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Mittwoch, 27. März 2024, 15:29

Schebecken an der Mittelmeerküste

Die Arbeit an dem Diorama Toulon um 1700 hat mir soviel Spaß gemacht, dass ich jetzt der Versuchung nachgebe, ein weiteres Küstendiorama anzugehen. Es geht dabei um den Hintergrund für zwei Schebecken-Modelle aus dem 18. Jahrhundert und ggf. weitere mittelmeerische Fahrzeuge. Der Maßstab liegt ähnlich wie bei Toulon um 1:87. so dass ich mich aus dem Fundus des Modellbahnzubehörs bedienen kann.
Auf eine Anregung bin ich bei der Suche nach zeitgenössischen Darstellungen von Schebecken gestoßen.




Ein paar kurze Anmerkungen zum Material. Es besteht im Wesentlichen aus der Bruchsteinmauerplatte der Firma Noch. Sie ist im Gegensatz zu den bekannten Strukturplatten aus Pappe sehr dreidimensional, man könnte auch sagen zerklüftet. Ein Exemplar kostet etwa 15 €. Ich habe erst gar nicht angefangen zu rechnen, was das Diorama mich kosten würde, wenn ich nur Originalplatten verwenden würde. Stattdessen habe ich das gute Stück abgegossen. Mit den Abgüssen experimentiere ich noch, wie und womit ich sie „verputzen“, streichen und altern werde. Je nach Technik dürften die Mauern dann sehr verschieden aussehen.




Und hier noch ein Teil der afrikanischen Gipshäuser, die ich im Internet gefunden habe. Auch sie habe ich ganz oder teilweise abgegossen, um mit den architektonischen Elementen daraus arbeiten zu können.




Der Rohbau des Kirchengebäudes, noch unverputzt. Ich mag diese Art des Gebäudebaus sehr – als Abwechslung zu den filigranen Modellen, bei denen es teilweise auf Zehntelmillimeter ankommt. Insbesondere mit den groben Mauern kann man sehr unbefangen agieren. Irgendwie wird man die Übergänge schon hinkriegen, besonders natürlich durch den „Putz“. Ich habe auch arg gestückelt und nicht selten mit Pappen gearbeitet, die im Hintergrund für einigermaßen rechte Winkel sorgen. Verklebt ist das zum großen Teil mit der Heißklebepistole. Jeder ambitionierte Handwerker mag die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, aber das Gerät ist bestens geeignet, auch heikle Verbindungen ohne große Berührungsflächen sicher miteinander zu verkleben oder wacklige Verklebungen im Nachhinein zu verstärken.




Zwei Stellproben mit Wehrmauer, Tor und Kirchenschiff. Der Turm ist noch ein Dummy aus Wellpappe.






Schmidt
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2

Donnerstag, 28. März 2024, 07:10

Moin,

aber Hallo!
Das wird interessant und ich freue mich bei dieser Reise dabei sein zu dürfen. Deine Ansätze für das Mauerwerk und dessen Farbgebung werde ich ganz genau beobachten, denn da kann ich bestimmt wieder einiges für mich ableiten.

Ich wünsche dir viel Spaß und gutes Gelingen.

Ingo
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3

Donnerstag, 28. März 2024, 08:49

Moin

Das gefällt mir sehr gut.

Ich assoziiere es sofort mit Kroatien.
Auf den Punkt.

Du hast ein gutes Gefühl für die Komposition.
LG
Dirk

4

Freitag, 29. März 2024, 20:44

Moin Schmidt

Mal wieder ein vielversprechender Anfang ^^ Viel Spaß , bin dabei


Heiko
Eine kleine Weisheit fürs Leben

--Pople niemals in der Nase wenn Du über Kopfsteinpflaster fährst --

5

Montag, 1. April 2024, 13:09

Eine erste Stellprobe mit den bislang fertiggestellten Gebäuden auf der erweiterten Geländeplatte, einer Schebecke und einigen Booten, die ich mir aus dem Toulon-Diorama ausgeliehen habe.



Die Treppe ist aus Styrodur-Streifen Stufe für Stufe aufgebaut. Leichte Schiefheiten sind beabsichtigt.




Den schon zusammengeklebten Turm der Kirche musste ich um mehr als 1 cm in der Breite verkleinern, da er zu massiv geraten war. Dabei kam mit der Stichsäge ein Werkzeug zum Einsatz, das in meiner Modellbauwerkstatt nur selten ans Netz geht. Jetzt hat der Turm auch schon vier hohe schmale Fenster im Bereich der Glocken.




