Farben
Nach dem Thema Färben etwas zu den verwendeten Farben selbst. Grundsätzlich kann man sagen, dass jede Farbe geeignet ist, Kanten zu färben oder ein Kartonmodell komplett zu bemalen. Man muss allerdings einige Eigenarten und auch Einschränkungen durch das Material beachten.
Ohne größere Probleme lassen sich die lösemittelhaltigen Farben verwenden. Das Lösemittel zieht zieht zwar in den Karton ein, lässt ihn aber nicht aufquellen. Den Rumpf der Cleopatra habe vor dem Spachteln mit einem Lackspachtel auf Wasserbasis mit einem lösemittelhaltigen Parkettlack überzogen. Der Parkettlack ist in den Karton eingezogen und hat ihn quasi versiegelt. Das er seinen Zweck erfüllt hat konnte ich an einer Stelle bemerken, die ich offenbar ausgelassen hatte. Dort konnte das Wasser aus der Spachtelmasse in den Karton ziehen und diesen aufweichen. Nach dem Trocknen ist aber daraus kein weiterer Schaden entstanden.
Das zeigt auch schon den größten Nachteil des Materials auf, nämlich die Empfindlichkeit gegenüber Wasser. Bei kleinen Flächen und Kanten ist das kein Problem, da die Farbmenge und damit der Wasseranteil gering ist. Trotzdem ist es möglich auch wasserbasierte Farben auch auf größeren Flächen zu verwenden. Wie man dabei als Alternative zu lösemittelhaltigen Lacken vorgehen kann, versuche ich mal darzulegen. Wichtig ist die Vorbereitung des Untergrundes. Auf dem folgenden Bild ist das Deck der Cleopatra zu sehen. Der Anstrich erfolgte lasierend mit Gouachefarbe, also einer stark verdünnten Wasserfarbe. Um zu verhindern, das das Wasser in den Karton einzieht ist es eigentlich ratsam das Bauteil vorher mit lösemittelhaltigen Klarlack zu versiegeln. Um mir aber den Einsatz von einem Kunstharzlack ganz zu sparen und weil das Deck auf 1mm Finnpappe aufgezogen war, habe ich es probiert gleich mit der Gouachefarbe zu arbeiten. Zwar ist der Karton leicht aufgequollen, hat sich aber auf Grund des stabilen Untergrundes nicht verzogen. Also kann man sagen, je stabiler der Untergrund, desto weniger de Gefahr dass das Wasser schädlich wirken kann.
Das Problem des Aufquellen hatte ich dagegen beim Einsatz von Revell-Aquas nicht. Den Fahrgestellrahmen des 6-Rad-Spähpanzers habe ich ohne Versiegelung komplett mit Revells Farbe gestrichen, ohne dass es zum Aufquellen gekommen ist.
Welche Farbe verwende ich? Eigentlich keine spezifischen, außer das sie alle wasserbasiert sind. Das sind zum einen die Acrylfarben von Revell und Künstlerfarben, Wasserfarben wie die eines Tuschkastens (Aquarellfarben) und Gouachefarben sowie Aquarellstifte. Die ebenfalls abgebildete Ölfarbe kommt bei mir bisher nicht zum Einsatz. Ihre Trocknungszeit ist mir schlicht zu lang.
Alle diese Farben benutze ich sowohl für flächige Bemalungen als auch fürs Kantenfärben. Allerdings hat jede Farbe ihren Schwerpunkt Tuschkasten und Aquarellstifte für das Kantenfärben, Gouache- und Acrylfarben für flächige Bemalungen. Beim Tuschkasten ist bei flächigen Bemalungen allerdings auf Grund der großen Wassermenge Vorsicht geboten. Das es trotzdem funktioniert zeigt mein Modell des 6-Rad-Spähpanzers. Hier hatte ich die braune Verschmutzung lasierend aufgetragen. Obwohl es keine Schäden gab, konnte ich nichts desto Trotz an einigen Stellen eine Wellen des Materials feststellen, die sich nach dem Trocknen aber zurückgebildet haben.
Die Verarbeitung:
Zur Verarbeitung der Acrylfarben muss ich wohl nichts schreiben, da die Farben ja bei fast jedem hier im Gebrauch sind. Auch den Einsatz eines Tuschkastens setze ich als bekannt voraus.
Gouachefarben kommen in Tuben daher und können direkt verarbeitet werden, sind in diesem Zustand aber sehr pastös. Sie werden daher am Besten wie Künstleracrylfarben auch aus den Tuben entnommen und mit Wasser verdünnt.
Obwohl Aquarellstifte wie Buntstifte aussehen und auch so verwendet werden können, werden sie in der Regel mit Wasser verarbeitet. Dabei können sowohl direkt vom Stift aufgetragen werden, Stift ins Wasser tauchen und ran ans Modell. So gelingt es sehr konzentriert Farbe in kleinste Ecken zu bringen. Sehr gebräuchlich ist auch die Methode die Farbe mit einem getränkten Pinsel von der Stiftspitze abzunehmen und aufzutragen.
Ganz selten verwende ich auch Filzstifte. Deren Nachteil ist ihre dünnflüssige Farbe, die vom Karton gerne mal wie von einem Löschblatt aufgesogen wird, also auch bedruckte Bereiche unterläuft und so durchaus irrreparable Farbschäden anrichten kann. Der Trick ist, nicht zu lange an einer Stelle zu verweilen.
Fazit: Alles ist möglich, also keine Angst und einfach mal an Probestücken verschiedene Methoden ausprobieren. Soweit meine Erfahrungen zum Thema Färben und Farben. Stay tuned.