Mahlzeit allerseits!
Quelle: Wikipedia
Die Independence war das Typschiff einer Klasse von 9 leichten Flugzeugträgern, die als Notprogramm auf den Rümpfen begonnener leichter Kreuzer (Cleveland-Klasse) aufgebaut wurden.
Als 1939 in Europa der zweite Weltkrieg begann und gleichzeitig in Asien die japanische Politik immer agressiver wurde, war der US-Regierung klar, daß ihr Land früher oder später im Krieg sein würde. Als Folge davon wurde ein großes Flottenbauprogramm begonnen, das auch die großen Flugzeugträger der Essex-Klasse beinhaltete, deren erste Exemplare 1944 fertig sein sollten.
Am 7. Dezember 1941 zerstörten dann japanische Trägerflugzeuge die US-Schlachtflotte in Pearl Harbor, kurz darauf erklärte auch Deutschland den Krieg, worauf dann klar war, daß man nicht nur zuwenig Schiffe hatte, sondern auch die falschen. Viel wichtiger, als die verlorenen Schlachtschiffe zu ersetzen, war es, die Trägerflotte zu verstärken, umfangreich und vor allem schnell. Es hatte schon vor Kriegsausbruch Überlegungen gegeben, im Bau befindliche leichte Kreuzer als Träger fertigzubauen, diese wurden aber von Teilen der Admiralität blockiert, weil man den Wert kleiner Träger mit entsprechend wenigen Flugzeugen für gering hielt. Nun wurde alles getan, um mehr Flugzeugträger zu bekommen, das Essex-Programm wurde stark erweitert und beschleunigt, und von den 36 Cleveland-Kreuzern wurden 9 für den Umbau zu Flugzeugträgern bestimmt. Weniger als 2 Jahre später wurde der letzte davon der Navy übergeben.
Die Umkonstruktion wurde in großer Eile vorgenommen, weshalb manches nicht ganz ausgereift war, dafür sind die Schiffe aber doch gut gelungen und haben sich im Einsatz sehr bewährt. Um die Topplastigkeit durch das hohe Flugdeck teilweise auszugleichen, wurde der Rumpf verbreitert, ein vollständiger Ausgleich hätte aber zuviel Geschwindigkeit gekostet, die Schiffe neigten deshalb zu starkem rollen. Auch hatten sie eine permamente Steuerbordschlagseite von 5°, obwohl man den Brückenaufbau so klein wie möglich gehalten und zum Ausgleich auf der Backbordseite Hohlräume mit Beton gefüllt hatte. Ein weiteres Manko war der geringe Panzerschutz, nur das Hangardeck war leicht gepanzert, der Rumpf gar nicht.
Die Independence war ab Mitte 1943 zusammen mit den großen Flottenträgern eingesetzt, ihre Flugzeuge waren an einigen sehr erfolgreichen Luftschlägen gegen japanische Stützpunkte im Südpazifik beteiligt. Im November wurde sie von einem Lufttorpedo getroffen und sehr schwer beschädigt, was relativ wenige Besatzungsverluste, aber 24 Wochen Werftzeit ergab. Danach war sie bis Kriegsende praktisch ununterbrochen im Einsatz, mit eindrucksvoller Bilanz: Über 100 Flugzeuge abgeschossen, einen Kreuzer und 9 Frachter versenkt, 2 Schlachtschiffe, einen Träger und einen Kreuzer (Die Tone, war mein erster Baubericht hier im Forum) beschädigt. Über eigene Flugzeugverluste habe ich keine Zahlen gefunden, es waren aber bestimmt nicht wenige, aufgrund des kleinen Flugdecks hatten diese Schiffe eine hohe Unfallrate.
Nach Kriegsende war sie dann einige Zeit mit dem Einsammeln der über den ganzen Pazifik verstreuten amerikanischen Soldaten beschäftigt (Operation Magic Carpet), bis sie 1946 in prominenter Gesellschaft (Prinz Eugen, Nagato, Saratoga, New York, Nevada, Arkansas u.v.a.) als Zielschiff für Atombombentests diente. Wider Erwarten sank sie dabei aber nicht, sondern wurde erst 1951, schwer beschädigt und total verstrahlt, bei Übungen mit konventionellen Waffen versenkt.
An Flugzeugen war anfänglich der übliche Mix an Bord, 18 Jäger (F6F Hellcat), 9 Torpedobomber (TBF Avenger) und 9 Sturzbomber(SBD Dauntless). Das Nachfolgemodell der Dauntless, dieSB2C Helldiver, wurde aber auf den leichten Trägern nie eingesetzt, stattdessen kamen weitere Jäger dazu. Zeitweise waren auch keine Torpedobomber mehr an Bord, die leichten Träger waren dann nur für den Schutz der Trägerkampfgruppen gegen Luftangriffe zuständig. Hintergrund war auch, daß die leichteren Jäger weniger Probleme mit den kleinen Flugdecks hatten. Erwähnenswert ist noch, daß die Independence als erster Träger überhaupt Nachteinsätze ausführen konnte, sie hatte dazu Jäger mit Radar (F6F-5N) an Bord.
Zum Bau:
Der Dragon-Bausatz enthält genau 6 größere Teile (Rumpfober-und Unterteil, Hangardeck, Flugdeck, Hangarwände) und etwa 1300 kleine und kleinste Teile, ca. 400 davon für die 18 Flugzeuge. Dafür gibt es diesmal kaum Zubehör, nur das Eduard-Set, das auch sehr klein ausfällt. Reling, Treppen, Leitern, Steigeisen, Körbe, Radar, reicht aber auch, der Bausatz an sich ist hervorragend detailiert. Vorhanden ist auch ein Holzdeck von Artwox, das werde ich aber nicht benutzen. Der große Vorteil eines Echtholzdecks ist seine Optik, der kleine Vorteil die leichtere Bemalung von ans Deck angespritzten Kleinigkeiten. Der große Vorteil entfällt hier, weil US-Flugdecks bemalt waren, und der kleine Vorteil auch, weil es keine Kleinigkeiten gibt. Es bleibt nur der Nachteil, nämlich die Dicke von immerhin 0,2mm mit, da keine tarnende Reling, rundum sichtbarer Kante.
Ich fang dann mal an.
Die Fangseile sind angespritzt, gefällt mir nicht. Zu grob, schlecht zu bemalen und nicht freistehend.
Weg damit! Vor langer Zeit hatte ich mal die Idee, mir ein so geformtes Messer zu besorgen, bis dahin mußte erstmal ein zugeschliffener Schraubendreher reichen- tut er bis heute. Nichts ist so langlebig wie ein gutes Provisorium!
Löcher für die Fangseile, erst angepiekst, dann mit dem 0,3er Bohrer durchgebohrt.
Unterwasserschiff mit leichten Formtrennfugen, aber geschickt konstruiert, war wenig Schleifarbeit.
Die Klüsen hatten wirklich diese Glubschaugenoptik, zusammen mit dem sehr stabilen Rumpf gibt das eine Materialdicke von 5mm. Die Löcher gehen durch, aber nicht in Richtung der Decksöffnungen.
Also erweitert. Bei der Warspite habe ich das noch mühselig mit der Feile gemacht...
Und die Decksöffnungen passend geschnitzt, ging in einer Minute. Insgesamt sind die Öffnungen so klein, daß ich diesmal wohl keinen Zwischenraum verfüllen muß.