Schmidt wünscht noch einen schönen Feiertag
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Freitag, 10. Mai 2024, 20:01

Ich war nicht untätig, aber die Fortschritte sind klein-klein – und das im Wortsinne. Zur Komplettierung des Toulon-Dioramas fehlten immer noch ein paar Figuren, und jetzt habe ich diesen unfertigen oder halbfertigen noch ein paar Dutzend hafentaugliche Vertreter hinzugesellt. Dazu weitere kleine Ruder- und Segelboote sowie ein paar kleinere Tartanen. Die sind aus dem 1:150 von Heller entstanden, das zur Verkleinerung bei Gleicherhaltung der Größe breitere Decksplanken und Rumpfplanken bekommen hat. Ich habe insgesamt fünf Stück abgegossen, die durch Ladung und Takelage sich voneinander unterscheiden sollen. Das letzte Bild zeigt ein fast fertiges Exemplar. Schließlich noch eine größere Menge an Ladung, allesamt entstanden aus Teilen und Bausätzen der Firmen Artitec, Preiser und anderer.


















Schmidt
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7

Mittwoch, 22. Mai 2024, 09:50

Es gibt ein Dauerproblem bei der Ausstattung von Dioramen mit Themen aus der Vergangenheit. Die historisch passenden Figuren zeigen fast ausschließlich Uniformen und kriegerische Posen, während die zivil daherkommenden Preisers den langweiligen Dresscode des späteren 20. Jahrhunderts bevorzugen. Im ganzen Preisersortiment gibt es nur wenige Figuren, die auch in die Voreisenbahnepoche passen. Also muss man selbst zu chirurgischem Besteck greifen, um historisch passende und auch dynamische Posen zu kreieren. (Die Preisers sitzen und stehen ja oft nur herum, typisch Bahn eben.)
Die Firma Artitec hat vor etlichen Jahren für die Besatzungen der Modelle des VOC Dioramas (jetzt auf Texel) Aberhunderte von Figuren auf 17. Jahrhundert umgearbeitet. Leider ist nur eine Handvoll davon in den Handel gekommen, und auch die sind längst vergriffen. So sahen sie einmal aus. Ich besitze nur ein einziges dieser schön gestalteten Sets, das zur Bemannung der Statenjacht Utrecht gedacht war.



Und nun kann man solche Figuren mit ihren vielen Details und vor allem natürlich mit ihren Hinterschneidungen nicht abformen. Oder doch? Ich habs gewagt. Die Figur unten bedarf noch etwas mehr Farbe und kleiner Korrekturen, kann sich meiner Meinung nach schon sehen lassen und verbreitet im Gegensatz zu den Preises einiges an Atmo und Charakter, auch auf eine gewisse Entfernung, was für meine Fotos besonders wichtig ist.



Und wie funktioniert das? Ich habe die Artitec-Figur ganz normal abgegossen, worauf sie bis auf die Fußsohlen im Silikon verschwand. Dann habe ich sie mit einem scharfen Skalpell und möglichst wenigen Schnitten in einer Ebene (längs) wieder herausgeschnitten. Klingt einfacher als es ist, aber es gibt ein Verfahren. Nach dem ersten Schnitt längs über den Rücken (wichtig) biege ich die Form weiter auf, dann zeigt sie, wo ich schneiden muss, damit die Figur leicht zu entnehmen ist, ohne sie zu beschädigen. Der anschließende Guss erfolgt in umgekehrter Reihenfolge: Form über einem Stab spreizen, Resin einlaufen lassen und Form sich schließen lassen. Nach den üblichen Fehlversuchen kommen dann die gelingenden. Wichtig: Trockene Finger, sonst rutscht einem die Form weg, weil sie mächtig unter Druck steht. Und eine Einwegpipette, mit der man das Harz ganz an die innere Oberfläche der Form bringt und es dann aufsteigen lässt, um den Einschluss von Luftblasen zu verhindern.





Schmidt
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8

Freitag, 24. Mai 2024, 22:31

https://germania-figuren.eu/product-cate…-historische-1/

Da könntest du so einiges an Figuren finden.....habe dort selbst schon welche in 1:87 geordert und finde sie sehr gut detailliert.....

