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Samstag, 27. Oktober 2018, 10:14

Moin Holger!

Zitat

Und auch nicht so gut gebaute Modelle haben den Anspruch, ihre Herstellung zu zeigen. Muß kein Meisterstück werden, aber stolz soll man darauf sein Also ist es richtig, hier bei euch im Wettringer nach Rat und Tat, ohne Anspruch eine Meisterleistung zu vollbringen, dabeizusein.
:thumbsup: :hand: Stell Dein Licht nicht unter ded Scheffel, das Modell gefällt mir und sicher auch anderen Lesern.



Grüße




Joerg

32

Samstag, 27. Oktober 2018, 10:57

Auf ewig Holzleim

Hei, ich noch einmal,
vielleicht noch zur Ergänzung. Bei der Konstruktion eines Rumpfes und dessen Beplankung arbeite ich ausschließlich mit mit Classic Holzleim von Ponal.
Warum?
Über meinem Arbeitsplatz sind vier , nein sechs Lampen angeordnet. Davon eine als Lupe, sowie zwei weitere schwenkbar. So kann ich diese auch direkt an an das zu bearbeitende Element heranführen. Links davon befindet sich eine Schale mit Wasser und kleinen, weichen Putzlappen. Wer schon mal auf Schiffen in dunklen Triebwerken mit dem Anspruch auf 1/100 mm genau zu arbeiten,tätig war, weiß : Licht, Licht und nochmals Licht an den richtigen Stellen ist extrem wichtig.
Der Classic Holzleim läßt mir genügend Verarbeitungszeit um nach dem Anbringen einer Planke sowie dem Befestigen mit Stoßnadeln und Klemmen, den überschüssigen Holzleim mit einem scharfen Spatel und kleinen Putzlappen zu entfernen. Dabei entstehen keine Klebereste am Übergang zur nächsten, anzubringenden Planke und die Planken sind an den Stoßstellen zueinander sauber verklebt. Dennoch ist ist Wartezeit bis zum Anbringen der nächsten Planke sehr kurz.
Warum?
Durch die relative Nähe der Arbeitsbeleuchtung entsteht Wärme. Diese hat natürlich eine unmittelbaren Einfluß auf die Trocknungszeit des Leimes. Meine Versuche haben mir gezeigt, das bei Verwendung von Expressklebern die Zeit zum Anbringen, fixieren, sowie
das Befestigen und beseitigen des überschüssigen Leimes nicht ausreicht, um einen sauberen Übergang zu schaffen um die nächste Planke anzubringen. Schnelle Aushärtung ist die Folge.

Der Ponal Classic läßt mir aber exakt diesen Zeitraum, und trocknet doch sehr schnell um weiterzumachen. Alles eine Frage des Lichts!

Mal schauen
L.G
Holger
Modelle bauen muß man, Leben aber nicht ! Frei verändert nach Charles Darwin ;)

33

Samstag, 27. Oktober 2018, 18:59

Jusufs Urlaub " All Inclusive "

Jawoll, jawoll!! Auch er hatte ein Recht auf Urlaub. Trotzig stampfte Jusuf am Anfang der Woche der " Gleichberechtigung für alle Sklaven und Ehefrauen" mehrmals auf den festen Lehmboden. Heute, am 26.Oktober des Paschas 1750, lauschte er in die Nacht. Noch lag Algier in all seiner Pracht, den herrlichen Lichtern der Nacht und den Gerüchen nach gebrannten Mandeln, Zuckerwatte und gebratener Ziegenwurst in trügerischer Ruhe. Doch schon ab morgen Nacht würde sich das ändern. Wenn die lüsternen, und teils auch Woll - lüsternen ( je nach alter der beteiligten Damen) Frauenschreie durch die Bucht von Algier hallten" Stampf, kleiner Berber stampf, und krieg mir ja kein Krampf". :bussi: Internationale Komissionen von Belagerern lagen kurz vor der Bucht ünd hörten voller Neid diesem treiben zu. Für eine ganze Woche war das Feuer der Kanonen eingestellt. An Bord der hier ankernden französischen Fregatten, Spanischen und Portugiesischen Linienschiffe herrschte Eintracht. Die zehnte internationale Kulturwoche vor Algier begann. Bis heute hält sich hartnäckig das Gerücht, das eine Eroberung von Algier nicht den Piraten galt, sondern ausschließlich dem Kulturaustausch von Mann und Frau. Aber nichts ist bewiesen.Hatten sich sich doch Scharen von alleinstehenden Matrosen aus aller Welt extra für diese Woche eingeschifft. Sizilien hatte gar einen Fährdienst eingerichtet. :ahoi:Zu horrenden Summen wurden Hör-Stehplätze gehandelt. Das ganze ist dann wohl später auch von den Fußballstadien übernommen worden. Bei manchem Spiel hört man viel, aber sieht nix. Zu horrenden Preisen! Nichts für unseren einarmigen Jusuf, der anstregungen aller Art scheute wie der Osmane das Weihwasser. Eine Woche in den Fängen seiner sechs Ehefrauen, die immer lungernd nach mehr verlangten? :kuss:Das hatten ihm bestimmt die Gewerkschaften eingebrockt. Hatte er nicht in den letzten Wochen auf der Werft genug Bauberichte für die Finanzhaie geschrieben, mußte er nicht das Holz für die Endbeplankung aussuchen? Walnuß oder Birne, oder beides? Eine schweißtreibende Arbeit war das. Jawoll, ihm stand Urlaub zu! :prost: Sollten doch die Sklaven mal ran. Na, die würden sich freuen. :abhau:

Leise schleichend, nur mit dem Ticket in der Hand, einige erbeutete Rubine und Goldtaler versteckt in der Hose, verließ er das Haus. Der pfiffige Pirat hatte schon vor einem Jahr gebucht. All Inclusive sollte es diesmal sein. Ein überwältigendes Programm wurde geboten.
1 Tag ...Über Nacht.Heimliche Einschiffung auf ein französisches Touristenschiff mit 90 Kanonen und Besichtigung westlicher Kerkerzellen an Bord. Vollverpflegung bei Brot und Wasser. Bordtänze unter der Knute :!! . In Ketten gelegte Nachtruhe.

2 Tag... Seereise nach Malta. Berühmtes Spalierlaufen an Deck. Kurzes über die Planke laufen und das immer beliebte Kielholen( nur einmalig) Vereilter Versuch einer Flucht sowie ein Blick auf das Offiziersdinner. Danach Wasser und Brot.
3 Tag... Ankunf in Valetta. Tagesausflug zu den Sklavenkatakomben, dort ein Wiedersehen mit alten Freunden. Westlicher Sklavenmarkt und der Versuch der Heiligsprechung durch Maltesische Priester. Klar, nur gefaked, aber puh :cracy:

4 Tag... Auf See nach Gibraltar. Darstellung als Ziescheibe für französische Gardesoldaten. Besichtigung von Seebestattungen einiger Berbertouristen, die weniger Glück hatten. Besuch des höchsten Marses mit flattern im Wind. ;(

5 Tag... Ankunft Gibraltar. Einzug in die Stadt unter bespuckung der Bevölkerung. Abfangen gezielter Steinwürfe. Besuch der Seegeschütze der Festung. mit dem allseits beliebten vor die Kanone spannen. Abends über glühende Kohlen laufen.
6 Tag... Abfahrt Gibraltar. Besichtigung einer Seeschlacht zwischen dem Touristenschiff und Algerischen Schebeken zur Warnung. Einladung des Capitans zur Besichtigung seines Essens. Danach auf dem Speiseplan Hunger und Durst.
7 Tag... Nordafrikanische Küste.Abnahme des Bar und Goldbestandes. Aussetzen der Berbertouristen in haiverseuchten Gewässern, durchlöcherten Booten, weit weg von der Küste. Verabschiedung mit voller Breitseite und Kanonendonner.

Also im Grunde alles das, was heute eine moderne Kreuzfahrt auch zu bieten hat.
Jusufs Glück war kaum zu fassen. Zuvor mußte er noch einmal auf die Werf, um nach der Beplankung zu sehen.
Aber seht selbst
Euer Jusuf und Holger index.php?page=Attachment&attachmentID=384428
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34

Sonntag, 28. Oktober 2018, 08:16

Immer mehr in Richtung Bockmist

Hallo liebe Bauherren und Konstrukteure,
Langsam aber sicher bewege ich mich in Richtung der ersten kapitalen Hirsche, die ich da wohl beim Bau geschossen habe. Und dazu würde ich dann auch einmal gerne eure Meinung und Erkenntnisse in Anspruch nehmen. Jusuf sei Dank, das ich noch nicht soweit mit dem Bau bin, als das ich nicht noch Änderungen vornehmen könnte.
Zunächst einmal geht es um die Geschützpforten.

