Hallo Wolle, Hallo Frank, vielen Dank für Euer Lob und die netten Kommentare, freut mich sehr! Und ja, lieber Frank, normal sind wir jedenfalls nicht, habe mich schon gefragt, wann wohl die Rückmeldung auf mein loses Mundwerk folgt
Denn eins ist klar: Man
muss nicht verrückt sein, um diesem Hobby zu frönen, aber es hilft
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Genug der Frotzeleien. Weiter geht's mit dem Vorderbau. Eine Upside-Down-Gabel ist ja schon obligatorisch. Dafür verwendete ich ein Messingrohr 10 x 2mm sowie einen Messingstab mit 6mm Durchmesser. Ich begann mit Gabeljoch und -brücke, dafür schnitt ich zunächst die Teile nach Skizze grob vor, klemmte sie zusammen und schnitt ein 10mm-Loch auf der Standbohrmaschine hinein, Somit hatte ich schonmal einen exakten rechten Winkel. In dieses Loch kam ein Stückchen von dem Messingrohr, um die Einzelteile präzise zu zentrieren, dann kam das 2. Loch. Die Oberseite der Gabelbrücke ließ ich geschlossen; technisch gesehen müsste sie wohl auch offen sein, um die Gabelrohre ausrichten und einspannen zu können. Hier die Vorbereitung:
Das erste Mock-Up sieht schon gut aus: Alles parallel bzw. exakt rechtwinklig.
Hier verwendete ich PS-Platten mit 2mm Stärke, die folglich verklebt werden mussten, mit den Messingrohren als Montagehilfe. (Für mein Boss Hoss-Projekt hatte ich später PS-Platten in allen möglichen Stärken gefunden, was die Arbeit vereinfachte)
Nun konnten Joch und Brücke ausgearbeitet und verfeinert werden: Die Bohrung für die Lenkachse erfolgte ebenfalls an der Standbohrmaschine. Die Schlitze für die Rohrklemmungen ritzte ich mit dem Exactomesser und der kleinen Tamiya-Säge ein, mit einem Stahllineal als Unterstützung, dann kamen Bohrungen für die Klemmschrauben incl. passender Einsenkungen dazu.
Dann der spannende Moment: Anprobe am Rahmen, hier mit den definitiven, abgelängten Tauchrohren. Ich war auf dem richtigen Weg.
Die Tauchrohre waren doch sehr klobig und verlangten nach einer schlanken Taille. Ich spannte sie kurzerhand in die Drehbank und schrägte sie im spitzen Winkel ab. Hier der Vergleich:
So wurde der Übergang zu den Standrohren deutlich eleganter:
Auf Letztere komme ich gleich zurück. Ein wichtiger Arbeitsschritt fehlte noch: Die Herstellung und Fixierung der Lenkerhalterungen. Sie bekamen Bohrungen für den Lenker, die Klemmschrauben (Inbus) oben, und unten zur Befestigung an der Gabelbrücke. Zwei Sechskantschrauben M1,2 x 10 gaben den Risern den notwendigen Halt, eine Klebung allein hätte da nicht genügt.
Jetzt kamen die Standrohre an die Reihe. Ich stellte meinen Motor-Rahmen-Torso auf passende Unterlagen und hielt den Vorderreifen zum Maßnehmen an. Zwei Messingstäbe wurden nach der Formel Pi x Daumen mit 2-3cm Überschuss abgelängt. So konnte ich sie später an die gewünschte Höhe anpassen. Sie bekamen ihre Bohrungen für die Radachse, außerdem fräste ich die Enden dünner.
Hier das Mock-Up mit provisorisch gesteckter Radachse: Das sah fast schon nach Motorrad aus - wenn auch noch ziemlich zerrupft
Auch hier fehlte noch ein wichtiges Detail: Die Halterungen für die Bremssättel. Ich fräste vorsichtig Schlitze in die Messingstäbe, schnitt passende Messingbleche aus und verlötete alles. Die Bremssättel waren von Pocher, die kriegen wir später.
Joch und Brücke wurden lackiert und die Messingteile erhielten ihr (vorläufiges) Finish. Ich hatte mich wegen der besseren Stabilität für Messing entschieden. Nun gefiel mir die Farbe nach der Matt-Politur so gut, dass ich sie natur beließ. Vorläufig? Nun ja, die matte Oberfläche erwies sich im Laufe der weiteren Therapie als sehr anfällig für Kratzer und Scharten. Am Ende polierte ich das Messing auf Hochglanz und spendierte ihm eine Portion Klarlack zum Schutz gegen Anlaufen. Hier die erneute Anprobe:
Soweit, so gut. Für den Moment konnte ich mich wieder zurücklehnen Aber nicht allzulange. Für einen vernünftigen Bodenkontakte mussten als Nächstes Felgen, Bremsen und ein Antrieb her. Und dieses merkwürdige Teil hinter der Gabel?? Kriegen wir auch später, ich hatte immer mehrere Bauabschnitte gleichzeitig in der Mache, falls bei einem mal ein Kreativitätsloch auftrat
Herzliche Grüße, Euer Modell-Retter reinhard