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Samstag, 26. November 2022, 12:29

Ein dramatisches Wasserbett

Auf Bitten eines Forumsmitglieds gliederte ich den Bericht
über den Bau meines jüngsten Wasserbettes aus dem Baubericht des Phönix aus.

Zunächst ein paar Worte über Wellen und Wasser.
Nach meiner Erfahrung kann sich noch so viel Mühe mit der Gestaltung der Wasseroberfläche und der Auswahl der Farbe geben,
letztlich bleiben solche Versuche einer realistischen Gestaltung doch an einer gewissen Grenze stehen.
Ich versuche den Grund dafür so zu erklären: Wenn ein Maler auf einem zweidimensionalen Gemälde Wasser malt, dann malt er dessen Farbe als ein Resultat der Lichtverhältnisse,
die er mit seinem Bild darstellt. Man könnte sagen: Er malt Wasser, Himmel und Licht bzw. den Eindruck, den die drei im Zusammenspiel auf das Auge des Betrachters ausüben.
In einem dreidimensionalen Diorama aber wird man niemals das Licht und den Himmel mitgestalten können. Das Licht wird immer von außen hinzukommen, meistens in Form einer künstlichen Lichtquelle.
Man müsste also eigentlich die Beleuchtung fest mit in das Diorama einbauen, aber das ist ja schier unmöglich.

Und nun zu den Wellen: Bei früheren Wasserbetten habe ich in mehreren Foren lange engagierte Diskussionen darüber geführt, wie Wasser und Wellen eigentlich aussehen.
Und wie nicht. Ich habe stundenlang gemalte Wellen und gefilmte Wellen angesehen, und mein Resultat lautet, freimütig formuliert, so: Wellen können jede denkbare Gestalt annehmen!
Natürlich verläuft in der Regel eine Dünung nicht längst zum Strand, aber mitten auf dem Meer können die Beschaffenheit des Untergrunds,
die Strömung und der Wind das Wasser in jede denkbare Form bringen. In der Seefahrt kennt man sogar den Begriff der Kreuzsee, das sind, wenn ich das richtig verstanden habe,
einander in bestimmten Winkeln begegnende Wellen, hervorgerufen zum Beispiel dadurch, dass ein Wind aus Westen auf eine nördliche Strömung trifft.

Ich habe daher aufgehört, mir über die ozeanografische Richtigkeit meiner Wasserbetten noch Sorgen zu machen. Ich begreife mich eher als Maler,
der ein mehr oder weniger dramatisches Sujet gestalten will. Es mag ein paar Eckwerte der Gestaltung geben, wenn man ein Modellschiff ins Wasser setzt (kein Schraubenschaum bei Seglern,
Bugwelle als V etc.), aber darüber hinaus gilt: schön und richtig ist, was mir gefällt. Übrigens: Nach all meiner Erfahrung eine wichtige Voraussetzung dafür,
die engagierten Projekte auch zu Ende zu bringen oder wenigstens rechtzeitig aufzugeben.

Hier zunächst noch einmal die ersten beiden Fotos vom neuen, „dramatischen“ Wasserbett, in das ich eines meiner Phoenix-Modelle setzen möchte.





Auf dem ersten Bild ist zu sehen, wie ich das Modell auf Styropor-Klötzchen verschiedener Größe so arrangiert bzw. aufgebockt habe, wie es später einmal erscheinen soll.
Das Modell ist natürlich sorgfältig in dünne Folie eingepackt, um nicht beschädigt oder gar verklebt zu werden. Auf dem zweiten Fixieren ich das Styropor mit Küchenpapier.
Das Küchenpapier ist ziemlich reißfest und löst sich beim bestreichen mit einer Wasser/Leim-Mischung nicht auf. In diesem Zustand muss das Wasserbett mindestens eine Nacht lang trocknen.
Ich platziere es über einer Heizung. Allzu schnell trocknen sollte es nicht, obwohl die Gefahr, dass der Leim beim Eintrocknen die Styrodurplatte verzieht nicht sehr hoch ist; dafür ist die Platte einfach zu dick.

