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Freitag, 19. Juni 2009, 11:15

Kranken- und Pflegeversicherung ab 2010 voll absetzbar.

Grade mal online "gespiegelt" und folgendes gelesen:

Zitat


Bundestag beschließt Milliarden-Steuergeschenk
Massive Entlastungen für Angestellte: Der Bundestag hat beschlossen, dass Kranken- und Pflegekassenbeiträge ab 2010 voll von der Steuer abgesetzt werden können. Arbeitnehmer sparen dadurch jährlich 9,3 Milliarden Euro - das Verfassungsgericht hat die Politik zu dem Schritt gezwungen.

Berlin - Es ist ein Beschluss, die Arbeitnehmer freut - und der den Staat jährlich viele Milliarden Euro kosten wird: Der Bundestag hat die bessere steuerliche Absetzbarkeit von Beiträgen zur Kranken- und Pflegeversicherung beschlossen. Grundsätzlich sind die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung damit künftig als Sonderausgaben absetzbar - und zwar in voller Höhe. Die Beträge reduzieren dann das zu versteuernde Einkommen und damit die Steuerlast.


Das ist mal eine angenehme Nachricht, damit ist der graue Freitag doch erstmal gerettet ;)
Being kind to the cruel results in cruelty to the kind.

Im Bau:
1/48: Eduard Yak-3 Weekend
1/48: Stug III Tamiya
1/72: Zvezda T-34 "Snap-Together" Kit

2

Freitag, 19. Juni 2009, 12:43

Einfacher wäre es, wahllos 3/4 aller Beamten und Verwaltungsangestellten vor die Tür zu setzen. Das würde schlagartig die gesamte Republik nach vorne bringen. Die Sesselpupser verwalten sich doch selbst.

Im Spiegel vor ein paar Jahren:
87% der weltweiten Steuerfachliteratur ist in deutscher Sprache verfasst. Schaut mal auf den Globus, was für ein Fliegenschiss unser Deutschland darstellt, dann wird euch der Schwachsinn bewusst.

Den Beruf Steuerberater gibt es übrigens nur in 18 von 192 anerkannten Staaten dieser Erde. Die mit Abstand meisten Steuerberater pro Kopf der Bevölerrung gibt es natürlich in Deutschland.

Meine Frau ist Steuerfachangestellte. Mitunter muss sie den Finanzbeamten erklären, welchen Fehler sie gemacht haben. Im Schnitt wird jede Steuererklärung 2,5x gemacht/geändert, bis sie endlich durch geht. Durch die Verwaltung des Steuerrechts geht mehr Kohle flöten, als eingenommen wird, wenn man alles zusammen nimmt: Arbeitszeit, Kosten für Steuerberater, Steuerprüfer, Verwaltungsgebäude, Verwaltungsangestellte etc.

Ihr Chef kam mal lachend ins Büro und las einen Artikel aus einer Fachzeitschrift vor, in dem ein Wirtschaftsprof vorgerechnet hat, dass pauschal 25% Steuer auf jede Einnahme, die irgendjemand hat, und dafür den gesamten Verwaltungs-Kropf abgeschafft, dem Staat effektiv 250% Mehreinahmen und Wirtschaft und Bevölkerung 25% weniger Belastung bringen würde.

Ich will damit sagen: Die 5 oder von mir aus auch 8 Euro im Monat, die uns das aktuelle Urteil bringen wird, kostet uns effektiv dramatisch mehr.
lieben Gruß
Frank

3

Freitag, 19. Juni 2009, 13:48

Was Deine Einwände bzgl. des Steuerrechts angeht: D'accord, keine Einwände.

Aber verstehe ich etwas miß, mit den "5 oder meinetwegen 8 Euro im Monat" ?
Es geht darum, das die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung in voller Höhe als Sonderausgaben absetzbar sein werden. Das wären bei mir mal eben so ca. 270-280 Euro pro Monat.
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Schnurx« (19. Juni 2009, 13:49)


4

Freitag, 19. Juni 2009, 14:17

Zitat

Original von Schnurx
Was Deine Einwände bzgl. des Steuerrechts angeht: D'accord, keine Einwände.

