Das Wettringer Modellbauforum

Wahnsinnige Arbeit, aber genial umgesetzt

Hallo Franz,
was die Dächer angeht würde ich mich meinen Vorrednern anschließen - überstände täten auch der Optik gut. Insgesammt betrachtet macht diese kleine Hafenszene wirklich sehr viel Spaß - Dir ist ein wirklich schönes und auch stimmigs Ensambel gelungen.
Weiter so.
LG Martin

Der Gebrauch mehrteiliger Masten, verbunden durch die Technik mit dem Eselshaupt, wird mit dem auslaufenden 15. Jahrhundert berichtet.
Somit besteht eine gute Wahrscheinlichkeit, daß Deine Victoria als Schiff des frühen 16. Jahrhundert das auch schon verwendete.
Zu diesem Zeitpunkt hatte diese Technik schon ein paar Jahrzehnte Zeit gehabt sich zu bewähren, über Europa zu verbreiten und weiterentwickelt zu werden.

Wobei sicherlich mehrere Mastvarianten über einen längeren Zeitraum parallel verwendet und gebaut wurden.
Keine Technik entsteht aus dem Nichts und verbreitet sich schlagartig ... bzw wird schlagartig nicht mehr verwendet.

Dann dürfte es wohl in die Richtung gehen:

Mahlzeit!

Was ist denn mit der schwarzen Replika, wie ist das denn da ausgeführt? So einem historisch ambitionierten Projekt würde ich eher vertrauen als einer Bauanleitung, hab da so meine Erfahrungen..

Franz, Du machst eine beeindruckende Arbeit.
Deine Hafenszene ist wunderschön geworden.
Was ins Auge sticht sind die Farben der Dächer, aber da gehst Du ja noch einmal ran.
Zur Historie der Mastverbindungen kann ich nichts beitragen, aber ich denke, wenn
Du die Verbindung so lässt, dann knickt die Stenge beim ersten Sturm weg.
Ansonsten........


LG Heinz

Dem stimme ich zu ... beim ersten besseren Windstoß wäre das ab ...

Vielleicht solltest du deinen vielen Bildern noch dieses Mastkorbdetail einer der Nachbauten hinzufügen. Es zeigt dort die Verwendung der Mastverbindung via Eselshaupt.

Detalle de mastil principal: fotografía de Nao Victoria Museo ...
https://goo.gl/images/7nWqwf

Hallo!

ich denke, so falsch liegt Franz mit seiner Variante da gar nicht. Das Eselshaupt wurde -laut Hoeckl- erst nach und nach im 16. Jahrhundert gängige Praxis beim Verbinden von Masten und Stengen. Davor kam, ähnlich wie bei den Rahen und Ruten eine Laschung/ Wuhling zum Einsatz. Die Stengen waren damals ja meist noch recht kurz. Seitlich wurden sie zusätzlich durch die Stengewanten abgestützt. Das schien also gehalten zu haben, vorausgesetzt wohl, Masttopp und Stenge wurden mit einer vertikalen Spur zusammengefügt/ waren aufeinander passig zugeformt und der Stengefuß ruhte auf einer Art fixen Konsolenpunkt.
Schöne Grüße
Chris

Naos waren übrigens überaus robust gebaut. Hier eine Versuchsanordnung, die das beweisen soll...
Autsch!

Chris

Ganz sicher ist die Mastentwicklung ein Thema das durch den schleichenden Übergang über Jahrzehnte niemals abschließend geklärt werden kann.

Für mich beginnt es deutlich schon im 15. Jahrhundert weil eine ganze Reihe historischer Gemälde, die ich immer wieder als gute Beispiele verlinke, aus diesem Zeitraum diese Entwicklung anschaulich begleiten.
Es ist auch eine Entwicklung die für mich untrennbar zeitgleich mit der Entwicklung des Topsegels einhergeht weil sich die technischen Voraussetzungen gegenseitig bedingen.

