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Mittwoch, 11. Oktober 2017, 13:32

Bau eines Schiffmodells aus Holz

Hallo zusammen,

derzeit beschäftige ich mich (bisher nur gedanklich) mit dem Bau eines Modells aus Holz. Je weiter ich mich einlese und mir meine Gedanken mache, desto mehr Fragen werfen sich mir auf und ich habe bisher noch keine Antworten gefunden. :nixweis:
Da sich hier ziemlich gute und erfahrene Jungs rumtreiben, die umwerfende Ergebnisse erzielen, bin ich mir sicher, dass es hier Leute gibt, die Antworten darauf haben.

Ich tippe hier einfach mal meine Gedanken nieder, was ich glaube verstanden zu haben. Falls da schon irgendwo Fehler sind, schreit bitte laut "Stopp"!
Bei der Herstellung des Rumpfes wird ja mit einem Spantengerüst begonnen. Wichtig hierbei die Ausrichtung der einzelnen Spanten am besten alles straken, bevor man es verleimt. Bis hier hin habe ich alles ohne Fragen verstanden. Nicht wirklich viel, oder?
Jetzt fangen die Fragen schon an:

1. Bei einigen Modellbauern habe ich gesehen, dass an der - ich nenn sie mal so - kleine Kielplatte Holzstückchen aufgeklebt werden um die Spanten zu fixieren. Also gemeint sind hier nicht die großen Füllstücke. Wozu das?
2. Mache Modelle werden mit Füllstücken über den kompletten Rumpf ausgefüllt, andere erhalten nur an Bug und Heck Füllstücke. Wieso?
3. Zum Füllen Balsa oder Linde? Was sind die Vor- und Nachteile? Nur eine Geschmacksfrage?
4. Viele Modelle werden in 2 Schichten beplankt. Die Ratschläge tendieren immer zu 2 Beplankungsgängen. Hängt das davon ab, ob ich den Rumpf fülle oder nicht?
5. Für die Erstbeplankung ist auch wieder Linde oder Balsa empfohlen. Ist Linde das bessere?
6. Die Zweitbeplankung sowie die Decksbeplankung wird ab und an mit Furnier statt richtigen Holzleisten ausgeführt. Wieso?
7. Die Stärke/Dicke der Leisten für die Rumpfbeplankung, wonach richtet sich die? Gesehen habe ich 1-1,5mm für die Erstbeplankung und 0,5-1mm für die Zweitbeplankung.
8. Wenn die Decksbeplankung auf eine 1mm Sperrholzplatte geleimt wird, 0,5 oder 1 mm dicke Leisten? Oder doch eher Furnier?
9. Manche Modelle haben eine Sperrholzplatte für das Schanzkleid, die dann beplankt wird, andere wiederum nicht. Wieso?

Ich hoffe ihr könnt mir hier etwas Licht ins Dunkel bringen.

Grüße,

Dany
Im Bau: Halve Maen

Beiträge: 1 082

Realname: Björn

Wohnort: Da, wo Gude als Begrüßung reicht.

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2

Mittwoch, 11. Oktober 2017, 16:01

Hallo Dany,

ich versuch mal, ein paar Deiner Fragen aus meiner Sicht zu behandeln. Zu einigem kann ich Dir leider nix sagen, aber bei ein paar Sachen schon...
Viel lässt sich aber, denke ich, auch aus den einzelnen Bauberichten herauslesen.

Die Spanten würde ich vor dem Einbau allenfalls vorstraken, also schon mal ungefähr den späteren Strak herstellen. Das endgültige Straken geht imho erst, wenn alle Spanten fest sind.
Das liegt daran, dass man dabei ja den Verlauf einer Leiste entlang der Spanten prüft. Erst im Zusammenspiel der Spanten aber zeigt sich, wo evtl. noch was zu viel steht - oder gar fehlt.

