Guten Abend allerseits,
nun der vielleicht heikelste Teil dieses Bauberichts! Welche Farbe ist die richtige um das Gefühl zu haben: ,,Ja es passt. So kenne ich ihn aus den Filmen.“?
Schwierig. Jeder wird seine eigene Meinung dazu haben, und ich lass demjenigen auch gerne seine Sichtweise, was richtig oder falsch sein könnte.
Nun lief während der Bauphase der Film Rouge One in den Kinos.
Für Fans dieses Genres Pflicht.
Ich muss nicht unbedingt der Erste sein, ein paar Wochen später hat man mehr Ruhe im Kino. Ich weiß noch, damals beim Erscheinen des dritten Teils…. Man möchte den Sitznachbarn drücken, ganz fest….Nie wieder!
Also ab mit meinem Sohn in den Film. Klar, dass ich jede Sequenz mit den Star Destroyern genau beobachtete. Es ratterte in meinem Hirn.
Weiß, Creme, hellgrau, grau. Ja wie denn nun?
Übrigens fand ich den Film absolute Spitze. Wenn ich ehrlich bin, gefällt er mir noch besser als Teil VII der STAR WARS Reihe. Schade nur, das Darth Vader nicht die gewohnte deutsche Stimme aus dem Teil IV hatte. Ich hatte sie auch nach bald 35 Jahren immer noch im Ohr, als ich den Film zum ersten Mal auf Video mit Schulfreunden sah. Und dann spricht er…. Ok, sind halt 40 Jahre dazwischen und Heinz Petruo ist schon lange nicht mehr am Leben.
Und die Szene mit den beiden Sternenzerstörern , die sich als Folge einer Kettenreaktion gegenseitig zerstören. Zwar spektakulär, aber logisch war das nicht. Als wenn man mit einem Smart gegen einen Leo fährt, diesen abdrängt, der dann wiederum in einen anderen Leo kracht und beide mit Totalschaden liegen bleiben. Aber gut, so ist halt Kino.
Doch nun zurück zu meinen beiden Star Destroyern, die auf ihre Lackierung warten. Hier noch mal alle montierten Baugruppen in dem Farbton des Spritzgusses. Mit der Handycamera Samsung Note 3 und Blitzlicht aufgenommen. Es ist eindeutig zu dunkel, heller müssen die Modelle schon werden:
Es folgt eine erste Schicht mit der weißen Revellgrundierung. Links grundiert, rechts noch ohne Farbe:
Dem Rumpf habe ich keine Lackierhilfe verpasst. Da musste die Hand herhalten:
Es wurde in Etappen lackiert, erst die Vertiefungen am Heck und seitliche Bereiche…
…ferner die beiden Hangarbereiche:
Zum Schluss jeweils Ober- und Unterseite. Da die Grundierung relativ schnell trocknet, bekommt man das ohne Wartezeit in einem Lackiergang hin. Rechter Rumpf komplett grundiert, links fehlt noch die Ober- und Unterseite:
Die Triebwerke!!!. „Was ist das denn?“ Meine Interpretation des Bausatzes ist nicht die Darstellung eines Studiomodells. Diese sind einfach nur grau in diesem Bereich. Vielleicht sind noch die 7 Glühbirnchen sichtbar und das war es dann schon. Mir schwebt vielmehr das Raumschiff im Flug vor, wie es im Film vorkommt. Wem es nicht gefällt, malt es halt allein mit seiner gewählten Basisfarbe und setzt LED’s ein. Das sollte bei dem Bausatz kein Problem sein.
Tja, und wenn schon Farbe, warum dann nicht alle in blau? Das kommt drauf an, welchen Sternenzerstörer man letztlich bauen will.
Sicherlich kann man diskutieren, aus welchem Teil der Star Wars Saga er von Zvezda nachempfunden wurde. Aufgrund des Aussehens der seitlichen Tubolaser, der fehlenden drei äußeren Bügel an den Haupttriebwerken und die Lage des oberen Zielsystems des Traktorstrahls am Kommandoturm und wiederum dessen eigenen Details ist es der Film:
„Das Imperium schlägt zurück“.
Und da gibt es Fotos im Netz zu sehen, wo die Haupttriebwerke gelblich, fast weiß scheinen. Und die Hilfstriebwerke bläulich sind. Daher meine entsprechende Farbwahl. R301 wurde jeweils wenige Tropfen R50 für Blau und R12 für Gelb beigemischt. Ich wollte etwas Abwechslung. Das gezeigte Foto entstand kurz, nach dem Lackiervorgang, deshalb glänzt es noch feucht:
Hier haben wir die oberen Abdeckungen der Aufbauten im Bild. Unten noch grundiert, oben schon mit dem Basislack. Auch hier frisch lackiert, mit Blitz fotografiert. Daher der feuchte Glanz.
Das bleibt nicht so. Denn ich habe einen matten Ton aus dem Revellfarbsortiment gewählt. Sicher, man könnte auch seidenmatt nehmen, das ist bei weitem nicht so empfindlich wie Mattlack. Denn man muss ihn einige Male in die Hand nehmen, da sollten sie schon sauber sein oder man trägt Handschuhe.
Ich habe R05 genommen und diesem Ton 10 % R76 beigemengt. Vielleicht hätte man auch nur 5% nehmen sollen. Das ist allein der Tatsache geschuldet dass ich nicht gealtert habe. Sonst hätte ich ihn so farblich gestaltet wie in meinem 1. Post letztes Bild. Aber auch das ist zweischneidig zu sehen. Im Weltraum passt es vielleicht. Da erscheint er auf der Oberseite sogar in einem warmen weiß, fast elfenbeinfarbig.
