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31

Montag, 13. Mai 2024, 20:43

Moin,

da es hier keinen "sich demütig verneigenden Smiley" gibt, muss ich mit diesem Bild hier vorliebnehmen:


Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

32

Montag, 13. Mai 2024, 20:58

Servus Peter,
vielen Dank für Deinen netten Kommentar und auch die Modellbau-"Kunst", die Du in dem Monster siehst. Der Antrieb ist tatsächlich ziemlich gefreestylt, korrekterweise hätte ich wohl einen extra Getriebeblock unter die hintere Getriebeglocke am Motor setzen müssen, wo dann der Antriebspulley herausgekommen wäre. Aber dann wäre das Moped wohl noch länger geworden. Ganz zu Beginn sah ich diese seitlichen Öffnungen am Motor und fand sie erst mal ganz praktisch. Da hatte ich aber auch noch nicht damit gerechnet, das Moped überhaupt fertig zu bekommen, es startete ja als Experiment.
Servus Ingo, auch Dir vielen Dank für die "Verneigung", freut mich sehr!
Ob die Maschine als Original zu fahren wäre? Allen Millyard hat seine Millyard Viper V10 vor ein paar Jahren auf die Räder gestellt und ist damit munter durch die englischen Highlands gebrettert. Das Format dürfte ähnlich sein.
Natürlich sind Alltagstauglichkeit und die RED SCORPION zwei Welten, das war auch nicht das Ziel. Ich hatte mit Ebalta 951 und Silikonformenbau experimentiert und meine Drehbank ausprobiert, da konnte nur Schmarrn dabei herauskommen :smilie: Andererseits, welcher Biker dreht sich noch nach einer BMW GS um ;)
Zum Vergleich zeige ich ein paar Referenzobjekte: Die erwähnte Millyard Viper V10, die Dodge Tomahawk mit gleicher Motorisierung, und noch die Lazareth LM847, die von einem Maserati V8 angetrieben wird. Also, die Idee, Irrsinn auf 2 oder 4 Räder zu stellen, ist nicht ganz neu:







Soviel zum Thema Monster-Bikes. Demnächst wieder mehr von der RED SCORPION :wink:
Herzliche Grüße, Reinhard

33

Dienstag, 14. Mai 2024, 22:57

Auspuff, Windschild mit Beleuchtung

Liebe Freunde der Monster-Bikes,
es geht weiter mit der Auspuffanlage bei der RED SCORPION. Ich hatte etwas hierüber gegrübelt und entschied mich schließlich, kurze, schlichte Side Pipes unter die Zylinderbänke zu legen, um die Seitenansicht mit den extra stylisch gestalteten Covers nicht zu stören. Außerdem wäre eine gestreckte Anlage mit meinen Fußrasten kollidiert, oder hätte die Schräglagenfreiheit beeinträchtigt. Ich begann mit einer Schablone für die richtigen Abstände der Krümmer.



Die Krümmer, zwölf an der Zahl, bog ich Stück für Stück aus dickwandigem Messingrohr am Schraubstock zurecht und sägte sie passend ab.



Für das Hauptrohr nahm ich ein 10mm Evergreen-Rohr und erwärmte es sachte über einer Kerzenflamme. Nach einigen Versuchen klappte es, ohne es anzukokeln oder zu knicken, dann konnte ich das Ende parallel zum Motor absägen. Hier die Rohlinge:



Mit der Schablone konnte ich die Krümmer genau ausrichten. Ich zeichnete die Position zur Anbringung am Hauptrohr an und setzte dort passende Bohrungen.



Die Krümmer wurden in die Bohrungen gesetzt, mit der Schablone nochmals ausgerichtet und schließlich mit Sekundenkleber fixiert. Es war eine ziemliche Fummelei und ist nicht ganz perfekt, weil während des Klebens immer wieder ein Teil verrutschte, aber nach der Lackierung in matt schwarz war praktisch nichts mehr zu sehen. Für die vorderen Enden drehte ich kegelförmige Kappen aus Alu und verklebte sie ebenfalls. Mithilfe einiger Drahtstückchen konnte ich schließlich die Side Pipes an den Zylinderbänken genau positionieren und verkleben.



Hier hat der rechte Auspuff seinen Platz eingenommen. An der Kühlerverkleidung ist eines der beiden Boschhörner verschraubt und verkabelt.



EIN wichtiges Element fehlte noch, um möglichst auch im Dunkeln nach Hause zu kommen: Licht. Außerdem wollte ich dem Fahrer bei den zu erwartenden Geschwindigkeiten den Fahrtwind etwas abmildern. Und die Gabel verlangte nach einem hübschen Kleid, das sich angemessen ins Gesamtbild einfügte. Ich verwarf den Gedanken einer festen Halbverkleidung, es musste ja nicht NOCH gigantischer werden, und entschied mich für eine Lenkerverkleidung. Glücklicherweise hatte mein Freund SAM Teile von seiner Honda CBR 1:6 übrig. Ich begann sofort mit der Zerlegung und Anpassung:





Nach mehreren Anproben blieb nur das Oberteil übrig. Die Positionen der Scheinwerfer wurden festgelegt, Löcher gebohrt und passende Rohrstücke eingesetzt.





