Das Wettringer Modellbauforum

Hi Benito,
dieser Thread mit Deiner coolen Galeere läßt mir irgendwie keine Ruhe und ich hoffe ich liege mit der folgenden Idee jetzt nicht gänzlich daneben
ist halt nochmals ein anderer Ansatz
mein Vorschlag alles auf nur drei bewegte Elemente reduzieren ...
also ohne Kette und ohne die ganzen Zahnräder ... nur mit dem Getriebe

Exzenterrad auf der einen Seite ... ein Arm würde auch ausreichen aber mit ner Scheibe ists denke ich einfacher
auf der anderen Seite eine in Längsrichtung geführte Buchse und jetzt das ganze mit einer Pleuel-/Treibstange verbinden
Das Prinzip von der Dampfmaschine oder auch vom Crosstrainer
also soooo mein ich das:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c…e_in_action.gif

Und jetzt beschreibt jeder Punkt auf der Pleuelstange zwangsweise eine schöne ovale Bewegung
weil die Kreisbewegung in eine Längsbewegung umgesetzt wird
( okay, okay ein ganz klein wenig eiförmig ists schon .... aber die Ruderbewegung ist ja auch kein perfektes Oval )

Im Grunde muß man sich jetzt nur noch den Punkt auf der Pleuelstange raussuchen, der der gewünschten Bewegung am nächsten kommt...
und an dieser Stelle das Verbindungselement zur Ruderbank ranmachen ...
Es gibt mehrere Elemente mit denen man experimentieren kann ...
Durchmesser des Exzenters gibt immer die Längsbewegung vor
Länge und Lage des Pleuels
Lage des Verbindungselementes auf dem Pleuel gibt die Höhe der Bewegung vor

Ich hab hier mal aus Balsa ein einfaches Demomodell konstruiert ..
das geht natürlich auch noch viel flacher oder kleiner
habe an diversen Stellen anstatt Deines Verbindungselementes zur Ruderbank eine Kugelschreibermine eingesetzt
und eine grobe Übersicht verschiedener Punkte mit den dazugehörigen Ovalen aufgezeichnet
So ein Oval kommt doch einer natürlichen Ruderbewegung recht nahe, oder ?



Und jetzt stell Dir bitte das Ganze aus stabilem Metallteilen mit Kugel oder Gleitlagern vor ...
in fast jeder Größe baubar ... sollte sich auch in einer kleinen Galeere verwenden lassen

mit nur einem Motor geht problemlos vorwärts und rückwärts
und mit zwei solcher Antriebe lassen sich die Bänke links und rechts unabhängig ansteuern ...
in jeder Position starten und stoppen ...
damit sollten eigentlich alle denkbaren Arten von Wendemanövern drin sein...
ist dann voll fernsteuerbar

einzig ein echter Geradeauslauf ist mit zwei Motoren nicht so ganz easy ...
damit die auch wirklich schön im Gleichtakt laufen ...
aber für die Lösung solcher Probleme gibts hier im Forum andere die das weit besser können als ich
So weit die Theorie .. in der Praxis wird da schon noch das eine oder andere Problemchen lauern

Ich hab mich noch ein wenig umgesehen und schreibe einfach weiter weil ich auch diese anderen Ansätze einfach gut finde:

Und wenn ichs recht bedenke so frage ich mich ob es nicht sinnvoll wäre vielleicht den kompletten technischen Ansatz über Bord zu werfen und mal über den Tellerrand zu schauen wie das denn andere so gelöst haben
Schau mal hier die Blondine ... das geht doch recht gut, oder ?
https://www.youtube.com/watch?v=sazAxX1i5ug&feature=related

Und noch viel interessanter finde ich diese Videos von einem Lehrmodell ...
interessanter Weise ist da die Grundbewegung tatsächlich eine einfach Kreisbewegung ...
und die ins ovale gehende Umsetzung der Ruderbewegung erfolgt über eine exzentrische Aufhängung an der Stelle wo das Ruder an der Bordwand eingehängt ist ..
auf dieser Basis würde sich Dein technischer Aufwand ebenfalls sehr verringern
und dieser Ansatz ist ehrlich gesagt auch meine bevorzugte technische Lösung ...