Wenn ich das richtig sehe, habe ich wohl beim Bau der Geschützpforten ordentlich Mist gebaut, da ich auf den Bildern und auch bei den Modellen in erster Linie rechteckige Pforten sehe. Da ich zu dieser Zeit noch nach Amati Baukasten gebaut habe, wurde ich auch nicht skeptisch. Ich habe also die runden, nicht verschließbaren, Öffnungen gewählt. Das ist heute nicht mehr zu ändern.


Aber ist diese Konstruktion richtig? Möglichweise wurden ja frühere Schebecken mit runden Pforten gebaut. Keine Ahnung, und heute frage ich mich natürlich" Warum Rund?" ?( Hm, vielleicht gehts doch mit dem ändern. Mal sehen. Und dann sind wir schon bei
der größe der Pforte. Auf vielen Bildern , auch im historischen Modellbau usw. ist zu sehen, das die Stellung der Kanonen völlig unnatürlich ist, da das Rohr im ausgerannten Zustand und der höchsten Stellung gar nicht durch die Pforte passt. Ist mir mit meinem runden Geschützpforten auch so gegangen. Hätte ich bloß erst einmal eine Kanone gegen die Bordwand geschoben, wäre mir das früher aufgegangen. So mußte ich die runden Durchbrüche zu Ovalen umfunktionieren, damit die Kanonen in der maximalen Höhe auch noch durchpassten. Mist, verdammi :hey:




Thema Speigatten.
Aha, jetzt erst habe ich das von euch beschriebene System der Abführung des überkommenden Seewassers verstanden. Tja, manchmal :bang:
Da könnte ich sogar noch etwas ändern.Zunächst habe ich geglaubt, es handelt sich um die eingelassenen Grätings um Lukendeckel zu den Laderäumen. Wäre ja auch naheliegend, da sich mir die Belüftung des gesamten Frachtraumes über ein paar Lukendeckel nicht erschloß. Da ich die Grätings aus dem Abriß nicht mehr verwenden konnte, und neue in dieser Menge sehr teuer waren, habe ich mich entschliossen, diese selbst zu bauen.

Als Lukendeckel betrachtet habe ich dann jeweils neun Löcher gebohrt, die im Falle schwerer See mit Holzplugs verschlossen werden konnten. So ist auch die Idee der Speigatten in der Bordwand entstanden. Kann man mal sehen, wie man irren kann.
Ich könnte also die eingelassenen Deckel weiter aufbohren,Fleisch genug wäre da, aber das Problem wird wohl, diese Löcher dann Quadratisch umzuarbeiten.
Und dann wären da noch die ausgehenden Seekästen in der Bordwand. Ein Ausgang kann ich mir nur zwischen den beiden Scheuerleisten, direkt über der Wasseroberfläche vorstellen. Allerdings kann ich auf keinen Plan, oder Modell,
diese als solche erkennen.
Waren sie rechteckig, oder Rund, oder?. Auf manchen Plänen sehe ich die Einlaßstutzen von Deck, allerdings bisher auch bei den Modellen oder Plänen, keinen Auslaß in der Bordwand. Bin ich denn Blind?


Das könnte ich noch ändern. Habt ihr da bessere Erkenntnisse oder Pläne. Würde mir im jetzigen Baustadium sehr helfen. Lieben Dank für eure Hilfe.

Modelle bauen muß man, Leben aber nicht ! Frei verändert nach Charles Darwin ;)

35

Sonntag, 28. Oktober 2018, 09:49

Ich habe meine Fotos von dem Schebeckenmodell im Pariser Marinemuseum wieder gefunden. Leider sind die Aufnahmen nicht gerade überwältigend, ich musste durch das Glas einer Vitrine fotografieren, konnte nicht nahe genug heran gehen; und die ganze Aktion hätte überhaupt nicht funktioniert, wenn nicht ein Modellbaukollege Schmiere gestanden hätte. Das Fotografieren war nämlich streng verboten. Auf den beiden Fotos erkennt man aber ganz gut die Anordnung und die Größe der Stückpforten sowie die Position der Öffnungen für die Riemen und der – eine Etage tiefer liegenden – Speigatten.





Ich teile deine Ansicht, dass deine Stückpforten zu groß sind. Da man sie zudem nicht verschließen kann, stellen Sie für ein Schiff dieses Typus eine eminente Gefahr dar. Auch im ästhetischen Sinne, wenn ich mal so sagen darf, sind sie überdimensioniert.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

36

Sonntag, 28. Oktober 2018, 10:38

Hallo Schmidt,
und vielen Dank für diese schnelle Antwort.
Zu den Stückpforten muß ich mir mal was überlegen. Vielleicht krieg ich das noch hin?
Aber ich würde hier gerne etwas zu den Speigatten ausdiskutieren.
An Deck befinden sich 14, ins Deck eingelassene Grätings,7 auf jeder Seite, die wohl ausschließlich als Eingang zu den Speigatten zu sehen sind. Die Öffnungen sind im Querschnitt sehr groß. Das hätte zur Folge, das bei überkommenden Wassermassen erhebliche Mengen in diese Seekästen stürzen würden.
Wenn ich nun das Modell aus dem Pariser Museum so betrachte, erscheinen mir die nach außen führenden Speigatten viel zu klein, um diese Menge abzuführen. Außerdem setzt das bei der Anordnung der Speigatten vorraus, das ein zentraler Kanal im Schiff an der Außenbordwand angebracht wäre. Denn ansonsten würden viele der Öffnungen keinen Sinn machen, da sie ja neben den Positionen der Seekästen liegen. Das wiederum hätte zur folge, das sie nur Löcher in der Bordwand wären, und bei überkommenden Seen Wasser ins Schiff dringen könnte.
Ein zentraler Kanal im Schiffsrumpf hätte eine Wasserlast aufzunehmen, die bei starker See nicht durch die im Modell gezeigten Außengatts abzuführen wären, sowie konstruktiv ein extremes Sicherheitsrisiko darstellen würde.

Wie seht Ihr das? ?(
Lieben Dank. Vielleicht hat jemand eine Idee?
L.G

Holger
Modelle bauen muß man, Leben aber nicht ! Frei verändert nach Charles Darwin ;)

37

Sonntag, 28. Oktober 2018, 11:25

Holger,

nimm gedanklich mal die Kanonendecks weg und stell Dir jetzt starken Seegang mit entsprechend überkommendem Wasser vor.
Die vorhandenen Speigatts sind nun auch nicht größer, müssen aber das Wasser dennoch abführen.
Die Schebeken haben aufgrund ihre großen Rumpfbreite eine starke Balkenbucht (Deckskrümmung) damit eben das Wasser zu den Decksseiten findet.
Dort ist in der Tat ein Holz , der Wassergang, verbaut, welches das Wasser wie eine Dachrinne zu den Gatts führt.
Sicher kann man davon ausgehen, dass der Zwischenraum Deck zu Kanonendeck temporär voll gefüllt war.
Wasser, welches dennoch in den Rumpf gelangte wurde mit Pumpen entfernt.
trinkt aus Piraten joho

Gruß Matthias



Im Bau: Zeesboot 1:20 um 1920 und Lotsenschoner Phantom 1:50
Fertig: Galeone SAN FRANCISCO 16. Jh. 1:90

38

Sonntag, 28. Oktober 2018, 11:33

Hallo Holger,

unter den Gräting befinden sich keine Seekästen sondern das durchgehende gewölbte Deck der Schebecke um 1750. Wegen dieser starken Wölbung stehen hier die Geschütze auf eine Art seitliche Plattformdecks. Im Gegensatz zu der moderen Form der Schebecke um 1770 wo das Oberdeck, auf dem auch die Geschütze stehen, den Schiffskörper schließt.
Siehe auch nachfolgende Dateien:
Quelle: Orlogsbasen

(Werden um nicht allzuviel Datenmüll zu hinterlassen kurzfristig wieder gelöscht)


Die Speigatten liegen hier zwischen den Spanten.


Schebeckenform um 1770:

Speigatten auf Höhe des Oberdecks welches den Rumpf schließt.

Edit: Dateien gelöscht

Showrodder Beitrag 40:

Zitat

@AHR
Das ist doch kein Datenmüll sondern historisch wichtige technische Information ohne die dieser Teil des Thread sinnlos wird.
Solltest du auf keinen Fall löschen. Threads mit fehlenden Bildern sind einfach fürchterlich
Stimme Dir zu, allerdings habe ichnach wenigen Tagen ja keinen Zugriff mehr auf meine Beiträge und den Dateien. Und da sich die Auslegung dessen was erlaubt ist sich von Zeit/Anwalt zu Zeit/Anwalt ändern kann..., wird gelöscht.