Als Beleuchtung dienten LEDs mit passenden Chromfassungen, die etwas eingekürzt wurden. Gleich mal der Licht-Check: Bestanden :thumbup:





Ich fertigte noch die Halterungen und verklebte sie mit der Verkleidung. Die Mock-Up-Rohrstücke von der Anfertigung der Gabelbrücke dienten als Schablone, um die Klemmen für die Befestigung an der Gabel anzufertigen.





Nach dem Lackieren verklebte ich die LEDs mit ihren Fassungen und die Gitterchen hinter die Verkleidung.



Eine passende Scheibe hatte ich vorbereitet, das kam aber anders als gedacht. Ursprünglich wollte ich mit Tamiya "Rauch"-Spray abtönen, aber das Glas wurde angegriffen und trüb. Alles Schleifen und polieren half nicht. ;( Also lackierte ich sie kurzerhand in matt schwarz und verschraubte sie mit Optiker-Schräubchen M1,0. Der Fahrer müsste sich ja nicht hinter die Scheibe ducken müssen, um auf Tempo zu kommen ;) Hier noch eine Ansicht vom Kabel-Chaos für die Bord-Elektrik, danach die fertiggestellte und montierte Verkleidung. Sie wurde mit den oberen Haken am Lenker angebracht, unten verschraubte ich die Klemmen mit der Halterung an den Gabelrohren.





Hier sieht man noch ein Detail, das ich abgeändert hatte: der merkwürdige Zapfen am hinteren Ende der Nockenwelle, unter dem Zündverteiler: Der ist bausatzseitig auf einer Seite nur zur Hälfte vorhanden! Ich drehte neue aus Alu und verpasste ihnen noch ein paar Minischrauben.



Es war fast geschafft! Die Teile waren zusammengefügt und passten, nix hing durch, die Symmetrie stimmte, und der Seitenständer hielt! Nur zwei Kleinigkeiten fehlten noch, die Rückspiegel und ein schicker Helm! Beides liefere ich die Tage nach, zusammen mit ein paar netten "Studio"-Aufnahmen. Mit einer Gesamtansicht und einem Licht-Check verabschiede ich mich für heute.





Alles Gute, Euer Modell-Retter Reinhard

34

Mittwoch, 15. Mai 2024, 07:19

Klasse, Reinhard,
absolut stimmiges Gesamtbild. Und wieder so sauber umgesetzt. Kompliment!
Beste Grüße vom Plastinator

35

Mittwoch, 15. Mai 2024, 23:49

Ziel erreicht: Letzte Details und ein paar Fotos zum Abschluss

Lieber Peter,
vielen Dank für Deine Würdigung! Freut mich, dass Dir das Moped gefällt! Gleich kommen die Abschlussbilder und ein Vergleich mit der Münch Mammut - die ist dann etwas für die "Vintage"-Fans :wink:

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Liebe Freunde des Irrsinns auf Rädern, wir kommen allmählich zum Abschluss. Ein Paar Rückspiegel fehlten noch, der Ordnung halber für den TÜV. Und einen passenden Helm gab es noch als Dreingabe. Für die Spiegel schnitt ich PS-Platten zurecht und belegte sie nach der Lackierung mit Bare Metal. Die zugehörigen Halterungen bekamen Inbusschräubchen M1,2 zur Befestigung am Lenkerende.





Hier sind die Spiegel bereit zur Montage, und so sah das dann aus:





Eddie Irvine wechselte 1996 von Jordan zu Ferrari. Da bekam er natürlich einen neuen Helm spendiert und brauchte den alten nicht mehr ;) Vermutlich wollte er ihn auch nicht mehr, denn er sah aus wie eine bunte Ü-Ei-Schale. Ich modernisierte ihn erstmal zeitgemäß mit Belüftungsöffnungen, einer Abrisskante hinten und zwei ovalen Ausfräsungen am Kinnbügel.



Nach dem Lackieren - natürlich in Moped-Farbe - wurden die Belüftungsöffnungen und das "Innenleben" matt schwarz gestrichen, dazu kamen zwei Skorpione auf die Seiten. Ordentliches Corporate Design muss schon sein ^^ Feine Lederriemchen halten den Kinnverschluss.







Hier liegt der Helm schon bereit für die nächste Ausfahrt:



So, meine Lieben, es war geschafft! Weiter oben hatte ich geschrieben, dass dieses Modell als Experiment startete. Es gab schon einige Momente, wo ich es am liebsten in die Ecke gepfeffert hätte. Hab' ich aber nicht :thumbsup: Somit kann ich Euch mein Monster-Machwerk präsentieren: Die RED SCORPION. Hier noch ein paar "Studio"-Bilder.























