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1 921

Samstag, 24. Februar 2018, 10:25

Hallo Gobidoc,

auf diese "Kritik" hab ich schon lange gewartet :D :lol: :ok: . Du hast vollkommen recht das die Besegelung so nicht der Realität entspricht.
ABER :D : Ich will mal kurz erklären warum ich es so mache. Ich hab mir paar Vorgaben gemacht:
-ich will quasi Vollzeug darstellen, also Rah- und Stagsegel
-die Segel sollen alle schön bauchig sein
-es soll Dynamik in der Besegelung sein

Du schreibst richtig das ich die Rahsegel anbrassen könnte, ja das könnte ich noch machen. Aus Erfahrung mit der Fly mach ich das aber nicht. Frag mich nicht warum, aber wenn ich die Rahsegel anbrasse bekommt die ganze Besegelung irgend wie eine komische Geometrie, vorallem an den unteren Segeln, irgend wie schaut dann alles krumm aus ;( . Bei der Fly konnte ich das mit den Leesegeln noch etwas kaschieren. Die Stagsegel einfach flach runter hängen lassen hätte, so glaube ich zumindest, das Dynamische der Besegelung genommen :nixweis: , und so habe ich mich entschieden es genau so darzustellen wie es eben jetzt ist. Was ich auch noch nicht kapiert habe ist wie in diversen Filmen die Rahsegel so extrem angebrasst werden können. Ich könnte sie grad mal um ca. 15° verdrehen, dann sind mir die Wanten bzw. die Püttingwanten im Weg, das war bei der Fly auch schon so, da müssten die Wanten viel weiter nach hinten gesetzt werden damit mehr als 15° Anbrassung gehen würden :nixweis:.

Ich hoffe die Erklärung war soweit verständlich ?

LG
Oliver

1 922

Samstag, 24. Februar 2018, 11:11

Man sollte Oliver solche Vorschläge nicht machen. Er baut sein Modell in einer alten Tradition des Segelschiffsmodellbaus, bei der eine Abstraktion (Plan) ins Dreidimensionale übertragen wird. Jedes Tau soll, straff gespannt, an der Stelle sein, an der es sich idealerweise befindet. Konsequent ist es daher, an einem solchen Modell alle möglichen Segel darzustellen, auch wenn das so in der Realität wohl nie vorkommt, ja zum Teil widersinnig ist. Man findet das bei älteren Modellen auch häufig. Allerdings hat man früher wohl in Kauf genommen, dass die Segel einen unbewegten, schlappen Eindruck machen. Ich vermute, in Zeiten der Museumsöffnung fürs breite Publikum ist dann die Idee aufgekommen, die Modelle „dynamischer“ darzustellen. Ein Modellbauer, der um 1900 für das Deutsche Museum in München gearbeitet hat, wollte dem Museum sogar für 500 Mark (damals sehr viel Geld) seine Methode verkaufen, geblähte Segel darzustellen. Natürlich bedeutet das einen Stilbruch: unten steht der Rumpf auf ein paar Beinen, in der Mitte ist der vergoldet, oben wird er vom Wind getrieben. Und wo ist eigentlich das Wasser? Aber was ein Stilbruch ist, das entscheiden die Betrachter. Als ich zum ersten Mal eine junge Frau im geblümten Sommerkleid mit Springerstiefeln sah, dachte ich: Hoppla, Stilbruch. Aber da war das schon Mode, und wenn ein Stilbruch Mode ist, ist er kein Stilbruch mehr. Gelegentlich werden dann aus Moden auch Traditionen, wie in unserem Fall.
Dr. Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

1 923

Samstag, 24. Februar 2018, 11:22

Hallo Schmidt,

danke für Deine Zeilen :ok: , schöner hätte es keiner schreiben können als Du :ok: :ok: :ok: . Um ehlich zu sein war mir gar nicht soooo bewusst das ich so "nach alter Tradition" bastel. Ich orientiere mich nach Bildern und was ich so in Museen sehe und was mir mein Bauch so sagt :nixweis: .

