Meine Güte ... erst mit dem Cent sieht man wie klein die ist .. durch die Spanten kommt der Kit ganz groß raus.
Um es gleich vorherzuschicken .... ich denke, daß ein Schiff dieser Größenordnung mit mehreren Planken beplankt war .
Eine sehr schöne Dokumentation der UNESCO zu dieser traditionellen "wasserdichten" Schottbauweise chinesischer Dschunken mit vielen Beispielbildern ist in folgendem Link:
https://ich.unesco.org/en/USL/watertight…ese-junks-00321
Vielleicht noch ein kleiner Ausflug in den fernöstlichen Schiffsbau ... Schwerpunkt Japan:
Die grundsätzliche Anordnung mit diesen beiden großen Seitenplatten wie in diesem Kit ist aber gar nicht so abwegig wie man denkt.
Historische Darstellungen und auch dazu passende Modellbausätz scheinen sehr häufig eine unmaßstäbliche Monsterbeplankung eines viel zu großen Maßstabes zu zeigen ... ein wenig so als hätten die Bausatzhersteller keine Ahnung von Maßstäben.
Dann schaut man sich historische Abbildungen an und denkt sich ... hm, komisch .. sieht ja genauso aus, warum ?
Historische Schiffe und deren Nachbauten in einer über viele Jahrhunderte bis heute andauernden Tradition.
Und da haut es einen regelrecht um weil wir uns das in unserer eher kleinteiligen westlichen Bau- und denkweise gar nicht so recht vorstellen können.
Es mag vor allem daran liegen, daß der traditionelle westliche Schiffsbau die Konstruktion eines Bootes oder Schiffes als eine Art Rahmenbauweise versteht ... einem inneren Skelett aus Kiel und Spanten ...
Dieses Skelett wird mit einer mehr oder weniger dicken Plankenhaut überzogen. Innen ist es in der Regel offen und von vorne bis hinten durchgängig . Wenn da mal Wasser eindringt war es das meistens.
Viele der fernöstlichen Schiffe haben ebenfalls eine Art Basisskelett ... das möchte ich aber eher als eine Art selbsttragendes Exoskelett einordnen ... die Außenhaut ist dabei ein wichtiger tragender Bestandteil ... statt der extrem vielen Spanten des westlichen Schiffsbaus ... sinngemäß eine selbsttragende Karosserie ...
Innen gibt es natürlich auch einen Kiel ... und noch viel wichtiger mehrere geschlossene Schotts ... diese bilden mehrere große Kammern.
Ein Durchgang in Längsrichtung ist dabei nicht möglich ... andererseit kann das Schiff nie auf einmal komplett mit Wasser voll laufen und untergehen.
Zurück zu dieser Außenhaut ... ich nehme hier ganz bewußt auch Beispiele aus Japan.
https://wasenmodeler.files.wordpress.com/2016/11/yubune.jpg
https://3.bp.blogspot.com/-XpmHFoe459c/U…hanami+boat.jpg
In den folgenden Bildern zeige ich Euch diese für uns fast unvorstellbaren Planken.
So ein ganzes Boot hat auf die komplette Außenlänge nur zwei riesige Planken ! Eine oben ... eine unten ... fertig .. aus !
https://www.sano-shipyard.co.jp/cgi-bin/…PDIARY/597.jpeg
Diese werden sehr sorgfältig im Millimeterbereich in den Abmessungen angepaßt und mit Hitze in Form gebracht. Der Zusammenhalt erfolgt an all diesen schwarzen Punkten durch spezielle Nägel. Alle wichtigen wasserempfindlichen Stellen, wie offene Hirnholzbereiche wurden mit Kupferplatten bzw Folie geschützt.
https://cdn-ak.f.st-hatena.com/images/fo…60522012427.jpg
Bei größeren Schiffen ging das natürlich nicht mehr mit nur zwei Planken .. so große Bäume werden dann doch recht selten.
Aber auch bei deutlich größeren Schiffen ist dennoch diese Bauweise aus teilweise extrem großen Planken sehr deutlich sichtbar ... auch wenn es natürlich ein paar mehr sind.
Hier ein Beispiel aus einem japanischen Museum:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c…_Naniwamaru.jpg
https://i18.servimg.com/u/f18/15/76/89/45/p1010811.jpg
hier was ähnliches zu Wasser
https://pds.exblog.jp/pds/1/201402/03/53…53_10482927.jpg
Aber auch wenn wir von der japanischen Insel rüber aufs Festland in den Bereich China und Korea schauen ist eine gemeinsame Tradition nicht nur bei Schriftzeichen sondern auch im Schiffsbau unübersehbar ... in Europa hatten sich ja auch viele Bautechniken über den Kontinent innerhalb weniger Jahre verbreitet.
https://i.pinimg.com/736x/fc/8f/2b/fc8f2…ats-chinese.jpg