Tach zusammen,
Weil mich eine Baustelle derzeit beschäftigt - vor allem die Ausgestaltung eines geplanten Dioramas dazu - habe ich mich im Netz auf die Suche nach Gemüse-/Früchtekartons gemacht. Ihr wisst schon...die, die man so gut stapeln kann.
Was soll ich sagen: nichts gefunden. Man findet allerlei Kartonmodelle an Gebäuden, Fahrzeugen etc. Aber so Kleinkram? Nöp. Pech gehabt.
Bevor ich das Rad neu erfinden will und mir via Grafikprogramm welche schnitze, fiel mir ein, das ich in meiner Halle
"ein paar wenige" rumfliegen habe - als Umzugshelfer gerne gesehen. Auch verschiedene Discounter sind momentan meine Quelle an Nachschub
Nun, was brauche ich dazu?
Erstmal ein ordentliches
Grafikprogramm. Ich verwende Adobe Photoshop 7.0, mit dem ich
meinen Anforderungen entsprechend zurecht komme. Bei weitem nicht ausgeschöpft.
Dann brauche ich noch ein
Schreibprogramm, vorzugsweise Word irgendwas. Das nur, weil ich damit sicher drucken kann, ohne das ich x-mal beim Photoshop die Größen korrigieren muß etc... Bin da etwas doof strukturiert in meinem Hirnkasten.
Als wichtigstes natürlich die Fotomodelle in Form der
Stapelkartons.
Nachdem ich die Kisten in allen seitlichen Ansichten fotografiert habe (möglichst in direkter Ansicht um grobe Verzerrungen auszuschließen!) kanns los gehen - exmplarisch an einem Karton zeige ich Euch erst den grafischen Teil via Screenshots, gebastelt wirds später

.
Steigen wir nun ein - in die kleine Welt von Photoshop.
Zwei Anmerkungen dazu:
- ich werde nicht auf die einzelne Funktionen von Photoshop im Detail eingehen. Das wäre zu aufwändig, jeden Schritt und dazugehörigen Befehl fest zu halten
- bitte nicht auf die korrekten Befehle oder Begriffe von Photoshop festnageln - jedes Programm ist anders. Ich will es verständlich halten
Zuerst das Bild geöffnet:
Nun beginne ich, die Kartons auszuschneiden, indem ich die unwichtigen Stellen lösche:

Das Gelb ist wurscht - war halt die eingestellte Hintergrundfarbe. Ich arbeite bei diesem Schritt immer mit Hintergrundfarben wie gelb, giftgrün, knallrot - nie mit Schwarz.
Warum? Das hat den Grund darin, das diese knalligen Farben bei etwaiger Werkzeugauswahl >Zauberstab< sehr selten im Originalbild vorhanden sind. So wird nicht etwas weg gelöscht, was ich nicht will.
Ich habe jetzt den Karton als einzelne Seite freigelegt...
...und erstelle nun eine Neue Seite:

Dazu wähle ich den Hintergrund "Transparent" und Größe "A4".
"Transparent" hat den Vorteil, das ich die verschiedenen Ebenen (<- Grafikbauteile) schieben, verschieben oder ziehen kann.
Den Karton habe ich durch erstellen einer Ebene vom Hintergrud gelöst und wähle diese Ebene (rechts in der Leiste) aus...
...um sie anschließend in die neu erstellte A4-Seite zu ziehen:
Diesen Schritt wiederhole ich mit allen Vorlagen der Kartons, die ich freigestellt habe:
Jetzt erstelle ich ein neues Bild,...

... um die "Rahmen" für die Kartons zu schaffen. Quasi die Falt-/Schneidvorlage.
Hier wähle ich wieder transparenter Hintergrund und eine Größe von 12x12cm.
Die Bildgröße 12x12 hat nur den Grund, damit es übersichtlicher gehändelt und weiter bearbeitet werden kann.
Ich füge ein weiteres Bild...