Nun geht es darum, die mittlere Sektion zu den Rändern hin auszuarbeiten.
Ich benutze auch hier wieder kleinere Styroporstücke, bis hinunter zu diesen unsäglichen Kügelchen, die beim Sägen von Styropor immer anfallen und aufgrund ihrer statischen Aufladung manchmal sogar dem Staubsauger widerstehen.
Die arrangiere ich und decke sie, damit sie an ihrem Platz bleiben, gleich wieder mit Küchenpapier ab und verklebe sie mit dem Untergrund. Die oberste Lage bildet nun gewöhnliches Toilettenpapier.
Im Gegensatz zum Küchenpapier löst es sich bei Berührung mit dem Leimwasser recht schnell auf, verliert seinen Zusammenhang und wird eine sehr bewegliche Masse oder auch Matsche.
Ich bearbeite sie mit einem größeren kräftigen Pinsel, um erste Oberflächenstrukturen anzulegen. Der Vorteil dieses Materials besteht darin,
dass es bei der Auflösung und schon bei leichter Pinselbearbeitung quasi automatisch die Form kleiner Wellen oder gekräuselten Wassers annimmt.
Allerdings ist die Bearbeitungszeit kurz, bevor es den Matschzustand erreicht und dann nicht mehr wirklich formbar ist.
Ich denke aber, man gewinnt schnell Erfahrung mit diesem Material. Die folgenden Bilder zeigen die schrittweise Erweiterung nach dem gleichen Muster: Styropor Klotz, Styropor Bröckchen, Küchenpapier, Toilettenpapier.





Und hier ein erster Blick aus der Rettungsbootperspektive.



Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

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Samstag, 26. November 2022, 13:26

Hallo Schmidt
Da bin ich jetzt einer der ersten begeisterten Zugucker...bin ja auch gerade von der Meer und Wellendarstellung gezeichnet.
Deinen Gedanken kann ich mich nur voll anschließen...das Meer kann jee Form haben. Als Ergänzung zu den Malern fällt mir immer wieder Van Gogh ein welcher es genial schafft natürliche Szenen wie Fotos darzustellen. Wenn man dann in die Nähe geht sind es dann plötzlich nur ein paar "Farbklekse und Schmierer"...genial.
Ein Aspekt erscheint mir noch in der Meeresdarstellung wichtig bzw. als fast unlösbar. Das ist der jeweilige Betrachtungswinkel auf das Modells bzw. Meer. Da wirkt dann jedes Bild komplett anders...ob es da möglich ist in 3D ein perfektes Meer aus allen Perspektiven zu schaffen?...irgendwie glaub ich das es schon geht. Die Einschränkung ist eben beim DIORAMA das es sich doch nur um eine Momentsituation handelt.
Ich freue mich schon wies weitergeht...hast schon mit einem gewaltigen Sturm losgelegt!
LG
Robert

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3

Samstag, 26. November 2022, 13:27

Hallo Schmidt,

ich werde sehr wahrscheinlich Deine Erfahrung in meinem Alter nicht mehr nutzen können, aber trotzdem bin ich interessiert, wie Du ein unter künstlerischen Gesichtspunkten gefertigtes
Wasserdiorama herstellst.
Ein Tipp von mir: Such Dir anderes Styropor welches fester ist, das kann man mit dem Cutter schneiden und man hat nicht diese statisch aufgeladenen Kügelchen, die dann überall herum fliegen.

Gutes Gelingen und denk daran, der Klabautermann schaut Dir über die Schulter.

Gruß Joachim :ahoi:
Fertig: die Thermopylae in 1:96

Fertig: die Cutty Sark in 1:96

Fertig: CUTTY SARK, die Zweite in 1:96


"Nicht ich habe die Segelschiffe verlassen. Sie haben mich verlassen."

Robert Miethe, Kapitän des Laeisz- Windjammers "PITLOCHRY"

4

Samstag, 26. November 2022, 14:41

Hallo Schmidt,

Vielen dank für diesen tollen Baubericht. Wollte auch schon um einen Baubericht deines Wasserdioramas bitten :-)

LG Manuel

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5

Samstag, 26. November 2022, 15:41

Hi Schnmidt
Ja super das Du uns zeigst wie das gemacht wird...danke im voraus. :ok: :ok: ;)

6

Samstag, 26. November 2022, 16:47

Moin,

auch von mir ein herzliches DANKE fürs Zeigen :hand:

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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Sonntag, 27. November 2022, 14:08

Vielen Dank für die freundlichen Rückmeldungen!
Nach dem nächtlichen Durchtrocknen hat das Wasserbett eine erste Grundierung aus stark verdünnter Abtönfarbe erhalten. Auf der dergestalt veränderten Oberfläche lassen sich die Strukturen erheblich besser erkennen. Darunter zum Beispiel Styropor-Kügelchen, die sich irgendwie an die Oberfläche gemogelt haben.





