Hallo zusammen!
Hier also die angekündigten Bilder zu meinem Baubericht
Revell's "Pirate Ship" in 1:72 Eine vielleicht mal etwas andere Interpretation der "Black Pearl" .
Der Bausatz wurde ziemlich umfassend umgearbeitet, verändert und ergänzt. Was im Einzelnen passiert ist, könnt Ihr bei Interesse dem Baubericht entnehmen, das würde hier etwas den Rahmen sprengen, fürchte ich. Es wurden Teile durch selbstgefertigte Resin(-ab-)gussteile, für die ich mir eigene Silikonformen selbst hergestellt habe oder mit Hilfe von Magic Sculp verändert, selbst hergestellt oder aus Sheet oder Holz gescratcht. Die Takelage wurde mithilfe von einschlägiger Fachliteratur –vor allem Adersson’s „Das Jahrhundert des Sprietsegels – Das Takeln von Schiffen des Barockzeitalters 1600-1720“- und immer wieder durch Hinzuziehen, Studieren und Fotografieren des zeitgenössischen Modells der Royal George der Universitätssammlung Hannover selbst erstellt, das Modell demzufolge als „englische Bauart“ definiert und der Epoche nach zugeordnet grob um das Jahr 1715 datiert. Das musste/ wollte ich
vornehmen, da der ursprüngliche Bausatz, dem ja bekanntermaßen Disney‘s Black Pearl Pate stand, Details aus nahezu drei Jahrhunderten, mehreren Nationen und garniert mit viel Fantasie gestaltet, aufwies. Eben ein rein auf Wirkung konstruiertes, fiktives Filmschiff.
Fazit: Mein Vorhaben, hieraus ein eigenständiges und einigermaßen historisch korrektes, wenngleich ebenso fiktives Filmpiratenschiff zu bauen, ist mir m. E. soweit gelungen. Allerdings habe ich einige bautechnische Fehler gemacht, die mich zwar immer wieder mal ärgerten, mit denen ich aber mittlerweile leben kann und muss: Allen voran ist der Sprietmast doch letztendlich aufgrund Verzuges durch die ansetzende Takelage ungewollt leicht achterwärts getrimmt/verzogen, der Kreuzmast könnte auch etwas mehr achterlichen Fall vertragen... aber hier bin ich –trotz eingesetzten Stahldrahtes zur Armierung der hohlen Masten- wohl für mich an die Grenzen eines Plastikmodellbausatzes (oder an meine?!?
) gestoßen, es ließ sich trotz mehrfacher
unterschiedlicher Überlegungen und Korrekturversuchen dann aber nicht mehr ändern.
Aber das Gesamtergebnis gefällt mir letztlich doch ganz gut. Und es war ja immerhin mein erstes Schiff mit Sprietmast überhaupt, ich sehe es also nachträglich als Übungsfeld und Lerneffekt für spätere Modelle.
Verarbeitet wurden im Überblick:
2mm Einfachblöcke: 191
3mm Einfachblöcke: 147
3mm Doppelblöcke: 7
5mm Einfachblöcke: 35
5mm Doppelblöcke 7
5mm Dreifachblöcke 5
Violinblöcke (teilweise aus 5mm Einfachblöcken selbst hergestellt) : 25
Alle Blöcke wurden mit Schleifleinen nachgearbeitet (Kanten gebrochen/ rund geschliffen), gebeizt, mit neuen Keepen versehen und nachgebohrt.
Jungfern (diverse Größen): 168
Verwendete Taustärken (hell und dunkel, teilweise rechts und links und geschlagen) : 0,1mm, 0,15mm, 0,25mm, 0,4mm, 0,6mm, 0,8mm, 1,0mm, 1,2mm. Alles Material von Morope.Die Taustärken für das Modell wurden zunächst per Formel errechnet und dann durch entsprechendes Auf- oder Abrunden den mir zur Verfügung stehenden Materialstärken zugeordnet, im Groben müsste das aber so hinhauen.
Darüber hinaus wurde noch zusätzliche Baumwollnähgarn verwendet.
Die Segel sind nach selbst erstellten Schnittmustern (wie gewohnt bei mir obligatorisch) aus Balloon plus Baumwollstoff selbst genäht, da alle Rahen komplett neu/ ergänzend gescratcht werden mussten.
Der Bau der Reaper erstreckte sich über drei Jahre.
Hier aber nun Bilder, ich hoffe, die Reaper gefällt Euch:
Schöne Grüße
Chris