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  • »Onkel Fester« ist der Autor dieses Themas

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1

Mittwoch, 13. April 2022, 21:47

[RELOADED]: V16.EXE/all - 1930 Cadillac 452-A V16 Chassis (Jo-Han)

Oh mein Gott! :pinch:

Es ist schon über neun Jahre her, dass ich hier zum letzten Mal was rausgelassen hab zu meinem Projekt „Baue jeden Cadillac V16, den es jemals im Handel gegeben hat“ (V16.EXE/all). Und man findet echt noch etliches zu all dem Zeug, das ich so zwischen 2012 und 2013 gebastelt hab: den Monogram 1932 452-B Sports Phaeton, die beiden 1933er 452-C von Italeri und die 1930 452-A von JoHan, und all mein Geschwätz zu den Originalen. Das Netz vergisst echt nix :D

Da war ich ewig weg - nachdem mein 1958 V8 Style 6239 1:1-Kit Einzug gehalten hatte, hab ich erstmal Unmengen von Geld und Zeit in dieses Realmodell versenkt, aber auch einige nette Touren runtergerissen. Mittlerweile sieht er immer noch mäßig aus, aber steht in einem technischen Zustand da, den mir eh keiner mehr bezahlen wird, und da konnte ich dann auch mal die Bastelbude reaktivieren, die zehn Jahre nach dem plötzlichem Abbruch eingemottet geschlummert hatte. Bis auf den Dremel – den hab ich auch am 1:1-Kit immer wieder mal gebrauchen können 8) .

Im Februar hab ich vorsichtig erstmal wieder ausgepackt und den ganzen eingetrockneten Kram ersetzt.

Du lieber Himmel! Was das alles kostet! 8o

Dann hab ich meine alten Beiträge gelesen.

Du lieber Himmel! Was ich alles mal konnte! 8o

Dann hab ich mir die zwei alten JoHan-Kits des 4264-B gegriffen und an dem angefangen, was mir als Wiedereinstiegsaktivität am sinnvollsten schien: einem nackten 452-A-Chassis aus dem schlechteren der zwei Kits. Und zwar nicht exakt OOB, sondern mit ein bisschen dazusupern der Bremsanlage und von allem möglichen anderen Kleinkram, den ich so schon an den früheren 452-A dazugebaut hatte. Hier erstmal der OOB-Zwischenstand:.....



Als Vorlage hatte ich ein bisschen was aus dem Netz, z.B. das hier....



...und die Fotos von der Nut-and-Bolt-Restauration eines 1930 Fleetwood Style 4380 All-Weather-Phaeton. Eigentlich waren die Jungs nur total stolz, dass sie das Ding wirklich bis zur letzten Schraube überholt hatten und vor allem den Eschenholzrahmen für die Karo komplett neu gebaut hatten, deswegen gab es technische Details immer nur am Rande zu sehen. Nachdem ich mir anhand dieser Bilder nur so halberwegs zusammenreimen konnte, wie die Bremsanlage mal ausgesehen hat, fiel mir das Reprint eines kurzen Original-Werkstatthandbuchs der Zeit bei ebay auf. Das MUSSTE ich haben :sabber: ! Da waren mir dann auch die siebzich Dollar egal.

Unglaublich wertvoll - so sah die Bremsanlage mal im Original aus:...












Hier ein Zug, da ein Gelenk, hier ne Umlenkung, da noch eine in Gegenrichtung, und da nochmal andersrum...... unglaublich, wie so viele zusammenwirkende mechanische Teile mitten im Spritzwasser- und Dreckbereich einen solchen Zweieinhalbtonner überhaupt einigermaßen gerade zum Stehen bekommen konnten!

Und was da alles dran ist, was man am Kit gar nicht findet! Die ganze Bremsgestängelei ist ja nur ein Teil davon, aber die Vakuumunterstützung muss von null an nachgebildet werden.

Da bin ich jetzt seit fast drei Monaten dran 8) .

