TAKOM hat den Krupp Räumer S in 1/35
rausgebracht, und hat damit eines der rätselhaftesten Geräte des
zweiten Weltkrieges rausgehauen. Soweit, so gut.
Vor den Bau hat allerdings die Neugier
etwas Recherche gesetzt, denn im Gegensatz zu den allenthalben
Computerspiel-generierten E-/Maus-Derivaten ohne jeden historischen
Hintergrund (...wohlgemerkt, ich liebe diese Fantasy-Gefährte!) ist
der Räumer ein real existierendes Fahrzeug mit klarer
Aufgabendefinition.
Und damit geht’s los: Der Krupp
Räumer S war KEIN Minenräumgerät wie es das Alkett-Dreirad mit der
Funktion, Minen zu überfahren. Der Räumer war der Schub-Traktor
eines Räumgespannes.
Damit wird auch die irrtümliche
allenthalben verbreitete Gewichtsangabe von 130 Tonnen schnell
relativiert. Der Räumer hatte als reines Fahrzeug ein Gewicht von 75
Tonnen. Den Rest machte das massive Räumgeschirr aus mächtigen
Minenräumwalzen aus, das der Räumer VOR sich herschob wie einen
Einkaufswagen.
TAKOM hat das Antriebssystem des Räumer
S nicht verstanden. Der Vortrieb wurde nicht in der Zentralachse
erzeugt, die gut gefedert unter dem Wagen frei aufgehängt war. Der
Antrieb wurde über Wellen an einen im Rad liegenden Zahnkranz
übertragen. Am Wagenkasten sind die Öffnungen für die Wellen
durchaus vorgesehen, an den Rädern leider nicht. Aber das kann einen
Modellbauer nicht schrecken ;-)