Ja, zum Schluss kann dann doch noch einiges schiefgehen, an das man niemals gedacht hätte, und dann dauert’s und dauert und dauert.....
Die Spritleitung an die Vergaser setzen war nicht das Problem, aber als ich die Unterdruckleitungen ab Ansaugbrücke aus 0.33-mm-Ni/Ag-Draht gebogen und Litzenisostückchen zum Anschluss an die Brücken und die Spritzwand aufgesetzt hatte, fiel auf, dass diese Leitungen an Punkten enden, die mit meiner Innenverteilung nichts zu tun haben. Jetzt frag‘ ich mich: was für Leitungen seh ich denn da im Original? Ist das doch Sprit und nicht Vakuum? Und wohin laufen dann die Vakuumanschlüsse?
Zum Schluss musste wieder das WTF greifen, denn das Leitungssystem an der Spritzwand konnte ich jetzt nicht mehr neu setzen, ohne das ganze Chassis beim Runterbrechen der Spritzwand zu ruinieren. Jetzt hab ich auf der Innenseite eben eine Irgendwas-Verteilung und die Vakuumleitungen von der Brücke enden außen blind an der Spritzwand.
Auspuff repariert, Räder aufgeklebt, Radkappen dran, Auspuffendstücke dran, Chromkühlermaske drüber.
Jetzt hätte der letzte Schritt folgen sollen: das Aufsetzen der Flying Goddess und das Abpusten des ganzen Chassis mit Druckluft zum Fotomachen.
Goddess sitzt
.
Aber halt – was ist das? Hier ist noch ein Farbfleck, da ist noch eine blinde Stelle im Lack, dort noch.... und unter zwei Radkappen ist vom Styrol rotgefärbter Kleber in die Speichen gekrochen! Ach ja – die V-förmige Haubenstütze zwischen Spritzwand und Wasserkühler (eins der Chromteile) fehlt ja auch noch!
Also hier nachgepinselt, und da, und dort auch noch, und hier wieder einen Klecks draufgemacht, und da nochmal rückwärts nachgebessert .... – but shit, was ist das? Auf dem Prachtstück des Bausatzes, der verchromten Kühlermaske, ist ja oben ein bisschen Verchromung abgescheuert! Und auf der rechten Seite ist die Chromschicht sogar fleckig aufgetragen! Wieso seh‘ ich das JETZT erst?
Den Kühler kann ich nicht mehr runternehmen zum Entchromen und Ausbessern mit Alclad oder so, dann brech‘ ich den ganzen Vorderwagen unkontrolliert auseinander.
Also Rettungsversuch „in place“ im montierten Zustand.
Der Glanz meiner zehn Jahre alten „New Improved Chrome“-BMF ist beim Lagern stumpf geworden, also hab ich mir die „Ultrabright Chrome“ gegriffen, die ich noch nie wirklich mochte – zu dünn das Zeug, und schwer zu verarbeiten. Nach etlichen Anläufen mit etlichen Schnipseln wurde mal wieder klar: BMF ist für Flächen nicht wirklich gut geeignet, das Zeug wird einfach nicht glatt genug. Es hilft aber nix, besser krieg ich’s nicht mehr hin – WTF zum Zweiten. BMF ist eigentlich nur was für Zierleisten, und das Chassis soll ja „nur“ Übungsstück werden.
Und die Haubenstütze! Da hätte ich ja die Spritzwandmontage zehntelmillimetergenau vorplanen müssen! Vorn fehlt ein halber Millimeter zum Grill, da bleibt ein zusammenhangloses Loch! Mir reicht’s jetzt – Dissolved Putty muss es richten, dazu Farbkorrekturen an allen Ecken und Enden, wo ich hinterher Enden und Ecken mit eingesaut habe und zurückkorrigieren muss. Stöhn!!!
Die zwei Auswerfermarken mitten auf der vorderen Stoßstange habe ich jetzt auch einfach so stehenlassen, dieweil viel zu spät bemerkt.
WTF zum Dritten – jetzt erkläre ich das Chassis für fertig und packe es in die
Galerie der Fertigen Kits
Boah
. Die Detaillierung des Kits mag schon OOB gut sein, aber die AUSFÜHRUNG, die ich hier hatte, war einfach SCHLECHT. Fischhäute, Gußgrate, Auswerfermarken, Unregelmäßigkeiten in der Verchromung, dünnes Material, dazu das Alter, wo sich wohl schon einiges an Weichmacher verflüchtigt hatte (...knacks....).... puh
. Ich fand’s schwierig. Für den hohen Detailgrad der Kits ist das eigentlich technisch schade. Vielleicht bin ich verwöhnt, und vielleicht hätte ich doch noch zusehen sollen, ob ich nicht noch ein weiteres, besseres Kit auftreiben kann, aber irgendwann hat man sich wahrscheinlich pleite gekauft und stapelweise unbrauchbare Kits zu Hause.
Währenddessen hab ich mir die Vollpackung an dem OOB-Chassis geholt, das ich unter das (zukünftige) Komplettmodell des 4264-B setzen und zum
Fotovergleich daneben stellen wollte. Ich erspare dem Publikum weiteres Lamento – abgesehen von der Erkenntnis, dass ColorStop-Fluid sich nicht wirklich gut bei kleinstflächigen Abdeckungen eignet, ist mir dann zum Schluss die Vorderachse an der dünnsten Stelle neben dem Achsschenkel beim Versuch gebrochen, den Radsitz noch leicht zu korrigieren .... WTF zum Vierten.... dann wird die schöne lenkbare Vorderachse eben in Geradeausstellung fixiert
.... und zum ersten Mal hab ich beim Versuch, mit Alclad den Stoßstangen über ihre Marken und Ratscher wegzuhelfen, keinen ordentlichen Glanz erzielt. Musste mit BMF reparieren – s.o., für die Fläche wird das nix. Außerdem sind die Stoßstangen so dünn, dass sie sich ständig biegen beim Hantieren und die BMF dann senkrechte Fältchen wirft.... WTF zum Fünften.... beim nächsten Mal mach ich’s besser....