Ist DAS mühsam! Dabei hab ich überhaupt erstmal festgestellt, dass man, auch wenn man diese Basis schon zum fünften Mal baut, tatsächlich manches falsch machen kann: die vordere Rahmentraverse war zunächst falschrum drin und der Tank ist falschrum zusammensetzbar – zum Schluss war der Stutzen links statt rechts :bang: .
Egal. Ist ja eh nur das Chassis.

Mit meinen Hausmitteln und bei 25-facher Verkleinerung muss man klar sagen: original ist das für mich nicht komplett nachzubilden. Nur irgendwie so ähnlich halt. Ich hab von allem mittlerweile irgendwo zwischen vier und acht Ausführungen gebaut: gefressen vom Dremel, verschwunden im Teppich, zu groß, zu klein, zu grob, ...... und trotzdem noch nicht fertig.

Aber es ist mal wieder ein bisschen Übung im Umgang mit dem Kleinkram – meine Hände sind in dem Jahrzehnt nicht ruhiger geworden und meine Augen nicht besser. Es wird wahrscheinlich nicht das ansehnlichste, aber auf jeden Fall das mühsamste, was ich bis jetzt gemacht hab :pinch: .

Der Heckteil steht jetzt mal, und die Pedale sind auch schon am Motorblock, inklusive des Anlasserpedals, das im Original überhaupt nicht nachgebildet ist. Es liegen noch ein paar Teile halbfertig herum, und ich hab mit der Zweikomponentenknete und dem Dremel als Drehbank endlich den Bremsverstärkertopf geschafft :-D. Nach Ostern geht’s weiter....













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2

Donnerstag, 14. April 2022, 14:11

Erstmal meinen Glückwunsch dass du wieder hier her gefunden hast.
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Das Cadillac-Projekt sieht schon mal sehr interessant aus.
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Glücklicherweise gehören diese Jo-Han-Bausätze zu den besten die jemals herausgebracht wurden.
Wer Glück hat, hat ein frühes Exemplar ohne viel Gussgrate erwischt.
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Ich habe alle drei Cadillacs längst gebaut und im Ergebnis können die in jeder Beziehung voll überzeugen.
Das macht jetzt Lust nochmals einen anzufangen.
Ich habe stets mehrere Modelle im Bau, oft gibt es längere Pausen. Aktuell im Bau, bzw. in den letzten Monaten immer mal etwas dran gemacht: die hier gezeigten Modelle im Thread "Querbeet". --- Ansonsten viel Gartenarbeit beim Erstellen eines neuen Gartens auf einem komplett runtergekommenen Geröll- und Müll-Grundstückes. usw ........ :wink:

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3

Mittwoch, 27. April 2022, 11:33

Uff.... ganz schön kompliziert. Nochmal zehn Tage zurück:
Da stand die Hinterradbremsanlage einigermaßen wie auf dem Bild von vor Ostern, nur in bemalt.
Das komplizierteste aber kam noch, nur wusste ich das damals noch nicht. So sah vorletzte Woche der Bremskraftverstärker aus, das Balggestänge zwischen Servo und Pedal, die Welle für die Vorderradbremszüge, und ein paar Kleinteile des Gestänges, die ich hinterher nur zur Hälfte nutzen konnte:.....