1. Meinst Du mit den Holzstücken die Leisten, die gern am Übergang der Spanten zum Modellkiel angebracht werden? Die erleichtern durch ihren Winkel die Ausrichtung der Planken und stabilisieren die Verbindung durch eine größere Fläche der Klebung.
2. An Bug und Heck wird meist aufgefüllt, um den Planken an diesen oft sehr schweren Stellen eine bessere Auflage zu geben. Bei Lindenfüllblöcken kann man hier auch zusätzlich Nägel oder Reißzwecken setzen. In Balsa hält das schlecht.
Den Rumpf komplett zu füllen lohnt meiner Meinung nach vor allem bei sehr großem Spantenabstand oder seeeehr großen Modell, beispielsweise Rays Wasa. Auch das stabilisiert den Rumpf.
3. Balsa lässt sich leichter schleifen und verarbeiten. Dafür halten Nägel und Reißzwecken schlecht. Linde ist auch weich, aber dichter und fester. Nägel o.ä. halten hier ziemlich gut. Dafür wiegt sie auch mehr.
4. Ich würde mittlerweile immer doppelt planken. Auf der Erstbeplankung kann man so noch Dellen usw. ausbessern. Außerdem wird auch hier wieder der Rumpf stabiler.
5. Ich würde Linde nehmen. Ist fester und lässt sich trotzdem noch leicht genug biegen und verarbeiten. Balsa wäre mir persönlich zu leicht.
6. Keine Ahnung :doof:
7. Ich würde das am Maßstab festmachen. Aber generell: umso dünner die Leisten, desto schneller sind sie auch durchgeschliffen.

So, das wäre mal, was ich dazu sagen würde. Aber bestimmt finden sich noch ein paar unserer Profis ein.

Beste Grüße,
Björn
Im Bau: Royal Louis; Fletcher-Klasse (Platinum Edition); Jeep Willys

Fertig: Lamborghini Countach (Abo); La Montanes; Astrolabe; Bounty; Lanz-Bulldog D8506 (Abo); Bismarck (Platinum Edition)

3

Mittwoch, 11. Oktober 2017, 16:19

Hi Dany,

Björn hat schon fast alles sehr gut erklärt.



Zitat

. Die Zweitbeplankung sowie die Decksbeplankung wird ab und an mit Furnier statt richtigen Holzleisten ausgeführt. Wieso?

Würde ich bei sehr kleinen Maßstäben machen wegen der geringen Dicke.

Des weiteren bei schwierigen Flächen bzw. Konturen, weil sich Furnier gut anschmiegt und auch gut mit Schere schneiden läßt.

(z.B. wenn ich den Plankenverlauf aus der Fläche kurvig ausschneiden will und dann biege.

Sozusagen spannungsfreie 3-dimensionale Plankenherstellung)

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

4

Mittwoch, 11. Oktober 2017, 17:11

Halo Björn, hallo Ray,

Vielen Dank für eure Antworten.

Der erste Fehler/Missverständnis war also schon deutlich früher, mit dem Straken. Danke für das Klarstellen!

Füllen muss also nicht, könnte es aber leichter machen durch mehr Auflagefläche?
@Björn: Was heißt großer Spantenabstand? Ich hab da gar kein Gefühl.
Zur Dicke: Ich muss also mit 1. und 2. Beplankung im sichtbaren Bereich, sprich Schanzkleid oder an den Trempelrahmen, höchstens so Dick sein, wie es umgerechnet maßstäblich richtig ist. Richtig?

@Ray was heißt für dich kleiner Maßstab?

Generell hat das alles schon einen riesen Teil meiner Fragezeichen beseitigt!

Wenn jetzt noch wer was zum Schanzkleidsperrholz weiß :-)

Grüße,

Dany
Im Bau: Halve Maen

Beiträge: 1 082

Realname: Björn

Wohnort: Da, wo Gude als Begrüßung reicht.

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5

Mittwoch, 11. Oktober 2017, 17:23

Gude Dany,

auch hier kommt es wieder auf die Größe und den Maßstab an. Meine Royal Louis hat zum Beispiel bei einem Maßstab von 1:90 etwa 20 Spanten. Manche Modelle kommen da mit sehr viel weniger aus. Bei mir ist es auch durch die Stückpforten bedingt.
Aber wenn der Abstand zu groß wird kann das alles etwas instabil werden. Außerdem könnten u.U. sogar die Planken sich zwischen den Spanten nach innen ziehen. Dagegen helfen die Füllstücke.
Das genaue Maß hab ich dabei nicht. Das ist wohl eher Augenmaß. Aber da gibt´s hier Leute, die haben das besser raus....

Auch bei der Bordwanddicke kommt es halt drauf an. Unten im/am Rumpf, also unter den Decks sieht man die Dicke ja nicht. Aber bei sichtbaren Bereichen würde ich schon darauf achten. Gerade die alten Kriegsschiffe hatten zwar schon zieeeeemlich massive Bordwände, aber halt trotzdem keine Bunkermauern.
Da würde ich Dir passende Literatur empfehlen. Die üblichen Autoren sind ja bekannt (Mondfeld, Holz,...)