Eine Stellprobe mit dem Rumpf.





In weiteren Bearbeitungsschritten wird die Oberfläche jetzt verfeinert. Hier zum Beispiel in dem Bereich, in dem das „Wasser“ gegen die Bordwand schlägt.




Das Wasserbett hat eine deutliche Schauseite, an Backbord, wo die Wellen gegen den Rumpf anlaufen. Aber auch die andere Seite soll nicht ganz langweilig sein, deswegen wachsen hier zwei Styrodur-Felsen aus dem Wasser. Natürlich bedarf es weiterer Gestaltung und Farbgebung, um ihre Gefährlichkeit deutlich werden zu lassen.



Schmidt
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8

Sonntag, 27. November 2022, 15:28

Hi Schmidt
Sieht einfach krass aus deine Wellenberge., das Making off ist wunderbar Kommentiert ,und ich bin gespannt auf die Fortsetzung.
Werde bestimmt einige Sachen und Anregungen in meinem Geplanten Diorama irgrndwie mit Einbringen .
Gruß Steffen
DAS KANNSTE

SCHON SO MACHEN

ABER DANN ISSES HALT

KACKE




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Sonntag, 27. November 2022, 15:53

Hallo Schmidt,

als ganz weit entfernter vom Meer gebe ich hier auch gerne meinen Senf dazu! :) Es sind in diesen wenigen Bildern schon sehr viele Aha - Erlebnisse für mich eingepackt! :idee: :idee: Auch wenn ich nicht das Meer, sondern nur Wildbachszenen darstellen will, so ist dieser Beitrag schon sehr interessant! Die Methode mit dem Styropor finde ich echt gut. Auch wenn jojo meint, dass man mit diesen Hartschaumplatten besser damit arbeiten kann, so glaube ich schon, dass gerade diese Kügelchen für die feinere Detailierung wichtig sind. Ich bleibe auf alle Fälle mal hier im Raum und schau dir ebenfalls über die Schulter!
Danke für`s Zeigen! :prost: :prost:
Stiftung Warentest hat Besteck getestet - das Messer hat am besten abgeschnitten :) !



Gruß Hannes :wink:

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Montag, 28. November 2022, 00:04

Servus Schmidt
Hab mir deine ersten Sturmwellen-Schritte mit Begeisterung angeguckt, dann als Hobby-Seemann analysiert.
Die an der Bordwand aufschlagende Welle …toll. Danke das du uns hier deine Erfahrung wie man sowas formt zeigst.
Die abwechselnde Situation Wellental - Wellenberg fehlt mir ein wenig, aber wie du ja selber schreibst, alles ist möglich. Somit bin ich gespannt wie es weitergeht.
Gruß Gustav
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

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Montag, 28. November 2022, 08:32

Moin Moin,

deine Bilder mit der Grundierung haben mich mal wieder ein wenig ins Nachdenken gebracht. Auf dem zweiten Bild kann ich zwei Wellen erkennen, zu denen das Schiff quer liegt. Folgt man der Wellenperiode (der Abstand zwischen den Wellen) dann wäre die nächste am Rumpf (grün):


In deinem ersten Post schreibst du:
Ich habe daher aufgehört, mir über die ozeanografische Richtigkeit meiner Wasserbetten noch Sorgen zu machen. Ich begreife mich eher als Maler, der ein mehr oder weniger dramatisches Sujet gestalten will.
Vom Ansatz her völlig richtig und absolut nachvollziehbar, aber dennoch sollte meiner Meinung nach der Gesamteindruck stimmen. Kein Maler würde z.B. einen Kirchturm malen, von dem jeder Betrachter sagen würde: Oh, das stürzt gleich ein ...

Bei deinem Wellenbild finde ich keinen Zugang zum Gesamteindruck: Woher kommt dieser eine, deutlich größere Wellenberg an nur einer Stelle am Rumpf? Wo ist das zugehörige Wellental? Wäre es ein Kaventsmann, dann wäre es immer noch eine Welle und nicht ein einzelner "Wasserberg".
Wie wäre es, wenn du die Richtung der Wellen so wie hier angedeutet drehst? (vielleicht sogar noch ein klein wenig spitzer zum Rumpf):

Du hättest die Möglichkeit die Wellen dramatisch darzustellen und könnest auch zwischen den Wellenbergen die zugehörigen Wellentäler zeigen.
Natürlich hast du in deiner Einführung recht*, Wellen können alle möglichen Muster und Verläufe haben, folgen aber immer einem physikalischem Gesetz. Beim jetzigen Wellenbild ist der Gesamteindruck, zumindest bei mir, nicht gegeben :nixweis:

Das alles ist natürlich meine persönliche Meinung und Meckern auf hohem Niveau. Nach wie vor bin ich von deiner Wasser-Darstellung begeistert und auch sehr dankbar für das Zeigen der Arbeitsschritte.

