Moin zusammen,
ich hatte in der
Bildergalerie meinen Dampfer SCHWAN vorgestellt und es kamen Rückfragen, wie ich das mit dem horizontal geteilten Rumpf gemacht habe. Ich versuche das mal in diesem Thread näher zu beschreiben und eröffne auch gleich eine Diskussionsrunde.
Ich bin neben diesem Forum auch noch ein einem anderen angemeldet. Dort baut ein Mitglied seit einiger Zeit Modelle im Maßstab 1:120 mit horizontal geteilten Rümpfen. Da ich Schiffe aus der Zeit zwischen 1860 und 1914 sehr mag (und auch baue), wollte ich diese Technik auch mal ausprobieren. Der Hintergrund ist eigentlich sehr einfach, viele Schiffe, besonders Kriegsschiffe aus dieser Zeit haben fast keine Aufbauten die man abnehmbar gestalten könnte. Zumindest ist der Ausschnitt dann so klein, dass ich mit meinen dicken Fingern da nicht mehr hinein komme.
Um das Ganze für den Anfang nicht zu umfangreich und aufwändig zu gestallten suchte ich mir in meinem Bauplanarchiv ein nicht zu langes Modell mit verhältnismäßig wenigen Spanten. So kam es zum SCHAN. Es wäre mir auch nicht schwer gefallen, den Rumpf zu entsorgen, wäre dieses Experiment misslungen.
Hier noch einmal ein Bild aus der Galerie, so sieht es aktuell aus:
Angefangen hat natürlich alles mit den Spanten. Ich habe im Grunde zwei Rumpfhälften konstruiert, die mit dünnen Stegen verbunden waren. Um das Eindringen von Wasser zu verhindern habe ich auch einen Süllrand eingeplant. Beim SCHWAN ist das vordere und hintere Deck ziemlich niedrig sodass hier wenig Freibord bleibt. Ich glaube das waren grade mal 1,2cm.
Anhand dieses Spants kann man die Teilung schon ganz gut erkennen. Die beiden kleinen Stege sind die Verbinder, die später einfach herausgeschnitten werden. Die Auflage für den Süllrand kann man auch recht gut erkennen.
Spanten und Kiel sind ausgeschnitten und zum Zusammenbau bereit.
Man kann auf diesem Bild die Trennung der beiden Rumpfhälften schon erkennen. Sie läuft exakt in der Wasserlinie des Modells.
Zuerst habe ich den unteren Rumpfteil angefangen zu beplanken. Die Trennbretter hatte ich hier noch nicht eingesetzt. Im Moment arbeite ich an einem zweiten horizontal getrennten Rumpf und habe an diesem die Trennbretter zuerst eingesetzt. Dies ist die deutliche bessere und einfachere Methode.
Auf diesem Bild kann man recht schön erkennen, dass ich die Beplankung nur bis zu den Ausschnitten für die Rumpftrennung an den Spanten geführt habe. Setzt man die Trennbretter zuerst ein, spart man sich hier sehr viel Arbeit beim Ausrichten der ersten Planken.
Der komplett beplanke Rumpf. Man kann die Trennung gut erkennen, die Trennbretter sind noch nicht eingesetzt.
Die Trennbretter gingen dennoch saugend in die Schlitze des Rumpfs.
Ich habe die Trennbretter breiter als nötig geschnitten. Im Heckbereich läuft die Wasserlinie in einem ziemlichen Bogen, sodass dann genug "Fleisch" zum wegschleifen da war.
Verschleift man die Trennbretter mit dem Rumpf, ist von der Trennung optimaler weise nichts mehr zu sehen.
Noch ein Blick in den Rumpf, nach der ersten Trennung kann man den Süllrand einsetzen.
Leider habe ich kein Bild der "rohen" Rumpfhälften gemacht. Deshalb sind hier die beiden Hälften schon gefüllert abgebildet.
Weiter geht es bald mit den Verbindungsteilen und dem Laminieren des Rumpfes. Ich schrieb ja oben schon, dass ich bereits an einem zweiten horizontal geteilten Rumpf baue. In diesen habe ich einige Verbesserungen aus den Erfahrungen mit dem SCHWAN eingebaut. Ich werde diese dann in diesem Bericht immer wieder an entsprechender Stelle erwähnen.
Wichtig beim Bau eines horizontal geteilten Rumpfes ist, dass alle Schleif- und Laminierarbeiten immer am zusammengesetzten Rumpf erfolgen müssen. Am besten baut man sich gleich nach dem ersten Trennen der Rumpfhälften eine Verschraubung ein. Die hält dann die beiden Rumpfhälften gut zusammen.
Bis bald!
LG
Armin