Nun hat auch der Übungsludwig nach ausreichender Trocknungszeit seine Ölbehandlung bekommen. Ich war ganz angenehm überrascht darüber, dass ich, was jetzt erstmals wissenschaftlich bewiesen werden konnte, die Ergebnisse der besagten Ölbehandlung tatsächlich wiederholen kann. Sie sind also nicht so zufällig, wie ich doch manchmal befürchtet habe.
Im Folgenden die Fotos nach dem Gebrauch je einer Familienpackung Q-Tipps und Wattepads. Das weiße Band um die Stückpforten auf der unveränderten Backbordseite ist gar nicht so schlecht, wie ich vermutet bzw. befürchtet hatte; es bringt die rote Umrandung der Stückpforten natürlich besser zur Geltung. Trotzdem stehe ich nach wie vor dazu, es nicht übernommen zu haben; schließlich hat Meister Landström selbst Abstand davon genommen.
Die folgenden Fotos zeigen Gegenüberstellungen des echten Ludwigs und des Übungsludwigs. Ich will das nicht zu ausführlich kommentieren. Wer will, kann selbst die Details miteinander vergleichen und für sich entscheiden, welche meiner (aufwendigen und zeitraubenden!) Veränderungen sinnvoll war und welche nicht. Unstrittig dürfte meiner Meinung nach allerdings sein, dass erst die nachträgliche Gravur der Decks selbige zu solchen macht. Ungraviert hat man da höchstens verdreckten Estrich.
Wer genauer hinsieht, erkennt den Unterschied in der Holzfarbe der Bordwand. Der echte Ludwig wurde noch einmal mit rot-brauner Lasurölfarbe überzogen. Daher der rötlichere und wärmere Farbton, wie ich ihn besonders von der Batavia kenne und schätze. Außerdem verleiht die Lasur dem Holzton einen ganz leichten Glanz, der im Zuge der Trocknung immer noch schöner und voller wird.
Noch ein paar kleine Arbeiten, dann ist der Übungsludwig endlich bereit dafür, seinen Job zu machen, nämlich mir dabei zu helfen, die definitiv schönsten und zugleich zeitsparendsten Wanten und Webleinen zu machen. Anschließend unterstützt er mich dann dabei, die besonders vertrackten Bereiche einer Takelage mit abgesenkten Marsspieren und ankermäßig beschlagenen Segeln zu üben.
Schmidt