Das Wettringer Modellbauforum

Hallo zusammen,
ich bin neu hier, habe schon fleißig in den
Foren herumgestöbert und denke, ich könnte mal mein aktuelles Projekt
vorstellen. Nachdem ich bisher Papp- und Plastikmodelle gebaut habe, fing ich
vor einiger Zeit an mit Holz/Metall: Der Passenger Coach von Occre. Das ist ein
Eisenbahnwagen aus Holz, der bis in die 1960er Jahre in Nordspanien eingesetzt
wurde. Und ich liebe Bahnfahren! Basteln ist natürlich etwas anderes. Der
eigentliche Passagierraum ist fast fertig, ich schlage mich gerade mit den
Türen herum.


Aus dem Holz herausstanzen, bisschen schmirgeln, lackieren. Okay. Leisten zurechtschneiden und aufkleben. Erster Anlauf, wie zu sehen: Ganz in der Mitte sind die nicht! Dann: Das Fenster aus der mitgelieferten Plastikfolie ausschneiden und mittig in den Rahmen einsetzen. Die Folie muss haargenau passen – und dann in die Mitte bekommen? Ich kämpfe mit Zahnstocher und Pinzette, aber so wirklich perfekt wird das nicht. Es folgen die Griffe. Abknipsen von einer Art goldenem Draht, gerade biegen und dann jeweils 3 Stück auf jeder Seite der Tür direkt vor der Folie in den Rahmen kleben! Das geht gar nicht, soviel Platz hat der Fensterrahmen mit meiner Folie nicht. Irgendwie ist mir auch Draht verloren gegangen. Ich versuche einen Griff einzukleben, er rutscht, hängt schief, mit Zahnstocher bewege ich ihn etwas, da fällt die Folie heraus, der Griff hinterher! Ich versuche zu retten was zu retten ist, hebe die Folie an, und schon habe ich sie mit Klebstoff verschmiert. Merde, nochmal ganz von vorne! Letztendlich bekommt jede Tür zwei Griffe, und das nur auf einer Seite.




Fangen wir vorne an! Die Verpackung ist ansprechend, drinnen
viele Holzteile zum Ausstanzen, zwei Kunststoffbehälter mit Fächern, die mit
jeder Menge Metallteile gefüllt sind, und ein ganzes Fuder von Leisten
verschiedener Holzarten und Dicken. Die Anleitung im DIN A4-Format enthält
viele Farbfotos und ist spanisch beschriftet. Daneben gibt es ein weiteres Heft
mit der Übersetzung in verschiedene Sprachen. Es wird sich zeigen, dass die
deutsche Version an einigen Stellen nicht sonderlich gelungen ist, ich muss auf
Englisch ausweichen oder versuchen, aus dem spanischen Original schlau zu
werden. Weiter gibt es noch eine Tabelle mit den nötigen Farben. Allerdings
weiß ich nicht, was in welcher Menge gebraucht wird. Was ist mit Werkzeug? Wird sich wohl noch zeigen. Ein
Barcode führt zu kleinen Anleitungsfilmen in Youtube. Das ist ganz praktisch!

Der Wagen hat 3 Türen dieser Art (vorne und hinten und eine zwischen 1. und 2. Klasse. Dann noch eine fensterlose Tür für das WC.

So, es geht los! Fußbodenplatte aus dem Holz lösen, Haltenippel abschmirgeln, dann mit Leisten bekleben. Man soll Schusterleim nehmen. Was ist das? Im Begleitfilmchen entnimmt jemand das Zeug mit einem Spachtel aus einer baumarktgroßen Dose. Und dann? Den Rest wegschmeißen? Ich nehme Kontaktkleber.



Ein Highlight am Anfang: Die WC-Kabine ist zu bauen. Wände einkleben, mit Decal (selbstklebend) versehen. Das Interieur aus Metall muss erstmal lackiert werden. Womit? Taugen meine Acryl-Revell-Farben für Plastikbau auch dafür? Ich probiere, scheint zu klappen. Sie werden mit Sekundenkleber befestigt.


Nächster Schritt sind die Außenwände, die mit Ponal aufzukleben sind. Wie sich zeigen wird, braucht man hauptsächlich Sekundenkleber. Wenigstens kann man den leicht im nächsten Laden nachkaufen. Es gibt ihn flüssig und als Gel. Ich bevorzuge Gel. Mit einem Zahnstocher kann man ein Tröpfchen entnehmen und zielgenau platzieren, ohne dass gleich eine Lache entsteht. Und, was ich jetzt auch gelernt habe, die Klebzeit zwischen Holz und Holz oder Holz und Metall dauert etwa 30 Sekunden. Man kann also noch korrigieren, und wenn man andrücken muss, zählt man halt bis 30. Zum Andrücken Zahnstocher oder Pinzette benutzen, sonst klebt u.U. der Zeigefinger mit fest!