39

Sonntag, 28. Oktober 2018, 12:17

Suuuuuper

Hallo ihr Netten,
aaaaaaaaaah, jetzt erschließt sich mir die Geschichte. Super und ein großes Dankeschön für eure Hilfe. Aber es bedeutet doch auch, das der Bausatz konstruktiv nicht den Originalplänen entspricht. Daher das gewölbte Deck, das beim Bausatz ganz anders ist. Gut, den Schlag muß ich erstmal verarbeiten. Aber munter wie ich bin, komm ich schon drüber weg. War nach der zweiten Scheidung auch so.
Dann baue ich demnach eine Schebecke, die eher um 1770 gebaut worden wäre. Also mit weniger gekrümmten Oberdeck. Weil, wenn der Hersteller richtig recherchiert hätte, den Bau nicht 1753 zugeordnet hätte. Zumindest scheint es zwei Decksformen zu
geben. Ich hab dann, nach euren Plänen, die modernere gebaut.
Aber eine Frage bleibt dennoch. Sind in der Bauform von 1770 die Grätings dann nicht überflüssig. Und könnten diese dann doch wieder als Ladeluken dienen. Denn auf dem Plan von 1770 gibt es keine überhöhte Stellung der Kanonen zur Außenwand mehr.
Dann allerdings hätte ich mit meiner damaligen Vermutung, das es eben doch ladeluken sind, gar nicht so falsch gelegen. Oder gibt es in der Bauform 1770 gar keine Grätings mehr. Dann wäre der Bausatz von Amati eher 1770 einzuordnen, aber mit überflüssigen
Decksgrätings.

Denn ich habe ja außenbords Speigatten eingebracht, eben nur nicht rechteckig sonder rund.
Aber super, wäre ich nicht drauf gekommen, das eine Modifizierung in diesem Zeitraum stattgefunden hat. Das ist jetzt doch wohl richtig?

Muß ich gleich mal Jusuf vertellen.

Danke nochmal
L.G
Holger

:ok: :ok: :ok:
Modelle bauen muß man, Leben aber nicht ! Frei verändert nach Charles Darwin ;)

40

Sonntag, 28. Oktober 2018, 12:48

@AHR
Das ist doch kein Datenmüll sondern historisch wichtige technische Information ohne die dieser Teil des Thread sinnlos wird.
Solltest du auf keinen Fall löschen. Threads mit fehlenden Bildern sind einfach fürchterlich.
Seit dem Neuaufbau des Forums sind sogar etwas größere Bilder möglich ... Probleme mit der Datenmenge gibt es offensichtlich auch nicht.

@Holger

Neiiiiiiiin ... dein Bausatz ist vollkommen korrekt ... er ist definitiv eine Schebeke von 1753 .... ganz klar nicht der spätere Typ.

Ich habs dir doch schon mal geschrieben ... der 1853er Typ sieht , wenn das Deck drauf ist, so aus wie bei dir.
Es wird einfach nicht das darunter liegende gewölbte Deck dargestellt ... ganz einfach deshalb weil man es beim fertigen Schiff einfach nicht sehen kann.

Der Bausatz tut einfach so als ob.
Genauso wie du keine Spanten innerhalb des Schiffs siehst und genauso wenig wie du das Deck im Schiffsboden siehst und auch keine sonstigen Innereien des originalen Schiffs dargestellt werden. Es wird einfach zur Vereinfachung des Baues angenommen, daß das alles da ist.

Denk an Schiffsmodelle mit einem massiven Holzrumpf ... da nehmen wir auch an, daß innen drinnen alles vorhanden ist. Eine Illusion für den Kopf.
Und von außen sieht es trotzdem wie ein perfektes Schiff aus.
Genauso ist das auch mit Deinem Deck.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

41

Sonntag, 28. Oktober 2018, 13:03

Ich nehme hier nochmals das Bild von Schmidt von weiter vorne aus dem Thread.


Genauso flach sieht am Ende das Deck der Schebeke von 1853 aus ... das gewölbte Deck darunter ist doch unsichtbar und wird deshalb nicht dargestellt.
Genau dehalb macht das dein Bausatz auch so.

Dieses Bild zeigt fast auf den Punkt genau wie deine Bordwand von innen aussehen sollte.
Es ist eine sehr gute Umsetzung der Planausschnitte, die AHR eben eingestellt hatte.
Stell Dir im Bild noch die oberflächenbündig eingesetzten Grätings in den schwarzen Löchern vor und du hast eine wunderbar ebene Oberfläche ... mit ein paar Details drauf.

Die vielen Speigatts kannst Du ja nachträglich am korrekten Ort knapp oberhalb des schwarzen Bergeholzes von außen bohren
Hier nochmals das Bild von Schmidt dazu wo man die sehr gut sieht
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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42

Sonntag, 28. Oktober 2018, 13:19

Du hattest ja mal gefragt woher die Art der Konstruktion kommt. Es ist eine sehr alte Art der Konstruktion bei der man schon über Jahrhunderte Erfahrung gesammelt hatte.
Es ist die direkte Weiterentwicklung aus der Galeere (oben) ... statt der Ruderer wurden die Bordwände hochgezogen und das zusätzliche waagrechte Kanonendeck drauf gemacht (unten), damit die Kanonen waagrecht stehen können und zusätzlich das ganze Deck nicht gewölbt sondern ziemlich eben ist.

Deshalb tut auch dein Bausatz so als wäre das Deck eben. Das gewölbte Deck darunter ist nicht gezeigt weil man es einfach nicht sieht.

Ohne auf weitere Details einzugehen war das in etwa so:



Diese seitlichen Grätings führen das Wasser in einen sehr großen seitlichen Hohlraum ab, der direkt über die vielen Speigatts das Wasser abführt.
Das sind die blauen Pfeile.

Diese Speigatts sind in der Menge vollkommen ausreichend.
Auch moderne Rennsegler hängen teilweise seitlich vollkommen im Wasser und mit dem Deck teils unter Wasser.
Haben zum Wasserablauf aber auch blos ein paar Speigatts oder Schlitze ... mehr nicht !
Solange das Schiff einigermaßen dicht hält ist das absolut unkritisch und das ganze Wasser läuft problemlos wieder raus ... denn es befindet sich bei der Schebeke ja nicht im Schiff drinnen sondern nur oben auf dem Deck unter den Grätings.

Die damaligen Schiffbauer hätten wohl kaum diese Konstruktion über Jahrzehnte hinweg erfolgreich gebaut wenn ihnen die Schiffe reihenweise abgesoffen wären.
Kurz gesagt war das auch hinsichtlich der Entwässerung eine erfolgreich funktionierende und erprobte Bauweise.

Zu den Stückpforten ist es wohl das Einfachste die oberen Reihen der Bordwand wieder abzunehmen und durch frische Planken zu ersetzen .... im Laufe dieses Bauberichtes hattest du ja schon ausreichende Erfahrung dazu bekommen. So viel Holz ist das ja nicht.
Dann machst du nach Plan neue Stückpforten und Ruderpforten.
Wenn du hilfsweise eine Kanone ins Modell stellst dann bekommst du automatisch die richtige Höhe für die Pforten ... alles wird gut.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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43

Sonntag, 28. Oktober 2018, 14:14

Sirrr, Sirrrr Sirrrr

Hei Markus und alle Mitleser,
illusionen. Ich kann dir völlig folgen. Anhand der Bilder verstehe ich auch die Entwicklung, die dahintersteht. Dann frage ich mich, wie ein Hersteller so einen Bockmist verzapfen kann? Illusionen. Mal ehrlich, der Bausatz kostet im Handel über 200 EUR.
Und es ist außer Holz und ein paar anderer Dinge( Beschlag u.Pläne ) nicht viel enthalten. Ist schon klar. Es geht wie immer ums Geschäft. Aber wenn ich einen Bausatz erwerbe, wollte ich (egal was ich bezahlt habe) nicht eine Illusion erwerben. Ich erwarte zumindest, das man eine einigermaßen korrektes Abbild eines Modells zaubert.

Und auch erschließt sich für mich deine Aussage nicht, das dies ein korrekte Wiedergabe der Schebecke von 1753 ist.

