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Mittwoch, 27. März 2013, 06:39

Gießharz schäumt in Vakuumkammer auf

Hallo Leute,

ich gieße seit vielen Jahren mit Resin und Zinn und habe jetzt eine Vakuumkammer gebastelt.



Leider schäumt das Resin, das ich verwende, aber dermaßen auf, dass in die Form gar nichts fließt.



Ich rühre das Resin auch nicht im Vakuum direkt an, sondern ziehe es von Außen in die Form. Das Vakuum hat 0,1bar und wird nach etwa 10 Sekunden erreicht, was evtl. zu schnell sein könnte..

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Was kann ich gegen das Aufschäumen machen??
LG
Basti

Wettringer

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2

Mittwoch, 27. März 2013, 07:43

Hallo Basti,

ich habe deinen Beitrag nun frei geschaltet, nachdem ich ihn überarbeitet habe. Vorschaubilder sind hier im Forum nicht erlaubt. Bilder direkt einstellen bei einer max. Größe von 800 x 800. Bitte in Zukunft beachten!

Gruß Stefan
Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt, deshalb beschäftigen sich auch nur wenige damit.

(HENRY FORD)

keramh

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3

Mittwoch, 27. März 2013, 07:57

moin,

also wenn unter Vakuum so viel Luft aus der Masse gezogen wird, dass es aufschäumt,
mußt Du diese Luft ja bei anrühren untergehoben haben.

Ich denke eher das das Resin alt ist oder Frost bekommen hat, sowas hatte ich auch schon einmal.
Probier mal einen Guss ohne Vakuum, wenn es da auch schäumt ist es nicht Deine Vakuumpumpe.

Es gibt einen so genannten "Entlüfter" wenige Tropfen beim Anrühren mit einmischen verhindert die Bildung von Reaktionsgasen.

4

Mittwoch, 27. März 2013, 18:31

Hallo Stefan,

sorry, jetzt weiß ich Bescheid ;) kommt nicht wieder vor!


Hey Marek,

es kommt zwar beim Anrühren sicher etwas Luft in das Gemisch, aber sicher nicht dermaßen viel. Das Resin schäumt auch nicht nur einmal kurz auf, sondern hat in meinem Fall einfach 15 Minuten nur geschäumt, bis es ausgehärtet ist, und fast nichts ist in die Form geflossen. Ohne Vakuum schäumt es auch nicht, allerdings ist das Resin in der Tat etwas älter und die Flaschen gut 1,5 Jahre angebrochen. Wie lang stand es bei dir rum?

VG
Basti

keramh

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5

Mittwoch, 27. März 2013, 19:09

moin,

meines damals war fast 2 Jahre alt und da hat es auch einfach iun der Form beim Aushärten angefangen aufzuschäumen.
Es war somit nur noch für einteilige Formen zu gebrauchen wo die Blasen dann an der Oberseite, beim Gußstück
dann auf der Unterseite nicht weiter störten. Warum unter Vakuum allerding eine solch heftige Reaktion auftritt :nixweis:
Ich bin mir aber fast sicher es liegt am Material.

Stell doch mal Deine Vakuumkammer genauer vor, interessiert mich sehr.

6

Freitag, 29. März 2013, 18:24

Servus Marek,

also, zunächst meine Kammer: Die Gefäßwand besteht aus einem 100mm, 10mm dicken Stahlquadratrohr. Oben und unten befindet sich eine Acrylglasplatte, deren Ränder mit Moosgummi t=8mm beklebt sind. In der oberen Scheibe ist ein Bohrloch, in das die Spritzen genau hineinpassen. Seitlich am Gefäß befinden sich 3 Anschlüsse, 1 fürs Manometer, 1 Ablass mit Ventil und 1 Zulauf mit Ventil, an dem die Pumpe angeschlossen ist.