Bei meiner Montanes war das Schanzkleid auch aus Sperrholz dabei. Dabei diente es als Formteil und zur Festlegung der Stückpforten.
Ansonsten kann man bei gewissen Rumpfabschnitten so eine stabile Grundlage für die Planken schaffen und sich so das Leben ein bisschen leichter machen. Gerade bei vielen Bausätzen wird das so praktiziert.
Blöd ist dann nur, wenn der Hersteller Mist gebaut hat und die Teile nicht maßhaltig sind oder generell Murks. Dann hat man im Zweifel eher mehr Arbeit als weniger...

Beste Grüße,
Björn
Im Bau: Royal Louis; Fletcher-Klasse (Platinum Edition); Jeep Willys

Fertig: Lamborghini Countach (Abo); La Montanes; Astrolabe; Bounty; Lanz-Bulldog D8506 (Abo); Bismarck (Platinum Edition)

6

Mittwoch, 11. Oktober 2017, 20:52

Kleiner Maßstab?

Für mich bei historischen Segellschiffen etwa < 1:100

Bei Diwo durfte das ganze bei <1:250 liegen. Du siehst, die Sache ist sehr subjektiv.

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

7

Samstag, 28. Oktober 2017, 23:01

Hallo erstmal,

da ich ein Neuling bin, sowohl hier im Forum als auch beim Holzrumpfbau und auch einige Fragen zum Rumpfbau habe, dachte ich ich hänge mich hier dran anstatt einen neuen Thread aufzumachen.

Geplant ist eine schwimmfähige H.M.S. Rodney in Masstab 1:150 (162 cm Länge), ursprünglich wollte ich den Rumpf aus GFK anfertigen, allerdings nach reichlicher Überlegung hat mich der Aufwand (Positiv-Rumpf herstellen, Negativform ziehen, eigentlichen Rumpf machen) und auch die Kosten doch etwas abgeschreckt, zudem es bei meinen Räumlichkeiten einfacher ist mit Holz zu arbeiten als mit GFK. Daher Holzrumpf, wahrscheinlich nur 1 mal beplankt, da ich ihn nach dem zufriedenstellenden Spachteln und Schleifen mit einer dünnen Schicht GFK aussen und innen laminieren möchte. Als Vorlage soll der entsprechend vergrösserter Bausatz von Dom Bumagi dienen, ich habe nach längeren Suche nichts passenderes gefunden.der Bausatz macht aber - zumindest auf mich, einen Papiermodellbauer - einen soliden Eindruck nicht nur bei der Rumpfform, sondern auch bei der Detailreichheit was das Deck und die Aufbauten betrifft.

Aber nun zu meinen eigentlichen Fragen, bei denen der eine oder andere erfahrene Modellbauer vielleicht schmunzeln wird, aber, wie gesagt, bin Neuling:

1. Als Material für die Spanten/Kiel wird Sperrholz empfohlen, ich habe allerdings nirgendwo Angaben zu Dicke gefunden, ich dachte bei meinem Modell (162 cm Länge, 21,5 cm Breite, 6,75 cm Spantenabstand) an 5 mm, wäre es ausreichend für die Spanten und den Kiel?
2. Wie breit sollen die Spanten sein (ich meine jetzt wie weit sollen sie von der Planke aus ins Innere ragen) um immernoch stabil zu bleiben? Würde es Sinn machen die Querspanten nicht so breit zu machen und dafür Längsspanten entlang der Wasserlinie anzubringen (bietet der Bausatz an)?
3. Die Spanten werden ja um die Dicke der Planken verkleinert, was mache ich mit dem Kiel? Ist es besser den im "Originalzustand" zu lassen, womit ich dann Anliegefläche für die ersten Planken hätte, oder doch verkleinern und die erste Planke quasi auf den Kiel kleben? Ich tendiere zu ersten Möglichkeit.
4. Macht es Sinn die Schraubenwellenöffnungen direkt in das entsprechende Spant einzuarbeiten (bietet der Bausatz ebenfalls an)? Wäre in meinen Augen schwieriger zu beplanken, würde aber eleganter aussehen.
5. Welches Material eignet sich hier für die Planken? Kann ich ebenfalls Linde nehmen? Ich meine irgendwpo gelesen zu haben dass bei der Größe Kiefer besser (weil stabiler) wäre.
6. Wie dick und wie breit sollten die Planken sein? Bei der Dicke habe ich an 3 mm gedacht wegen Stabilität und um etwas Raum zum schleifen zu haben, bei der Breite... :nixweis: 10 mm?
7. Ich habe bei einigen Videos/Bauberichten gesehen dass die Planken nach dem Kleben mit Nägeln/Stiften fixiert werden, bei anderen wiederum nicht... ist es eher Modellabhängig (reines Holzmodell mit unbeschädigter Erstbeplankung), hängt vom Material ab (hartes Holz kann splittern) oder doch eher Geschmacksache?

