Das Wettringer Modellbauforum

Werte Modellbaugemeinde,

Ich starte mal eine neuen Baubericht. Bauen werde ich die Otto-Schülke, einen ehemaligen
Seenotrettungskreuzer der DGzRS. Warum gerade dieses Schiff? Ich habe eine besondere Beziehung
zu ihr. Schon als kleiner Junge war ich von den Schiffen der DGzRS faziniert. Bei meinem
ersten Urlaub mit meinen Eltern auf Norderney habe ich dann das erste mal einen Seenotrettungskreuzer
in LIVE gesehen, bei einer Vorführung am Strand. DIE OTTO-SCHÜLKE. Das war 1982. In den nächsten
Jahren, im Urlaub auf Norderney, habe ich sie immer wieder bewundert/im Hafen besucht.

Bilder von 1982:





Dann war ich sehr lange nicht mehr auf Norderney. 1997 wurde Sie ausgemustert und durch die
Bernhard Gruben ersetzt. Als ich dann selber eine Familie hatte war ich dann wieder häufiger
auf Norderney und habe dann die Berhard Gruben bewundert. 2020 ist die Otto Schülke nach
langen Umwegen wieder zurück in Norderney, als funktionstüchtiges Museumsschiff und ich kann
Sie wieder bewundern.

Die Geschichte hierzu:
https://www.otto-schuelke.de/

oder auch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Sch%C3%BClke

Bilder vom heutigen Zustand:





Also habe ich beschlossen das Sie mein nächstes Projekt wird. Ich habe schon auf verschiedenste Weise
RC-Schiffe gebaut, Bausätze mit ABS-Tiefziehrumpf und Holzteilen, Revellschiff auf RC-Umgebaut, komplett
eigene Konstruktionen traditionell mit Holzbeplankung auf Spanten und Mischformen...

Diesmal werde ich intensiv auf 3D-Druck gehen. Habe in den letzten Jahren immer wieder mal Teile gedruckt,
aber nie ein komplettes Schiff. Daher habe ich die letzten Monate intensiv an einem CAD-Modell
der Schülke gearbeitet. Es ist noch lange nicht fertig aber die ersten Teile sind gedruckt. Ich
werde mit dem Tochterboot Johann Fidi anfangen.

Hier ein paar Bilder des CAD-Modells:











So die ersten Teile sind da, ich geh mal in den Keller.

LG
Titto

Hallo, vielen Dank für Euer Interesse.

Zitat von »archjofo«

Bewundernswert, was mit 3 D - Druck alles geht.

Bewunderswert was bei Dir so in Handwerkstechnik geht!

Zitat von »feuermann6147«

da bin ich auf jeden Fall auch dabei. Eine tolle Idee, den Kameraden der DGzRS mit diesem Modell zu Gedenken
Und mit 3D-Druck kann man mich immer aus dem Keller locken

Ich muss dafür in den Keller :-)

Zitat von »Birocco«

Da schaue ich als Fan von Seenotkreuzern gerne mit zu.
Habe selbst auch die Revell Hermann Helms mit wenig Technik als RC Modell gebaut.

Hi, die Fotos davon hab ich glaub hier schon mal gesehen. Ich hab das gleiche Revell Modell (da sollte es die Arkona sein) auch schon mal als RC gebaut.

Titto

Hallo,

Ich fange an mit dem Tochterboot der Otto Schülke, die Johann Fidi.
Da ich das Auf- und Abnehmen des Tochterboots als RC-Funktion plane,
erhält sie auch eine Fernsteuerung und soll funktionstüchtig sein.
170 mm Rumpflänge ist schon klein, da muss man etwas tüfteln und das Gewicht
im Auge behalten. Erst wenn ich weiß wieviel Schub das Ding macht, also
wie weit fährt sie von alleine in der Heckwanne eine Ebene von 12 Grad
hoch kann ich den Rest auskonstruieren oder sein lassen. 1:32 ist für
diese Funktion schon knifflig.



Also die ersten Teile sind gedruckt Rumpf und Deck. Los gehts. Drucken
erspart einem keine Nacharbeit der Bauteile ... Entgraten schleifen spachteln...