Aber verstehe ich etwas miß, mit den "5 oder meinetwegen 8 Euro im Monat" ?
Es geht darum, das die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung in voller Höhe als Sonderausgaben absetzbar sein werden. Das wären bei mir mal eben so ca. 270-280 Euro pro Monat.


Aber nicht 270 Euro weniger Steuern, sondern weniger Summe, von der Steuern berechnet werden.

Etwas mehr als 5-8 Euro sollten es pro Monat trotzdem werden.
"Just glue it" - Callamon ("The Baseman")

5

Freitag, 19. Juni 2009, 14:35

yep, klar. Ich weiß grade nicht, ob ich nicht vor Vorfreude Stuß zusammenrechne, aber etwa sollte ich den Betrag doch wie folgt errechnen können:

Derzeitiges Bruttogehalt nehmen und alte Steuer ermitteln.

Derzeitiges Bruttogehalt minus die Krankenversicherung/Pflegeversicherung nehmen und neue Steuer ermitteln.

Differenz zwischen beiden ist der Betrag, der mehr übrig bleibt.

Da käme ich immerhin auf ca. 128 Euro, wäre ja schon eher etwas mehr als 5-8 Euro.
Oder hab ich einen grundlegenden Denkfehler ?
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Schnurx« (19. Juni 2009, 14:35)


6

Freitag, 19. Juni 2009, 15:09

Ich habe es nicht ausgerechnet, aber ein Denkfehler ist auf jeden Fall dabei:

Zitat


Es ist ein Beschluss, die Arbeitnehmer freut - und der den Staat jährlich viele Milliarden Euro kosten wird


Wer ist denn das, "der Staat", und woher kommt das Geld, dass er ausgibt? Und denkst du, die 9,3 Mrd. Euronen scheißt jetzt irgendein Abgeordneter aus und verteilt es an die Bürger?

Nein! Der Verwaltungsaufwand für Steuer und Sozialversicherung wird durch dieses Urteil noch größer und damit noch teurer und die fehlenden 9,3 Mrd. Euro zuzüglich der Mehrkosten holt sich der Staat von dir und mir auf andere Weise, das ist doch wohl klar wie Klossbrühe, oder? Danach kannst du dann ja mal nachzählen, ob du immer noch 128 Euro mehr in der Tasche hast.

Die 5-8 Euro waren jetzt nur so daher gesagt und bezogen sich auf einen anderen, aktuellen Schwachsinn: Unsere tolle Regierung hat rückwirkend zum 1.1.09 ungeheure Steuererleichterungen beschlossen, die bei unseren 4 Mitarbeitern die wahnsinnige Summe von 5-8 Euro mehr auf dem Konto bewirkt hat. Dafür musste mein Chef allerdings erst für 149 Euro ein Lexware Update kaufen und ein paar Stunden lang alle Abrechnungen neu machen.
lieben Gruß
Frank

7

Freitag, 19. Juni 2009, 15:28

Zitat


Nein! Der Verwaltungsaufwand für Steuer und Sozialversicherung wird durch dieses Urteil noch größer und damit noch teurer


Das eine derart simple Änderung große Mehrkosten verursacht, halte ich für eine ziemliche Fehleinschätzung. Es sind keine komplett neuen Methoden oder Steuern, sondern nur eine Änderung der Beträge.

Und zumindest besteht die Möglichkeit, daß die Mehrkosten auf eine Art und Weise wieder reinkommt, die mich nicht oder weniger betrifft.