Wie versprochen zum Schluss der Vergleich mit der Münch 4 "Mammut" TTS 1200, zu seiner Zeit DAS Superbike. Ist sie nicht niedlich? Ich hoffe, es hat Euch als Modellprojekt gefallen, wenn auch das Format, wie bereits festgestellt, nicht für Jeden in Frage kommt. Und was die Linienführung angeht, behaupte ich mal ganz frech, bin ich gegenüber manch anderen Monster-Bikes ein paar Meter voraus :rolleyes:
Alles Gute, Euer Modell-Retter Reinhard



36

Donnerstag, 16. Mai 2024, 09:00

Gelungener Abschluss, tolles Modell, meisterlicher Modellbau auf Spitzenniveau.
Glückwunsch, Reinhard!
Beste Grüße vom Plastinator

Beiträge: 484

Realname: Dirk

Wohnort: Am Rande des Nordharzes

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37

Donnerstag, 16. Mai 2024, 11:01

Moin Reinhard

Meisterliche Modellbaukunst auf Weltklasseniveau.

Genöle:

Bei den Spiegelgläsern fehlt mir persönlich die schwarze Gummi-Einfassung.
So sieht es "komisch" aus, als wenn was fehlt.
:hand: Dirk

38

Donnerstag, 16. Mai 2024, 13:10

Vielen Dank, Peter & Dirk, auch für das "Spitzen"- und "Weltklasse-Niveau" ^^ Ja, die Spiegel ... Da hatte ich noch keinen rechten Plan; auch mit dem Bare Metal bin ich nicht so glücklich. Mittlerweile habe ich eine Spiegel-Kunststofffolie aufgetrieben. Das wäre wieder ein Fall für den 3D-Drucker, er rückt näher, dann klappt's auch mit den Gummieinfassungen. Runde Spiegel könnte ich drehen, mit Einfassung, aber die passten hier nicht.
LG Reinhard

39

Donnerstag, 16. Mai 2024, 14:18

Moin,

GLÜCKWUNSCH zu diesem einzigartigen Modell :love:
Das ist definitiv Modellbau in anderen Dimensionen!

Bei den Spiegeln bin ich auch ein wenig skeptisch, allerdings wegen der Position. Kommt man da überhaupt noch vernünftig an den Lenker ran? Und sieht man was im Spiegel, wenn die Arme darüber am Lenker sind?
Ok, zugegeben, wenn überhaupt würde man eh nur sehen, wie die anderen sehr schnell sehr klein werden :D

Ingo
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40

Donnerstag, 16. Mai 2024, 21:15

Servus Ingo, vielen Dank für Deinen netten Kommentar und die Wertschätzung ^^ Diese Down-Under-Spiegel sind nicht selten. Und bei dem breiten Lenker kann man locker an der eigenen Hüfte vorbeischauen, also, bei normalem Hüftumfang :D Und natürlich hast Du recht - die Spiegel sind eigentlich nur für den TÜV angeschraubt :thumbup: Und OB man an den Lenker kommt! Ein Biker-Freund von mir fährt eine Boss Hoss 8,2 Liter mit 680kg, und er ist der Kleinste von uns mit 70kg! Er hat sich den Lenker etwas länger gebaut :D
LG Reinhard

41

Gestern, 06:33

Moin,

Ich gestehe: Von Motorrädern hab ich noch weniger Ahnung als von Autos, nämlich gar keine, darum vielen Dank für die Aufklärung :hand:

Und wenn es den Kleber vom TÜV gibt ... alles bestens ;)

Ingo
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Realname: Frank

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42

Gestern, 16:04

Hallo Reinhard,
meinen Glückwunsch und meine Hochachtung ..... das ist Modellbau der Meisterklasse :respekt: :ok:.
Womit biegst Du die Rohre? Hast Du dir eine Biegevorrichtung gebaut?
VG
Frank
Grundlegende Konstruktionslehre gemäß Murphy / Bloch:
Mach es zu groß und hau solange drauf bis es passt!

43

Gestern, 21:40

Servus Frank, vielen Dank für Deine "Hochachtung", freut mich, dass Dir die RED SCORPION gefällt! Die Krümmerrohre habe ich mit roher Gewalt am Schraubstock gebogen, mit Alu-Winkeln als Kantenschutz. Es sind dickwandige Messingrohre 5,0 x 1,5, dann geht das. Mit den üblichen dünnwandigen Rohren mit 0,5mm Wandstärke geht's nicht, die knicken. Eine Biegevorrichtung hatte ich mir überlegt, aber nicht umgesetzt, die ginge immer nur für den selben Radius. Bislang habe ich keine praktikable Lösung für Rohrbiegungen gefunden. Alternativ verwendete ich Vollmaterial, z.B. für meinen Boss Hoss - Rahmen.
LG Reinhard

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