Woher kommen dann in den Plänen von AHR diese Unterschiede zu den Bauformen. Diese erschienen mir in höchstem Maße plausibel.
Und ich glaube nicht, das sich im letzten Bild eine Illusion eingeschlichen hat.
Entweder ist dieser Bausatz murks, oder er tatsächlich die Darstellung einer später entwickelten Französischen Schebecke. Wie man es nimmt.
Ja, klar möchte dieses Thema noch ein bißchen diskutieren. Weil, es scheint nicht abschließend geklärt. Wenn ich hier einige Erbauer sehe, die sich sogar um die Drehrichtung und den Durchmesser vonTauen ein halbes Jahr Gedanken machen( Meinen allerhöchsten Respekt dafür) , habe ich als absoluter Beginner auch einen kleinen Anspruch auf Wahrheit.
Nein, man läßt jemanden als Hersteller nicht so in die Irre laufen.
Ich bitte euch jetzt mal alle, vielleicht mal ein Statement dazu abzugeben, damit ich mich endlich mal orientieren kann.
Bis gerade eben erschien mir alles sonnenklar.
Liebe Grüße
Holger
Modelle bauen muß man, Leben aber nicht ! Frei verändert nach Charles Darwin ;)

44

Sonntag, 28. Oktober 2018, 14:44

Statement!

Showrodder wollte sicher nicht den Bausatz zu schlecht reden und evtl Modellbauer dieses Modells entmutigen. Den meisten Modellbauern wird das beiliegende wohl reichen. Schöne Modelle sind auch ohne Modifizierung daraus entstanden.


Ohne das Modell vorliegen zuhaben möchte ich nicht beurteilen welche Deckswölbung der Bausatz aufweist und somit zu den beiden vorliegenden Varianten passt.
Von oben betrachtet ist deine jetzige Decksbeplankung wie die in etwa (zu wenig Planken bzw zu breite, und die Grätings bei den Geschützen machen so keinen Sinn) auf der Schebecke von 1770 zu sehen.


Wenn es eine Schebecke von 1750 sein soll, und ein Rückbau in Frage kommt, dann sind die seitlichen Geschützplattformen ein klein wenig höher als der sichtbare Teil der Decksbeplankung mittschiffs. Und die Decksplanken der seitlichen Geschützplattformen folgen der Rundung der Rumpfform, während die mittschiffs sichtbare Beplankung gerade zur Mittelachse verläuft. Ich meine das ist ein wichtiger Punkt der beachtet werden sollte.
Edit: Achja, die Grätinge gehören zwischen die Geschütze.


Hier auf der Seite vom Ancre Verlag findest Du die Monographie zur Requin:#mce_temp_url# Was ausführlicheres, besseres gibt es nicht zur französischen Schebecke von 1750.
Dort kann man unter Dokumentation eine PDF öffnen die dir vielleicht weiterhilft. Oder orientiere dich an dem guten Heller Bausatz der großen Schebecke. Baubericht(e) für dieses Modell findest Du auch hier im Forum.

Grüße

Joerg

45

Sonntag, 28. Oktober 2018, 14:48

Die Erfahreneren unter den Modellbauern wissen, dass man mit dem entsprechenden historischen Material 9 von 10 oder gar noch mehr Bausätze derart großer Fehler überführen kann, dass eigentlich nicht mehr von einem Abbild des Vorbilds zu sprechen ist. Deswegen gelten Bausätze unter den Pros der oberen Regionen auch als (von der Zensur gestrichen); solche Leute bauen nach Plan wie hier zum Beispiel Johan (La Creole). Lies dir diesen Baubericht mal durch, dann kennst du die Spanne zwischen dem Bausatz-Bauen und dem, nun ja, anderen. Ich habe in irgendeinem Forum einmal eine Liste der Bausätze gelesen, die unter dem Aspekt der Vorbildtreue so gerade eben noch durchgehen. Prominent vertreten waren dabei die Bausätze von Jotika nach englischen Vorbildern aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Nichtsdestotrotz sind Bausätze eine sehr feine Sache für Leute, deren Anspruch geringer ist. Ich empfehle gerne Bausätze, insbesondere als Einstieg in das Hobby. Ich selbst habe vor Jahren mit dem Bausatz einer kleinen Statenjacht 80 Prozent von dem gelernt, was man über den Holzmodellbau wissen sollte.
Schwierig wird es allerdings, wenn man einen Mittelklasse-Bausatz in Richtung Museumsmodell pimpen will. Das führt in aller Regel zu einer Orgie von Halbheiten. Ich rate aus eigener Erfahrung davon ab.

Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

46

Sonntag, 28. Oktober 2018, 15:18

Was willst du eigentlich ? dein Bausatz ist doch in Ordnung.

Das hat doch nichts mit Geld und Geschäftemachen zu tun. Ein derart kompletter Bausatz mit vollständig durchgeplantem Innenaufbau würde weitaus mehr Geld kosten.
Nur sehr erfahrene Modellbauer könnten das überhaupt bauen ... Anfänger wären total überfordert ... und wofür ? Für etwas was man nachher meist gar nicht sieht.

So zu tun "als ob" ist eine Eigenart von Modellen, da sie nur ein Abbild des Originals sind. Mehr wird ein Modell auch niemals sein.
Fast kein Modell entspricht doch im verwendeten Material oder dem Aufbau exakt dem Original ... fast immer haben wir Plastik statt Holz oder Blech ... und der Motor innen drin funktioniert auch nicht ... und die Materialstärken sind ohne Ende zu dick ... trotzdem ist die äußere Erscheinung in Ordnung.
Die allerwenigsten Modelle sind auch vom Inneren Aufbau her exakte Wiedergaben der Wirklichkeit .
Auch nicht Museumsmodelle !

Es gibt Bausätze die kosten sehr viel mehr und sind innen drin trotzdem nur ein Holzgerüst oder massive Holzblöcke.

Die wenigen Ausnahmemodelle hier in diesem Forum , die als kompletter Eigenbau ganz nah an der Wirklichkeit sind, inklusive des inneren Aufbaues, die könnte keiner bezahlen weil diese eigentlich abertausende Euros wert sind.

Schau doch selbst Archjofos Creole an ... im sichtbaren Bereich ist sie wohl das Tollste und Exakteste was wir jemals zu sehen bekommen werden.
Beachte die ersten Seiten des Berichts ... unterhalb dieser Haut, dort wo wir es nicht sehen, ist das wie auch dein Modell eine Spantkonstruktion.
Was unterhalb der Grätings liegt wird nicht gezeigt ... und das muß es auch nicht. Das muß einfach nur von der Form stimmig und bestens haltbar sein.
Und das ist absolut richtig so.

Ja Bausätze haben Fehler, Bausätze sind von Menschen gemacht ... und die Archäologie findet inzwischen Sachverhalte, die man vor wenigen Jahren noch nicht wußte.
Aber Dein Deck ist vom Baukasten her nicht wirklich falsch.

Du bekommst doch ein korrektes Abbild ... sofern du dich einigermaßen an die Bauanleitung hältst ....
zum Beispiel nicht eine erfundene Decksbeplankung vom Vorgänger übernimmst sondern die vorgesehene mit einem gerade beplanken Mittelteil und mit gebogenen Außenplanken !
Die unterschiedliche Beplankung von gebogen und gerade macht es doch erst so richtig attraktiv.

Der Bauplan zu deinem AMATI-Modell zeigt das doch ganz deutlich, daß er genau diese Schebeke von 1853 sein soll ...
https://i.servimg.com/u/f18/16/84/65/12/2_110.jpg

Das Deck einer Schebeke der 1850er Jahre ist nun einmal auch fast flach ...
einfach weil die seitlichen Decksbereiche auf denen die Kanonen stehen genau so hoch gemacht wurden, daß sich ein weitgehend durchgehendes Deck ergibt.
Keiner wollte Stolperfallen ... ganz genau das zeigt doch dein Bausatz.
Und blos weil viel spätere Schebeken auch ein glatt durchgehendes Deck hatten bedeutet das doch noch lange nicht, daß die ältere, ebenfalls weitgehend glatte Bauweise falsch ist.