Bis auf die etwas größeren Teile hab ich natürlich alles mindestens dreimal gebaut. Der Rest ist kaputtgegangen, zu groß gewesen, falschrum orientiert, mit Kleister eingesaut oder aus der Pinzette gesprungen und von da aus ins Wurmloch im Universum verschwunden oder im Teppichgewebe. Der besteht zwar mittlerweile nur noch aus Sisal, damit ich den Kram wiederfinde, aber ich glaub, ich müsste an jedes Teilchen ein Ortungsgerät machen, damit ich eine Chance habe. Der Teppich müsste nach so einer Bastelaktion eigentlich ein Pfund schwerer sein von all dem Zeug, das er sich frisch aus der Pinzette oder den Fingern reingehauen hat. Schlimmer als mein verfressener Hund....
Zum Schluß hab ich die Bauerei nur noch als Übung genommen für das Hantieren von winzigen Teilen. Ich kann vieles nur aus verschiedenen zugefeilten oder –geschnittenen Profilen stumpf zusammensetzen, und bei der Größe gerät dann immer wieder Superkleber auf irgendwas winziges und hinterlässt da hässliche Krusten, die man selbst nach dem Überstreichen noch sieht. Meisterstücke sehen anders aus.... Und die Kamera arbeitet dann auch noch jeden Staubkrümel plakativ raus – ätzend..... Maßstäblich wird hier auch nichts mehr wirklich, denn die Profile in 0,5- oder bestenfalls 0,3-mm-Abständen geben den Maßstab nur begrenzt her, mit seinen verschiedenen Maßen zumal. 1:25 heißt ja nun immerhin: ein Zoll wird zu einem Millimeter, und alles was unter einem Zoll liegt, wird logischerweise auch feiner als ein Millimeter. Dafür hat mein Papi mir zu dicke Griffel vererbt. Vielleicht sollte ich mal auf ultrafeinen 3D-Druck umsteigen – gibt es so was überhaupt?

Am interessantesten war dann Verbindung zwischen Motor, Rahmen, Bremsgestänge, Getriebe und Hinterachse, also das Zusammenfügen von all dem Einzelkram, den ich bis da hin gemacht hatte.
Um es gleich zu sagen: hat nicht vorbildgerecht geklappt. Die Lenkgetriebe- und Motorhalterungen sind den Bremszügen der Vorderräder im Weg, die Bremswelle war etwas zu dick, so daß ich die Motor/Getriebegruppe erst nach Aushöhlen der Kardanwelle, der Motorhalterungen und des Kardanausgangs vernünftig anbringen konnte. Dazu hatte ich den Bremsservo und die Verbindung zu den Pedalen und der Bremswelle noch „falschrum“ angefertigt, denn im Vergleich zum Original stand der Rahmen vor mir ja sozusagen „auf dem Kopf“......
Hier dann mal der Stand von Sonntag von unten:.....



Es hat irgendwie schon dieselbe Logik wie das Original, insofern ist es wenigstens trotz allen Tricksens nicht GANZ daneben.
Von oben, mit Pedalerie, sieht das dann so aus:.....







Gestern abend hab ich noch alles bemalt, und jetzt geht es mit dem Kühlwasserkondenserbottich am Rahmen, der Spritzwand und den Kühleranschlüssen an den Motor weiter.....
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4

Mittwoch, 27. April 2022, 11:36

....ach so: JA, die hässliche Kleberkruste auf der Rahmentraverse ist jetzt korrigiert :D . Da saß plötzlich ein Tropfen Superkleber drauf - keine Ahnung, wo der auf einmal herkam. :wacko:
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5

Mittwoch, 11. Mai 2022, 13:21

Weiter im Text mit dem Kleinzeug :-).

Zunächst habe ich mir eingebildet, ein Gasgestänge anfertigen zu müssen. Das war im Original eine Querstange oben auf dem Motorblock, an der ein Umlenkhebel zum Gaspedal im linken Drittel und zwei kleine Umlenkungen zu den Gestängen der Drosselklappen führte.
Drähte und kleine Profile hatte ich ja reichlich, aber diese winzigen Umlenkungen waren zu klein zum Nachbilden, und außerdem konnte ich das Gaspedal nicht ansetzen – das ist ja in der Bodengruppe gelagert, die in diesem Modell gar nicht ausgebildet wird. Also bin ich bis zur Umlenkung am Pedal gekommen, und von den Gasgestängen sieht man eh praktisch nichts, weil die hinter dem ganzen Gekrümmere zu Drosselklappen auf der Vergaserrückseite führen. Nun gut.... ICH weiß jedenfalls, dass sie da sind.....findet ihr was 8| ?



