Hallo Bernd,
ich freue mich, daß Du dabei bist.
Die Armatur ist abgekühlt, weiter geht's. Es folgt der Aufbau des Gesichtes.
Weiße Modelliermasse sehr dünn auswalzen, zuschneiden und am Kopf anbringen.
Mit einem Teppichmesser habe ich die Platte zurechtgestutzt.
Für die Augenlider werden dünne Schnüre geformt - ich benutze mittlerweile eine Extruderpresse, man kann die Knete aber auch von Hand dünn ausrollen -, zugeschnitten und angebracht.
Modelliermasse auswalzen, in passende Stücke schneiden und den Kopf einhüllen. Man arbeitet dabei von innen nach außen, um Lufteinschlüsse zu vermeiden, die beim Backen Blasen bilden.
Durch das Einhüllen des Kopfes stabilisiert man die Augenpartie.
Für die Iris der Augen forme ich zwei kleine Ellipsen, drücke sie platt, schneide sie an den Innenkanten zu und setze sie in die Augen ein.
Mit einem stumpfen, abgerundeten Gegenstand - ich verwende Modellierwerkzeug, eine Stricknadel, ein Streicholz o.ä. funktioniert aber auch - bringe ich Vertiefungen für die Pupillen an.
Zwei winzige Ellipsen für die Pupillen formen und einsetzen.
Auf den ersten Blick betrachtet, scheint es, als ob die Figur schielt. Tatsächlich schaut sie aber geradeaus. Würde man die Pupillen ganz innen anbringen, schielte die Figur tatsächlich.
Würde man andererseits Iris und Pupillen mittig in den Augen platzieren, würde die Figur durch die Kugelform des Kopfes nach außen schielen.
Theoretisch könnte man die Augenpartie auch einfacher gestalten. Einfach den Kopf in Knete einhüllen und dann Augen draufpappen.
Ich habe aber festgestellt, daß die Augen sehr viel ausdrucksstärker wirken, wenn man sie wie oben gezeigt aufbaut.
Ich forme einen stumpfen Kegel, drücke ihn etwas in die Breite, bringe ihn unterhalb der Augenpartie an und schon hat die Figur eine Nase im Gesicht.
Zwei gleich große Murmeln, halb plattgedrückt und etwas in die Länge gezogen, bilden die Wangen.
Die Wangen müssen natürlich ausgeformt werden. Wie schon gesagt, mit wenig Druck, viel Geduld und warmen Händen.
Im Gesichtsbereich bleiben die Übergange an der Nase erhalten und bilden die Nasolabialfalten.
Für die Kinnlade forme ich eine Ellipse, drücke sie platt und biege sie in Richtung Halbmond.
Jetzt wird das Teil angebracht und ausgeformt.
Na, das sieht doch schon aus, wie ein Maulwurf.
Jetzt wird der Oberkörper eingehüllt. Wie weit, hängt davon ab, ob man der Figur Kleidung gestalten will und wie die aussehen soll.
Würde man z.B. ein T-Shirt, Hemd oder eine Jacke gestalten wollen, würde es ausreichen, die Hals- und mittlere Brustpartie einzuhüllen.
Da der Maulwurf aber außer einer Latzhose keine weitere Bekleidung bekommt, gestalte ich den kompletten Oberkörper.
Aus hautfarbener Modelliermasse forme ich die Nasenspitze.
Übrigens, Modelliermasse in Hauttönen gibt es zu kaufen, man kann aber auch Weiß mit einem Stipp Rot und einem Stipp Braun mischen, um einen Hautton zu erhalten.
Mit einer Nadel bringe ich Nasenlöcher an.
Jetzt bekommt Mauli noch ein paar Falten ins Gesicht gezeichnet.
Die Figur wird nun zum zweiten Mal gebacken, wiederum für eine knappe Stunde.
VG Thomas