Guten Abend Forums und Zuschauergemeinde
Heute war mir nach braun und silber. Genauer. Ich wollt einen Löffel in bräunlich nachgießen. Also da ich hauptzächlich Smooth Cast 65d auf dem Tisch habe (Datenblatt heut mal unten im Bericht genauer erklärt). Und ihn leicht silber schimmern lassen wollte. Hab ich Smooth Cast 65d braun, mit "So- Strong braun" Farben eingefärbt. Dazu hab ich einen kleinen Teil " Cast Magic- Silver Bullet"- Farbpulver hinzugefügt. Da ist aber zu beachten, nur 3% Gesammtzusatzstoffe beimengen. Sonst gibt es eine aufblähende Überraschung. Also anders gesagt, das Polyurethan schäumt auf und wird nicht hart.
Da das Smooth Cast 65d weiß aushärtet, wird dieser "Goldsaft" leider so nicht überleben. Und die irre Tiefenwirkung ist weg. Nur die Pigmente, die Oberflächennah sind, geben einen ganz leichen "Schimmer" ab.
So wie hier, beim Vernetzen, also Aushärten. Da das Smooth Cast 65d- in "Phasen" vernetzt. Ist es anfangs wie sehr dünner Zuckersirup und fängt an warm zu werden. Dabei vernetzt er und wird immer "Popelartiger". Bis er sichtbar aufhellt und weißlicher wird. Was ein Irres Farbspiel beinhaltet.. könnte man mal ein Video drüber drehen !
Also zurück zum Schleim. Nach dem peniblen Anrühren der beiden Teile sollte man sich daher beeilen. Entweder die Form voll zu gießen oder es in die Form zu füllen und diese zu schwenken. Da es sich aber um den Löffel handelt... einfach vollaufen lassen.
Und ne knappe halbe Stunde später.. entformen und beten !
Aus einst, der Urform ist doch ein "hölzerner Guss geworden, der leicht "silbern" schimmert. Ich hab hier das "Cast Magic Farbpulver" direkt in den Polyurethan gemischt. Um einen "Vollglanz" oder "Volleffekt" hinzubekommen. Ist man angeraten, das Farbpulver direkt vor dem Gießen in die Form zu pinseln. Siehe ,
Beitrag Nummer 58 dieses Bauberichtes.
Aber so hat er echt einen leichten "glanz" bekommen. Und leider ist es ein Fehlguss
Da an der Nase, ein Fehler enstand.
Aber sonst irre schön.
So ist ja bei allen Güssen, die möglichkeit, es zu Kitten und überzulackeren. Warum alle verschieden liegen, liegt am Polyurethan und den Füllstoffen.. also wie genau man beide teile gemessen hat. Und wie genau die Waage geht. Diese "Schätzwaage" reicht aber dafür eigentlich aus. Wobei ich die Smooth Cast- Polyurethane ja eher nach "Raumteile" abmesse (in einem Becher nach ml).
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Hier mal eine kleine Übersicht, warum ich mich bei Charlie, für Smooth Cast 65d entschieden habe:
Als "krasses" Beispiel nehm ich im Gegenzug mal Simpact, was ich für diese Gummiefestungen- kleine Festung - Rubber Friends genommen habe (das Dorf mit dem Gummie Panzer).
In der groben Übersicht blenden wir mal alles aus, bis auf "Shore A Härte+ Zahlen". Dies gibt die Elastizität und Festigkeit an. Dabei kann man da schon sehen, das es sich um ein weiches Polyurethan handelt. A.. weich- D- härterund die Zahl dann die Härte in der Klasse. Ein weiterer indiz für weiches Polyurethan ist die "Reißdehnung". Da diese weit über 100 liegt ist es sehr, sehr weich. Also für einen "Hohlguss" eher wenig geeignet. Also um so höher die Reißdehnung, umso "Gummieartiger". 400 ist ein weicher "Autoreifen". So wie im technischen Modellbau. jetzt kann man sich um die "Gießbarkeit" kümmern. Ist dieser Polyurethan "Gießbar" oder ist er schon halb vernetzt, wenn ich die Form vollgieße. Immerhin hat man vo Anmischen bis zum Vernetzen nur 4 kurze Minuten. Ich sage hier ja. Die "Gießbarkeit" ist hier noch gegeben. Er ist wie "flüssiges "Vollwaschmittel". Also nicht ganz wie Wasser, aber auch nicht wie Honig... gießbar! Wenn man sich andere Polyurethane anschaut gehen diese weiter hoch, bis man bei Silikonen die 26000 knackt. Da ist dann eigentlich kaum noch von Gießbarkeit die Rede. Da hat man dickeren Honig umzuschichten.. irre schwer. Da sollte man meines Erachtens auch die "Vernetzungszeit" mindestens auf ne Stunde und mehr hochsetzen. Da die Luftblasen ja auch irgend wie wieder rausfinden müssen.
Ich verwende hier, bei Charlie, grundsätzlich das Smooth Cast 65d. Es ist "Hart- aber spröde". Was bei dünnen Teilen auffällt. Aber bei einer Zunehmendne Materialdicke emmens an Stabilität zunimmt. Hier das Augenmerk auf Tropfzeit und Entformzeit. Man kann innerhalb von 20 Minuten schon die Form wieder aufmachen und das teil rausnehmen. Gerade im "Hohlschwenkguss" geht da das Kopieren und Multiplizieren echt schnell vorran. Da das 65d ideal für Hohlgüsse und Vollgüsse geeignet ist.. hab ich nur das auf dem Tisch. Es gibt auch noch "klare" Polyurethane und "höherbelastbare" Polyurethane. Aber ehlich... für eine " Standfigur"... perfekt! Ich hab vorher getrennt zwischen "Hohlschwenkguss- Smooth Cast 65d" und Vollguss Smooth Cast 305" verschiedenes Polyurethan genommen. Was man aber so als absoluter Amateur nicht unterscheiden kann, ist ein Unterschied der Viskosität (gemischte Teile) von 80- 160.. wo man erst ab 300 echt einen unterschied feststellen kann. Bei 1200 sieht man es echt am "Fließverhalten" der Flüssigkeit. In allen anderen Unterschieden kann man sich echt ausprobieren, entweder ein "schwereres und stabileres" Polyurethan oder ein "leichteres und zerbrechlicheres" Polyurethan. Meißt ist das aber da will ich nich wieder zu viel schreiben. In meinen Bauberichten, hab ich ja schon einige viele gezeigt. Was man sich merken sollte, ist die Bruchfestigkeit und die Bruchdehnung, so erkennt man schnell die "Festigkeit" und "Sprödheit". Ist die Bruchfestigkeit hoch und die Bruchdehnung niedrig. Bricht es bei Überbelastung gleich komplett ab. Ist die Bruchfestigkeit hoch und die Bruchdehnung hoch, ist das Material "fester und biegbarer". Aber soviel erst mal dazu.
Als Trennmittel verwende ich wie gewohnt Ease Release 200. Für so ein pappenheimer wie ich... das beste. Einsprühen, bischen drüberwischen und bischen warten. Dann weitergießen.
So, heute hab ich echt mal den Erklärbär gemacht. Ich verkrümel mich mal wieder. Bis dann morgen. Euch eine angenehme Nachtruhe.