So in etwa soll es später aussehen ... oder in den weiter oben gezeigten Bildern von Schmidt.
https://gloryships.com/GS-V1.0/ships/hor…e-requin-01.jpg
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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47

Sonntag, 28. Oktober 2018, 17:10

Hallo euch allen,
anstatt Statement hätte ich auch Erklärung schreiben können. Es lag mir fern, jemanden persönlich anzugehen, oder seine Erfahrungen und Erkentnisse in Zweifel zu ziehen.
Das sollte auch nicht so rüberkommen.
Aber immerhin haben die Anrworten eines bei mir bewirkt.:
- Recherchiere beim nächsten Bau vor Beginn vernünftig über das zu bauende Modell. Das habe ich hier nicht getan. Dann kommst du dem Modell so nah wie möglich.
- Laß Platz für Interpretationen, denn nicht ist so gesichert wie es scheint, je weiter man in die Zeit des Schiffbaus zurückgeht.
- Hol dir vor Beginn Rat, und nicht erst wenn wenn du auf halben Wege bist.
Und falls irgendetwas mißverstanden wurde, bedaure ich das.
Vielen Dank für eure Tips und Ratschläge, nun kann ich beruhigt weiterbauen.
Denn die Unsicherheit war groß, diesem Forum und dessen Mitlesern mit seinen Baubericht nicht gerecht zu werden.
Und weiter gehts.
L.G
Holger
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48

Montag, 29. Oktober 2018, 10:12

Der Ist Zustand

Hallo euch allen,
ich habe mich dazu entschlossen, diesen Baubericht über den Ist Zustand weiter zu führen. Allerdings werde ich die einzelnen Abschnitte wie Rumpf, Ruder und und und, immer mal mit einfügen. Heute präsentiere ich daher in den angehängten Bildern zunächst einmal die Kanonen auf Marschfahrt. Die Befestigung der Lafetten erfolgt über die Taue zu den Spanten an Deck. Die Rückholleinen liegen lose auf der Lafette auf.Ein, in den Boden eingelassener Eisenring, der am hinteren Teil der Lafette als Überwurf fungiert
verhindert das überkommen der Lafette bei Seegang. Ist alles noch nicht ganz fertig
Den Durchbruch zu den hinteren Bootsdeck habe ich aus dem Saum und Material eines alten Morgenmantels gebastelt. Darüber ist eine Leine zu sehen, an der dann später die Wäsche der Piraten aufgehängt wird.
Der Rudermeister ist eingetroffen und ein weiterer kommt gerade aus dem vermieften Unterdeck. alles noch nicht ganz fertig, aber auf dem Weg dahin.
Lieben Gruß

Holger





Modelle bauen muß man, Leben aber nicht ! Frei verändert nach Charles Darwin ;)

49

Montag, 29. Oktober 2018, 11:11

Wir haben ja mittlerweile geklärt, dass es nicht die allerbeste Idee war, ein Modell halb fertig zu bauen und dann hier im Forum als Baubericht vorzustellen und um Hilfe/kommentare zu bitten. Alle hilfswilligen Forenmitglieder sitzen jetzt hier und überlegen, ob sie Vorschläge oder Einwürfe formulieren dürfen, da ja aus vollkommen verständlichen Gründen mit deiner Antwort zu rechnen ist, dass es für Änderungen zu spät sei.
Ich übernehme jetzt trotzdem dieses nicht dankbare Amt, deine Arbeit zu kommentieren.
Deine Geschütztakelung entspricht nicht dem Vorbild und ist nicht funktional. Einen Eisenring im Boden unmittelbar hinter dem Geschütz gab es sicherlich nicht, und er hätte auch höchstens eine extrem destruktive Funktion. Es gibt hier im Forum und natürlich auch in der (altmodisch auf Papier gedruckten) Literatur eine Unmenge von Darstellungen zur Takelung von Geschützen. Dort werden auch die Funktionen der einzelnen Taue erklärt. Wie weit man beim Nachbau in die Details gehen will, ist jedem selbst überlassen. Man kann/sollte/muss vereinfachen und gegebenenfalls auch weglassen, aber vielleicht sollte man nichts grundsätzlich Unrichtiges machen. Hier im Forum gibt es dafür Dutzende von Beispielen (Suchfunktion).
Weiß als Farbe für die Lafetten sehe ich zum ersten Mal und vermag nicht zu glauben, dass es dafür Vorbilder gab. Überwiegend waren Lafetten ungestrichen (Holzton), verbreitet war auch Rot. Gegen das Weiß auf deinem Modell würde ich auch schon aus ästhetischen Gründen Einspruch einlegen.
Sorry.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

50

Montag, 29. Oktober 2018, 16:38

Gelernt ist gelernt

Lieber Schmidt und alle Mitleser,
da ich, auch dankenswerter Weise durch euch erkannt habe, das ein weiterführen dieses Bauberichts unter historischen Aspekten nicht möglich ist, werde ich ihn zunächst einmal stoppen. Einer historischen Betrachtung wird diese Schebecke niemals standhalten können. Und in der Tat... Es ist zu umfangreichen Änderungen zu spät... Das würde einem Neubau gleichkommen. Vielleicht ist die Erkenntniss aus diesem angefangenen Bericht anderen eine Mahnung. Keine Fakten zu schaffen, die nicht verbürgt sind, und diese später ändern zu wollen. Überhaupt falsch anzufangen. Eine Illusion zu schaffen.
Was bleibt also in diesem Falle zu tun? Ich werde, schon allein aus Spaß an dem Schiff weiterbauen. Aber nicht mehr unter Gesichtspunkt des historischen Hintergrundes, den ich hier nicht mehr erreichen kann. Sondern durch das schaffen einer Illusion.
Illusion insofern, als das ich mich als Captain sehe und mich fragen würde" Wie kann ich mein Schiff so schön wie möglich machen, denn es ja auch mein Zuhause.
Also Matrose, ist noch weiße Rumpffarbe da? Dann her damit, ich will meine Lafetten weiß haben. Find ich geil und hat kein anderer. Und Vorhänge her, weil das ist orientalisch. Hühner, Ziegen, Ratten und anderes essbares Zeug. An Bord damit!"
Und ich weiß, das es die Prinzessin der Meere wird, nur eben nicht historisch korrekt.
Und eins möchte ich dann wirklich nicht. Das man die undankbare Aufgabe hat, etwas zu kommentieren. Das stand nie in meiner Absicht. Nicht ihr habt diesen kapitalen Fehler gemacht, sondern ich.
Aber beim nächsten mal wird alles besser.
Als da sind noch zu bauen und liegen bei mir im Lager
- Charles W. Morgan Walfänger 1:50
- H.M.S Endeavour Captn. Cook 1:60
- Margareta Walfänger 1:60
- Astrolabe Exped. 1:50
- Cutty Sark Clipper 1:75
Das sollte wohl reichen, um zu gegebener Zeit eine neuen Baubericht zu beginnen. Unter anderen Vorzeichen.
Daher Dankeschön für eure Hilfe. Ich bleibe aber sehr wohl Mitglied in diesem Forum. Und wenn einer was gelernt, dann ich.
Lieben Gruß
Holger
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51

Montag, 29. Oktober 2018, 21:00

Hallo Holger,
ich verfolge Deinen Baubericht und habe die Textpassagen einmal durchgelesen. Ich muss meinen Vorrednern schon recht geben. Ich bin selber noch nicht lange hier im Forum und sicher kein hyperaktives Mitglied, ich kann Dir aber so viel verraten: Es kommt nicht darauf an historisch korrekt oder inkorrekt zu bauen, einzig die Leidenschaft für die Sache zählt. Punkt. Und wie ich das so lese, bist Du begeisterter Modellbauer und Geschichtenerzähler. Man merkt, dass Du schon viel herumgekommen bist. Also mach einfach weiter und zeig uns DEINE kreative Interpretation einer Schebecke.

lg, Stefan
In Bau: H.M.S. Sphinx von Vanguard Models , H.M.S. Agamemnon, Fertig: Russische Brigg Mercury, H.M.S Victory von Heller, USS Kearsarge 1861 von Revell

Beiträge: 1 082

Realname: Björn

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52

Montag, 29. Oktober 2018, 21:03

Gude,

ganz ehrlich, Holger: entspann dich! Ich kann ja natürlich verstehen, dass Du ein Problem mit dem Fortsetzen des Bauberichts siehst. Aber ganz ehrlich: Das Interesse ist beachtlich! Mensch, Du hast über 1.500 Klicks! Und das bei einer Dauer von 1 - EINER Woche! Halloooo....

Klar kann und will ich dich ja zu nix zwingen, aber wie wär´s denn mit einem Mittelweg.
Fakt ist, Du hast einen richtig netten Bausatz. Und ganz ehrlich: der Preis ist doch vollkommen ok. Meine Royal Louis stand mit 700 Euronen in der Preisliste (hab ich aber nicht bezahlt - ätsch)

Mein Vorschlag wäre: verabschiede dich doch von dem heftigen Ziel, gleich alles 100-prozentig historisch und korrekt bauen zu wollen. Selbst an Johanns Creole sind die Innereien "gefaked" - bitte nicht böse nehmen. Und dieses Modell ist wohl das genialste - und das mit Abstand - was man so bauen kann. Aber halt mit riesen Zeitaufwand, extremer Recherche und unfassbarer Präzision - nicht zu verhehlen ein gewaltiger Erfahrungsschatz!