Gruß
Markus

9

Samstag, 25. Mai 2024, 14:33

Vielen Dank für den Tipp. Sehr interessant!
Von der Firma Germania kannte ich bislang nur eine Hand voll gegossener Piraten im Maßstab 1:72, raufsüchtige Trunkenbolde, für die ich keine Verwendung habe. Nun scheint die Firma sich um eine Abteilung für 3D Drucke von Figuren erweitert zu haben. Ich werde mir einmal eine Abteilung Piraten bestellen, um zu sehen, ob die in echt so gut aussehen wie die Computerbilder im Katalog.
Schmidt
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10

Sonntag, 26. Mai 2024, 08:34

Moin

ich verfolge mit Interesse diese Figurengeschichte und deine unsagbare Mühe mit dem Abgießen.

Dabei ist mir aufgefallen das diese Firma auch die STL-Dateien der Figuren für 10.- € verkauft.
Und schon prasseln die Figuren zu tausenden aus dem Drucker.
Eine feine Sache.
LG
Dirk

11

Dienstag, 28. Mai 2024, 15:53

Da schneidest du ein sehr heikles Thema an. Wäre ich 40 und hätte vor ein paar Jahren mit dem Modellbau (wieder) angefangen, dann würde ich jetzt wahrscheinlich sagen, dass mir im Grunde nichts anderes übrig bleibt, als mich mit Elan in die 3-D Welt zu stürzen. Das ist ja ohne Zweifel die Zukunft des Modellbaus. Wenn inzwischen schon die Firma Faller, die für Tradition steht, anbietet, selbst geplante Objekte ihrer Kunden herzustellen, und wahrscheinlich jeden Tag ein neuer 3-D Objekthersteller auf den Markt drängt, kann man absehen, wohin die Reise geht. Auch ich kann mir natürlich vorstellen, dass es höchst verlockend sein könnte, mit einem 3-D Scanner um ein altes Schiffsmodell herum zu gehen und sich anschließend dessen Rumpf im gewünschten Maßstab ausdrucken zu lassen. Da ich mich seit jeher mehr für Bemalung und Ausstattung als für den traditionellen Rumpfbau interessiere, hätte ich hier eigentlich das genau richtige Betätigungsfeld.
Aber!
Ich bin keine 40. Berufsbedingt sitze ich schon den ganzen Tag vor einem Monitor, fast bewegungslos, weil ich eine digitale Spracherkennung benutze. Und nun soll ich auch noch einen Teil der Hobbytätigkeit weg von den analogen Werkzeugen und hin zu den Computerprogrammen transferieren? Ich weiß nicht. Würde ein paar Straßen weiter an Modellbaukollege wohnen, der bereits mit einem 3-D Drucker und mit Scannern umgehen kann, ich wäre wahrscheinlich schon schwach geworden. So aber zögere ich, und ich glaube, es wird beim Zögern bleiben.
Schmidt
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12

Sonntag, 7. Juli 2024, 14:44

Für das Diorama mit Schiffen und Booten vor der Mittelmeerküste muss wieder eine größere und eine kleinere Wasserplatte hergestellt werden. Mein Verfahren bislang war: Styrodurplatte aus dem Baumarkt, 3 cm dick, darauf Toilettenpapier, das mit einem in Leimwasser getränkten Pinsel in (Wellen)Form gebracht wird. Man muss dabei sehr aufpassen, damit das Papier nach dem Kontakt mit Wasser nicht gleicht reißt oder sich auflöst. Der Vorgang dauert recht lange und ermüdet den Arm. In der Regel muss er (mehrmals) wiederholt werden. Anschließend Grundierung mit Wandfarbe und weitere farbliche Gestaltung mit verdünnten Ölfarben.
Ich habe das Verfahren jetzt modifiziert und spare dabei sagenhaft viel Zeit. Statt einzelne Toilettenpapiere zu verarbeiten, denke ich die Platte mit Streifen davon ab, dann tränke ich die Nähte mit einer Mischung aus Wandfarbe, Leimwasser und der Abtönfarbe, die ich ansonsten zur Grundierung benutze. Anschließend bringe ich weiteres Leim-Farbe-Wasser mit einer (Lack)Rolle auf. Man muss dabei sehr vorsichtig sein, um die Toilettenpapier-Bahnen nicht zu verschieben. So wenig Druck wie möglich ausüben! Übung macht den Meister. Auf diese Art und Weise spare ich nicht nur Zeit, sondern erhalte auch ein ganz erstaunlich gleichmäßiges Bild von „Wellen" in gleicher und geringer Höhe. Meines Erachtens ist das Verfahren ideal als erster Schritt für die Gestaltung von glattem, unbewegtem Wasser im Hafen oder in Küstennähe.








