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Montag, 5. Dezember 2011, 20:33

Wiedereinstieg in den Modellbau - Anfängerfragen zu Ausrüstung und Techniken

Hallo,

nach ca. 15 Jahren Modellbauabstinenz möchte ich mich diesem Hobby wieder widmen. Früher als Jugendlicher habe ich ein paar Militärjets gebaut, war allerdings meist für die Bemalung zu faul und so standen die Flieger halt in uni grau in der Vitrine. :rolleyes:

Natürlich sind mit den Jahren die Ansprüche gestiegen und auch wenn ich glaube, dass mir das Zusammenkleben immer noch den meisten Spaß machen wird, sollen die Modelle diesmal durch eine ordentliche Bemalung etwas mehr hermachen.


Also anfangen möchte ich mit einem Mercedes SLS von Revell, den ich mir am Wochenende gekauft habe.

Erstmal eine ganz grundsätzliche Frage zur richtigen Vorgehensweise. Zuerst wollte ich die Einzelteile am Spritzling bemalen, da man sich dann um die Halterung die wenigsten Sorgen machen muss. Aber schon nach Punkt 3 in der Anleitung war klar, dass das keinen Sinn macht, weil die Grate nach dem Herausschneiden aus dem Spritzling ja weggefeilt werden müssen und das sieht dann schnell schäbig aus, wenn schon bemalt wurde, da man eben doch immer ein wenig Farbe mit wegfeilt.

Daher würde ich gerne viele Teile erst zusammensetzen und dann per Airbrush für die Flächen und einem Pinsel für die Details bemalen. Das stellt mich aber vor folgende Frage: Wenn ich z.B. einen Motorblock komplett zusammenbaue, bevor ich ihn bemale, wie fixiere ich ihn am besten, damit die Farbe gleichmäßig aufgetragen werden kann? Ich habe schon von mehr oder wenigen abenteuerlichen Konstruktionen aus Zahnstochern, diversen Klemmen etc. gelesen, allerdings stellt sich mir dann die Frage: Sieht man die Stellen hinterher nicht, an denen ich fixiert habe? Mal angenommen ich schaffe es den besagten Motorblock mit ein paar Zahnstochern so zu fixieren, dass ich ihn airbrushen kann: Sieht man danach nicht die Stellen, wo die Zahnstocherspitzen das Modell berührt haben? Und die Zahnstochervariante stelle ich mir noch am harmlosesten vor. Bei einer Klemme würde man ja hinterher einen unbemalten Abdruck sehen an der Stelle, wo die Klemme das Teil gehalten hat. Und lasse ich erst die Farbe trocknen und behandele hinterher die unbemalte Stelle nochmal seperat, so wird man das doch bestimmt auch sehen.

Nächste Frage: Wenn ich ein größeres Teil habe, das einen recht dunklen Anstrich bekommen soll, aber ganz winzige Details mit heller Farbe aufgetragen werden sollen, wie kann ich das bewerkstelligen? Wenn ich das Teil erst dunkel airbrushe, wird die helle Farbe vermutlich nicht ordentlich decken. Wenn ich alles pinsele, habe ich wieder die ungleichmäßig aufgetragenen Farben. Was vermutlich mehr an meiner Technik liegt als an allem anderen. :rolleyes:



Das wären die (vorerst) einzigen Fragen zur Vorgehensweise. Weitere ergeben sich vermutlich, wenn der Bau weiter voranschreitet. :rolleyes:

Nun noch eine Frage zu den benötigten Teilen. Ob ich da alles komplett habe oder mir besser noch was essentiell wichtiges besorgen sollte.

