Jetzt geht's los: Im 1. Teil zeige ich den Bau des Rahmens, Umbau des Motors und Aufbau des Fahrgestells.
Begonnen hat es wie schon beschrieben mit einem übrig gebliebenem Motor von einer Monogram Corvette.
Ursprünglich nur als Übungs-Experiment gedacht, ist das Projekt wie immer völlig aus dem Ruder gelaufen ...
Hier die beiden Motoren, rot der originale und silber der Umbau für die Boss Hosss.
Die grünen Linien zeigen die Veränderungen, das Monster muss ja in einen Motorradrahmen passen.
Ein Herausforderung war der Bau des Rahmens. Ich entschied mich für einen Metallrahmen, da Kunststoffprofile mit vielen Klebestellen bei der Größe des Modells nicht stabil genug wären.
Ich erstellte eine Holzschablone in 1:8 nach Originalmaßen, bereitete Kupferstangen und Messingrohre mit passendem Durchmesser vor und verlötete alles auf meiner Schablone.
Der Lenkkopf wurde auf der Drehbank angefertigt und ebenfalls auf der Schablone fixiert und verlötet. Die Versteifungsbleche und diversen Halterungen (Kupferdrähte) sowie die gedrehten Stoßdämpferaufnahmen wurden nachträglich angelötet.
Schließlich habe ich alles feingeschliffen und lackiert.
Nun konnte ich den Motor in den Rahmen setzen. Die Drahthalterungen habe ich mit PS-Plättchen (Polistyren) verkleidet, im Original sind das sehr massive Halteplatten.
Ein Satz zu den Polistyren-Platten: Mir ist Evergreen zu teuer, ich verwende Platten für den Architektur-Bedarf, da gibt's ganze Quadratmeter in allen Stärken für ein paar Euro.
Der nächste Schritt war die Vollendung des Fahrwerks, also Gabel, Schwinge, Räder mit Bremsen und Federbeine hinten. Wieder nahm ich Originalmaße ab und fertigte Bauzeichnungen an.
Die Gabel besteht aus Messingsstäben mit angelöteten Halterungen für die Bremssättel. Die zugehörigen Standrohre sind PS-Rohre von Evergreen (ganz ohne Evergreen geht's nicht
). Gabelbrücke und -joch wurden aus PS-Platten ausgeschnitten und weiter detailliert.
Die Schwinge wollte ich aus einem erwärmten PS-Profil biegen, wurde aber Murks. Also nahm ich einen Messing Vierkantstab, bog ihn zurecht und ergänzte Halterungen für die Rahmenaufnahme und Stoßdämpfer. Damit war wiederum eine hinreichende Stabilität gewährleistet.
Hier die Herstellung der Hinterradschwinge.
Hier die fertiggestellte Schwinge mit Rad und Bremssattel, bereit zur Montage.
Da stellt sich die spannende Frage: Vorher kommen denn die Felgen, die fetten Reifen und die Bremsen?
Also, die Felgen und Reifen habe ich von einem früheren Projekt übrig, alles selbst gebaut. Reifen aus Ebalta 951. Die Bremsen sind von Pocher, wurden mit Resin dupliziert, modifiziert und mit Leitungen und Mütterchen ausgestattet. Die Bremsscheiben baut ein freundlicher Mensch in Polen für Pocher-Kits, werden in ebay angeboten. Diese Scheiben sind eine echte Erleichterung, weil sie einen realistischen Metalleindruck abgeben und die Pfriemelei von PE-Scheiben entfällt. (Er liefert auf Anfrage auch nur die Scheiben, ohne den ganzen Rest). Die Scheiben habe ich noch in die Drehbank gespannt und kurz mit 400er Schleifpapier abgezogen, damit der Hochglanz verschwindet. Die zugehörigen Naben habe ich gedreht und mit Inbusschrauben M1,2 verfeinert.
Die Stoßdämpfer entstammen einer Tamiya Suzuki 1:6, der Durchmesser passt perfekt zu den fetten Boss Hoss Hyper Shocks. Auch sie wurden korrekt angepasst, für den Mittelstab nahm ich 2,35mm Bohrerschäfte von alten Schleifern. Der Dämpferfuß wurde neu gedreht, passend ausgefräst und mit einer Bohrung für die Befestigung an der Schwinge versehen.
Somit war der 1. Bauabschnitt fertiggestellt. Ein weiteres Detail: Der Riemenantrieb wurde aus Zubehör für 3D-Drucker hergestellt. Riemenscheiben und Zahnriemen gibt's in allen möglich Ausführungen im Netz.
Im nächsten Bauabschnitt zeige ich die Ergänzung des Motors mit den Fächerkrümmern, Lima, Wapu und einen massiven Edelstahl-Seitenständer, damit die Boss Hoss endlich auf eigenen Beinen stehen kann
Wer es nicht erwarten kann - ich habe YT-Videos über den Bau des Modells hochgeladen, Ihr findet sie unter "Boss Hoss Berserker V8 scale model".
Viel Spaß