Decksteile in zwei Teilen gedruckt:





Der Rumpf wurde in drei Teilen gedruckt damit möglichst wenig Stützgeometrie zu
entfernen ist.





Dann erstmal Stevenrohr, Antriebswelle, Ruderblatt, Buchsen und Muffen aus
Messing bzw. Stahl gedreht. Buchse mit 2,5 mm Aussendurchmesser und M2 Innengewinde
als Einsatz in die Schiffsschraube sind auf meiner alten Drehbank schon etwas
herausfordernd.



Alle Antriebsteile, Stevenrohr wurde schon eingeklebt:



Auch die Schraube ist ein Druckteil, war ein Versuch, das Ergebniss ist besser als
erwartet. Ich hab da zwar noch ordentlich dran rumgeschliffen aber sieht gut aus.
Da die Schraubenblätter nur 0,6 mm dick sind habe ich sie mehrmals mit Sekundenkleber
bestrichen. Das hat die Festigkeit ziemlich erhöht.

Antriebsteile mal eingebaut:





nächster Bauabschnitt wird etwas Elektronik und Motor.

LG
Titto

Hallo Modellbaugemeinde,

Weiter an der Johann Fidi, Heute mal etwas RC Technik.

Technikkträger nimmt bis auf den Motor alle RC-Teile auf und kann
daher zu Wartungs oder Reparaturzwecken komplett aus dem Model
entfernt werden. Auf den Träger kommen 4x 1,2 Volt 170mAh NiMH Akkus,
ein 40MHZ 4 Kanal Empfänger, ein Micro Servo und der Fahrregler.

Das sind alles Teile die ich noch hier rumfliegen habe. Ich weiß jetzt
schon das es etwas zu schwer ist und ein weiterer Technikträger mit
LiPo Akku und 2,4 GHz Empfänger (alles etws kleiner und leichter) ist in
Arbeit.







Der Motor stammt aus einem alten Graupner Indoor Heli und hat eine sehr
schöne Größe, allerdings für 7,4 Volt, mal schaun wieviel Schub bei 4,8 V geht.
Der Motorhalter ist NICHT gedruckt, gedruckte Teile mögen keinen Kontakt mit
Bauteilen die sich im Betrieb erwärmen :-)



Alles komplett verkabelt, fehlen nur noch die Verbindungen zwischen
Hauptschalter und Ladebuchse die am später am Aufbau befestigt werden.



Man sieht auf dem nächsten Foto das die Antriebswelle des Motors nicht
exakt mit der Schiffswelle fluchtet, da muß ich nochmal ran, die Bohrlöcher
im Motorträger etwas aufbohren für mehr Spiel. Die Messingbuchse kann man
auf der Welle verschieben, sie dient nur als Hilfe um die Flucht einzustellen
und danach den Motor fest zu schrauben. Später wird sie durch ein Stück
Gummischlauch als Kupplung ersetzt.



Mal alles auf die Waage. Tja sind eigentlich schon 20g zuviel. Neuer
Technikträger mit leichteren Bauteilen und ein anderer leichterer Motor
sind jetzt eigentlich schon ein Muss.



Trotzdem kann ich das so schon mal für die bald anstehenden Badewannen-
Versuche nehmen.

LG
Titto

Hallo,

weiter gehts mit der Johann-Fidi, die weiteren Teile sind eingetroffen.
Ich drucke nicht selber, sondern mein Kumpel hat ein Bambu Lab, der druckt
für mich. Wir teilen uns da etwas, ich mach für Ihn CAD im gegenzug druckt
er für mich.

Alle Bauteile der Johann-Fidi, der rest wir konventionell gelötet, gedreht,
geschnitzt, gesägt .... mal im Bild:



Als nächstes Bauteil mal den Ständer gebaut:



Die einzelnen Baustufen für den Decksaufbau:







B06.JPG



Der komplette Decksaufbau ist abnehmbar mit dem Deck verbunden. Je mehr
ich abnehmen kann, desto einfacher wird die Wartung der Elektrik innen.





Beim Schmelzschichtungsverfahren ist je nach Lage der Oberflächen zur
Schichtrichtung manche Raster und Riefen nicht zu vermeiden.
Also das erstemal den Decksaufbau gespachtelt, grundiert und geschliffen.