Jetzt der Kondenser. Es geht um einen Behälter, der über eine lange Leitung im Rahmeninnenrohr mit dem Kühler verbunden ist, so etwa hinter den Reserverädern am Rahmen sitzt und einen kleinen Entlüftungsstutzen zur Atmosphäre hat. Er ist kein echter Ausgleichsbehälter, da er keinen Rücklauf hat, sondern offensichtlich eher so was wie ein Ausdehnungsgefäß, in das Kühlwasser wegblubbern kann, das bei der Erhitzung im Kühlkreislauf zuviel ist:......



Das ist jetzt wenigstens mal was mit ÜBER einem Millimeter Durchmesser und Höhe. Ich hab ihn aus 6-mm-Messingrohr geschnitten, mit 0.25-mm-PS-Platte gedeckelt, die Anschlüsse drangemacht....



...und einen Rahmenhalter gestrickt, dem ich unten vier 0,5-mm-Rundstäbe angesetzt hab, weil ich vier Schraubenköpfe herauszwicken wollte. Um es gleich zu sagen: das letztere hat schonmal nicht geklappt :wacko: . Einer ist runtergebrochen und der Rest unter den Sekundenkleberkrusten kaum zu erkennen.



So sah das ganze dann fertig bemalt aus: schwarzer Topf mit silbernem Deckel.



Hier sieht man auch noch vorn rechts am Rahmen die lange Leitung rausstehen, die ich ihm aus im Rahmen geführtem Draht verpasst hatte, um sie an den Kühler anzuschließen.

Die Wasseranschlüsse am Kühler hab ich zweimal gemacht: einmal aus 3-mm-Messingrohr, oben gepresst und gewinkelt, mit Schläuchen aus 1.5-mm²-Kabeliso....



...was mir überhaupt nicht gefiel, weil viel zu grob. Also alles nochmal, aus 2-mm-Rohr und Schläuchen aus Signallitzenhülle....




Sah besser aus.

Zum Schluss noch die zwei Zuleitungen des Tankinstruments in die Tankoberseite gefriemelt....



...und erstmal fertig für heute.

Nicht, dass ich nicht schon ein Stück weiter wäre, aber ich muss für heute mit der Schreiberei aufhören. Nächstes Mal gibt’s dann die Trennwand mit Vakuumleitungen, Vakuumdosen und Gascolator und dem Ölfilter. Das war eine Scheißarbeit mit mäßigem Ergebnis :cracy: , aber das gibt’s dann in den nächsten Tagen.
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Donnerstag, 12. Mai 2022, 21:03

Oh halt :schrei: !

Ich hatte ja die Spritleitung vom Tank ganz vergessen. Das wollte ich mal so eben machen, bis ich im WHB das Kleingedruckte gefunden hab: alle Cadillac und LaSalle des Jahres hatten EINE Spritleitung, nur der 452 hatte ZWEI, die im linken und rechten Rahmenrohr liefen.
Ich hatte zwar keine Abbildung davon, aber hab mir so meins gedacht und versucht, zwei Anschlüsse nachzubilden, aus 1,5-mm²-Iso, Iso von Signallitze und 0.3-mm-Draht.....




Zum Schluß sah das dann SO aus (oben übrigens liegen meine 0.3- und 0.5-mm-Feilen. Vielleicht sollte ich auf die Größenvergleiche nicht sonderlich stolz sein, denn es wird genug unter euch geben, die so filigranes Zeug jeden Tag hantieren, aber ICH brech mir ECHT einen ab damit..... :wacko: )....



So saßen die dann zum Schluss am Tank....