Danke nochmal für Deine Zeilen :ok: :ok: :ok: :wink:

LG
Oliver

1 924

Samstag, 24. Februar 2018, 12:21

...eine winzige Kleinigkeit kann ich Euch heute noch zeigen, die Taue die von den unteren Ecken des Grossegels nach vorne in die Bordwand laufen hab ich jetzt auch endlich fertig. Eigentlich nichts Aufregendes, Loch in die Bordwand boren, Seil rein, festkleben, fertig. Nur die Frage der Umrandung dieses Loches blieb offen :nixweis: . Im Plan ist ein einfacher Ring vorgesehen, auf Bildern im Netz konnte ich nicht wirklich was erkennen und so hab ich einfach einen Ring aus Holz mit einer Abstufung auf der Drehe gedrechselt, der wurde dann noch vergoldet und angebracht, ich finde das Detail extrem stimmig :lol: . Unglaublich das man für das ganze 3 Stunden braucht :bang: :bang: :bang: :verrückt: :verrückt: :verrückt:

Nachdem mir mein 0,5mm Messingdraht ausgegangen ist kann ich leider die Püttingwanten nicht machen (ich brach dafür Hacken), auch das 0,25er Tauwerk ist mir ausgegangen (ist schon nachbestellt), somit wird mir nichts anderes übrig bleiben als die restlichen zwei Segel zu malen oder die Flaggen anzugehen oder den Leesegeltest zu starten, aber jetzt ist erst mal etwas Verschnaufpause angesagt, ich muss sagen das die letzten beiden Basteltage extrem anstrengend waren, die ganzen Taue zu belegen hat mich doch etwas gefordert, die Augen werden müde....

LG
Oliver












Beiträge: 1 082

Realname: Björn

Wohnort: Da, wo Gude als Begrüßung reicht.

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1 925

Samstag, 24. Februar 2018, 20:39

Gude Olliver,

irgendwie schein sich dieses "idealtypische" Darstellen so eingebürgert zu haben. Sieht man ja oft. Und wenn es auch noch so sauber wie bei Dir dargestellt wird - warum denn nicht? Ich find´s klasse!
Besten Dank auch für Deine Antwort zu den Reffbändseln. Ich hatte das glatt überlesen...

Beste Grüße,
Björn

PS: Bei uns war die letzten Tage strahlender Sonnenschein. :D
Im Bau: Royal Louis; Fletcher-Klasse (Platinum Edition); Jeep Willys

Fertig: Lamborghini Countach (Abo); La Montanes; Astrolabe; Bounty; Lanz-Bulldog D8506 (Abo); Bismarck (Platinum Edition)

1 926

Samstag, 24. Februar 2018, 21:44

Guten Abend liebe Kapitäne,

ich hab mich heute Abend doch noch durchgerungen und die beiden Segel des Besanmastes zu zeichnen und die Licktaue drum zu leimen. Hier mal ein Bild der Segel auf dem Plan in 2D mit Rahen. 3D kommt dann in paar Tagen, als nächstes müssen sie aufgespannt und bauchig werden, dann kommen die Reffbändsel und dann werden sie an die rahen genäht....

LG
Oliver




1 927

Sonntag, 25. Februar 2018, 06:07

Schöne Bilder :love:

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

1 928

Sonntag, 25. Februar 2018, 11:04

Hallo Oliver,

bei den letzten Bildern ist mir aufgefallen, dass Du die Pfortendeckel ,wie auch schon bei der Prince, nicht getakelt hast.

Gibt`s dafür einen Grund?

Sicher, es ist kein spannendes Kapitel aber irgendwie wirkt es unvollendet.
trinkt aus Piraten joho

Gruß Matthias



Im Bau: Zeesboot 1:20 um 1920 und Lotsenschoner Phantom 1:50
Fertig: Galeone SAN FRANCISCO 16. Jh. 1:90