Ingo

*Kleine Korrektur: Kreuzsee entsteht, wenn eine Dünung, z.B. entstanden durch westliche Winde, auf eine Windsee trifft, die durch den aktuellen Wind aus einer anderen (z.B. südlichen) Richtung entsteht. Strömung erzeugt keine Wellen.
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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Dienstag, 29. November 2022, 16:20

Ingo, zunächst recht herzlichen Dank für die richtige Erklärung von Kreuzseen!
Ich verstehe deine Einwände. Ich habe allerdings eine andere Szenerie vor Augen: Bei starkem auflandigem Wind versucht das Schiff, sich von einer felsigen Leeküste freizusegeln. Solche Motive waren bei den Marinemalern damals sehr beliebt, nicht zuletzt aber korrespondieren sie auch mit der Erfahrungswelt der Menschen an Land. Nur wenige der frühen Marinemaler haben eigene Erfahrungen mit den Verhältnissen auf hoher See machen können. Eher gaben sie den Blick wieder, den die Menschen an Land auf die mehr oder weniger gefahrvolle Schifffahrt tun konnten. Zudemstand in der Malerei die Komposition immer im Vordergrund. Wenn man etwa Van de Velde, Schiff und Sturm googelt, bekommt man eine Vielzahl von Bildern zu sehen, auf denen die Wellen, die Wolken und die Schiffe ein künstlerisches Ganzes bilden. Mir schwebt mit meinem dramatischen Wasserbett etwas ähnliches vor, wobei natürlich sicher ist, dass ich meine großen Vorbilder nie auch nur annähernd erreichen werde! Aber man kann's ja mal versuchen.





Hier eine fortgeschrittene Baustufe des aus dem Wasser ragenden Felsens



Das Beiboot stammt von einer Revell Vasa und wird hier gerade integriert. Häufig haben die Marinemaler solch kleine Boote in ihre dramatischen Gemälde integriert, sei es, um tatsächliche Rettungsaktionen abzubilden, oder, was ich für wahrscheinlicher halte, um denjenigen, die mit dem Meer nicht so vertraut waren, die Größenverhältnisse deutlicher zu machen.




Und jetzt kommt es zu einer Innovation in meinen Bauberichten. Ich verlinke hiermit ein kleines YouTube Video, das zeigen soll, wie das Toilettenpapier mit dem Pinsel in kleine Wellen gelegt wird. Unter ähnlichen Suchbegriffen findet man bei YouTube auch weitere, sicher viel professionellere Darstellungen dieser Methode.

https://www.youtube.com/watch?v=PnTFqoA0zjw&t=26s


Schmidt
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13

Dienstag, 29. November 2022, 16:20

Doppelpost
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Dienstag, 29. November 2022, 16:23

Doppelpost
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Dienstag, 29. November 2022, 17:10

Hallo Schmidt
...die Felsen in jetziger Position beteuten 100% igen Schiffbruch...da gibts kein Entkommen mehr!
Für ein Diorama eine "wunderschöne Szene"...so quasi die Bilder der letzten Sekunden oder Minuten. Find ich toll!
kleine Ergänzung zu den Kreuzseen, die Strömungen machen zwar keine direkten Wellen, allerdings wenn so eine Strömung an die Bordwand klatscht, kann sich kurz ein großer Wellenberg aufbauen (und an Bord werden auch die Nass welche einen vermeintlich sicheren Standort hatten).
Also bitte weitermachen mit der künstlerischen 3D Modelier und 3D Malerei.
LG
Robert

16

Mittwoch, 30. November 2022, 08:11

Moin,

Eines vorneweg: Mit deinen Modellen, Methoden und Ergebnissen bist du selbst schon ein Vorbild für Viele!

