SSBN Typhoon Class Submarine / U-Boot
Bausatzvorstellung:
SSBN Typhoon Submarine / U-Boot (1:400)
Modell: SSBN Typhoon Submarine / U-Boot (1:400)
Hersteller: REVELL
Modellnr.: 05066 (Achtung: es gibt auch den sehr ähnlichen Bausatz 05073)
Masstab: 1:400
Teile: 28
Spritzlinge: 1 plus 2 Rumpfschalen
Preis: Ursprünglich 16 bis 18 Euro, Gebrauchtbörsen 25 bis 60 Euro
Herstellungsjahr: Geschätzt 2000
Verfügbarkeit: selten, nicht mehr in Produktion, gebraucht über Online-Börsen und vereinzelte Händler auffindbar
Besonderheiten: Bewegliche Schiffsschrauben und Ruder, ausfahrbare Periskopeinheit
Original:
Die russischen U-Boote der Tyhoon-Klasse (Projektname 941) gehören mit 175 m Rumpflänge zu den weltweit größten jemals gefertigten Unterwasserschiffen. Sie verfügen über einen nuklearen Antrieb und bis zu 20 atomare Interkontinentalraketen. Die doppelwandige Rumpfhülle erlaubt eine mögliche Tauchtiefe von bis zu 500 m.
In ihrer gigantischen Dimension und der unglaublichen strategischen Kampfkraft gehört die Typhoon-Klasse zu den extremsten Auswüchsen des kalten Kriegs. Strategisch handelte es sich bei der Konzeption um die Antwort auf die amerikanische OHIO Klasse.
Große Bekanntheit erlangten die Schiffe u. a. durch den Kinofilm "Jagd auf Roter Oktober". Traurige Berühmtheit hingegen wurde ihnen zuteil durch das Schicksal der gesunkenen Kursk, gleichwohl diese eigentlich zur nächst kleineren Klasse gehörte.
Für Verwirrung sorgt zuweilen die Namensgebung. Die NATO-Bezeichnung "Typhoon Class" gleicht der russischen Bezeichnung "AKULA Klasse". "AKULA" wiederum wird seitens der NATO für die kleinere Baureihe 971 benutzt, die im Russischen den Namen Akula trägt.
Insgesamt wurden 7 Boote dieses Typs gebaut. Gegenwärtig sind 3 davon mehr oder weniger einsatzfähig.
Die imposanten Ausmaße werden erst beim Betrachten von Bildern mit Größenreferenz deutlich, sei es im Verbund mit anderen Schiffen, oder mit einzelnen Personen an Deck.

Verfügbare Informationen zum Original:
Im Internet finden sich zahllose Bilder und Dokumente zur Typhoon-Klasse. Bei akribischer Recherche stellt man jedoch fest, dass der tatsächliche Informationsgehalt mit Nutzen für den Modellbauer stark eingeschränkt ist. Im Wesentlichen verwertbar ist ein einzelner, sich stets wiederholender russischer Übersichtsplan sowie einige wenige Bilder des Bootes "SEVERSTAL" im Trockendock.
(Bei Interesse übersende ich gerne zur Arbeitserleichterung eine Sammlung des recherchierten Bildmaterials.)
Vorbildtreue:
Der hier vorgestellte Bausatz kann als liebevolle, aber sehr freie Interpretation des Originals verstanden werden. Die Darstellung des gesamten Heckbereichs weicht gravierend von allen vorliegenden Originalaufnahmen ab. Im Zuge der Recherchen fand sich keine Bestätigung, dass die Ausführung des Modells jemals im Original existierte.
Auch für die Bugsektion mit einer riesigen geschwürartigen Bugnase fand sich keine Bestätigung bei Originalbildern. Revell hat im ansonsten nahezu identischen Bausatz 5073 die zwei Bauteile dieser Bugnase derart ersetzt, dass eine konventionelle, halbkugelförmige Rumpffront entsteht.
Die doch extremen Abweichungen vom Original haben ihre Ursache vermutlich in der militärischen Geheimhaltung zur Zeit der Bausatzkonzeption, resultierend in einem Mangel an verwertbaren Informationen.
Als einziger Hersteller von Typhoon-Plastikmodellen zeigt Revell eine ganzflächige Struktur auf der Rumpfoberfläche. Hiermit sollen die im Original vollflächig am Rumpf aufgebrachten Anti-Sonar-Gummiplatten nachgebildet werden. Diese Struktur in Verbindung mit einer Vielzahl weiterer Ornamente gibt dem Modell eine außergewöhnlich filigrane Erscheinung, ganz ungeachtet, wie weit sie sich mit dem Original deckt.
Bausatz:
Der Bausaz umfasst einen Spritzgussast sowie zwei Rumpfschalen, allesamt in grauem Kunststoff. Dazu gibt es ein Decal-Blatt und die übliche Revell-Bauanleitung.
In Summe finden sich 28 Bauteile. Zieht man Ständer und optional verbaubare Komponenten (Raketen) ab, so bleibt gerade mal die beeindruckende Anzahl von 21 Komponenten.
Unter Berücksichtigung der Größe (45 cm Rumpflänge) ist der Bausatz damit optimal für Kinder und Einsteiger geeignet.