Frühe Darstellungen aus dem 15. Jahrhundert zeigen praktisch immer einen ausgesprochen schlanken Topmast in Verbindung mit einem stabilen Mast und stabilisierenden Wanten. Sicher ist das eine Konstruktion die wahrscheinlich noch durch eine Art Wuhling gehalten hat weil sie keine großen Kräfte aushalten mußte.

Gleichzeitig finden wir auf allen frühen Masten dieser Art nur ausgesprochen kleine Topsegel, die durchwegs nur vom Mastkorb aus bedient wurden.
Dabei gibt es Abbildungen mit einem nur dreieckigen Topsegels dessen Spitze nach unten zeigt oder auch sehr kleine quadratische Formen.
Von beiden Arten wird angenommen, daß sie nur bei relativ schwachem Wind gesetzt wurden was ganz gut zu den auftretenden geringeren Kräften in den dünnen Topmasten und der eher schwachen Seil-Verbindung des Masts passen würde.

Für mich ist es ein deutliches Anzeichen für die Notwendigkeit der wesentlich stabilere Ausführung mit Eselshaupt wenn bereits zu Ende des 15. und Beginn des 16. Jahrhunderts deutlich größere Topsegels mit ungleich größeren Kräften dargestellt werden ... siehe unter anderem die Darstellung der portugiesischen riesigen Kararakken etwa zeitgleich zur Nao Victoria.
Für mich war es da bereits seit geraumer Zeit technisch gelöst und so im größeren Rahmen eingesetzt.

Das Modell der Victoria sieht ja ebenfalls bereits vergleichsweise große, trapezförmige Topsegel mit einer späteren, ausgefeilteren Form der Anlenkung vor ... wurde so sicher nicht mehr nur vom Mastkorb aus bedient ... hat somit nur noch wenig Ähnlichkeit mit den frühen Formen der Topsegelmasten .
Dies läßt eine eher hohe Wahrscheinlichkeit für die Verwendung vom Eselshaupt vermuten ... das lasse ich trotzdem ganz bewußt im Konjunktiv weil ich es wohl nie abschließend beweisen werden kann.

Ich habe hier unterwegs leider einen sehr schwachen Internetzugang ... deshalb als Link nur eine Seite, die einen guten Teil meiner Überlegungen sehr anschaulich zusammenfaßt ... hoffe, daß das einigermaßen rüberkommt:

https://roberts-old-ships.blogspot.com/2…ng-topsail.html

Kurzer Nachtrag:
Bei dem schönen großen Museumsmodell in Barcelona kann man nur erkennen, dass es keine Eselshäupter aufweist, aber auch mit Vergrößerung kann man nicht exakt erkennen, wie die Stenge nun befestigt ist. Allerdings tippe ich jetzt im Ausschlussverfahren (kein Eselshaupt) mal auf Zurring/ Wuhling .
Schöne Grüße
Chris

Schönes Gesamtambiente!

Beleuchtest Du die Häuser noch (Flacker-LED`s)?

Hallo Franz
Sie wird ja immer schöner deine Nao .Hast ja noch ne menge Fuddelei vor dir ,aber das dauert ja bei dir bestimmt nicht lange.Bin immer wieder beeindruckt von deiner Hafenkulisse,man kann einfach nicht wegsehen .
Gruß Steffen

Schön Franz
Der Anker ist schon fertig? Hebt sich schon vom gebrauchten Schiff ab

wie wurde das Drum eigentlich an Bord gehievt? Flaschenzug?

Moin Franz,

ich melde mich auch mal wieder zu Wort.
Sehr schöne Fortschritte die Du in letzter Zeit gemacht hast. Dein Diorama wächst und gedeiht und man kann erkennen wie viel Liebe zum Detail darin steckt
Mir gefällt es ausgesprochen gut

Ingo

Da muß ich dem Ingo unumwunden beipflichten!

Deine auf "alt" getrimmte Nao passt gut in das Hafenszenarium. Noch ordentlich Personengewusel und der Drops ist gelutscht.