Oberflächenqualität schon besser, da werde ich aber vor der endgültigen
Lackierung nochmal dran gehen.

LG
Titto

Hallo Ingo

Zitat von »feuermann6147«

Mit welchem Material druckt ihr?

PLA in weiß Standarddichte.

Wir werden auch mal PLA Aero ausprobieren, wegen des geringeren Gewichts.

Gruß
Titto

Hallo liebe Gemeinde,

nach 3 Wochen mal ein paar Nachrichten von der Seenotrettungskreuzer Front.
Das Tochterboot ist, ich sach mal, von der Grundsubstanz soweit fertig. Es
fehlen viele Details, die aber teilweise auch schon fertig sind. Eigentlich
könnte jetzt der Schritt erfolgen den Rumpf mit dem Deck zu verheiraten.

Mal der jetztige Bauzustand:









Zum verheiraten muss aber die RC-Technik laufen, da man nach dem Zusammenbau zwar
alles wieder raus bekommt, aber nicht mehr so einfach wie jetzt. Ist eine arge
Fummelei, geht aber.

Zum testen habe ich zuerst zwei Versionen zusammengelötet und getestet. Eine auf
3,7 Volt Technik (1 LiPO Zelle) und eine auf 4,8 Volt Technik (4x1,2 Volt NiMh
Mini-Zellen).

Links 4,8 Volt rechts 3,7 Volt



Aber so langsam fing das Drama an. Die 4,8 V Version hatte ich schon direkt auf den
vorgesehenen Träger gebaut und die Akkus verklebt. Da gabs dann ein Wackelkontakt
zwischen den einzelnen Zellen, konnte ich nochmal alles auseinander reißen.

Bei der 3,7 Volt Version bekam ich ums verrecken nicht den Fahrtregler (integriert in
der Mini Platine des Empfängers) ans laufen, entweder Platine Defekt oder ich hab sie beim
Löten zerstört. Der Servo Ausgang läüft super.

Erstmal hatte ich 3 verschiedene Motoren. Ein Motor (links im Bild) 2-3V, einen
(mitte Bild) 4,5 Volt und eigentlich einen ausser Konkurenz für 7,4 Volt.



Ich hab echt eine Menge Messungen (Strom Spannung usw.) gemacht und viel rumprobiert,
aber keine Kombi hat gut gearbeitet. Dabei hab ich mir auch direkt durch unachtsamkeit den
Fahrtregler der 4,8 V Version zerschossen (hatte noch den 7,4 Motor angeschlossen-> abgebrannt)



Für diese Motortests wurde das Boot mit Gewicht beladen, das Deck provisorisch drauf geklebt
und im Wassertestlabor :-) ausprobiert. So richt zufrieden war ich nicht.





Irgendwie ist gerade der Wurm drin. 3,7 Volt: zu wenig Leistung. 4,8 Volt blöder Motor und
schwacher Fahrtregler. Ich hab das Gefühl ich stecke in einer Lücke die schwer zu schließen ist.
Mal ein Bild was ich meine:



Meine DGzRS RC-Flotte:

Ganz links die Verena 1:72 (Revell Bausatz) ausgerüstet mit 3,7 Volt Technik aus dem Mikrobereich)
geht ab wie Schmidts Katze alles super!! Die gleiche Technik in der Johann Fidi ist zu schwach
auf der Brust.

2 v.l. das jetztige Projekt 1:32 3,7 Volt zu schwach. 4,8Volt zu schwer

3. v.l Meine Arkona mit 4,8 Volt Technik oder 7,4 Volt (geht beides), Revell Umbau 1:72, fährt
wie eine eins und hat genug Verdrängung

4. v.l Steppke, Tochterboot der Berlin 1:32 7,4 Volt ist nen Renner!

Irgendwie hab ich ne Größe erwischt wo es schwierig ist eine gute Kombi zu finden.

Hab mal noch zwei weitere Motoren bestellt mit etwas anderem Drehzahlverhalten mit
Nennspannung 2V und Nennspannung 5Volt. Mal schauen was passiert. Auch werd ich mal
noch ein paar Schrauben drucken mit unterschiedlichen Steigungen.

LG
Titto