Zu den Blasen: Das Resin kocht, wie ich festgestellt habe, und das bei einem Druck von 0,3bar, i.e. -0,7bar Unterdruck. Mit weniger Druck (-0,5 oder -0,6bar) gehts, ich habe auch Güsse entformt, und die Ergebnisse sind recht gut, besser als das, was ich bisher produziert hab. Allerdings noch nicht absolut perfekt und fehlerfrei..

VG

keramh

Moderator

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7

Freitag, 29. März 2013, 22:58

moin,

wie bzw. wann füllst Du das Resin ein?
Wenn das Vakuum steht, d.h. wenn die Form Luftleer ist, vorher bevor Du das Vakuum erzeugst oder während des Befüllens?
Es könnte auch sein das dieses "aufkochen" entsteht weil die Luft, die sich in der Form befindet ja irgendwo hin muß.
Also bahnt sie sich den Weg durchs flüssige Resin.
Deine Form solte eine Öffnung zum Befüllen und eine Entlüftung haben, so kann das Vakuum erzeugt werden und das Resin nachfließen.

8

Samstag, 30. März 2013, 10:53

Servus,

darauf hab ich schon geachtet ;) Ich habe auch für den Test einen Becher Resin in die Kammer gestellt, und dann langsam das Vakuum gesteigert und so entlüftet. Ab -0,7bar fängt es jedoch an zu schäumen und zu kochen.
Fürs Gießen mache ich es so, dass ich erst das Vakuum aufbaue, und das Resin dann in einem dünnen Strahl in die Form gebe, sodass größere Luftblasen direkt beseitigt werden.. Es sollte also quasi keine Luft mehr durch das Resin aus der Form steigen. Klar, bei -0,7bar sind da schon ein paar Blasen, aber es ist nicht so schlimm wie außerhalb der Kammer..

9

Samstag, 30. März 2013, 14:33

...in einem Vakuum schäumt jedes flüssige Medium auf, dass ist doch ein ganz normaler physikalischer Vorgang und hat niichts ausschließlich mit der Beschaffebheit von Resin zu tun. Man benötigt bei diese Anwendung ein Vakuumrührwerk mit, oder zumindest einen Rüttler, damit die Masse homogen bleibt. Das ist kein chemisches, sondern technisches Problem !
Einige Projekte von mir: ---KLICK MICH ---

10

Montag, 1. April 2013, 09:12

Hallo,
probier mal, nachdem du das Resin z.B. in einem Becher angerührt hast diesen in ein Vakuumgefäs zu stellen und dann die Pumpe einschalten. Das Vakuum müsste die Luft aus dem Resin saugen und dann kannst du es für deine Form verwenden.
Gruß Alex

11

Montag, 1. April 2013, 11:08

Hey Günther,

danke fürs Feedback. Habe auch das Gefühl, dass ein Rüttler noch etwas bringen könnte - das wird der nächste Schritt sein.

Alex,

ich entlüfte das Resin meistens bereits im Becher vor dem Eingießen, sodass da nicht mehr viel Luft drin ist. Die Blasen kommen wirklich nur vom Kochen des Resins.


Sobald ich mit Rüttler gegossen habe, lasse ich euch um die Ergebnisse wissen ;)

12

Montag, 1. April 2013, 14:50

... dieBlasen entstehen nicht durch das Kochen des Resins, sondern durch die Expansion der In der Masse verbleibenden mikrofeinen Luftbläschen. Um den Abbindprozess zu unterstützen, im Sinne einer homogenen (blasenfreien) Verbindung, müsste man Druck auf das Objekt geben. Dies könnte in einem Druckgefäß mit handwarmen Wasser erfolgen. Deine Überlegung ist zwar nicht schlecht, geht aber in die völlig falsche Richtung mit entsprechendem Ergebnis...
Einige Projekte von mir: ---KLICK MICH ---

13

Mittwoch, 5. Juni 2013, 22:00

Handrühren verursacht immer das zuführen von Luftblasen in das Resinat. Und das schäumt später in der Vakuumkammer immer. Zwar gibt es in Fachkreisen Resinentlüfter in flüssiger Form. Nimmt man hier zu viel,
kann sich die Resinmolekülstruktur verändern, was zu Irritationen im Resin führen kann (härtet nicht richtig aus, bleib weich, klebrig oder die Weichmacher treten nach Tagen aus dem Resin aus). Blasenfreies anrühren
von Resin oder Silikon kann man nur unter Vakuum erfolgen.