So... bevor ich den Postrahmen sprenge mache ich erstmal einen Punkt.

Ich denke, dass das eine, oder andere für Euch erfahrenen Modellbauer so offensichtlich ist, dass Ihr nichtmal drüber nachdenkt, ich hoffe aber dennoch dass ich paar Antworten bekommen werde, schonmal danke im Voraus ^^

Thomas B

unregistriert

8

Sonntag, 29. Oktober 2017, 10:53

Guten Tag H. Badger,

zu 1: Sperrholz dicke 4mm in Abhängikeit zum Querspantabstand sollte ausreichend sein.

zu 2: im Verhältnis zur Materialdicke sollten hier 10mm Spantstärke nicht unterschritten werden. Der Verbau von statischen Längsträgern ist ebenfalls sehr sinnvoll. Zum Beispiel als Steckvariante.

zu 3: kenne das Modell im Aufbau nicht, somit keine direkte Antwort möglich!

zu 4: wenn die Wellen für den Antrieb bereits vorgegeben sind -ja.

zu 5/6: Ich arbeite hier sehr gerne mit Lindenholz -Leisten , dicke 1. 0 bis 1.5 mm, weil entsprechend zu verarbeiten. Leistenbreite variiert von 3 mm bis max. 6mm bei evtl. zusätzlichen anpassen/ zuschneiden.

zu 7: Nageln der Planken-Leisten ist in meinen Augen ein absolutes No Go, aber jeder, wie er mag ...

Zum Beplanken allg. : Bei RC-Variante (ohne Laminieren) grundsätzlich zwei Lagen Beplankung -überlappend; Erstbeplankung z.B. mit 1,5mm dicken Leisten, Zweitbeplankung dann mit 1 mm dicken Leisten.

Soweit zu Ihren Fragestellungen!

Natürlich ist damit bei weitem noch nicht alles beantwortet!

EDIT, Thomas B: Das Angebot der persönlichen Kontaktaufnahme ist gelöscht, da der entsprechende User mindestens einmal hier im Beitrag online war, und es nicht für nötig hält ein entsprechendes Feedback zu geben!

MfG Thomas B

9

Sonntag, 29. Oktober 2017, 16:40

Hallo Thomas B,

erstmal vielen dank für die prompte Antwort und das von einem Master, das hilft schon ungemein bei der Materialbeschaffung, danke ebenfalls für das Angebot der telefonischen Kommunikation, ich kenne das mit dem Wolf schreiben und sass an den vorgherigen Post über eine Stunde um die Fragen in richtige Form zu bringen ;) Um den Thread nicht in "Wie baue ich einen "Rodney"- Rumpf" zu ändern würde ich gerne die Modellspezifischen Fragen per PN und telefonisch regeln ;)

Ich merke langsam ich habe mir da was eingebrockt... Rumpfbau scheint doch eine Wissenschaft für sich zu sein, vorallem bei RC-Rumpf ist es ein Spagat zwischen Gewicht und Stabilität und bei der Stabilität nochmal ein Zusammenspiel zwischen Spanten- und Plankendicke sowie Spantenabstand.


edit:
EDIT, Thomas B: Das Angebot der persönlichen Kontaktaufnahme ist gelöscht, da der entsprechende User mindestens einmal hier im Beitrag online war, und es nicht für nötig hält ein entsprechendes Feedback zu geben!

MfG Thomas B
Der besagte User war grad dabei seinen Post zu schreiben, als er einen Anruf bekam und sich kurzfristig um einen WLAN- Problem kümmern musste. Ich kam vor kurzem erst wieder.

Thomas B

unregistriert

10

Sonntag, 29. Oktober 2017, 16:47

Guten Tag- H Badger,

:ok: nun denn; eine PN ( tel. Kontakt/ vertraulich) und die Geschichte könnte gegessen sein... :prost:

MfG Thomas B :hand:

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