Hallo,
so, dann machen wir hier mal weiter mit dem Thema.
Ich habe mir die Mühe gemacht und in den letzten Stunden die 127 einzelnen Beuträge seit Dezember 2005 durchgelesen. Wirklich sehr interessant, das Thema, und auch sehr aufschlussreich.
Die Essigmethode ist schon länger bekannt, aber immer wieder wird auf die teuren Produkte der Zubehörindustrie hingewiesen.
Ich denke in erster Linie an die Modellbauer unter uns, die sich das teure Zeug nicht so aus der Lameng leisten können, egal ob jung oder alt, egal ob sie das Geld haben oder ersparen müssen. Man lässt sie im Glauben, dass nur die mehrfach genannten Produkte das allein Seligmachende sind. Das ist es, was mir so gegen den Strich geht.
Ich gehe sogar soweit, zu behaupten, dass von der Industrie bewußt der Eindruck erzeugt wird, nur mit dem speziellen Produkt entsprechender Anbieter ist die erfolgreiche Verarbeitung möglich. Das ist falsch.
Die Hersteller lachen sich kaputt, denn mit geringstem Aufwand verdienen sie sich eine goldene Nase.
Zugeben werden sie es natürlich nicht, denn sie meinen es ja nur gut mit dem Modellbauer - sie meinen es vielleicht gut mit dem Geld des Modellbauers. Sie sind der Meinung, dass es bei Ihnen besser aufgehoben ist.
Ich sehe dieses Forum auch als Stelle der Auklärung an und nicht nur als Stelle der Präsentation von Modellen.
So, das musste jetzt mal gesagt werden.
Zurück zum Thema Weichmacher.
Anstelle von Micro Set
kann man Essig, und an Stelle von Micro Sol
kann man Essigessenz benutzen.
Essig enthält 5 %-ige Esssigsäure und kann vorbereitend benutzt werden. Das Decal wird schon mal keimfrei.
Essigessenz ist mit bis zu 25 %-iger Essigsäure etwas stärker als Essig und macht das Decal weich.
Ansonsten bleibt bei den Abläufen alles, wie es genannt wurde.
Aber die Flüssigkeit allein macht es nicht aus, viel viel wichtiger ist der Zustand des Decals.
Ich habe viele alte Bausätze verarbeitet, denen Decals beilagen, die nicht mehr verwendbar waren, da sie durch unterschiedliche Umwelteinflüssse beschädigt waren. Mit Sicherheit spielt auch das Ursprungsmaterial eine große Rolle. Die neuzeitlichen Decals sind meiner Meinung nach viel robuster als ihre Vorgänger.
Zwischenzeitlich habe ich alle meine Decal-Sätze und Baupläne aus den Bausätzen herausgenommen und, in Plastikfolie verpackt, in Ordnern in einem Schrank untergebracht. Dort sind sie vor Licht und Feuchtigkeit geschützt.
Man sollte, wenn möglich, vor der Benutzung von jedem Decalsatz eine Probe nehmen, damit man ein Gefühl für die bevorstehende Orgie bekommt.
Da wird man feststellen, dass einige auf den Decals eine dünne Schicht haben, die sich unter Wassereinfluss auflöst - vielleicht soll es eine Schutzschicht für das Decal sein.
Da wird man feststellen, dass einige zwischen Decal und Papierträger eine Klebeschicht haben, die sich auch unter Wassereinfluss auflöst.
Ich will versuchen, da etwas Licht in die Sache zu bekommen.
Bei meinem MAD-Dragster steht nach der Lackierung in den nächsten Tagen die Decalisierung an.
In der nachfolgenden Bausatzvorstellung ist ein Bild des Decalbogens.
https://www.wettringer-modellbauforum.de…p?threadid=3868
Er ist von 1998 und sieht noch sehr vielversprechend aus. Einige kleine Bildchen habe ich bereits am Rahmen verteilt, ohne Probleme.
Am Montag muss ich erst Essigessenz besorgen, der Haushaltsvorrat ist erschöpft.
Ich melde mich wieder, wenn es losgeht.
Gerd