Ich war ja wild entschlossen, jetzt deren 15 cm Leitung (den 0.3-mm-Draht) beidseits im Rahmen nach vorne zu verlegen bis zu den Vakuumdosen, aber es ist gescheitert :( .
Wie schon bei der Verlegung der vorderen Bremszüge sind da halt so einige Sachen im Weg, die der Originalbausatz fest mit dem Rahmen vergossen hat und die nur dann wegzuräumen sind, wenn man die Arbeiten bis ins tiefste Detail vorplant. Hier scheiterte es schon an den Druckbehältern der hinteren Stoßdämpfer direkt neben dem Tank. Die nächsten Hindernisse wären dann die zwei Rahmentraversen, die Auspufftopfaufnahmen und die Motorhalterung gewesen. In Anbetracht der Tatsache, dass man von den Spritleitungen GAR nichts sieht, so lange man nicht mit der Lupe in die Rahmeninnenseite guckt, habe ich die Drähte dann bis auf einen kleinen Rest abgeknipst und die Stummel hinter den Stoßdämpfern im Rahmen verschwinden lassen.....



Wer genau hinguckt, wird feststellen, dass hier ein Stück Auspuff fehlt. Das war mir dann beim Versuch runtergebrochen, die Leitung irgendwie in den Rahmen zu bekommen..... ;(

Fortsetzung folgt......
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Donnerstag, 12. Mai 2022, 22:08

Jetzt kam das Leitungsgewirr auf der Rückseite der Firewall.
Das war schwer – ich weiß bis heute nicht, ob hier Vakuumleitung langläuft, Spritleitung oder beides. Ich hatte nur dieses eine Bild aus dem WHB, das als Beispiel den Cadillac 355 V8 zeigt....




...ein einziges Bild von der Nut-and-Bolt-Resto des Style 4380 V-16....



... und meine verblasste Erinnerung vom Besichtigungstermin eines 1931 370A V-12-Siebensitzers im November 2012. (Ich trete mich bis heute in den Arsch, dass ich DIESES Auto damals nicht gekauft habe, trotz aller finanziellen Risiken, aber das ist ein anderes Thema – das Leben ist eine Anhäufung verpasster Chancen....).
Außerdem weiß ich von meinem 1958er, dass er zwei Vakuumquellen hatte und eine Handvoll Vakuumabnehmer: an einem T-Ventil hing der Ansaugunterdruck und eine Vakuumpumpe. Diese Pumpe sollte offensichtlich den Niederlastbereich des Motors bedienen, wenn im Standgas oder bei kleiner Drehzahl das Ansaugvakuum nicht ausreichte, um den unterdruckbetriebenen Scheibenwischermotor, den Verteiler und die Standgaserhöhung gleichzeitig zu versorgen. Sie saß bei meinem 1958er in Form einer ziemlich groß dimensionierten Drehschieberpumpe auf der Welle der Ölpumpe (...und war so fertig, dass man sie nur noch wegschmeissen konnte...wieder ein anderes Kapitel....). Die 1931er V12 und V16 hatte eine eigene kleine, luftgekühlte Vakuumpumpe hinten zwischen den Bänken, die bei den Jo-Han-Bausätzen auch ansatzweise nachgebildet ist: der kleine runde Pilz hinten auf dem Motorgehäuse.

Zum Schluß gewann das „Well, so what....“ und ich hab etwas gebastelt, was die Verteilung von der Pumpe und den Ansaugbrücken zu den Vakuumdosen der Spritversorgung und zum Scheibenwischermotor sein könnte.
Ausgangspunkt war die Spritzwand eines grünen Style 4235 Roadsters, den mir glueman Gerd vor zehn Jahren mal als Teileträger hatte zukommen lassen. Ich hab aus Spritzlingsresten zwei Stützen gefeilt, die diese Wand auf dem Rahmen unterbringen konnten, musste dann aber noch eine dünne 0.25-mm-Styrolplatte auf die Rückseite kleben, denn die Stecknasen des Ölfilters und der Vakuumdosen des Originalbausatzes kamen zu deutlich auf der Rückseite durch. Dann ein Haufen Friemelei mit der bekannten Signallitzeniso und dem 0.3-mm-Draht, und DAS kam dabei heraus....




