Neben DFDS und Blue Water sorgt auch im Jahr 2021 ein weiterer Auftraggeber für Transporte von und nach Skandinavien. Hierbei handelt es sich um keinen unbekannten, speziell im Norwegenverkehr. Die Rede ist von N&K (Norway, Niederlassung Oslo & Stryn).
Vorerst wird ein Fahrzeug der Spedition Gräf für diesen Dienst reserviert. Vornehmlich wird mit (N&K-eigenen) Kühltrailern gefahren, meist Lebensmittel von und nach Norwegen.
Ein typischer Vertreter dieser Auflieger-Kategorie sollte also entstehen. Keine exakte Nachbildung bzw. kein sklavischer Nachbau eines fixen Vorbildes, dafür gibt es einfach zu viele verschiedene Varianten. Außerdem lasse ich mir ja gern einen gewissen Freiraum, speziell bei den Details, einfach weil mir Dinge besser gefallen oder aus Gründen der Verfügbarkeit in unserem Maßstab.
So ist hier ein aktueller Kühlauflieger der Marke Schmitz entstanden, welcher das aktuelle N&K Design der Niederlassung Norwegen trägt.
N&K selber hat überwiegend Krone Auflieger im Dienst, ich stehe aber eher auf die Marke Schmitz und auch die dänische Palettenkiste ist eher frei dazu gedichtet, da ich diese Standard-Unterfahrschutze real und im Modell schon gar nicht hübsch finde. Das nur vorab als Erläuterung.
Wie so oft entstand auch dieser Auflieger aus einem neutralen Herpa-Auflieger aus dem Schlüter-Sortiment. Fangen wir an der Front an: dort fand anstelle der Herpa Schmitz-Kühlmaschine ein Thermo King-Aggregat von AWM Platz, ein Stück Rundprofil an der Oberkante dient hier als Auspuff, an der Unterkante sind Kondensat-Ablaufschläuche aus Decoderlitze entstanden. Zur externen Stromversorgung kam auch eine Starkstromanschlussdose dran. An der Unterseite der Front wurden 1x1mm Evergreenprofile montiert. Schmitz Kühlauflieger haben bzw. hatten dort diese Markanten "Kabelkanäle" verbaut. Ebenfalls wurde die Aufnahme der Versorgungsanschlüsse mit ein wenig Profil angedeutet bzw. abgeändert. Das TransScan-Decal (Temperaturschreiber mit Drucker) unterhalb der Kühlmaschine sitzt ebenfalls auf einem Stück Sheet, damit das ganze etwas plastischer wirkt. Die Positionsleuchten sind aus 0,5mm Vierkantprofil geschnitten und mit Revell Aqua Color lackiert.
Kommen wir weiter Richtung Chassis. Hier ist wohl die markanteste Änderung die Palettenkiste nach dänischem Vorbild. In der Realität aber mittlerweile selten anzutreffen, da Dinger einfach schwerer als die Standard-Kisten von bspw. Schmitz sind und zudem auch noch gerne und schnell weg rosten. Trotzdem finde ich diese Kisten, speziell an skandinavischen Modellen, immer noch schick und sind durchaus, neben dem ganzen Einheitsbrei moderner Fahrzeuge, ein Hingucker. Konstruiert wurden verschiedene Varianten der Kiste von Model Truck Parts, welche dann im Anschluss bei Shapeways gedruckt wurden. Lackiert wurde in Betongrau seidenmatt von Elita per Airbrush.
Zwischen dem Stützwerk wurde ein Dieseltank von Model Truck Parts für die Versorgung der Kühlmaschine angebracht.
Als Felgen kamen wieder Stahlfelgen von M.M.Modelle zum Einsatz, die sind einfach klasse detailliert und derzeit für mich das Optimum für solche Trailer. Lackiert wurden die Naben in Graphitschwarz seidenmatt und die Felgen in Graualuminium glänzend, ebenfalls von Elita, auch per Airbrush.
Im Bereich des Hecküberhanges fanden, neben Reserverad (Herpa-Standard), auf der Beifahrerseite eine Feuerlöscherkiste von Herpa und Unterlegkeile von DS Platz. Fahrerseitig sind eine Staukiste (Herpa Standard), ein kleiner Wassertank (MiniatureRealism) und eine selbstgebastelte Steuerkonsole (aus etwas Kunststoffprofil und Draht) montiert.
Änderungen am Heck gegenüber dem Herpa-Modell sind die Rollpufferleiste (3D-Druck von M.M.Modelle) und die selbstgebaute Stoßstange aus Kunststoffprofilen. Hier sind links und rechts Positionsleuchten von M.M.Modelle angebracht. Lampendecals und Kennzeichen sind 3D-Decals aus dem Sortiment von MMH. Die Schäkel/Ösen zur Verzurrung auf Fährschiffen bei unbegleiteten Transporten (ohne Zugmaschine) stammen von AM Modellbauideen. Die sind recht filigran gelasert und deutlich kleiner als bspw. die Spritzguss-Pendants von DS, die am Chassis im vorderen Bereich vor dem Stützwerk montiert sind. Die wären für´s Heck eindeutig zu groß, daher die Wahl.
Am Stützwerk beifahrerseitig kam noch eine Kurbel aus 0,3mm Messingdraht an den rechten Platz.
Die mal wieder genialen Decals hat Markus Hawener von MMH Modellbau nach Vorlage gezeichnet und im UV-Druck erstellen lassen. Die Decals an der Front sind alles zusammengewürfelte Teilchen aus verschiedenen Bögen von MMH und TL.
Als Abschluss kamen zwei Schichten Tamiya X22 Klarlack per Airbrush zur Versiegelung drüber.
Die Positionsleuchten aus 0,5mm Vierkantprofil unter dem Kofferaufbau ringsum waren dann der letzte Akt zur Vervollständigung.
Gruß, Björn