So, nachdem meine "maritime" Phase mit Pearl Harbor erstmal beendet ist, und auch die Abteilung Strahl/Raketengetriebene Abteilung vorläufig erledigt ist, dachte ich mir, ich könnte mal wieder in die Kindertage der Militärfliegerei zurückkehren. Ich hatte ja schon mit der "Ninak" begonnen, diese Baustelle aber vorläufig geschlossen, da ich an einigen anderen Modellen einige Versuche starten will, eh ich sie auch bei der Ninak anwende (dafür ist mir der Bausatz einfach zu teuer, um wild drauf los zu experementieren). Hier nun ein etwas abgespeckter Baubericht über die Nieuport. Der Bausatz ist von Roden im Maßstab 1/32. Da relativ wenige Bauteile (56) vorhanden sind, und auch die Detailierung verbesserungswürdig ist, also das perfekte Modell für Versuche. Als erstes habe ich mir das Cockpit vorgenommen.Normalerweise lackiert man ja einen großen Teil der Bauteile vor dem Zusammenbau, jedoch sollte man sich das für später aufheben. Und zwar aus einem einfachen Grund. Sämtliche Teile werden "stumpf" verklebt, da Rodentypisch kaum Passhilfen (Bohrungen/Stifte) vorhanden sind. Das macht diese Bausätze für Anfänger nicht gerade "benutzerfreundlich". Nachdem die Teile trocken angepasst waren, wurde das Gerüst verklebt und in einem hellen Holzton lackiert. Der Sitz wurde aufgearbeitet, da Roden hier nur eine einfache Sitzschale, die eher wie aus dem 2. Weltkrieg aussieht, anbietet. Hier habe ich ein Korbgeflecht eingearbeitet, welches zwar auch nicht ganz wie das Original aussieht, aber meinen Vorstellungen voll genügt.
Desweiteren wurden diverse Bowdenzüge und Spanndrähte angebracht. Auch habe ich Sitzgurte von Eduard verwendet, da Roden da garnichts anbietet (nicht mal andeutungsweise).
Weiter geht es mit dem Motor. Auch hier gilt es wieder einiges zu verbessern, selbst wenn man später durch die Motorabdeckung kaum noch was sieht.
So wurden die Kühlrippen vorsichtig vertieft, zweite Zündkerzen angebracht (Der Motor hatte schon zwei Zündkerzen pro Zylinder, um einen Ausfall zu kompensieren), und die entsprechenden Zündkabel verlegt. Lackiert wurde in Eisen, Alu und Metalic-Black.
Die Motorhaube wurde um eine Nietenreihe ergänzt.
Nun habe ich mich der fummligsten Sache gewidmet. Den Spanndrähten. Da die französischen, genauso wie die deutschen Flugzeuge, runde Spanndrähte verwendeten, war es für mich naheliegend, diese Drähte selber herzustellen, da mir eine Verwendung von Garn nicht gefällt. Hergestellt habe ich die Drähte aus 0,03 und 0,1 mm Kupferdraht. Die Hülsen sind aus 1 mm Messingrohr.
Genauso wurden die Befestigungsösen an den Tragflächenstreben gebaut.
Da die Quer- Seiten- und Höhenruder leider nicht einzeln vorhanden sind, wurden diese vorsichtig mit einem Skalpell ausgeschnitten, und mit Stiften neu angebracht.
Da die Tragflächenstreben ja eine sehr heikle Angelegenheit sind, was das befestigen (kleben) angeht, wurde erstmal die Lackierung soweit fertig gestellt. Auf der Tragflächenoberseite wurden schmale Streifen und Nägel im Bereich der Spanten aufmodeliert.
Das Cockpit wird übrigens komplett in den Rumpf geschoben, und nicht wie sonst üblich, in eine der Rumpfhälften geklebt.
Im jetzigen Stand sind die mittleren Spanten auf den Rumpf geklebt und auch die Verspannung ist in diesem Bereich soweit fertig. Die Spannseile sind wieder selbst gedreht, diesmal mit einem Durchmesser von 0,05mm. Die Hülsen sind aus Karbon mit einem Innendurchmesser von 0,07mm. Zum Vergleich habe ich mal eine Stecknadel mitfotografiert.
Das wäre es für den Moment.
Jürgen