Zitat

Die 5-8 Euro waren jetzt nur so daher gesagt und bezogen sich auf einen anderen, aktuellen Schwachsinn: Unsere tolle Regierung hat rückwirkend zum 1.1.09 ungeheure Steuererleichterungen beschlossen, die bei unseren 4 Mitarbeitern die wahnsinnige Summe von 5-8 Euro mehr auf dem Konto bewirkt hat. Dafür musste mein Chef allerdings erst für 149 Euro ein Lexware Update kaufen und ein paar Stunden lang alle Abrechnungen neu machen.


Na siehst Du ! Da haben nicht nur die 4 Mitarbeiter mehr auf dem Konto, sondern Dein Chef hat auch noch den Binnenmarkt angekurbelt, ist doch Klasse, oder ?

Mir ist aber im Übrigen auch nicht ganz klar, was das Gezeter jetzt soll.
"Jede Änderung ist Mist, wenns nicht gleich der komplette, alle Probleme lösende Befreiungsschlag ist", ist doch völlig unrealistisch.

Mir ist auch klar, das das Steuersystem völlig überkompliziert ist und das Ganze eigentlich mal einen Rundumschlag zum bereinigen bräuchte.
Den wird es aber nicht geben.

Mal abgesehen davon, daß wir dann zwar weniger Steuern zahlen würden, aber dann wohl dieselbe Summe stattdessen als "Solidaritätszuschlag" bezahlen dürften, um all die arbeitslos gewordenen Steuerbeamten, Steuerberater und Steuerfachgehilfinnen zu bezahlen.
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Freitag, 19. Juni 2009, 17:44

Zitat

Original von Schnurx
Mir ist aber im Übrigen auch nicht ganz klar, was das Gezeter jetzt soll.


Nun ja, weil du dir einen Ast abfreust, dass du möglicherweise von etwas profitierst, was die ganze Sch**** nur noch schlimmer macht. Die Bundesregierung wird es passend zur Wahl ausschlachten und als Erleichterung verkaufen und alle fallen, wie du, drauf rein.

Das ist meiner Ansicht nach genauso "sonnvoll" wie in den Warnstreik zu treten, weil meine Firma bankrott ist und jemand sie aufkaufen will.

Oder, um es noch einfacher zu sagen, an dem Ast zu sägen, auf dem ich sitze.
lieben Gruß
Frank

9

Freitag, 19. Juni 2009, 19:54

Irgendwie scheint es wirklich Mode zu sein, bei jedem Quark den Untergang des Abendlandes heraufzubeschwören.
Das das die ganze Sch***noch viel schlimmer macht, wage ich jedenfalls schwerstens zu bezweifeln.

Nen Ast freu ich mir da noch lange nicht, da wär schon ein bischen mehr zu nötig. Für das Geld was ich in den letzten 10 Jahren insgesamt an Abgaben gezahlt habe, hätt' ich mir auch 3 kleine Häuschen im tiefen Westerwald kaufen und das ganze Schnurxhausen nennen können, hätt' ich auch mehr von gehabt.
Düster dräuend Unheil herbeizuorakeln und fatalistisches "bringt ja eh alles nix" scheint mir allerdings auch schwerstens fruchtlos.

Gebrauchen kann ichs jedenfalls und was sich weiter draus ergibt, werde ich halt sehen. Da brauch ich nicht vorher schon mein Tränentüchlein zu zücken und mich ins Kummerkämmerlein zu verziehen.
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Sonntag, 21. Juni 2009, 00:01

Zitat

Original von Schnurx
Düster dräuend Unheil herbeizuorakeln und fatalistisches "bringt ja eh alles nix" scheint mir allerdings auch schwerstens fruchtlos.


Mhh, ich sehe nicht, wo ich das getan habe. Ich habe lediglich einige Fakten genannt, die den gesunden Menschenverstand an dem System zweifeln lassen. Aber belassen wir es dabei...
lieben Gruß
Frank

11

Sonntag, 21. Juni 2009, 00:16

Naja, Fakten beizutragen, die Zweifel am Steuersystem wecken, ist wie Eulen nach Athen tragen....aber genau, lassen wirs dabei.
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