Wir schreiben einen Freitagmorgen Ende der 1920er Jahre in einem kleinen deutschen Fischereihafen an der Nordsee…
Am Kai vor dem Fischschuppen liegen neben einigen anderen Fischdampfern auch die
"Wilhelm" und die
"Comet", zwei typische (jedoch fiktive) Fischdampfer jener Zeit. Das Geschäft mit der Hochseefischerei läuft nicht nur in Deutschland gut, weshalb der Platz in unserem (zugegeben ebenfalls fiktiven) Fischereihafen etwas knapp bemessen ist. Deshalb ist es üblich, sich im „Päckchen“ an den Kai zu legen.
Verzeihung, hier nochmal in Farbe
:
Da der Donnerstag als „Seemannssonntag“ gilt und abergläubische Kapitäne niemals an einem Freitag auslaufen würden, geht es etwas beschaulicher zu am Morgen unseres Besuches.
Doch trotz alledem ist tatsächlich schon ein bisschen was los im Fischereihafen: Der „lange Hein“ und sein Kumpel Jasper kommen von ihrem kurzen Aufenthalt bei ihrer Familie im Ort zurück - Das heißt, eigentlich war nur Hein bei Frau und Kind, die sich über den wie immer viel zu kurzen Besuch gefreut haben. Jasper hingegen ist nach dem Löschen der Ladung schnurstracks in den „Rostigen Nagel“, die nächstgelegene Hafenkneipe gegangen, um sich mal wieder so richtig volllaufen zu lassen. Wie es aussieht, hat das gut geklappt - Er scheint immer noch ein wenig zu schwanken:
Aber schauen wir uns mal um, was es sonst noch zu sehen gibt. Im Hafen vor dem Kohlebunker liegt eine beladene Kohlenschute. Kohle ist essentiell für die Fischdampfer, denn mit ihnen wird ihr „Herz", die Dampfmaschine, betrieben, welche die Schiffsschraube und die Netzwinde antreibt. Die Bekohlung eines Schiffes ist immer eine äußerst schmutzige und anstrengende Arbeit…
Vor dem Tor Nummer 6 des Fischschuppens steht ein einzelner Güterwagen der Deutschen Reichsbahn:
Zwei Hafenarbeiter sind damit beschäftigt, ihn zu beladen.
Doch die beiden sind nicht die einzigen, die schon arbeiten. Auch der Hafenkran mit der Nummer 3 ist schon in Betrieb. Mit ihm werden leere Fässer für die nächste Fangreise an Bord des Fischdampfers „Wilhelm“ gehievt.
Die beiden Arbeiter, die für das Befestigen der Ladung am Kran zuständig sind, schauen jedoch etwas skeptisch:
Und da sind sie nicht die Einzigen. Auch die Besatzung der „Wilhelm“ weiß, dass der Kranführer noch relativ neu in seinem Job ist…
Mittlerweile ist sogar „der Alte“ aus dem Brückenhaus gekommen, um zu sehen, was hier vor sich geht:
Am meisten stinkt dem Kapitän jedoch, dass sein Bestmann Klaas mit den Händen in den Taschen herumsteht. Seiner Meinung nach haben Leute, die so herumtrödeln, zu wenig Arbeit - Na warte, das wird er ganz schnell ändern...
Während sich auf der „Wilhelm“ Ärger anbahnt, ist der Matrose Klüver auf der daneben liegenden „Comet“ schon damit beschäftigt, die auf dem Achterdeck gestauten Fässer festzulaschen:
Dafür hat er sich zwei Taue aus der Last im Bug des Schiffes geholt.
Wenn Klüver damit fertig ist, kann er direkt an anderer Stelle weitermachen. Auch auf dem Peildeck der „Comet“ stehen Fässer und Fischkörbe herum, da sie hier am wenigsten im Weg sind…
Teil 2 des Rundgangs folgt sogleich