Die exzellente Passgenauigkeit und die nahezu perfekte Spritzgussqualität ersparen bei moderaten Ansprüchen des Bauherrn nahezu jegliche Nachbearbeitung von Einzelbauteilen.
Rumpf:
Der Rumpf besteht aus zwei horizontal über die gesamte Länge mittig geteilten Halbschalen. Die Bugsektion des Unterwasserschiffs wird über zwei zusätzliche Bauteile ergänzt.
Mehrere winzige Passstifte sorgen für eine exakte Ausrichtung. Alle Klebenähte befinden sich geschickt in den Nutlinien der Gummi-Kachelung.
Ein loses Zusammenstecken beider Rumpfschalen zeigt eine bereits nahezu perfekten Passung:
Kleinteile:
Ein einzelner Spritzgussast beinhaltet alle übrigen Bauteile. Die Qualität ist auch hier ausgezeichnet. Dieses betrifft gleichermaßen die Spritzgussaspekte, als auch die Detaillierung nebst Gestaltung der Bauteiloberflächen.
Decals:
Das Decal-Blatt trägt eine Reihe von Symbolen, die eine ansprechende Gestaltung des Modells erlauben.
Bei dem Nachfolgebausatz 5073 wurden hier noch weiße Linien für die Markierung der Wasserlinie ergänzt. Aufgrund der sehr anspruchsvollen Anbringung derart langer und dünner Decalstreifen erscheint es aber eh vorteilhaft diese Wasserlinie zu lackieren.
Bauanleitung:
Die Bauanleitung besteht aus einem beidseitig bedruckten und gefaltenen A3-Blatt, somit aus 4 Seiten. In gewohntem Revell-Stil finden sich Basisinformationen zum Original sowie Farbvorschläge. Die Anleitung gestattet wirklich Jedem den erfolgreichen Aufbau des Modells.
Details:
Die folgenden Bilder zeigen die außergewöhnlich feine Gestaltung der Oberflächen von Rumpf, Turm und Rudern sowie die hervorragende Spritzgussqualität aller Bauteile:
Die Platte mit Periskop und Antennen / Sensoren kann über einen Schlitten vertikal im Turm bewegt werden. Alle Ruder und die Schiffschrauben sind beweglich montierbar.
Optional ist es möglich zwei Raketenschachtklappen in geöffnetem Zustand darzustellen mit Sicht auf die darunter liegende Platte.
Schlussendlich liegen dem Bausatz noch Bauteile für 2 Raketen bei.

Varianten und Alternativen:
Für Interessenten am Nachbau von Booten der Typhoon-Klasse gibt es verschiedene Alternativen.
Revell selber brachte mit dem Nachfolgebausatz 05073 im gleichen Maßstab ein Modell mit Entfall des Bugnasengeschwürs plus erweitertem Decal-Sheet.
Alanger fertigte in 1:350 einen Bausatz, welcher den Ruf als Vorbildgetreuester genießt. Die Passgenauigkeit soll aber angeblich hundsmiserabel sein. Aufgrund eingestellter Produktion ist dieser Bausatz sehr selten.
Vom Hersteller DRAGON gibt es ebenfalls in 1:350 eine Variante, die hinsichtlich Vorbildtreue zwischen Alanger und Revell liegen soll. Aber auch hier ist die Qualität bekannterweise suboptimal.
Im kleineren Maßstab 1:700 bietet der Chinesische Hersteller Hobby Boss eine zusätzliche Option an.
Für RC-Freaks bietet der schwäbische Produzent ENGEL einen 2 m langes Modellbausatz mit allen denkbaren Features. Hierbei wird der Kunde allerdings in Vollausstattung mit 2000 Euro zur Kasse gebeten.
Fazit:
Der Bausatz überzeugt mit einer einwandfreien Spritzgussqualität und einer ungewöhnlich detailreichhaltigen Oberflächengestaltung. Modellbauer ohne allzu stark ausgeprägtem Wunsch nach Vorbildtreue können hieraus ein überaus ansprechendes Modell fertigen.
Aufgrund der hervorragenden Passform, der Größe aller Bauteile und der geringen Bauteilanzahl ist dieses Set ideal für den Einstieg in den Modellbau geeignet und auch für Kinder empfehlenswert.
Ambitionierte Modellbauer, denen eine perfekte Nachbildung des Originals am Herzen liegt, werden sich maßlos über die überaus freie Interpretation der Bug- und Hecksektion ärgern. Während der Bug noch mit vertretbarem Aufwand durch Scratch build Maßnahmen zu korrigieren ist, bedeutet die Überarbeitung des Hecks einen immensen Aufwand.
Durch seine Größe ist das Modell bei ausreichender Erfahrung im RC-Mikromodellbau geeignet zu einem statisch und dynamisch tauchfähigen RC U-Boot ausgebaut zu werden.
Zum Baubericht: Wird in ferner Zukunft folgen....
Zur Bildergalerie: Wird womöglich auch irgendwann folgen....
Gruß und viel Spaß,
Johannes
Hi
Sagtest du tauchfähig?
Das möchte ich sehen.
Los fang an zu bauen....
lg
Stef
"Nur lächeln und winken, Männer."
Watn Monster! 175m!
Oja am besten bauen
Gruß Sven
Im Bau: USS Ticonderoga CV-14 1:350