Danke!
Die NL habe ich vor 11 Jahren fertig gebaut im Ebay gekauft. Ich wollte damals an einem fertigen Schiff üben, wie man's (besser) macht. Meine Hilfsmittel: Das Netz, der Mondfeld und eine gute Portion Naivität und Chuzpe.
Ich habe das Modell überarbeitet. Den Rumpf abgeschliffen und eine Zweitbeplankung aufgezogen. Zusätzliche Verzierungenangebracht, vieles davon improvisiert, z.B. Krullen aus gerolltem und vergoldetem Garn. Heck ganz neu gestaltet, Ornamente aus 2 K Kleber im Troftsteinverfahren hergstellt.
Vorher:
Nachher:
Die Masten, Rahen und Segel habe ich an ihrem Platz gelassen (ging auch kaum anders). Das stehende Gut ist komplett erneuert, das laufende überarbeitet. Die Pfortendeckel sind neu, die Kanonen auch, ebenso ihre Takelung. Das Modell hat jetzt zehn Jahre in meinem Arbeitszimmer von der Decke gehangen, daher gab es keinen angemessenen Ständer.
Heute würde ich vieles anders machen. Aber damals war es ein großartiges Übungsfeld. Danach habe ich dann mit der Yacht Mary von Mamoli mein erstes Holzmodell von Grund auf gebaut.
Warum bin ich eigentlich nicht bei den hölzernen Seglermodellen geblieben?
Nun, ich hatte damals den Eindruck, dass es alle schönen Holzsegelschiffsmodelle schon gibt. Da sah ich keine Nische für mich, da war nach oben wenig Luft. Ich habe dann eine ganze Zeit lang Modelle der Kaiserlichen Marine gebaut; reizvoll war es da, vieles nach Plänen selbst zu machen. Pionierleistung eben. Allerdings habe ich immer mit der Ästhetik dieser Modelle gehadert. Sie sind mir persönlich zu abstrakt. Ich habe tiefen Respekt vor solchen Arbeiten wie der von Johan, aber mir persönlich liegen die Modell mehr, die aussehen, als würden sie gerade aus einem zeitgenössischen Gemälde dem Betrachter entgegen kommen. Dampfschiffe lassen sich allerdings nur sehr schlecht dermaßen gemäldemäßig bauen; nicht zuletzt deshalb bin ich vor ein paar Jahren zu den Plastikseglern gekommen: Hier lassen sich Oberflächen gestalten, wie sie meinem Geschmack mehr entgegenkommen.
Ganz gespannt bin ich auf die kleine Postiljon von Artitec, die der letzte Übungsschritt sein soll, bevor ich mich an die Sieben Provinzen mache. Und die wird dann möglicherweise, wenn ich sie gut hinbekomme, den Platz der NL im Flur einnehmen. Die
Delfine stehen jedenfalls schon bereit.
Schmidt