Schmidt
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13

Donnerstag, 11. Juli 2024, 20:44







Die farbliche Gestaltung der Landschaft beginnt. Das ist alles nicht endgültig. Ich beginne wie bei jeder Schöpfung mit den Grundlagen, um dann weiter zu den Details zu gehen. Es ist auch durchaus erwartbar, dass ich Boden und Felsen an bestimmten Stellen wieder aufbreche, zum Beispiel um Brüstungen, Mauerreste etc. einzufügen. Der größte Teil der Landfläche wird frei bleiben, damit ich darauf – je nach Fotomotiv – verschiedene Elemente in modularer Technik arrangieren kann. Zum Beispiel die Kirche oder ein Ensemble mediterraner Häuser.

Schmidt
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14

Freitag, 12. Juli 2024, 11:05

Moin,

deine ersten Ergebnisse der Küste gefallen mir, vor allem die Felsen :ok:

Der Übergang zwischen Wasser und Land ... da kommt noch was hin, oder?

Ingo
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15

Samstag, 13. Juli 2024, 07:52

Ja, unbedingt. Aber das ist auch ein Problem. Ich will nämlich die Wasserplatten und die Küstenbereiche getrennt lassen. Erstens handelt es sich hier um einen Objekts von über 1 m Breite, das nicht leicht zu transportieren ist. Und zweitens, wichtiger noch: Für die Fotografien, auf die ich hinaus will, sollten die Module getrennt bleiben, damit sie je nach Aufnahmewinkel neu arrangiert werden können, ebenso wie die Schiffsmodelle selbst, die ja alle als Wasserlinienmodelle konzipiert sind. Da heißt es dann, abrupte Übergänge zwischen den Modulen irgendwie zu kaschieren. Ich werde versuchen, an die „Steilküsten“ im unteren Bereich unregelmäßiges Geröll, vielleicht vermischt mit Sand, anzubringen. Es sollte auch einen oder mehrere Stege geben, die ebenfalls modular handhabbar sind. Für die Wasserplatten bedeutet das, dass sie keine spezifische Struktur, etwa helleres Wasser in Küstennähe, bekommen können, damit sie frei einsetzbar bleiben, zum Beispiel zur Erweiterung einer Szene für ein Foto. Tatsächlich ist für die Fotografie unter freiem Himmel die farbliche Strukturierung der Wasserplatten auch gar nicht so wichtig, sie dienen vielmehr als „gebrochener“ oder strukturierter Spiegel für die Farben des Himmels und die natürlichen Schatten.
Schmidt wünscht allen ein schönes Wochenende mit hoffentlich bald etwas besserem Wetter.
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16

Samstag, 13. Juli 2024, 11:35

Moin,

Ahhh, getrennt lassen ... Ich ging von einem in sich geschlossenen Diorama aus.
In diesem Fall kannst Du die Übergänge direkt vor der Aufnahme mit ein wenig Sand, gefolgt von ein paar Steinchen kaschieren. Hinterher einfach zusammenkehren, zurück in die Dose und wieder mitnehmen.

Deine Ideen bezüglich Modularität und freier Gestaltung sind gut. So ergeben sich nahezu unendliche Möglichkeiten für immer neue Fotos. Man denke sich nur den Hafen von Toulon, mit zwei oder drei Meter Wasser davor. Gerade so wie es sich dem Matrosen zeigt, der sich nach langer Reise auf den ersten Landgang und das Verprassen der Heuer in der Taverne freut …

Auch Dir ein schönes Wochenende

Ingo
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17

Mittwoch, 17. Juli 2024, 09:22

Ingo, du hast das Prinzip ganz richtig verstanden. Ich bin gerade dabei, insgesamt neun Wasserplatten herzurichten, jeweils etwas über 1 m breit, für die ich in meinem Schiffsregal Platz habe. Dort werden sie die meiste Zeit den Untergrund für stationäre Dioramen bilden, aus denen dann für die Fotosessions Motive zusammengestellt werden sollen. Ich weiß, das ist ein sehr großes Projekt, für das ich besser zehn oder 20 Jahre jünger sein sollte, als ich es tatsächlich bin. Aber man muss bekanntlich Ziele haben, die nicht allesamt bei Dienstschluss erreicht werden können.