1 929

Sonntag, 25. Februar 2018, 11:34

Hallo Matthias,

ja, ich hab die Pfortendeckel nicht getakelt. Dafür gibt es auch einen Grund: sogar 0,1mm Takelgarn erscheint mir zu dick für die Pfortentaue. Egal wie ich die Taue an den Ringen der Deckel befestige (Knoten, Schlaufe), da entsteht ein viel zu dickes Irgendwas :bang: . Betrachtet man so ein Schiff aus der "Ferne" so kann man bei geöffneten Pfortendeckel die Taue quasi nicht sehen, erst wenn man näher ran geht werden sie sichtbar. Rechne ich es auf das Modell um so dürfte man die Taue aus ca. 2m Entfernung nicht mehr sehen, bei 0,1mm Garn sieht man das leider noch sehr deutlich, vorallem der Knoten beim Ring. Das ist auch ein Grund warum ich die Webleinen der Wanten immer in 0,1mm Garn mache (also sehr zart), jedoch ist es so das man die Webleinen aus 2m Entfernung nicht mehr sieht, wenn man näher kommt jedoch schon, bei den Wanten/Webleinen passt das, bei den Tauen der Pfortendeckel ergibt sich dieser Effekt für mich leider nicht (durch die Verbindung Ring mit Tau). Auch hab ich in diversen Museen Modelle mit und ohne Pfortenreeps (heissen die so?) gesehen und alle Modelle ohne Reeps haben mir einfach besser und realistischer ausgesehen. Leider sehe ich immer wieder Modelle bei denen der Modellbauer unheimlich viel Arbeit, Zeit und Geduld in die Takelage investiert und am Ende sieht alles doch zu globig und dick aus, vorallem die zarten Takelagen werden fast immer viel zu dick ausgeführt (meine persöhnliche Meinung !!!). Ich für mich denke, manchmal ist weniger mehr und so lass ich die Pfortenreeps weg.

Ich hoffe Du kannst mit der Erklärung und meiner Ausführung leben ? :D :lol: :D

LG
Oliver

1 930

Sonntag, 25. Februar 2018, 12:05

Metamorphose von 2D nach 3D :lol: , die beiden Segel von Besan sind jetzt auch bauchig. Anbei Bilder mit den Rahen unmontiert und ohne Rahen am Mast angeklemmt (für einen Eindruck wie es aussehen wird). Das wars für dieses (für mich verlängerte) Wochenende, ich brauch jetzt mal eine Pause...

LG
Oliver






















1 931

Sonntag, 25. Februar 2018, 12:42

Pfortenreeps in 0,1 mm sind in 1:72 eher nicht zu dick meine ich, denn das wären dann ca. 0,7 cm Leinen. Ich kann jetzt nicht sagen was die Deckel gewogen haben aber ich würde stärkere Reeps nehmen.
Knoten müssen auch nicht sein, ein-zwei Schläge um den Ringbolzen und dann an der nicht sichtbaren Stelle fixiert.

Es ist auch entscheidend, welche Situation gezeigt wird. Die geschlossene Ansicht wäre , zumindest in der unteren Batterie, bei Fahrt unter Vollzeug - so wie Du schreibst- und bewegter See geboten.
Da könnstest Du die Pfortenreeps wie die Reffbändsel (die eher 0,1 mm) darstellen.

Bei Gefecht standen die Deckel, soweit möglich, wohl komplett nach oben offen, so dass die roten Seiten oder Symbole voll zur Geltung kamen. Nun sind aber die inneren Reeps, soweit vorhanden, zu sehen.

Die halboffene Stellung ist meist die Lüftungsposition, auch in Fahrt, zeigt aber keine Stücke.

Ausgerannte Kanonen dürften das Schiff in der Gefechtssituation zeigen. Bei Gefecht waren dann aber wiederum nur die zum manövrieren notwendigen Segel zu sehen.
Selten waren die Stücke auf beiden Seiten draußen, wenn ja, dann hatte el Capitano einen taktischen Fehler gemacht :D .

Ist nur eine Anregung Oliver.
trinkt aus Piraten joho

Gruß Matthias



Im Bau: Zeesboot 1:20 um 1920 und Lotsenschoner Phantom 1:50
Fertig: Galeone SAN FRANCISCO 16. Jh. 1:90

1 932

Sonntag, 25. Februar 2018, 13:28

Hallo Matthias,

Deine Anregungen sind sehr interessant :ok: , haben aber mit meinen Intensionen von klassischem historischen Schiffsmodellbau nichts gemein. Komplett nach oben geklappte Pfortendecke sehe furchtbar aus (wieder nur meine Meinung !!!), und nur auf einer Seite ausgerannte Kanonen sind bei einem Modell für mich nicht stimmig. Die unterste Batterie geschlossen darzustellen und die oberen offen zu lassen ist für mich Stilbruch :nixweis: .