Betrachtet man dagegen die Unterseite wie er in der Anfangssequenz meistens über einen „hinwegdonnert“ in einem kalten hellgrau. Und wenn man Rogue One wieder hinzuzieht, wo sich der Sternenzerstörer in der Atmosphäre über den Planeten befindet, da ist er über alles gesehen etwas dunkler.
Mag ihn jeder lackieren wie er möchte. Studiomodelle helfen hierbei nur bedingt. Hinter Glas in dunklen Räumen aufgenommen; schlechtes Licht etc.
Fotos in Büchern, die schon fast 30 bis 40 Jahre alt sind…. Das hilft als echte Referenz auch nicht. Man müsste mal das Filmmodell unter realen Lichtverhältnissen live sehen. Der ein oder andere würde sich wahrscheinlich wundern, wie das Ding in echt aussieht. Und dann darf man den Maßstab nicht vergessen.
Der Bausatz ist nicht fast 3m lang, sondern nur rund ein fünftel dessen!!!
Als ich die Schlingmann Feuerwehr gebaut habe, hatte ich gutes Fotomaterial von heute. Ich habe gedacht das reicht als gute Vorlage. Bis ich sie in Echt in Wettringen vor der Linse hatte. Manches musste ich schlagartig mit anderen Augen sehen. Man lässt sich schnell täuschen.
Mal sehen, wie es wirkt, wenn die Farbe trocken ist:
Solche kompletten Lackierarbeiten dauern recht lange. 2 Stunden Minimum, meistens eher 3 Stunden. Meine von innen bemalten Triebwerke sind deshalb einigermaßen trocken:
Wie immer - und wer meine Modelle hier im Forum kennt, weiß das – möchte ich sie mittels Farbe zum Glühen bringen. Mit verdünntem R301 mittig „gebrusht“ und dann vorsichtig nach oben die „Airbrushpistole“ weggezogen, gelingt das auch. Unten sind die Teile schon so behandelt worden, oben noch nicht. Der Unterschied ist deutlich:
Die Rümpfe sind lackiert und hängen zum Trocknen in der Waschküche. Während dieser Zeit hatte meine Gattin Zutrittverbot. Meine Star Destroyer sollen schließlich heile bleiben. Nicht auszudenken, wenn sie auf die Spitze knallen. Dann hätte ich mein persönliches Rouge One Erlebnis gehabt:
Alle anderen Bauteile trocknen im Heizungsraum vor sich hin:
Die Kommandobrücken:
Noch mal die Triebwerke im Detail; die großen wurden wiederholt mit R301 aufgehellt. Sie waren mir noch einen „Tacken“ zu gelblastig. Erst danach wurden sie außen vorsichtig mit der Basisfarbe lackiert. Es braucht dann nicht abgeklebt zu werden:
Auch diese Bauteile sind jetzt einheitlich matt aufgetrocknet. Die Airbrushpistole kann gereinigt und die Atemschutzmaske abgenommen werden. Erst mal ein frischer Kaffee nach den Lackierarbeiten:
Nach dem Trocknen war ich ganz zufrieden. Und hier kann sich jeder austoben wie er möchte. Das ist schließlich kein Dogma. Wer eine Beleuchtung einbaut, verzichtet eh auf die farbliche Bemalung. Punkt.
Anschließend wandte ich mich der Detailbemalung zu. Etwas Abwechslung sollte schon sein. Aber zu bunt auch wieder nicht. Hier wurden einige Applikationen mit R75 bemalt. Ein Zahnstocher ist da sinnvoller als die feinsten Pinsel:
Die Turbolaser aufbohren??? 32 x 4= 128!!!. Ich weiß, welchen Smiley ich hier einsetzen müsste. Hier reicht die Farbe R75 völlig aus.
Man erkennt es vielleicht nicht, aber bei diesen Bauteilen wurde die Basisfarbe prozentual mehr mit R76 abgedunkelt. Etwas Abwechslung sollte schon sein:
Diese Teile stellen das Zielsystem des Traktorstrahls da. Einzelne Felder wurden jeweils mit R75 und R76 herausgearbeitet:
Die kleinen Anbauteile waren somit auch fertig detailliert bemalt. Bleibt noch der Rumpf. Auch hier wurden farbliche Akzente gesetzt, die jedoch nicht sofort ins Auge springen. Auf den wenigen Bildern, die im Netz vom Nürnberger Messemodell zu finden sind, wird man nicht viel erkennen. Und das Foto in der Zeitschrift ModellFan ist aufgrund der Größe nicht aussagekräftig genug. Da scheint er halt nur unifarbig.
Ach ja, die beiden Displayständer habe ich euch unterschlagen. Sie erfüllen ihren Zweck, der Star Destroyer steht waagerecht, wenn sie ordentlich ausgerichtet sind. Sie wurden nach der weißen Grundierung, nochmals mit R09 grundiert. Nach erfolgter Trocknung nochmals angeschliffen, und dann mit R07 dünn lackiert. Mindestens 2 Tage trocknen lassen. Dann bleiben auch beim Anfassen keine Fingerabdrücke sichtbar.
Mehr gibt es dann beim nächsten Mal.
Viel Spaß beim Gucken, von wo ihr euch auch immer zuschaltet.
Tach zusammen