Schmidt
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18

Mittwoch, 17. Juli 2024, 09:28

Noch ein Wort dazu, warum es mich in letzter Zeit so sehr zu den Dioramen gezogen hat. Ich mag den Umgang mit den ganz anderen Materialien, und ich mag auch die Art und Weise, in der ich sie mir beschaffe. Von einem Spaziergang mit den Hunden bringe ich ein paar Säckchen Erde und Sand mit nach Hause, und vermittels eines feinen Siebs gewinne ich daraus, Achtung Scherz, höchst natürlich wirkende Baustoffe. Ein bisschen Spachtelmasse aus dem Baumarkt, Gips und Silikon kommen hinzu. Der Umgang mit den Farben ist großzügig und freizügig, man kann viel korrigieren; und überhaupt sehen manchmal Patzer und Brüche und Knicke realistischer aus als das, was man mühsam geplant hatte. Und dann ist da natürlich die Hoffnung, dass die entstehenden Fotos ihre Objekte ebenso wie ihren Schöpfer überleben werden.
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Realname: Daniel

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19

Samstag, 20. Juli 2024, 15:31

Die Stellproben erzeugen eine angenehm ruhige mittelmeerige bis mittelalterliche Stimmung. Ein seltenes Motiv, schön umgesetzt. Spornt mich an, auch was in Sachen Diorama zu wagen.

Begeistert, Daniel :ok:
Aus dem Wasser kommt das Leben, zum Wasser zieht es wieder hin..
Sammle sporadisch Erfahrungen im RC-Schiffbau.


20

Dienstag, 23. Juli 2024, 06:49

Moin,

Ich weiß, das ist ein sehr großes Projekt, für das ich besser zehn oder 20 Jahre jünger sein sollte, als ich es tatsächlich bin. Aber man muss bekanntlich Ziele haben, die nicht allesamt bei Dienstschluss erreicht werden können.
Geht es bei einem Projekt immer nur darum es auch zu Ende zu bringen? Muss man immer alles zu Ende bringen?

Ich habe kürzlich eine Reportage über Menschen gesehen, die ein neues großes Projekt gestartet haben. Da hat zum Beispiel ein Mann den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt, oder eine Frau eine große Ausstellung ihrer Bilder geplant. Das Besondere daran ist, der Mann war 85, die Frau 97 Jahre alt. Beide sagten, das sie nicht wissen wie lange sie dieses Projekt machen können, die Frau meinte sogar, dass sie nicht einmal wisse ob sie die Eröffnung erlebt. Aber beide haben es trotzdem gemacht. Eeinfach weil es ihnen Spaß gemacht hat. Weil sie dabei eine gute Zeit hatten und es sie ihnen einfach ein gutes Gefühl gegeben hat!
Was ich eigentlich sagen will ist, dass es meiner Meinung nach nicht nur darauf ankommt ein Projekt zu Ende zu bringen. Das wichtigste sollte sein, das man an dem was man tut Freude hat und am Ende des Tages ein gutes Gefühl hat! Egal, ob andere denken man verschwende seine Zeit, egal ob andere die Sinnhaftigkeit des Tuns hinterfragen! Wenn Du Lust darauf hast und die Möglichkeit besteht ... tue es!
Und wenn dann doch mal was fertig wird, ein Projekt in den Status "DONE" wechselt, dann ist es umso schöner ...

Ingo, der sich für sein Abschweifen entschuldigt
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21

Dienstag, 23. Juli 2024, 19:39

Ingo, dem habe ich nichts hinzuzufügen, außer vielleicht ein aufrichtiges Armen (So sei es)!
Die letzten Tage habe ich intensiv in Wasserplatten gemacht, und so kann ich jetzt schon fünf von meinen neun Regalboxen ansatzweise füllen.






Es war (und ist) ein langer Weg. Begonnen habe ich mit klassischen Modellen (mit Unterwasserrumpf), dann habe ich Ihnen Wasserbetten mit Rahmen gebaut, in die ich sie bis zur Wasserlinie versenken konnte, jetzt entstehen nur noch Wasserlinienmodelle, die auf den Platten frei arrangierbar sind. Es macht mir einfach am meisten Freude. Und ich bin guten Mutes, zumindest die neun Boxen so weit ausstatten zu können, dass sie Platz genug für die fertigen und die im Entstehen begriffenen Modelle bieten.



Schmidt
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