Bau doch einfach ein schönes Modell aus dem, was Dir vorliegt und was Dir so vorschwebt. Deswegen wird dich hier keiner fressen. Ich leb ja auch noch. Und nehm dir doch Zeit, gaaaaaanz entspannt zu stöbern, zu lesen, zu klicken.
Modellbau - gerade der historische Schiffsmodellbau - ist kein Sprint sondern braucht einfach einen langen Atem.

Und hey, die Geschichte von Jusuf ist klasse. Macht einfach Spaß zu lesen.

Beste Grüße,
Björn
Im Bau: Royal Louis; Fletcher-Klasse (Platinum Edition); Jeep Willys

Fertig: Lamborghini Countach (Abo); La Montanes; Astrolabe; Bounty; Lanz-Bulldog D8506 (Abo); Bismarck (Platinum Edition)

53

Montag, 29. Oktober 2018, 22:41

Alleine Baden

Hallo ihr Lieben,
und recht habt ihr. Warum aufhören, wenn es doch erst spannend wird. Ich hab noch eine Menge Baufehler im Baubericht zu bieten. Ja, warum für meine Prinzessin von Schebecke nicht den Gaul von hinten aufzäumen. :will:
Und einigen macht es ja anscheinend Spaß, Jusuf leiden zu sehen. Abgemagert, völlig am Boden, Zuckungen, Inkontinent, immer unter Raki, inzwischen ein Fall fürdie Klinik. Na, ihr wißt schon welche.

Also alles so, wie man es jeden Tag in ganz Deutschland auf den Autobahnen sieht. Manchmal sieht man vor lauter Schabracken gar nicht die Schebecken mehr. 8o 8o 8o

Die Reise geht also weiter.
Nur nicht heute Abend mehr. Jusuf und ich müssen heute noch eine Preis gewinnen.

Den in hundert Meter warm Duschen.
Und dann ist ja schon der Reformationstag am Mitwoch bei uns Heiden hier in Bremen.
Aber bis dahin geht was, vielleicht sogar Jusufs Überfall auf Deutschland.
Also bis denne, wie man so im algerischen Slang sagt.
L.G
Holger :wink: :wink:
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54

Dienstag, 30. Oktober 2018, 15:33

Jusufs Traum eines jeden Piraten und die Mutter aller Schlachten Teil 1

Leise glitten vier Schebecken durch die Nacht aus der Bucht von Algier in die offene See. Leuchtend stand der Halbmond über dem warmen Meer.Heute, im Jahre 1751 nach der Kreuzigung eines unbekannten Matrosens vor den Toren Jerusalems war was gefällig!
Sein Schiff, die.. Prinzessin Mach Nicht.. führte den Haufen von tollkühnen Selbstmördern an. Ob der Windstille schaufelten sich die Ruder an das Ziel heran. Wie im Traum erschien Jusuf sein Leben und seufzend gab er den Befehl " Vier Grad Backbord , und dann links nach Steuerbord".Ruhe im Schiff!"

Lohnende Ziele lagen vorraus. Verträumt dachte er an die Bilder seiner Kindheit.


Ein Bild vom Algierstrand von 1701 erschien vor seinen Augen. Saubere Strände, von 1 Dinar Sklaven immer in Ordnung gehalten, luden zum Baden ein.
Im Hintergrund der Prototyp eine modernen Schebecke. Gerne wurden diese später auch zum Transport der Legion der freiwilligen Sklaven genutzt. Als Kinder nannten wir diese unwissenden auch
" Blinde Passagiere " Was deren Ende aber nicht besser machte. Und schon immer hatte Jusuf sich für die einfache Piratenkleidung entschieden. Sehen und gesehen werden war das Motto der Zeit.

Da waren die Zeiten noch in Ordnung, man galt etwas. Auch sah man den Mut, die Tapferkeit, und Stärke in seinen Augen. Ein Meisterpirat war geboren.
Und dann trat 1750 der Spiegel seinen Siegeszug in Nordafrika an.


Das erste mal tat weh. Nach der Frage " Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der schönste Pirat im ganzen Land , wurde ihm das erste mal der Spiegel seines Lebens offenbart.


Das Grauen blickte ihm entgegen. Furchen und Narben durchzogen sein Gesicht.
Das war die folge der Schläge und Tritte seiner sechs Ehefrauen nach dem Besuch von Podiumsdiskussionen und Gesundheitsfarmen unter rotem Licht und in in den Bars rings um den Hafen.
Taub von den Schreien und spuken, immer das gleiche : " Wo hast Du heute Nacht wieder rumgeberbert? "
Manch geneigtem Leser ist dies aus eigener Erfahrung bis heute sicher in Erinnerung. Aber sonst ? Top!
Nein, es mußte etwas Bahnbrechendes geschehen.
Auf der Spielkonsole hatten sie es vorgemacht.
Das Spiel --- Black Flag---- wurde zu einem Renner unter den Berberpiraten. Immer gewann man mit einem kleinen Schiff gegen Fregatten und Linienschiffe.
Das sollte seine Chance werden. Durch die Nacht einen Angriff mir vier alten Schebecken und insgesamt 140 Piraten auf ein französisches Linienschiff mit 90 kanonen. Die Mutter aller Schlachten sollte es werden. Plündern und Rauben.

Eines hatte der tapfere Pirat und seine Kumpane aber nicht bedacht.
Er hätte besser das Spiel nicht auf" Anfänger " gespielt und das die Besatzung des Kriegsschiffes über 300 Mann stark war, hatte ihm auch keiner gesagt.
Und so schnellten die Schebecken ihrem Schicksal entgegen.
Die Fortsetzung folgt in Teil 2.... Die Mutter aller Schlachten.

Für heute noch ein paar Bilder vom Bau meiner Prinzessin " Mach Nicht "



Lieben Gruß von Jusuf und Holger
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55

Dienstag, 30. Oktober 2018, 20:23

............ Dann frage ich mich, wie ein Hersteller so einen Bockmist verzapfen kann? Illusionen. Mal ehrlich, der Bausatz kostet im Handel über 200 EUR......
....... habe ich als absoluter Beginner auch einen kleinen Anspruch auf Wahrheit........
Tja, das frag ich mich auch ab und zu, wenn man sieht was da angeboten wird.
Ich will nicht pauschal alle Hersteller verurteilen, denn es soll wohl auch gute Kästen geben. Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass die Mehrheit der Baukastenkäufer oder damit Beschenkte nicht in Foren wie diesem aktiv sind. Der Beschwerderücklauf ist dann, leider, wegen Ermangelung besseren Wissens, eher knapp. Somit genügen dem Hersteller die Argumente den Kasten zu verbessern eben nicht im Verhältnis zu den Kosten die dadurch entstehen. Schade.

Du bist an einer Weggabelung im Modellbau angelangt und musst nun entscheiden:

a) ......ob Dir das Angebot an Baukästen genügt und Du dennoch Freude am Bauen dieser Modelle hast
oder
b) .....ob Dein Eifer und Deine Geduld ausreichen um sich dem Bauen nach Plan zu widmen bzw. anzunähern.
Letzteres kann man mit einem kleinen Modell probieren, da der Aufwand an Recherche und Material nich so hoch ist.

Wenn das klappt, um so besser. Wenn nicht bleibt ja immer noch der Bausatz der übrigens ebensoviel Geduld und thematisches Abtauchen einfordert wenn es gut werden soll.
Aber nun soll es gut sein.Vielleicht kannst Du ja den Jusuf überreden ab und zu etwas zu scratchen :D
trinkt aus Piraten joho

Gruß Matthias



Im Bau: Zeesboot 1:20 um 1920 und Lotsenschoner Phantom 1:50
Fertig: Galeone SAN FRANCISCO 16. Jh. 1:90

56

Dienstag, 30. Oktober 2018, 21:01

Und Recht habt ihr.