Ich habe folgendes:

Revell Mercedes SLS Modellbausatz (na logisch)
Revell Contacta mit feiner Kanüle
Revell Contacta mit Pinsel
Revell Contacta Clear für die Fahrzeugscheiben möchte ich mir noch besorgen
Sämtliche Farben in der Aqua Color Variante, die die Anleitung verlangte. Also auch die für die ganz feinen Details.
Zusätzlich noch den Revell farblos Glanzlack für eine Schicht wenn das Modell fertig bemalt ist und eine Schicht nachdem die Decals aufgebracht wurden.
Revell-"Teppichmesser" für das Heraustrennen der Teile aus dem Spritzling
2 verschiedene Pinzetten
Eine Nagelfeile mit grober/feiner Seite zum Schleifen
Revell Color Stop Abdecklack möchte ich noch besorgen
Revell Airbrush Basis Set mit Kompressor (bei Amazon stand was von neuer Version 2011)
2 Pipetten
Styroporplatte und Zahnstocher zum Fixieren
Revell Painta Luxus 4 Pinsel Set, Marderhaare, in den Stärken 5/0, 00, 2 und 5
Einen günstigeren Revell Pinsel, der dem Bausatz beilag. Dieser Pinsel hat zwei Seiten. Eine weiche und eine harte.
Revell Verdünner
Revell Painta Clear


Was ist noch essentiell wichtig? Ich brauche für das erste Modell sicher kein Profizubehör, wollte aber auch nicht total stümperhaft anfangen. Vor allem Airbrush war mir fürs erste Modell sehr wichtig, da ein moderner Autolack von einem gleichmäßigen Auftrag lebt. Beim Bemalen der ersten drei Teile vom Motorblock mit dem Pinsel habe ich bereits festgestellt, dass das nichts taugt. Zumindest mit meiner Anfängertechnik vermag ich leider nicht einen gleichmäßigen Auftrag zustande zu bringen. Ein paar kleinere Pinselspuren sind geblieben. Daher würde ich gerne auch Klein- und Kleinstteile airbrushen, soweit das möglich ist. Was mich wieder zu der Frage der Fixierung bringt.


So,das wars fürs erste. Sind ja auch mehr als genug Fragen. Ich hoffe hier werde ich fündig. Nach zwei Tagen googeln bin ich leider noch nicht sooo viel schlauer. Aber immerhin schon ein wenig, sonst hätte ich mir vermutlich gar nicht so viel Ausrüstung gekauft und es viel minimalistischer probiert. :D

Beiträge: 3 438

Realname: Heiko

Wohnort: Stuhr bei Bremen

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Montag, 5. Dezember 2011, 21:30

Hallo Namenloser!

Ich kann Dir nur wärmstens den folgenden Baubericht ans Herz legen, da werden sicherlich schon viele Deiner Fragen beantwortet -> Klick!

Gruß, Heiko.

3

Montag, 5. Dezember 2011, 21:37

Hallo Heiko,

Danke, den Bericht werde ich mir mal zu Gemüte führen.

Grüße, Stephan (jetzt nicht mehr ganz so namenlos)

4

Dienstag, 6. Dezember 2011, 12:46

Hallo Stephan

Grundsätzlich rate ich Dir wie es Heiko bereits gemacht hat, das Forum ein wenig zu durchstöbern.
Dort findet man immer wieder Lösungen die ganz nahe liegend sind und man nicht drauf kommt :idee:

Betreffend Motor oder grössere Bauteile lackieren mit der Gun.
Ich gehe hier mit verschiedenen Methoden ans Werk:
1.
Bei einem Motor eignet sich die Öffnung beim Getriebe, dort wo die Antriebswelle danach angeklebt wird, sehr gut um mit einem Zahnstocher eine Halterung zu bauen.
So hast Du keine Spuren am Motor un kannst rundherum alles gut brushen.
Wichtig: Achte dass es gut hält. Es kann passieren dass dir der Motor, frisch lackiert und mit nasser Farbe herunter fällt... glaube mir :bang:

2.
Lackiere nur die Ober- oder Unterseite des Bauteils und lege es einen Moment bei Seite. In der Zwischenzeit gibt es ggf. noch weitere Teile die DU in der selben Farbe lackieren möchtest. Danach das erste Bauteil (Farbe soweit trocken um es anzufassen) mit Farbe komplettieren.
Ratsam ist es noch, vor dem hinlegen des Teil die Farbe mit der Gun, nur mit Luft, zu trocknen. Vorsicht hierbei dass Dir die Farbe nicht verläuft.

