werftaufenthalt wurden nämlich die Bordflugzeuge abgegeben, weil man sie für Küstenbeschießungen nicht brauchte und diesen potentiellen Brandherd loswerden wollte. Das Katapult blieb zwar an Bord, wurde aber mit 6 20mm-Flaks zugestellt, die der Bausatz auch zeigt. Insgesamt sind davon 29 Stück vorgesehen, was sich etwa mit meinen Quellen deckt, Breyer schreibt 27, verschiedene Netzseiten 25-30 für diesen Zeitraum. Wär das schön- die Amis haben nach jedem Werftaufenthalt alle Änderungen fotografisch dokumentiert, viel davon ist auch erhalten und zugänglich, für die Briten und Andere weiß ich davon nichts.
So, jetzt geht´s aber wirklich los, ganz klassisch mit dem Rumpf.
Leichte Formtrennfugen, schnell verschliffen
Die Klüsen stehen nicht rechtwinklig zur Bordwand, sondern zur Schiffslängsachse, formtechnisch bedingt. Ich habe aber nicht das ganze Profil berichtigt, dann wäre nicht viel übrig geblieben, sondern nur die Öffnung und den Übergang zur Bordwand, vieleicht denke ich auch daran, ein Bild zu machen...
Die Hälften passten ganz gut zusammen, es gibt aber kaum Fixierpunkte, habe deshalb mit Sheetstreifen ausgeholfen. Von den Spantenschottenquerstreben habe ich vorsorglich oben einen Streifen abgeschnitten, habe irgendwo gelesen, die würden bei der Montage des Decks stören, sieht aber nicht so aus. Die ganze Geschichte ist jedenfalls ausreichend stabil, auch wenn man Wasserlinie baut.
Als nächstes Bullaugen aufbohren, paralell werden auch die ersten Ätzis zusammengebaut.
Ich werde berichten...