Ja, und Recht habt ihr,
die handwerklichen Fähigkeiten sind absolut da. Meine technische Ausrüstung ist auf dem neuesten Stand. Die Augen sind gut. Pläne lesen , kein Problem. Ich bin, ohne übertreiben zu wollen, auf mindest 500 Schiffen mitgefahren. Superyachten, Passagierschiffe, Bohrinseln usw. Immer Feuerwehrmann für Triebwerke und Turbinen . Für 20 Minuten nach Australien, kein Problem. Improvisieren, laufend und nur.
Aber ich gebe Dir und allen anderen vollkommen Recht. Eine Historie muß den größten, zu erreichenden Anspruch auf Plannähe haben. Das ist exakt das, was mich im Moment an mir selbst ärgert. Ich bin analytischer Perfektionist, und habe so einen guten Ruf unter den Reedereien gehabt. Aber in diesem Fall, habe ich nicht einmal, nein, keinmal, darüber nachgedacht, das etwas schon im Grunde am Bausatz verkehrt war. Nämlich die Wölbung des Deckes . Und wie ihr aus meinen vorherigen Beiträgen entnehmen könnt, war ich schon stutzig, habe es aber nicht begriffen.

Vielleicht schreibe ich mir deshalb ein bißchen Frust mit den kleinen Geschichten von der Seele.
Und hinzu kommt folgendes. Hier liegen On Stock noch weitere 5 Schiffe in Baukästen rum. Diese werde ich auch noch bauen.
Und eins ist gewiß. Dafür hole ich mir vorher den Rat von Fachleuten aus diesem Forum. Ich war einfach zu egoistisch. Hab gedacht, das mich ich richtig. Aber Nööö.
Viele Stunden versäbelt.

Ach, ich ärgere mich nur, dafür kann keiner was von euch.Und noch was. Hier im Forum schreibt ein Mitglied zu Recht " Wenn Du alles ausprobiert hast, und es funktioniert nicht, schau einfach ins Service Manual! "Das habe ich bei diesem Bausatz getan.

Eigentlich hätte ich schon bei der Stellung der Ruderpinne stutzig werden müssen. Kein Rudergänger im Modellbaumaßstab hätte in dieser Bauart der Pinne jemals das Ruder betätigen könne. Mal zwei Bilder dazu aus dem //Service Manual//

Lieben Gruß an euch alle
Holger
Modelle bauen muß man, Leben aber nicht ! Frei verändert nach Charles Darwin ;)

57

Mittwoch, 31. Oktober 2018, 06:47

Servus Holger,
freut mich, dass du weiter machst.
Dein BB ist unterhaltsam und interessant. Am Ende wird ein schönes Model dabei rauskommen!
Historische Genauigkeit kannst du beim nächsten Bauprojekt anstreben. Die ist meiner Meinung nach ein edles Ziel, stellt aber nicht zwingend das höchste Ziel aller Basteleien dar.
Dazu fällt mir die La Sirene von Heller ein.
Der Bausatz hat nichts mit einem historischen Schiff zu tun. Schmidt hat sich damit eingehender beschäftigt, nur finde ich gerade den Link nicht dazu.
Trotzdem hat Dirk ein tolles Model daraus gebaut.
Plastik: La Sirene, 1/150, von Heller

Grüße, Marcus

58

Mittwoch, 31. Oktober 2018, 10:45

Die Mutter aller Schlachten Teil " 1 Die Taktik "

Vier Schebecken voller Idioten ergeben noch lange kein Parlament. Davon mußte es im Jahre Algiers 1752 mindestens 709 geben.Mit raunen in den Stimmen und ungläubigen Erstaunen versuchte die Masse am Strand von Algier die Nachtausgabe der einzigen Zeitung lesen. Nun gut, die meisten waren des Lesens nicht mächtig. Aber man konnte ja so tun als ob. Und außerdem waren da ja noch diese bunten Bilder auf Seite 1, die jeden Tag nackiche Prinzessinen aus fernen Landen zeigten. Ein Augenschmaus für die Männer,ein NO GO für die Frauenbewegung. Die " Blöd von Algier " 8o war eine mächtige Zeitung des Paschas Osman, des momentan nicht so beliebten Statthalters.
Denn unter " Sport " war vor allem für Liebhaber von Pferdewetten und Kamelrennen unter der Rubrik " Kleingedrucktes" zu lesen:
" Unser geliebter Pascha ist auf der Flucht. Werden die neuen Pferde der Wüste gerecht?" Und weiter " Die nach neuesten Erkenntnissen der Geometrie auf einer Kaperfahrt in Deutschland geklauten Pferde kommen nun zum Einsatz. Aufgrund ihrer extrem guten Bodenhaftung wird ihnen eine gute Fluchtgeschwindigkeit bescheinigt." Und." In Deutschland werden diese riesigen Pferde auch... Holsteiner Ackergäule... genannt. Was immer das auch heißen mag. ?( Unser geliebter Pascha ist auf dem Weg ins Exil wohl nach Uruguay . Verfolgt von seinen eigenen Landsleuten auf ihren, nach neuesten Forschungen, umgebauten, sogenannter... Dreihöckiger Kamele... um auch viele Berberpiraten an diesem Spaß teilhaben zu lassen. Hatte nicht unser Pascha unter Tränen :heul: die
Vergnügungssteuer auf Piraterie erhoben. :abhau: Sollte damit nicht noch mehr Gold ins Stadtsäckel , zum weiteren Ausplündern fließen. Er hatte es gut gemeint, unser Pascha . Hat er sich jetzt mit den falschen angelegt?
Und die Frage, die uns alle beschäftigt, ist doch. Wer wird der Sieger dieses Rennens ? Wetten können noch bei Suleimann, einem Bruder des Paschas , abgegeben werden" !

Hatte eben dieser Pascha nicht an der ..Akademie der Piraten und Nomaden für Taktik..vor kurzem erst diesen grandiosen Vortrag gehalten. Politische Taktiken gegenüber Unwissenden, unter dem Motto:
Nöö, nöö, ich war das nicht !! :( :pfeif:
1/ Das aussitzen wichtigster Probleme bis der Gasmann kommt. Kennt der eine oder andere Leser, wenn die Ehefrau mal wieder ruft:" Hol selbst. Sitz hier nicht so rum wien Pascha!" Gemeint ist das Bier aus dem Kühlschrank holen.
2/Das verschleudern von Geld, das einem garnicht gehört, das es nur so knistert. Und die beschaffung neuer Mittel. Zum Beispiel neuerdings die Dachlaststeuer bei Sandstürmen.
3/Das senken des Bildungsniveaus der Bevölkerung auf die Stufe der Parlamentarier, damit diese sich auch mal die Sorgen der Bevölkerung anhören konnten. Durch abschaffung von Büchern unter Ersatz der " Blöd von Algier" :tanz:
4/ Die allgemeine Flucht, auch genannt.. das Hinschmeißen.. Alles in die Tonne hauen und danach einfach sagen " Ach nöö, jetzt hab ich aber keine Lust mehr, laß mal andere machen. Hab ja Verantwortungsbewußtsein. :wink:

Keiner klatschte, die meisten der Offizier schliefen schon :schlaf: als Pascha endlich ging.
Die Idee eines Heerführers der Landberber war gar nicht so schlecht.
Die Belagerung von Burgen und Forts solange durchzuführen, bis die Mauern von selbst zusammenbrachen. Dazu brauchte man nur genügend Demonstranten, die immer um die Festung herumliefen, und gegen jeden und alles demonstrierten. :gegen: :dafür: :und: :saufen: :respekt: :doof: :??? :schrei: Hatte dann in ferner Zukunft auch einmalig funktioniert. Bei einem kleinen Ländchen an der Küste der Elbe gelegen. Zwar erst nach 27 Jahren, aber die Mauern stürzten ein.Jusuf hörte gespannt zu. Hatte er doch als grandioser Piratenführer nun die beste Idee, die jemals ein Schebeckenkommandeur haben konnte. Damit war jedes Schiff,so mächtig es auch sein mochte, zu schlagen.
Und in dieser Nacht vor der Bucht von Algier, sollte das Monstrum an Bosheit gegen die feindlichen Marinen zur Anwendung kommen.
Die...... Tornado Taktik..... war geboren.
Ein Erfolg? Im 2 Teil " Der Angriff " mehr davon :pc:
Und natürlich wieder ein paar Bilder vom Bau meiner Prinzessin

Liebe Grüsse

Jusuf und Holger

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59

Freitag, 2. November 2018, 18:05

Die Mutter aller Schlachten. Teil 1 " Die Taktik "

