Das Wettringer Modellbauforum

Hallo,
ich weiß natürlich nicht, um welchen Bausatz und welche Decals es sich im Detail handelt.

Ein paar allgemeine Hinweise bzw. Details zu meiner Vorgehensweise kann ich aber gerne geben.
1. Decals immer in warmem (nicht heißem!) Wasser ablösen.
2. Ich verwende i.d.R. nur Microscale Micro Set (MMS) als "setting solution", es geht aber sicher auch mit anderen Produkten. Ich pinsele die Bausatzoberfläche vorab damit ein und bringe das Decal auf.
3. Dann sauge ich mit einem Wattestäbchen (WS) oder einem weichen Papiertuch das überschüssige Wasser auf und rund um das Decal ab. Sollte sich das Decal dabei verschieben, mit dem WS wieder in korrekte Position bringen.
4. Ich föhne das Decal ca. 5-10 Sekunden. Ich verwende einen einfachen, kleinen Reisefön, kein 2000 Watt-Monster.
5. Ich pinsele das Decal dünn mit MMS ein.
6. Wieder 5-10 Sekunden föhnen.
7. Mit dem WS das Decal vorsichtig nach außen hin glatt streichen. Feuchtigkeit und "Blasen" müssen natürlich raus.
Ggf. Schritte 5 - 7 nochmals oder mehrmals wiederholen. Geduldig bleiben und nichts erzwingen. Der Weichmacher muss seinen Job machen können!
Um das Decal gut in Sicken zu legen, mit dem Pinsel das MMS gezielt in richtig der Sicken "einmassieren". Aber immer mit Vorsicht.
Ggf. komplett trocknen lassen, das Decal in der Sicke mit einem Skalpell (neue Klinge!) vorsichtig einschneiden und dann nochmal Schritte 5 - 7 durchführen. So sieht mMn zumeist am besten aus.

Du erwähnst, dass es sich um ein "Riesen-Decal" handelt. Dieses würde ich auf jeden Fall zerschneiden und in 2-3 Teilen aufbringen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es anders gehen wird...

Sehenswert zu dem o.g. Thema ist dieses Video: https://youtu.be/DJKyfcAkQ-w?si=eLuIiUcpC-Wz6JXo

Gern geschehen. Die von Dir angesprochenen "louvers" gehören schon zu den anspruchsvolleren Stellen, um Decals aufzubringen. Auch hier hängt es vom Material der Decals ab, vor allem aber auch der Tiefe der Kühlschlitze, um zu sagen, was möglich ist. Das Einschneiden der Decals sollte hier der letzte Ausweg sein, weil es vermutlich Korrekturarbeiten (Ausbessern mit Pinsel) mit sich bringen wird. Die befürchteten Luftblasen sollten sich beim fortwährenden Bearbeiten mit Setting Solution und Föhn rausarbeiten lassen.

Ein Beispiel: Ich hatte einmal damit das "Vergnügen" an meinem Lancia LC2:
[img]https://www.wettringer-modellbauforum.de/forum/index.php?page=Attachment&attachmentID=467732&embedded=1[/img]

Die Vertiefungen waren hier schon extrem. Da kommt man (ich zumindest) nicht mehr mit der normalen Setting Solution hin, da muss was "Härteres" her. Ich habe seinerzeit sowohl mit der Medium als auch der Strong Variante von Daco Setting Solution gearbeitet. Die trägt man dünn auf und macht dann erstmal nichts mehr, bis es luftgetrocknet ist. Im Optimalfall legt es sich schön an und sieht aus wie lackiert. Ggf. in einem weiteren Durchgang nochmal nacharbeiten, aber erst nach dem Trocknen.
Wie oben erwähnt, kann es aber auch unvermeidbar sein, dass man etwas Farbe nachtupfen muss. Aufgrund der Höhenunterschiede fällt das hier normalerweise nicht auf, wenn man es ordentlich macht. Das Anpassen der Farbe an die Decals ist die größere Herausforderung. Beim Lancia war es auch unumgänglich, da die Decals so ausgelegt waren, als gäbe es diese Vertiefungen gar nicht...