Guten Morgen Ray, stimmt, irgendwie widerspreche ich mir da selbst. Aber auch Du machst Dir doch deine Gedanken bei deinem Modell. So zum Beispiel mit dem Deckssprung. Er hat dich Nerven gekostet, aber Du hast ihn gebaut. Was aber wirklich interessant war, dass er aus Ersparnis des Gewichtes gebaut wurde. Fand ich super toll interessant.
Was mein Vordersteven angeht, so hat sich noch eine Antwort gefunden die ich gerne hier mit den anderen teilen möchte. Da ich nicht der einzige bin wo aus der Epoche ein Modell baut, finde ich es für die anderen vielleicht auch interessant.
Erstaunlicherweise werden die Steven bei den Briten oben wieder breiter. Kann man an diesem Plan der Blenheim schön sehen. A385 aus dem dänischen Archiv.
Bei der Heckansicht schaut man gegen das Ruderblatt, der Steven folgt aber. Das läßt sich im Wasserlinienriß sehen. Auch der Vorsteven wird breiter, ist aber nicht ganz so offensichtlich.
In der Royal Collection gibt es Bug- und Heckansicht der London, da sieht man es ebenfalls
Ich darf hier pollux zitieren was er mir schrieb
Hallo Sweaty,
war vielleicht nicht 100%ig von mir ausgedrückt. Der Achtersteven ist oben deutlich dicker als unten. Beim Vorsteven ist das minimal, in Rissen kaum bis gar nicht meßbar. Deane gibt als Beispiel eines Schiffes 1. Ranges nur eine Dicke von 1 Fuß 6 Zoll für den Vorsteven an. Das entspricht der Breite des Kiels vorn. Für den Achtersteven gibt er oben einen quadratischen Kopf von 2 Fuß 9 Zoll an unten ist der Steven querschiffs 1 Fuß 2 Zoll dick. Das entspricht dann wieder dem Kiel am hinteren Ende.
Im Bild von der Bugansicht der London ist oben auf dem Vorsteven ein Ritterkopf gesetzt, der Bugspriet liegt ja noch seitlich neben dem Steven. Auf dem Steven sind zwei senkrechte Linien zu sehen. Ich halte das für die Verjüngung des Vorstevens nach außen. Die beiden inneren Linien sind also die Stevenbreite außen und die äußeren Linien die Stevenbreite innen. Jetzt rinks und lechts bloß nicht verwechseln
Für dein Problem bei der SotS würde ich pragmatisch vorgehen und die Verjüngung (innen nach außen) einfach per Dreisatz übertragen. Die Dicke über die ganze Höhe des Stevens laß einfach konstant. Beim Achtersteven wäre die Verbreiterung über die Höhe aber eine Überlegung wert, fällt ja doch ins Auge.
Vielen Dank noch einmal an dieser Stelle.
Ich werde, wie auch schon gesagt bestimmt nicht das absolute Modell bauen, geschweige denn zu schulischen Zwecken. Höchstens so in der Art wie es die Crashtests von ADAC lehrreich sind.
Aber es hat mir Spass gemacht der Sache nachzugehen, ich habe was gelernt wo ich auch anwenden werde. Was keinen großer Aufwand ist und auch handwerklich nicht all zu viel abverlangt.
Und vielleicht hilft es zukünftig dem ein oder anderen hier auch noch.
@Pellew
Ich verstehe voll und ganz was Du meinst und es freut mich dich als stillen Mitleser zu wissen.