https://schule-und-unterricht.blogspot.c…triebe-und.html
https://www.youtube.com/watch?v=KN4bggAp…player_embedded
https://www.youtube.com/watch?v=c4voB5Wm…player_embedded

Um letztere Idee auf einer Galeere zu verwenden brauchst Du ebenfalls keine Kette ...
sondern als Minimum 3 Räder die mit einer Kuppelstange verbunden sind ...
somit stabilisieren die sich selber und bleiben schön im Gleichlauf ...
das ist das gleiche Prinzip wie bei einer Dampflok ... und es muß auch nur eines der Räder angetrieben werden

Die Kuppelstange ist übrigens auch gleichzeitig die Längsstange Deiner Ruderbank
auf diese Weise ließen sich mit kleinem Aufwand zwei unabhängige Ruderbänke aufbauen ...
klasse fernsteuerbar


und hier noch ein paar geile Videos zur Motivation wie toll das Deine mal wird ... man muß das Rad ja nicht zweimal erfinden
https://www.youtube.com/watch?v=Q2gY4nvjanw&feature=related
https://www.youtube.com/watch?v=C3L9vqhTw7k&feature=related
https://www.youtube.com/watch?v=wYpH6sSZHWU&feature=related

Klasse markus,
genau so hatte ich das in meinen Postings vorher gemeint, konnte es aber nicht so autentisch rüber bringen wie du

Lieber Gruß
Dieter

Hallo Benito,
ich hab noch ne andere Möglichkeit, die unter Deck liegt und nicht so auffällig wäre.




Unter Deck dreht sich ein Antriebsrad (rot) und bewegt einen Stab (dunkelblau / dunkelgrün).
Der Stab wird durch ein Loch in einer Platte (pink) als Aufnahme geführt.
Vom Stab geht ein Arm (hellblau / hellgrün) nach oben durch ein Loch im Deck (pink)
Dort beschreibt das Ende des Arms ein Oval. Dort wird der Riemen oder die Ansteuerstange für die Riemen befestigt.
Unter Deck am Ende des Stabes wird ein Endschalter angebracht, der bei Druck durch den Stab abschaltet.
Jetzt kann jederzeit durch einen Impuls in eine Richtung ein Umlauf der Riemen begonnen werden.
Sobald der Impuls stoppt, können die Riemen automatisch bis zum Abschalten weiterdrehen.

Gruß,
Frank

@ Benito

ich verstehe, daß Du grad versuchst eine ovale Bewegung über eine längere Strecke an zwei oder mehr Punkten aufzuhängen
sorry aber diese Konstruktion wird sich keinen Millimeter bewegen ...

Du hast die drei Stangen zwar theoretisch beweglich miteinander verbunden ...
(bei einem Vier- oder Mehreck würde das auch wunderbar beweglich bleiben)
aber diese bilden im Dreieck eine der statisch stabilsten Konstruktionen überhaupt ...
da könntest Du auch ein Dreieck aus Vollmaterial nehmen so unglaublich fest ist das

durch die zweite Führung oben baust Du Dir obendrein auch noch das nächste Dreieck ...
dieses ist ebenso statisch 100% stabil ... doppelt hält in diesem Fall auch doppelt

müßte mal austesten wie es wäre wenn einer der beiden Verbindungspunkte ein Langloch wäre ...
und zwar der in der horizontalen
dann wäre das Ganze wieder verschieblich und statisch nicht mehr fest
bin mir aber vor dem Test noch nicht sicher ob das eine weitere unerwünschte Höhenbewegung zur Folge hätte


@ Dieter

jetzt hab ich erst Deine Zeichnungen genauer angeschaut ... toll !
abgesehen vom anderen Umlenkpunktist das ja wirklich fast identisch ...
die Zeit war einfach reif für eine gute Idee