...in der herunter gerechneten Größe der Kartons ein.
Das weiße Viereck (Kartonboden) bildet mir so die Basis für alle weiteren Schritte.
Das Bild habe ich unter "
Boden HiLi MITTEL" gespeichert. Das ist meine Gedächtnisstütze, damit ich weiß, wo ich mich befinde.
"
Boden" für den Kartonboden als Ausgangsbasis
"
HiLi" für die folgenden Hilfslinien
"
MITTEL" für die Höhe des Kartons, der daraus entstehen soll.
Im linken Bild "
kisten2" mit allen Seiten kann man drei verschiedene Höhen erkennen - der Boden bleibt jedoch gleich..sonst wären sie ja nicht mehr untereinander stapelbar.
Damit alle Seiten miteinander fluchten und so passend sind, ziehe ich die Hilfslinien um den Boden herum

Das mache ich mit einer einheitichen Überdeckung, was die roten Kreise markieren.
Wenn man so will, sind das die Hilfslinien für die späteren Falt- und Schneidekanten des fertigen Kartons.
Jetzt nehme ich eine Seitenansicht aus dem Linken Bild und ziehe sie rüber:
Wie ihr seht, fehlen die Hilfslinien. Diesen Schritt habe ich zuvor irrtümlich gemacht und korrogiert - jedoch nihct im Bild festgehalten. Denkt Euch die Linien einfach dazu
Nun passe ich die Seitenbreite des Kartons an den Boden an (dünner roter Doppelpfeil im Boden)...

...dabei muss ich bei Photoshop darauf achten, das das
Seitenverhältnis dieser Grafik gesperrt ist -> roter Kreis.
Sonst würde ich bei diesem Schritt nur die Breite korrigieren, jedoch nicht die Höhe.
Dieser Schritt ist nur grob, die Feinjustierung folgt zugleich.
Als nächstes lege ich nun weitere Hilfslininen an die Oberkante der Seite an...

...was ich für die restlichen Seiten wiederhole. Um den gleichen Abstand zu haben zähle ich die Kästchen.
Der Abstand ist wiederum für ein exaktes Passen beim basteln der Kartons wichtig. "sonst fluchtets nicht".
Jetzt kommt das Feintuning der Seite.
Durch den Befehl >verzerren< kann ich alle Eckpunkte auf die Schnittpunkte der Hilfslinien ziehen:
Danach habe ich eine rechtwinklige, korrekte Kartonseite:

Diese wird nun kopiert, dann gedreht und letztlich an die untere Seite geschoben.
Dazu gesellen sich in gleicher Weise die kurzen Seiten - immer aus dem Bild "
kisten2" gezogen und bearbeitet:

An den Kurzen Seiten habe ich noch zwei rote Streifen angelegt - quasi die Auflage für die Stapelbarkeit der Kartons.
Nach diesem Schritt werden alle Ebenen auf eine reduziert (heißt nunmal so)...

...und als jpeg abgespeichert.
Das war der Anteil Photoshop. Über den Zeitaufwand für
eine Kartonvorlage schweige ich mich mal aus...
Weiter gehts in Word - der einfachere Teil der Arbeit.
Neues Dokument in A4 erstellt und den Explorer geöffnet.
Faulheit siegt!
Deshalb auf die gewünschte Datei im Explorer einen flotten rechtsklick >kopieren<...

...gewechselt zu Word. Wieder rechts geklickt und >einfügen<...
...Zack...

...ist die Grafik da.
Man kann natürlich auch über das Menü >Einfügen< ... >Grafik< ... >aus Datei< ... Popup öffnet sich...dann den Ordner suchen,... dann die gewünschte Datei auswählen und mit >Einfügen< bestätigen...naja...wers kompliziert will...
Die Größe der Grafik im gewünschten Maßstab 1:25 sollte durch die Maße, die ich in Photoshop festgelegt habe stimmen. Wenn nicht, kann man ja immernoch die Größe über Word korrigieren.
Hier stimmts
selbstverständlich.
Nachdem ich die Grafik beliebig oft eingefügt habe, gehts ans:

Drucken!
Das sollte ja jeder wissen, wie das geht

.
Als einziger Hinweis sei gesagt, das ich nach einem Probedruck in den Druckeinstellungen (2) >Eigenschaften< die Papiersorte und Qualität einstelle.
Ich drucke für sowas bevorzugt auf Fotopapier glänzend oder matt (wie man beliebt) oder Kartonpapier.
Fertig!
Gleich weiter...
...Basteltrieb (endlich) voraus - der schöne und bekannte Teil unseres Hobbys.
Bis gleich