Ich weiss nicht ob Du den Beitrag von Schmidt weiter oben gelesen hast, aber er bringt meine Vorstellungen genau auf den Punkt ;)

Bitte bitte nicht böse sein, ist nur meine Vorstellung wie ich ein Modell haben möchte....und es handelt sich ja um ein Modell bei dem (glaube ich) so viel wie möglich dargestellt werden soll, aber in einer Form die dem Auge gut tut, wenn es zu viel/grob wird dann lass ich es lieber weg, mit Realität hat ein klassisches Modell nichts zu tun...

LG
Oliver

1 933

Sonntag, 25. Februar 2018, 18:20

Wie gesagt, ist nur ne Anregung zu Deinen Stückpfortendeckeln.
Gerade wil Du ja so viel als möglich darstellen willst, wirken sie eben (für den ein oder anderen Betrachter) unfertig.

Was ist denn aus Deiner Sicht ein "Klassisches Modell" ?
trinkt aus Piraten joho

Gruß Matthias



Im Bau: Zeesboot 1:20 um 1920 und Lotsenschoner Phantom 1:50
Fertig: Galeone SAN FRANCISCO 16. Jh. 1:90

1 934

Sonntag, 25. Februar 2018, 19:41

Hallo Matthias,

ich meine bei "klassischem Modell" so wie es in Museen zu sehen ist, also eigentlich abstrakt, und so viel wie möglich zeigen aber für das Auge soll es harmonisch sein und da gehören die Pfortenreeps leider bei mir nicht dazu :nixweis: . Sie wirken für mich einfach zu dominant und bringen zu viel Unruhe in die Bordwand, deswegen bleiben sie bei meinem Modellen weg.

LG
Oliver

1 935

Sonntag, 25. Februar 2018, 20:06

Moin Oli,

Schöne Fortschritte. Hätte mal wieder eine Frage: Könntest du mir/uns mal Detailbilder von deinen Nagelbänken und anderen Belegstellen zeigen? Ich brauche noch ein paar Ideen, da ich mich gerade davor streube.

Danke schon mal und schönen Sonntagabend

Dany
Im Bau: Halve Maen

1 936

Sonntag, 25. Februar 2018, 21:12

Hallo Dany,

Nagelbänke gibt es bei der RW gar keine, die Taue werden entweder auf Belegebänken vor und hinter den Masten oder an der Reling fest gemacht. Ich mach morgen mal Bilder, im Moment läd die Cam gerade...

LG
Oliver

1 937

Sonntag, 25. Februar 2018, 21:27

Hi Oli, auf die Bilder der Belegstellen bin ich auch gespannt ...
Im Bau: Le Glorieux 1:150 von Heller
Fertig: HMS Beagle 1:96, Gorch Fock 1:253, HMS Victory 1:225, Cutty Sark 1:350
Nach dem Modell ist vor dem Modell: USS Constitution 1:96 von Revell, in Warteposition.


1 938

Sonntag, 25. Februar 2018, 21:46

Hallo Keycastle,

wie gesagt, die Belegstellen sind nur Balken vor und hinter den Masten und an der Reling, Nagelbänke gab es meines Wissens zu der Zeit noch nicht :nixweis:. Die ganzen Taue die vom Bugsprit nach hinten verlaufen sind an der Reling des vordersten Schotts angebracht, die Taue der Stagsegel sind alle zu den Wanten geführt und dann an der seitlichen Reling fest gemacht....

LG
Oliver

1 939

Sonntag, 25. Februar 2018, 23:34


....ich meine bei "klassischem Modell" so wie es in Museen zu sehen ist,.................
interessante Sichtweise.

Ich hab da so meine Zweifel, ob die Modelle in den Museen grundsätzlich die Referenzklasse darstellen.
trinkt aus Piraten joho

Gruß Matthias



Im Bau: Zeesboot 1:20 um 1920 und Lotsenschoner Phantom 1:50
Fertig: Galeone SAN FRANCISCO 16. Jh. 1:90