Well... zumindest hat es funktionelle Logik und sieht bestimmt ganz witzig aus, aber ob das irgendwas mit dem Original zu tun hat.... who knows.... :rot:

Beim Bepinseln hab ich dann wieder mal festgestellt, dass es einfach Mist ist, solche Teile erstmal zu machen, zusammenzusetzen und hinterher zu bemalen – es bleiben zu viele Kleberkrusten, der Lack wird zu dick und überhaupt - hinterher sieht das ganze mehr aus wie ein Relief als ein Original....




Na ja, könnte schlimmer gekommen sein, hätte meine Mutter dann gesagt ^^ .
Hier dann noch die Leitungsausstattung der Elemente an der Spritzwand....





...ich hatte mir ja eingebildet, unbedingt die Zuleitungen zwischen Ölfilter und Motorblock noch nachbilden zu wollen. Nach dem Ablängen blieb davon fast nichts übrig....





...und sehen tut man auch nix davon :huh: .
BTW: die Leitung zwischen Ausdehnungsbehälter und Kühler endet jetzt auch irgendwo blind im Rahmen. Nachdem die Kühlanschlüsse und der Kühler mit dem Rahmen und dem Motor verheiratet waren, kam ich an die Zuleitung nicht mehr dran, hätte sie sowieso nicht vorbildgerecht angebracht bekommen und gesehen hätte das auch niemand.... also Draht abgekniffen.

Pfuschquadrat, ich weiß..... :pfeif:

So also sieht der derzeitige Zustand aus.....





Jetzt noch die Verbindung mit den Vergasern, die Unterdruckleitungen ab Ansaugbrücke und die Räder drauf, und ich glaub, dann bin ich fertig :thumbup: .....
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8

Dienstag, 7. Juni 2022, 18:59

[RELOADED]: V16.EXE/all - 1930 Cadillac 452-A V16 Chassis (Jo-Han) die Letzte

Ja, zum Schluss kann dann doch noch einiges schiefgehen, an das man niemals gedacht hätte, und dann dauert’s und dauert und dauert..... :cracy:

Die Spritleitung an die Vergaser setzen war nicht das Problem, aber als ich die Unterdruckleitungen ab Ansaugbrücke aus 0.33-mm-Ni/Ag-Draht gebogen und Litzenisostückchen zum Anschluss an die Brücken und die Spritzwand aufgesetzt hatte, fiel auf, dass diese Leitungen an Punkten enden, die mit meiner Innenverteilung nichts zu tun haben. Jetzt frag‘ ich mich: was für Leitungen seh ich denn da im Original? Ist das doch Sprit und nicht Vakuum? Und wohin laufen dann die Vakuumanschlüsse? ?(

Zum Schluss musste wieder das WTF greifen, denn das Leitungssystem an der Spritzwand konnte ich jetzt nicht mehr neu setzen, ohne das ganze Chassis beim Runterbrechen der Spritzwand zu ruinieren. Jetzt hab ich auf der Innenseite eben eine Irgendwas-Verteilung und die Vakuumleitungen von der Brücke enden außen blind an der Spritzwand.
Auspuff repariert, Räder aufgeklebt, Radkappen dran, Auspuffendstücke dran, Chromkühlermaske drüber.








Jetzt hätte der letzte Schritt folgen sollen: das Aufsetzen der Flying Goddess und das Abpusten des ganzen Chassis mit Druckluft zum Fotomachen.



Goddess sitzt :D .

Aber halt – was ist das? Hier ist noch ein Farbfleck, da ist noch eine blinde Stelle im Lack, dort noch.... und unter zwei Radkappen ist vom Styrol rotgefärbter Kleber in die Speichen gekrochen! Ach ja – die V-förmige Haubenstütze zwischen Spritzwand und Wasserkühler (eins der Chromteile) fehlt ja auch noch! :huh:

Also hier nachgepinselt, und da, und dort auch noch, und hier wieder einen Klecks draufgemacht, und da nochmal rückwärts nachgebessert .... – but shit, was ist das? Auf dem Prachtstück des Bausatzes, der verchromten Kühlermaske, ist ja oben ein bisschen Verchromung abgescheuert! Und auf der rechten Seite ist die Chromschicht sogar fleckig aufgetragen! Wieso seh‘ ich das JETZT erst? :motz:

Den Kühler kann ich nicht mehr runternehmen zum Entchromen und Ausbessern mit Alclad oder so, dann brech‘ ich den ganzen Vorderwagen unkontrolliert auseinander.
Also Rettungsversuch „in place“ im montierten Zustand.