Vier Schebecken voller Idioten ergeben noch lange kein Parlament. Davon mußte es im Jahre Algiers 1752 mindestens 709 geben.Mit raunen in den Stimmen und ungläubigen Erstaunen versuchte die Masse am Strand von Algier die Nachtausgabe der einzigen Zeitung lesen. Nun gut, die meisten waren des Lesens nicht mächtig. Aber man konnte ja so tun als ob. Und außerdem waren da ja noch diese bunten Bilder auf Seite 1,
die jeden Tag nackiche Prinzessinen aus fernen Landen zeigten. Ein Augenschmaus für die Männer,ein NO GO für die Frauenbewegung. Die " Blöd von Algier " 8o war eine mächtige Zeitung des Paschas Osman, des momentan nicht so beliebten Statthalters.
Denn unter " Sport " war vor allem für Liebhaber von Pferdewetten und Kamelrennen unter der Rubrik " Kleingedrucktes" zu lesen:" Unser geliebter Pascha ist auf der Flucht. Werden die neuen Pferde der Wüste gerecht?" Und weiter " Die nach neuesten Erkenntnissen der Geometrie auf einer Kaperfahrt in Deutschland geklauten Pferde kommen nun zum Einsatz. Aufgrund ihrer extrem guten Bodenhaftung wird ihnen eine gute Fluchtgeschwindigkeit bescheinigt." Und." In Deutschland werden diese riesigen Pferde auch... Holsteiner Ackergäule... genannt. Was immer das auch heißen mag. ?(Unser geliebter Pascha ist auf dem Weg ins Exil wohl nach Uruguay .Verfolgt von seinen eigenen Landsleuten auf ihren, nach neuesten Forschungen, umgebauten, sogenannter... Dreihöckiger Kamele... um auch viele Berberpiraten an diesem Spaß teilhaben zu lassen. Hatte nicht unser Pascha unter Tränen :heul: die Vergnügungssteuer auf Piraterie erhoben. :abhau:
Sollte damit nicht noch mehr Gold ins Stadtsäckel , zum weiteren Ausplündern fließen. Er hatte es gut gemeint, unser Pascha . Hat er sich jetzt mit den falschen angelegt?

Und die Frage, die uns alle beschäftigt, ist doch. Wer wird der Sieger dieses Rennens ? Wetten können noch bei Suleimann, einem Bruder des Paschas , abgegeben werden" !

Hatte eben dieser Pascha nicht an der ..Akademie der Piraten und Nomaden für Taktik..vor kurzem erst diesen grandiosen Vortrag gehalten.
Politische Taktiken gegenüber Unwissenden, unter dem Motto:
Nöö, nöö, ich war das nicht !! :( :pfeif:

1/ Das aussitzen wichtigster Probleme bis der Gasmann kommt. Kennt der
eine oder andere Leser, wenn die Ehefrau mal wieder ruft:" Hol selbst.
Sitz hier nicht so rum wien Pascha!" Gemeint ist das Bier aus dem
Kühlschrank holen.

2/Das verschleudern von Geld, das einem garnicht gehört, das es nur so
knistert. Und die beschaffung neuer Mittel. Zum Beispiel neuerdings die
Dachlaststeuer bei Sandstürmen.

3/Das senken des Bildungsniveaus der Bevölkerung auf die Stufe der
Parlamentarier, damit diese sich auch mal die Sorgen der Bevölkerung
anhören konnten. Durch abschaffung von Büchern unter Ersatz der " Blöd
von Algier" :tanz:

4/ Die allgemeine Flucht, auch genannt.. das Hinschmeißen.. Alles in die
Tonne hauen und danach einfach sagen " Ach nöö, jetzt hab ich aber
keine Lust mehr, laß mal andere machen. Hab ja Verantwortungsbewußtsein.

:wink:

Keiner klatschte, die meisten der Offizier schliefen schon :schlaf: als Pascha endlich ging.
Die Idee eines Heerführers der Landberber war gar nicht so schlecht.

Die Belagerung von Burgen und Forts solange durchzuführen, bis die Mauern von selbst zusammenbrachen. Dazu brauchte man nur genügend Demonstranten, die immer um die Festung herumliefen, und gegen jeden und alles demonstrierten. :gegen: :dafür: :und: :saufen: :respekt: :doof: :??? :schrei:

Hatte dann in ferner Zukunft auch einmalig funktioniert. Bei einem kleinen Ländchen an der Küste der Elbe gelegen. Zwar erst nach 27 Jahren, aber die Mauern stürzten ein.

Jusuf hörte gespannt zu. Hatte er doch als grandioser Piratenführer nun die beste Idee, die jemals ein Schebeckenkommandeur haben konnte. Damit war jedes Schiff,so mächtig es auch sein mochte, zu schlagen.

Und in dieser Nacht vor der Bucht von Algier, sollte das Monstrum an Bosheit gegen die feindlichen Marinen zur Anwendung kommen.

Die...... Tornado Taktik..... war geboren.

Ein Erfolg? Im 2 Teil " Der Angriff " mehr davon :pc:

Und natürlich wieder ein paar Bilder vom Bau meiner Prinzessin




Liebe Grüsse




Jusuf und Holger
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60

Samstag, 3. November 2018, 18:32

Drechselmaschine unter 50 Eur

Hallo liebe Mitleser,
Angefangen hat alles mit einem Flohmarkt 2015. und einem auf dem Boden liegendem Buch. Ein tolles Buch über die Handelsschiffe Englands im 17 bis 18 Jahrhunderts. Mit Plänen, Tonnagen, Zeichnungen usw.
Ich sah sofort, ein Buch für mich. Als ich danach bückte fiel mir ein kleiner Karton auf . Unscheinbar lagen dort einige Aluteile, die ich mir unaufällig näher ansah.Eine fast komplette Drechseleinrichtung von Wolfcraft. Die man mit Bohrmaschine an Tischkanten aufbauen kann. Nach gar keinem Verhandeln überließ man mir das Buch und die kleine Kiste mit den Teilen für 5 Eur.

Vor einiger Zeit hatte ich nun die Idee, aus dieser, doch vollständigen Drechseleinrichtung eine komplexe Bearbeitungseinrichtung zu bauen. Wenn die Moderation es erlaubt, würde ich diesen begleitenden Baubericht zum Bau meiner Prinzessin dazustellen.
Diesmal von Anfang an. Und natürlich weiß ich noch nicht, ob das alles so funktioniert. Mal sehen.
Aber ich glaube, das hier in der Abteilung Schiffbau auch die meisten Holzbearbeiter sind. Vielleicht für den einen oder anderen interressant, vielleicht auch mit einigen Tips für mich.

Die ersten Bilder



Meine Idee ist nun, ein Drechsel und Bearbeitungszentrum zu bauen, das auf meinen, extrem durchdachten Arbeitsplatz seinen Platz findet.

Dieser Arbeitsplatz ist so konstruiert, das dort Schiffe bis 1200 mm gebaut werden können. Also zb. meine Cutty Sark im Maßstab 1 :75.

Aber dennoch so klein, das er niemanden stört.

Nachdem ich die Drechseleinrichung einmal aufgebaut hatte, und mit einer, wie vorgesehenen Bohrmaschine betrieb, war klar. Viel zu laut und auch ansonsten meinen Anforderungen nicht genüge.
Nach einigem Überlegen sollte diese mit folgenden Profil zu einem kompletten Bearbeitungszentrum gebaut werden.
Das da wäre :
- Extrem leiser Antrieb, oder so leise wie irgend möglich.
- Spitzenweite von mindesten 20mm bis 300 mm im Modellbaubetrieb.
- Max. Länge 600 mm für leichten Transport.
- Effiziente Absaugung von Staubentwicklungen.
- Sehr gute Beleuchtung .
- Lupe für direkte Betrachtung kleinerer Werkstücke.
- U/min von 0- 9000.
- Durchmesser des zu bearbeitenden Materials von 2- 30 mm
- Weitgehend komplexes System.
- Aus Bauteilen und Holz gebaut, das bei mir nicht mehr in der Verwendung steht.
- Zusätzliche Investitionen nicht über 50 Eur..
Das Hauptproblem bestand in der Beschaffung eines möglichst leisen, aber auch starken Motors. Monatelang schaute ich hier und da.
Bis ich eines Tages bei Hamma Günstig diesen kleinen Doppelschleifer sah.Schnell mal im Laden angesehen, in etwa die Achsenhöhe der Antriebswelle geschätzt, und für gut befunden.
Kostete , ich glaube, so um 28 Eur.

Diese verfügte sogar noch über eine biegsame Welle zur weitern Bearbeitung. Werde ich auch mit einbauen.


So, fürs erste genug, muß mich ja auch noch um meine Prinzessin kümmern.
Wenn ihr Lust habt, ich bin für Anregungen immer zu haben.Ich denk mal, ich werde Morgen mit dem Bau beginn.
Dauer sollte 2 bis 3 Wochen nicht überschreiten.
Aber ich bin zuversichtlich.
Liebe Grüße Holger
Modelle bauen muß man, Leben aber nicht ! Frei verändert nach Charles Darwin ;)

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