Ich fange hier mal mit einem (vorerst) un-kontinuierlichen Baubericht über den Airfix-Bausatz an.
Den Bausatz habe ich womöglich schon seit Kindheitstagen, auf jeden Fall schon sehr lange. Aber nie etwas dran gemacht weil ich nie so recht wusste wie ich die fehlenden Verzierungen ergänzen soll, die auf jeden Fall hin gehören.
Inzwischen ist man dank Internet und umfangreichem Bildmaterial weiter. Aber meine modellbauerischen Fähigkeiten hatten sich früher noch nicht dahin weiter entwickelt um das Problem mit den fehlenden Details zu lösen.
Erst vor zwei Wochen hatte ich die Idee die Schachtel mal wieder vor zu holen, ohne irgendeinen konkreten Auslöser.
Auf jeden Fall hat mich nun die Begeisterung über dieses einst ungemein prachtvolle Schiff gepackt und ich will es nun wagen.
Auch wenn viele hier das Schiff kennen, manche vielleicht aber nicht will ich ein paar geschichtliche Details aufführen.
Zwei wichtige Personen sind hier König Karl I. von England und der grandiose Schiffsbaumeister Phineas Pett.
Der König selbst war eine sehr spezielle Person (*1600 - 1649 enthauptet), wohl ohne diplomatischem Geschick und ohne politischem Weitblick. Seine Versuche, in England und Schottland eine gleichförmige Kirchenverfassung einzuführen und im Sinne des Absolutismus ohne Parlament zu regieren, lösten den englischen Bürgerkrieg aus, der mit Karls Hinrichtung und der zeitweiligen Abschaffung der Monarchie endete.
Im Jahr 1634 hatte der König bei einem Besuch des Schiffes 'Leopard' die spontane Idee das größte Schiff zu erschaffen das die Welt bisher gesehen hat. Obwohl es sehr viel gegenwind zu diesem Projekt gab, setzte sich der König durch und der Schiffsbaumeister Pett machte das Schiff noch etwas größer als gedacht. Die Kosten waren gewaltig. Ein 40-Kanonen-Schiff kostete 6.000 Pfund, die Sovereign of the Seas dagegen komplett 65.586 Pfund.
1637 lief das überaus prachtvolle Schiff vom Stapel und hatte über 100 Kanonen.
Betrachtet man sich das Design des Schiffes und anderer dieser Epoche, dann sieht man dass es eine dezente Weiterentwicklung war der Vorgänger, wie z.B. die 'Prince Royal' von 1610 oder 'Red Lion', aber eben viel größer.
In England zog der Baustil der Renaissance eher spät ein und 1635 war man in anderen Ländern längst weiter in Richtung Barock.
Die 'Sovereign of the Seas' hat aber noch strenge Züge und ist noch nicht so verspielt und gerundet in den Grundzügen. Dazu die unzähligen Verzierungen und alles mit Gold überzogen, ein Wahnsinn und enorm teuer. - Genau das macht ihren Reiz aus.
Der Bausatz:
Dieser stammt noch aus einer Zeit, als der Modellbau langsam in Fahrt kam. Unter dem Ständer steht das Jahr 1964. [Ich denke den 60. Jahrestages seit Entstehung des Bausatzes sollte ich den runden Geburtstag mit einem gelungenen Bauergebnis würdigen.]
In den letzten Tagen stöberte ich viel rum im Internet und fand unzählige Modelle. Auf den ersten Blick tolle, auf den zweiten Blick Massenfertigungs-Ware. Dann natürlich schöne Groß-Bausätze und teils herausragende Handmade-Modelle wie z.B. von Wolfgang Rotter ...
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https://www.segelschiffsmodellbau.com/t5…f-the-Seas.html ...oder Henry Culver.
Und auch tolle Fotos und Videos vom Airfix-Bausatz.
Das hier z.B., von Rex Stewart der viele phantastische Ergänzungen dazu baute:
https://www.youtube.com/watch?v=zmaMtmEzpNU
Der Maßstab des Bausatzes ist womöglich falsch. Es steht zwar auf neueren Schachteln 1:168, aber ein anderer User hier meinte mal, Airfix hat bei den Kits der 'Sovereign' und 'Prince' die Angaben vertauscht und die 'Sovereign' ist in 1:180, die 'Prince' in 1:168. Auf jeden Fall ist die 'Prince' in einem etwas größeren Maßstab gemacht.
Jeder baut sein Modell anders und hat seine eigenen Ideen was man besser so oder so gestalten kann.
Inzwischen habe ich natürlich zahlreiche Vereinfachungen und unlogische Airfix-Interpretationen entdeckt die ich verändern will.
Auf diese speziellen verbesserungswürdigen Details will ich jetzt aber noch nicht eingehen.
Grundsätzlich kann man unzählige Stunden mit der Recherche verbraten und den eigentlichen Bau darüber vergessen. Und sich natürlich an Verbesserungen aufhalten die das ganze Projekt ins Stocken kommen lässt. - In dieser Situation bin ich gerade, aber ich bleibe dran.
Erste Begutachtungen und Ideen:
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