Noch eines. Harze und vor allem der Härter zieht Wasser. Wasser und Resin vertragen sich nicht. Diese kleinen Teilchen (Wassermoleküle) härten nie und können auch zum schäumen beitragen. Resin mit eingebrachten Wasser
kann man am besten mit einem "Farblacksieb" filtern (bekommt man nur bei in einer Malerfirma (Bauhaus oder OBI führen solche Siebe leider nicht).

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14

Donnerstag, 6. Juni 2013, 17:55

Ich giesse selber viel aber ich glaube du packst das Problem falsch rum an.
Das Silikon (Form) soll unter Vaccum sein nach dem Anrühren, im Becher, dann sCHLUSS mit Vaccum, dann aufschütten unter Druck!
Auch das Giessen von Resin kenne ich bisher nur unter Druck, nicht unter Vaccum? Was bitte soll Vaccum bezwecken ? Unter Druck wird jede noch so kleine Blase mikroskopisch klein, also nicht mehr vorhanden.

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Donnerstag, 6. Juni 2013, 19:30

Nun, mit Druck kann man das Resin auch in den Formen drücken. Aber Vakuum ist die gängigste Art und besser Art, da man genau der Verguß steuern kann. Ich fertige schon über 15 Jahre Modelle aus Resin in allen Maßstäben und Arten und habe schon alles an Resin und Silikon verarbeitet. Schau Dir mal die Seite an, da wird gezeigt, was man mit Vakuum alles machen kann. https://www.mk-technology.com/vakuumkammern.html Videos gibt es auch dazu.

Es gibt noch weitere Firmen wie https://www.schuechl.de/

Aber solche Maschinen sind für den Hobbybereich kaum Tragbar. Wir reden hier von 10.000 € nach oben. Aber es gibt auch kleine Anlagen für weniger Geld. Schaut mal bei Kaupo in Sigmaringen vorbei: https://www.kaupo.de/

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Freitag, 7. Juni 2013, 01:00

"Nun, mit Druck kann man das Resin auch in den Formen drücken". Ich halte diese Aussage für vollkommen falsch. Resin kann man unter Vakuummit mit entsprechendem Vakuumrührwerk anrühren, in die Form füllen und dann unter Druck aushärten lassen. Die einzige Möglichkeit um beste Resultate zu erziehlen. Natürlich braucht man dazu das entsprechende Equipment. Nur eine Vakuumpumpe ist zu wenig.
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17

Freitag, 7. Juni 2013, 06:01

Zitat

Resin kann man unter Vakuummit mit entsprechendem Vakuumrührwerk anrühren, in die Form füllen und dann unter Druck aushärten lassen. Die einzige Möglichkeit um beste Resultate zu erziehlen.

Stimme ich voll zu.
Obwohl vielleicht nicht die EINZIGE Möglichkeit, doch mir nichts anderes bekannt.

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Freitag, 7. Juni 2013, 06:03

Silikon unter Vaccum ENTLüFTEN dann unter Druck aushärten lassen, Resin unter Druck aushärten lassen.

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Freitag, 7. Juni 2013, 20:03

Mit Druck kann man Silikonformen füllen und so falsch ist das nicht, Mit Vakuum hat man die bessere Einstellmöglichkeit, beim Guss noch was zu machen.

Aber alles ist ja egal, wie man es macht. Das Resultat für den eigenen Bereich zählt. Wenn hier die Ergebnisse gut und brauchbar sind, dann hat man ja sein Ziel erreich.
Ich selber habe auch schon zu Beginn meiner Gusstechnik mit Druck gearbeitet. Aber da ich sehr feine Teile fertigen muss, war die Technik nicht das, was ich benötigt habe.

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