Der Glanz meiner zehn Jahre alten „New Improved Chrome“-BMF ist beim Lagern stumpf geworden, also hab ich mir die „Ultrabright Chrome“ gegriffen, die ich noch nie wirklich mochte – zu dünn das Zeug, und schwer zu verarbeiten. Nach etlichen Anläufen mit etlichen Schnipseln wurde mal wieder klar: BMF ist für Flächen nicht wirklich gut geeignet, das Zeug wird einfach nicht glatt genug. Es hilft aber nix, besser krieg ich’s nicht mehr hin – WTF zum Zweiten. BMF ist eigentlich nur was für Zierleisten, und das Chassis soll ja „nur“ Übungsstück werden. :nixweis:

Und die Haubenstütze! Da hätte ich ja die Spritzwandmontage zehntelmillimetergenau vorplanen müssen! Vorn fehlt ein halber Millimeter zum Grill, da bleibt ein zusammenhangloses Loch! Mir reicht’s jetzt – Dissolved Putty muss es richten, dazu Farbkorrekturen an allen Ecken und Enden, wo ich hinterher Enden und Ecken mit eingesaut habe und zurückkorrigieren muss. Stöhn!!! :pinch: Die zwei Auswerfermarken mitten auf der vorderen Stoßstange habe ich jetzt auch einfach so stehenlassen, dieweil viel zu spät bemerkt.
WTF zum Dritten – jetzt erkläre ich das Chassis für fertig und packe es in die Galerie der Fertigen Kits 8)

Boah :pinch: . Die Detaillierung des Kits mag schon OOB gut sein, aber die AUSFÜHRUNG, die ich hier hatte, war einfach SCHLECHT. Fischhäute, Gußgrate, Auswerfermarken, Unregelmäßigkeiten in der Verchromung, dünnes Material, dazu das Alter, wo sich wohl schon einiges an Weichmacher verflüchtigt hatte (...knacks....).... puh :wacko:. Ich fand’s schwierig. Für den hohen Detailgrad der Kits ist das eigentlich technisch schade. Vielleicht bin ich verwöhnt, und vielleicht hätte ich doch noch zusehen sollen, ob ich nicht noch ein weiteres, besseres Kit auftreiben kann, aber irgendwann hat man sich wahrscheinlich pleite gekauft und stapelweise unbrauchbare Kits zu Hause.

Währenddessen hab ich mir die Vollpackung an dem OOB-Chassis geholt, das ich unter das (zukünftige) Komplettmodell des 4264-B setzen und zum Fotovergleich daneben stellen wollte. Ich erspare dem Publikum weiteres Lamento – abgesehen von der Erkenntnis, dass ColorStop-Fluid sich nicht wirklich gut bei kleinstflächigen Abdeckungen eignet, ist mir dann zum Schluss die Vorderachse an der dünnsten Stelle neben dem Achsschenkel beim Versuch gebrochen, den Radsitz noch leicht zu korrigieren .... WTF zum Vierten.... dann wird die schöne lenkbare Vorderachse eben in Geradeausstellung fixiert ;( .... und zum ersten Mal hab ich beim Versuch, mit Alclad den Stoßstangen über ihre Marken und Ratscher wegzuhelfen, keinen ordentlichen Glanz erzielt. Musste mit BMF reparieren – s.o., für die Fläche wird das nix. Außerdem sind die Stoßstangen so dünn, dass sie sich ständig biegen beim Hantieren und die BMF dann senkrechte Fältchen wirft.... WTF zum Fünften.... beim nächsten Mal mach ich’s besser.... ^^
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