Vom künstlerischen Gesichtspunkt ist eine solche Welle natürlich sehr dramatisch und fügt sich nahtlos in das Gesamtbild ein. Da passt es. Aus meiner Sicht des (ehemaligen) Seefahrers wirken die Wellen unnatürlich. Da es dir aber nicht um eine "ozeanografische Richtigkeit" geht, sondern um die Darstellung einer dramatischen Szene, ist alles richtig und ich sage: weiter so.
Ich stimme übrigens Robert zu: das Schiff in dieser Konstellation mit dem Felsen ist 100% ein Fall für den Versicherungsagenten ;)

Ingo
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17

Mittwoch, 30. November 2022, 09:11

Vielen Dank! Ich hoffe, das Ergebnis wird in der Lage sein, sich selbst vor der Realität einigermaßen zu rechtfertigen. Im Moment bin ich noch immer dabei, die Gestalt zu verändern. Das Arbeiten mit dem T-Papier ähnelt dem Malen mit Ölfarben, wo man in der Lage ist, die Farben lange Zeit zu verändern und zu "verschieben".
Schmidt
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18

Mittwoch, 30. November 2022, 09:15

Einfach nur klasse.... :ok: :ok: :ok: :ok:

Jetzt habe ich wenigstens gesehen wer damals das ganze Toilettenpapier gekauft hat und es nichts mehr gab. :thumbup:

Du warst das....flitz und wech :wink:

19

Mittwoch, 30. November 2022, 11:01

Stimmt, das war ich! Aber ich hatte immerhin einen GUTEN Grund.
Schmidt
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20

Mittwoch, 30. November 2022, 11:05

:ok: :lol: :lol:

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21

Mittwoch, 30. November 2022, 11:07

Was aus dem Papier für hinterlistige Zwecke hier entsteht, ist wirklich lehrreich und sagenhaft.

Daniel :ok:
Aus dem Wasser kommt das Leben, zum Wasser zieht es wieder hin..
Sammle sporadisch Erfahrungen im RC-Schiffbau.


22

Mittwoch, 30. November 2022, 11:19

Wie ihr euch vorstellen könnt, habe ich mich in den letzten Wochen recht intensiv mit den Wasserbetten oder Wasserdioramen befasst, die andere Modellbaukollegen im Internet zeigen. Das hat mich ziemlich ermutigt, bei der Gestaltung „etwas mehr Gas zu geben“. Hier ein Beispiel, das mir besonders imponiert hat. Es geht um das Passagierschiff Taiping, das die chinesische Firma Meng nach dem Vorbild aus dem Film „The Crossing" als Modell aufgelegt hat. ich hatte das Modell um den vorletzten Jahreswechsel herum zusammengebaut und hier vorgestellt.
So steht es jetzt bei mir im Regal.





Und diese Darstellung habe ich auf Pinterest gefunden.





Welche ist die bessere?


Schmidt
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23

Mittwoch, 30. November 2022, 13:12

Servus
Beide Dios sind schön, das vom gestrandeten Schiff ist spektakulärer.
Erzählt dem Betrachter eine Geschichte... und dahin soll ja deine Reise gehen :ok:
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


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24

Mittwoch, 30. November 2022, 13:16

Moin,

welche die bessere ist? :nixweis: Beide haben auf die ein oder andere Art etwas.

Bei dem Modell aus dem Internet scheint das Wasser mit einem Gießharz gemacht worden zu sein, ähnlich wie ich bei der Base für meinen Brückenleger vorgegangen bin (hier zu sehen). Für ruhige Wasseroberflächen, wie hier im Bild, in Häfen oder Binnenseen, ist das meiner Meinung nach eine ernstzunehmende Alternative. Die "Tiefenwirkung" entsteht ganz von alleine...

Ingo
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25

Freitag, 2. Dezember 2022, 11:45

Ich habe bisher erst ein einziges Mal mit Gießharz gearbeitet, und das war ein Desaster. Es entwickelte beim Abbinden große Hitze und zerstörte den ganzen Unterbau. Außerdem kostet es bei einem Objekt dieser Größe entscheidend mehr als die von mir bevorzugten Überzüge mit hochglänzendem Klarlack. Tatsache ist aber auch, dass es so gelungene Arbeiten mit diesem Material wie zum Beispiel deine gibt.

Hier habe ich nach Ende der Oberflächengestaltung das ganze Wasserbett mit weißer Wandfarbe überzogen, um einen einheitlichen Untergrund zu schaffen.