1 940

Montag, 26. Februar 2018, 09:57

Ich weiß, die Diskussion über ästhetische oder stilistische Fragen beim Modellbau besteht aus lauter Fallgruben und Fettnäpfchen. Man sollte sie möglichst zurückhaltend führen, um nicht jemanden unversehens zu verletzen.
Für mich ist diese Diskussion allerdings sehr wichtig, weil ihre Ergebnisse mir bei jedem Schritt jeder Bauphase nahelegen, wie bestimmte Dinge auszuführen sind.
Ich präzisiere noch einmal versuchsweise, was ich oben den Museumsmodell-Stil genannt habe.
Es geht hier nicht darum, einen bestimmten Erhaltungszustand des Originals oder eine bestimmte realistische Situation nachzubilden. Vielmehr wird das Modell in einem Idealzustand dargestellt, was einem Segler aus dem 18. Jahrhundert zum Beispiel heißt: alle Kanonen sind ausgerannt, alle Segel gesetzt, die Ornamente sind vergoldet etc. Setzte man ein solches Modell ins Wasser, würde kaum ein Fotograf es hinbekommen, es so zu fotografieren, dass man glauben könnte, es handle sich um ein authentisches Original. Selbst Johanns wunderschöne Kreolin fiele durch fehlende Farbe auf, andere Modelle durch zu klare Farben und Farbübergänge sowie fehlende Schattierungen. Außerdem zeigen solche Modelle eine stark idealisierte Takelage, kein Tau hängt durch, alles ist seitensymmetrisch, mit anderen Worten so, wie es in natura überhaupt nicht vorkommt.
Wenn man sich an dieses stilistische Ideal des Museumsmodells hält, fallen geblähte Segel eigentlich aus. Andererseits sollte alles nachgebildet werden, was im jeweiligen Maßstab ohne selbstvernichtenden Aufwand bewerkstelligt werden kann. Die Aussage, ein bestimmtes Tau nicht anzubringen, weil es die Bordwand zu unruhig mache, würde ich unter den stilistischen Vorgaben nicht akzeptieren. Das ist eine Geschmacksmaßnahme, die selbstverständlich jedem freigestellt ist, sich aber anders als eben mit dem eigenen Geschmack nicht begründen lässt.
Wenn ich für eine gewisse Stilreinheit bei Modellen plädiere (siehe meinen unten verlinkten Versuch zur Kategorisierung), dann nicht wegen generellen Fundamentalismus, sondern weil ich mich bei meiner eigenen Arbeit an Regeln halten möchte, die mir den Weg weisen können.
Und bitte, dies ist kein Beitrag zu irgendeiner Form von STREITgespräch.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

1 941

Montag, 26. Februar 2018, 10:37

Hallo Schmidt,

:ok: :ok: :ok: ...mehr kann man dazu nicht sagen :ok:

LG
Oliver

1 942

Montag, 26. Februar 2018, 20:20

Guten Abend liebe Modellbauer,

hier noch die versprochenen Bilder der Belegstellen. Es fehlen noch alle Taubündel, die kommen dann fast am Schluss dran. Leider sind die Bilder erst am Abend entstanden, so hab ich etwas wenig Licht, bei Tageslicht wäre es besser.

LG
Oliver












1 943

Montag, 26. Februar 2018, 21:18

Hast Du einen speziellen Knoten zum Verzurren der Leinen benutzt oder die Enden drumherum gewickelt und verklebt?
Im Bau: Le Glorieux 1:150 von Heller
Fertig: HMS Beagle 1:96, Gorch Fock 1:253, HMS Victory 1:225, Cutty Sark 1:350
Nach dem Modell ist vor dem Modell: USS Constitution 1:96 von Revell, in Warteposition.


1 944

Montag, 26. Februar 2018, 21:48

Hallo Steffen,

ich hab die Taue nur rum gewickelt und mit drei Tropfen flüssigen Superkleber fixiert (vorne, oben und hinten beim Belegbalken), ich hab das bei allen Schiffen so gemacht und bis jetzt hält es. Da ich schon jetzt mit Takelnadeln arbeiten muss und alles schon sehr eng ist hab ich keine Knoten geschafft, ist aber aus meiner Sicht auch nicht notwendig. Die Seilbündel werden ja auch noch dran geklebt und wie gesagt bis jetzt hat alles immer gehalten. Allerdings verwende ich Morope-Taue, die nehmen den flüssigen Sekundenkleber perfekt auf,wie es mit den Krik-Tauen oder Ähnliche ist kann ich leider nicht sagen.