Hola Benito

also jetzt hab ich es ausprobiert ... das Umbauen, Fräsen und Kleben hat nen Moment gedauert

sobald Du das Lager hier (roter Pfeil), wie vorhin schon vermutet, beweglich gestaltest ...
indem der horizontale Träger ein Langloch erhält .... Richtung wie grüner Pfeil ...
dann wird sofort alles beweglich und Du bekommst eine ovale Bewegung des gesamten Trägers
der ganze Aufbau sollte sinnvollerweise symmetrisch sein




PS: die Kreise auf dem Papier kannst Du bitte vergessen ... das ist von vorher ... hab ich nicht weggemacht

Hallo liebe Kreativlinge,

erst einmal ein Kompliment für Ideenreichtum und Engagement! Als bekender Fan von Feinmechanik und kinematischen Verrücktheiten bin ich natürlich begeistert.
Beruflich haben wir viel mit Cabrio-Verdecksystementwicklungen zu tun gehabt - da wirds dann mit Viergelenk-Lösungen so richtig pervers.

Nun das große Aber:
Ich sehe drei Schwierigkeiten in der Umsetzung des vorgeschlagenen Konzeptes:
a) Damit es funktioniert und sich ein langes Oval ergibt, ist ein gewisses Verhältnis von Motordrehachsenabstand zu Horizontalhub erforderlich. Dieser impliziert eine minimale Tiefe im Rumpf, die eventuell nicht ausreichend gegeben ist.
b) Weiterhin hat das System relativ viele Gelenkpunkte, insbesondere die Linearführungen im Langloch und an den "Pleuelenden". Bereits geringste Toleranzen werden sich aufgrund der Hebelarme an den Pinnen vervielfachen.
c) Zudem befürchte ist starken Verschleiß aufgrund der Reibung speziell in den Linearführungen

Lange Rede kurzer Sinn: ich erachte die ursprüngliche Umlaufkettenlösung als die doch deutlich vielversprechendere hinsichtlich Lebensdauer, Fertigungsaufwand, Wartbarkeit, Bauraum etc.

Damit man beide Ansätze wirklich vergleichen kann, müsste man die beiden Lösungen zumindest mal zeichnerisch auskonstruieren und per Stückliste schauen, was sich für ein fertigungsaufwand ergibt.
Macht aber in jedem Fall riesig viel Spaß mitzulesen!

Gruß,
Johannes

Ach ja .. auch die aufgedoppelte Lösung von Dir wird funktionieren ...

dabei müssen aber die Deckdurchbrüche wie ein festes Lager gestaltet sein, das gleichzeitig sowohl eine Dreh- als auch eine Auf- und Abbewegung zuläßt ...
sonst wird die Geschichte darüber wackelig ...
und Du mußt auch mit dem Abstand dieses Drehpunktes sorgfältig umgehen ...
nur wenn er wirklich genau mittig sitzt hast Du die exakt gleiche Bewegung wie unten am Umlenkpunkt im Pleuel ....
ansonsten vergrößert oder verkleinert sich die Bewegung bzw Ausladung ... ähnlich wie ein Kragarm ...
ist ein weiteres Gelenk mit allen dazugehörigen Konsequenzen

schau mal hier bei Pearl rein
https://www.pearl.de/c-3240.shtml

TurboCad gibts ab 6,90€ als verhältnismäßig einfaches 2D-Konstruktionsprogramm ...
noch vor 30 Jahren wäre dieses verhältnismäßg einfache Programm noch ein Weltwunder gewesen ...
upgradefähig wie Du siehst in verschiedensten Stufen und Preisklassen
die Euro-Grenzen sind nach oben offen wie Du selber schon bemerkt hast ...

und trotzdem wurden "zu Fuß auf Papier" ganze Wolkenkratzer, Flugzeugträger, Verkehrsfluzeuge, Raketen usw nicht nur geplant sondern auch erfolgreich gebaut
also kann man auch mit so was einfachem schon ne ganze Ecke anstellen

Fragt sich was Du überhaupt brauchst ... und danach entscheidest Du ...
mit dem 2D-Bereich kannst Du normalerweise fast alles abdecken
und für ein Glas Milch muß man ja wirklich nicht ne ganze Kuh kaufen