3.
Bereite die Teile "Lackierfertig" vor und klebe Sie danach auf ein Geeignetes Objekt. Ich verwende hierzu Doppelseitiges Klebeband und Spraydosen.
Klappt Super Für fast alles was sich im Innenraum befindet oder auch Batterien usw.
Notfalls kann danach wenn die Farbe trocken ist, die Unterseite noch ausgebessert werden in dem Du die Teile in der Hand hältst. Falls Du "Angst" vor farbigen Finger hast empfehle ich Einweghandschuhe :D

Ich denke jeder hier hat so seine eigenen Tricks und Vorlieben.
Versuche ein paar Sachen aus, einige sagen Dir mehr zu als andere.

Ich brushe teilweise auch mit Aqua Color.
1/4 bis 1/3 mit Wasser verdünnt klappt es sehr gut. Pur aus der Dose verstopft mir die Gun schnell oder beginnt zu spucken.

Falls Du wenig Übung mit der Gun hast, schnapp dir alles was Dir in die Finger kommt und übe daran.
So erhielten Kerzenständer, alte Bilder, Schlüsselanhänger usw usw einen neuen Anstrich bei mir Zuhause :abhau:

Hoffe ich konnte Dir ein Wenig helfen :wink:

Grüsse aus Zürich

Urs
Meine Projekte:
Pontiac Trans Am (in Auftrag)
69' Camaro SS Cabrio
Project m Aristo JZS161Fertig
Nissan Skyline R32 JDM Fertig
Cobra 427 100%

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Dienstag, 6. Dezember 2011, 13:55

Hi Stefan,

nach meinem Ermessen bitte bloß kein Contacta für die Glasteile kaufen, mit dem "Teufelszeug" habe ich mich bisher nur rumgeärgert, bis kurz vorm Mord :D :!! :motz:
Das zieht Fäden und versaut die Karosse, da ich nach dieser Erfahrung kein Bock hatte den Versuch mittels einer neuen Flasche zu wiederholen (evtl. wars ja auch überaltert), bin ich für Glasteile auf Weißleim oder Klarlack übergegangen. Funzt prima.
Bzgl. Klarlack schwör ich persönlich auf den Gunze!!!! Tamiya, Revell,..... alle haben mich enttäuscht :heul:
Bzgl. Grundierung, die von Tamiya, was besseres aus der Dose kenn ich nicht.
Bitte kein Teppichmesser zum Heraustrennen der Teile, nimm den Revellseitenschneider, den habe ich schon mind. 10 Jahren und der wird noch ewig halten, sofern er nicht mißbraucht wird ;) (sonn Knippex geht auch, ist aber teurer)
Bzgl. Maskierungszeug, haben mich die namhaften Hersteller alle enttäuscht, ich hab mir schlußendlich "Latexmilch" aus dem "Dekohaus" besorgt (irgendwas um 500ml, die kann ich noch mit inne Kiste nehmen :abhau: )
Bzgl. Abklebeband, n.m. Ermessen ist Tamiya das Beste.
:wink:
Gruß Andreas

6

Dienstag, 6. Dezember 2011, 19:44

Danke für die Infos.

Dann fehlt jetzt nur noch die Erfahrung, bis hoffentlich irgendwann mal brauchbare Ergebnisse bei rumkommen werden. Ich hoffe, ich werfe nicht gleich beim ersten Modell die Flinte ins Korn. Bin leider ein wahnsinnig ungeduldiger Mensch. Also genau das richtige für den Modellbau. :whistling:

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