LG
Oliver

1 945

Dienstag, 27. Februar 2018, 16:00

Ich empfehle darüber hainaus bei Belegungen an Beting und Reling immer einen Webleinensteg (den wir ja alle durch das Wantenknüpfen unfreiwillig fast im Schlaf beherrschen bestenfalls) und einmal um das hinführende/ steife Taustück einen halben Schlag zum Sichern. Aus Erfahrung weiß ich mitlerweile, dass man ab und an doch mal was lösen und wieder neu belegen muss. Da reicht dann einmal mit der Pinzette/ Nadel lockern, um die Belegung wieder zu lösen. Ist mir persönlich lieber, ich musste in Vergangenheit nämlich schon oft verklebte Belegungen notgedrungen wieder lösen, wenn sich irgendwelche Fehler eingeschlichen hatten, z. B. Tauwerk umeinander geschlagen hatte, Belegstelle falsch ausgewählt o.ä. und dann war das Tauwerk durch den Klebstoff der vorherigen Belegstelle oftmals mitversaut und ich durfte dann gleich alles nochmal machen. Schöner Nebeneffekt: So wurden die Taue auch original belegt, wie mir Hagen (Stuermann) seinerzeit mal erklärte, er hatte ja Praxiserfahrungen und ist selber lange gefahren. Und sehr viel aufwändiger ist das eigentlich auch nicht. Aber das nur als generellen Tipp :thumbsup: .

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



1 946

Dienstag, 27. Februar 2018, 16:33

Hallo Chris,

ich hätte es gerne so gemacht wie von Dir beschrieben (ich kenn das auch noch so von Hagen, Gott hab ihn seelig !!!), aber meine Platzverhältnisse haben das nicht zugelassen, ich war schon froh das ich die Taue einmal um die Balken wickeln konnte und verkleben konnte, ich komm da mit den Takelnadeln auch schon fast nicht mehr hin :bang:.

LG
Oliver

1 947

Dienstag, 27. Februar 2018, 18:33

Moin,

ich kann da, ebenfalls aus eigener Erfahrung, nur zustimmen. Weblein mit halben Schlag!
Vor dem halben Schalg kann man die Spannung durch vorsichtiges Auf und Ab des losen Endes ganz gezielt erhöhen.

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

1 948

Dienstag, 27. Februar 2018, 22:01

Hallo Ingo,

ich hab wirklich keine Ahnung wie Ihr das schafft mit den Knoten, bei mir würden die ersten paar Taue ja so gerade noch gehen, aber spätestens nach einem Segel ist Schluss und ich hab keinen Platz mehr, da sind Segel im Weg, Wanten sind im Weg und alles was schon an Tauen an die Belegstellen läuft ist auch im Weg, da bekomm ich so nen Knoten nicht mehr hin. Ich hab da ein "Arbeitsfenster" von grad mal 1x2 cm (wenn überhaupt) wo ich mit den Takelnadeln noch hin komme. Ich hab mir etliche Takelnadeln in den lustigsten Formen gebogen und verändere die immer je nach Bedarf aber besser bekomme ich es nicht hin. Aber wie schon geschrieben, ich hab es immer so gemacht, es hat immer gehalten und die Taubündel kaschieren dann meine Puscharbeit :nixweis: ...

LG
Oliver

1 949

Donnerstag, 1. März 2018, 22:25

Guten Abend liebe Modellbauer,

heute Abend wurde das obere segel des Besanmastes angefangen, die Reffbändsel wurden dran gepappt und das Segel an die Rah genäht, mehr kann ich nicht zeigen und aussehen tut es auch wie bei allen anderen Segeln :nixweis:. Morgen werden dann noch die Schlaufen für die Rückholtakel gemacht und dann wird noch das untere Segel mit den Bändseln vershen und auch an sein rah genäht...

Was aber neu ist sind meine Bastelunterlagen, meine Liebste hat mir Neue gegönnt :lol:...

LG
Oliver






1 950

Freitag, 2. März 2018, 20:11

Deine Belegstellen sehen sauber und ordentlich aus. :ok:
Ich bin gespannt wo Du die Taubündel alle unterbringst. :nixweis:


LG Heinz
Leute hetzt euch nicht ab, ihr kommt noch früh genug zu spät! ;)


Fertig: Golden Star, Seehexe,

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