Was jetzt folgt, unterscheidet sich vielleicht ein wenig von den meisten anderen Wasserdarstellungen auf der Grundlage von Toilettenpapier, die ich bislang gesehen habe. Ich trage hochgradig verdünnte Ölfarbe auf, die sofort in die „Täler“ der kleinen und kleinsten Wellen läuft, sich dort sammelt und die Kämme und Kämmchen deutlich heller belässt. Das Grün ist vor Jahren schon angemischt, wenn ich mich recht entsinne aus Grasgrün und Umbra.



Es folgt, noch bevor das Grün vollständig getrocknet ist, ein zweiter Überzug mit preußisch Blau. Mehr Farben verwende ich nicht. Das überfordert mich. Ich bin kein Maler. Ich habe Videos auf YouTube und anderswo gesehen, wo die Erbauer mir erklärt haben, wie sie (ähnlich wie die großen Meister) Dutzende von Farben aufgebracht haben. Ich bewundere das. Aber ich möchte weniger malen und mehr ein „Verfahren" praktizieren, das einigermaßen ansprechende Ergebnisse zeitigt und dass ich jederzeit reproduzieren kann, ohne vorher wieder einen Malkurs zur Auffrischung machen zu müssen. Hier der Stand der Dinge. Eine Nacht über der Heizung trocknen, dann folgen die Überzüge mit Klarlack.





Noch ein Wort zu den Ölfarben. In so hoher Verdünnung trocknen sie nach wenigen Stunden vollkommen auf.

Schmidt
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26

Freitag, 2. Dezember 2022, 12:22

Hallo Schmidt

Die Darstellung des Felsens und dem Meer herum sieht wie auf einem Foto aus! Super.
Beim Ölmalen eine Unmenge an Farben zu verwenden ist nicht wirklich professionell (2-3 Farben reichen, egal ob man Meer, Himmel, oder Bäume darstellt). Die Farbnuancen welche sich daraus ergeben sind eh fast unendlich, und vor allem sehr stimmig zueinander.
Bin weiter sehr neugierig auf deine überraschend guten Effekte am Wasser.

LG
RObert

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27

Freitag, 2. Dezember 2022, 15:20

Das ist nach meinem Geschmack.....endlich sieht man mal wie das läuft. Danke für´s zeigen. :ok: :ok: :ok:

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28

Freitag, 2. Dezember 2022, 15:39

Servus
Um den Fels herum wirkt es schon richtig gut :ok:
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


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29

Freitag, 2. Dezember 2022, 15:52

Mahlzeit!

Gefällt mir richtig gut, vor allem der Effekt in den Wellentälern, wie trockengemalt.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

30

Samstag, 3. Dezember 2022, 13:02

Genau dieser Craqueleé-Effekt wurde beim weiteren Abtrocknen der Wasserplatte immer stärker und war mir schließlich zu dominant. Auch die Wasserfarbe war mir etwas zu pazifistisch. Mir schweben ja eher die felsigen Küsten der französischen Biskaya vor, an denen das Schiff um sein Leben manövriert. Also habe ich eine weitere Schicht stark verdünnter Ölfarbe aufgelegt, diesmal das bekannte preußisch Blau, gleich mit Grün und Umbra vermischt. Außerdem habe ich den Wasserhügel, der entstanden ist, weil ich das Heck des Modells aufgebockt habe, zu einem Felsen umgearbeitet, an dem das Schiff gerade vorbeischrammt. Das erhöht die Dramatik und lässt den Wasserberg realistischer erscheinen. Hier wartet dann allerdings eine große Herausforderung, was brechende Wellen und Gischt angeht. Die Felsen sind grob aus Styrodur geschnitten und mit der Tempo/Leim-Methode aufgesetzt. Da ist noch Anpassungsarbeit zu leisten.





Neben dem dramatischen Wasserbett entsteht gerade ein zweites, ganz undramatisches, das das gleiche (nicht dasselbe!) Modell zeigt, wie es vermittels zweier Kranschiffe gekrängt wird, damit man an der Rumpfunterseite arbeiten kann. Ich denke mal, da werden die Beschädigungen ausgebessert, die es sich zuvor auf dem dramatischen Wasserbett geholt hat. Hier wird der schräg zugeschnittene Rumpf auf einer Styrodurplatte mit einer Lage minimal gewellten Toilettenpapiers eingefasst, damit er dort seinen festen Platz hat.





Nachdem die Kranschiffe richtig positioniert sind, bekommen auch sie einen leichten Wellenrand nach der üblichen Methode.





Schmidt wünscht einen schönen zweiten Advent



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