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1

Samstag, 30. April 2016, 18:45

Eine Figur aus nix

Hallo zusammen,

ich habe in letzter Zeit nicht viel gezeigt. Das liegt mal daran, daß ich nicht viel Zeit zum Kneten hatte und die wenige Zeit in ein Projekt investierte,
das noch Verschlußsache ist, weil jemand damit überrascht werden soll.

Allerdings habe ich - in einem anderen Forum - eine Mitmachaktion für alle, die schon immer mal eine Figur bauen wollten, aber sich nicht recht daran trauten, gestartet.
Ich will das hier nicht 1:1 übertragen, aber es gibt doch ein paar Mitglieder hier, die ofenhärtende Modelliermasse schon immer mal ausprobieren wollten.
Also werde ich einen Baubericht verfassen, der quasi als Bauanleitung dienen kann.

Ok, nix ist etwas wenig, ein bisschen was braucht man schon.

- ofenhärtende Modelliermasse in verschiedenen Farben,
- Aluminiumdraht in zwei Stärken, idealerweise 1mm oder 1,5mm und 2,5mm oder 3mm,
- eine Rolle Alufolie



Was braucht man für Werkzeuge und Utensilien?

- alles was man zum Modellieren zweckentfremden kann, vom Zahnstocher bis zum Rührlöffel, es sollte nur nicht aus Plastik sein, weil die Weichmacher in der Knete Plastik angreifen können. Werkzeuge aus Teflon sind ok.
- alles, was man als Modellbauer und Heimwerker sowieso schon zu Haus hat, kann auch zum Figurenbau benutzt werden,
- eine stabile, ebene Arbeitsunterlage, idealerweise eine Glasplatte,
- ein Werkzeug zum Knete auswalzen, idealerweise eine Nudelmaschine - aber bitte nicht Mutterns Nudelmaschine zweckentfremden, es sei denn, sie würde nie mehr in der Küche gebraucht.
Ein stabiler runder Gegenstand (Glasflasche, Trinkglas o.ä.) tut es für den Anfang auch.
- Backpapier, auf diesem läßt es sich wunderbar arbeiten, ohne daß die Knete auf der Arbeitsunterlage pappt.
- schlußendlich einen Backofen, an dem man die Temperatur ziemlich genau einstellen und überwachen kann - ein Backofenthermometer ist von Vorteil.


Am Ende der Aktion wird eine massive, kompakte Standfigur im Comic-Stil stehen, theoretisch ist alles möglich, was sich in "künstlerischer Freiheit" auf zwei Beinen darstellen läßt,
praktisch werde ich den Bau eines Maulwurfs vorführen. Hintergrund ist der, daß mein Tunnelbohrer mittlerweile ausgezogen ist und ich also einen neuen "brauchte".
Übrigens, die Figur ist seit einigen Tagen fertig, heißt, ich erstelle diesen Baubericht nachträglich.

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Zusehen oder auch beim Nachmachen.

VG Thomas
Holzwege eröffnen vollkommen neue Perspektiven. Allerdings enden sie über kurz oder lang im Wald.

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2

Samstag, 30. April 2016, 19:58

Die Armatur

Ofenhärtende Modelliermasse ist nicht formstabil, wenn man größere Objekte erstellen will.
Das bedeutet, daß ein Objekt, das größer als 3 cm ist, in jedem Falle an einer stabilisierenden Armatur erstellt werden sollte,
wenn es nicht hoffnungslos zusammensacken soll.

Da ich nicht über einen opulent ausgestatteten Hobbykeller verfüge, sondern meine Projekte am Esszimmertisch umsetze,
kann ich eben auch nur Materialien verarbeiten, Techniken und Werkzeuge anwenden, mit denen sichergestellt ist, daß das Esszimmer nicht zum Sanierungsfall mutiert.

Aus einem großen Bogen Alufolie, die glänzende Seite nach innen gefaltet, die matte Seite nach außen, forme ich Stück für Stück einen Torso.







Dieser Torso sollte etwa doppelt so hoch und etwa ein Drittel so dick sein, wie breit. Nach Möglichkeit modelliere ich schon am Torso die ersten anatomischen Merkmale vor.
Etwas Bauch, die Schultern abgerundet.







Gut, die Rückseite ist flach, aber um das Hinterteil aufzubauen, braucht man weniger Knete, als einen Bauch auszuformen.

Mit einer Wasserpumpenzange drücke ich in die untere Hälfte des Torso den Schritt ein.





Aus einem Bogen Alufolie, etwa ein Drittel von dem für den Torso, forme ich eine Kugel für den Kopf.



Für den Fuß und den Hals werden in die Alufolienteile passende Löcher gebohrt.





Für den Standfuß nehme ich den dicken Aludraht her und biege ein Herz.



Die Enden werden ab etwa der Hälfte eingedreht.



Im Zentrum des eingedrehten Bogens werden die Enden nach oben abgeknickt.





Jetzt den Torso aufstecken und ausrichten.



Ein passend abgelängtes Drahtstück als Hals einsetzen und den Kopf aufstecken.







Gleich gehts weiter.

VG Thomas
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3

Samstag, 30. April 2016, 20:40

Die Armatur, Teil Zwei

Weiter geht's.

Mit einem schmalen, stabilen Werkzeug (z.B. Schraubendreher, Messerrücken geht auch) drücke ich eine Nut in die Schulterpartie.





Jetzt wird der dünne Draht für die Arme abgelängt - ruhig etwas länger, kürzen kann man immer -, in die Nuten eingelegt und an den Schultern verdrillt.
Der Draht wird auf der ganzen Armlänge verdrillt. Mein Maulwurf bekommt kurze Arme und große Hände.



Um die Schuhe akkurater ausformen zu können und auch etwas Knete zu sparen, bekommt der Standfuß noch passende Einsätze aus Alufolie.





Modelliermasse weichkneten, ausrollen, in passende Stücke schneiden und den Standfuß ummanteln und auffüllen.



Torso aufsetzen und ummanteln. Dabei werden Unebenheiten ausgeglichen und anatomische Details herausgearbeitet bzw. verstärkt.
Ganz wichtig, die Körperhaltung und Armstellung muß jetzt schon definiert werden.





Kopf ummanteln und aufsetzen, Hals ausformen und gut verkneten. Wenig Druck, aber Ausdauer und warme Hände.
Ganz wichtig, solch eine Alufolienkugel wird nicht zu 100 % rund werden, heißt, man muß sich die Stelle aussuchen, auf der man das Gesicht platziert
und die Kugel dann in der entsprechenden Richtung auf den Hals aufsetzen. Kopfhaltung und Blickrichtung werden jetzt auch endgültig definiert.





So verschwindet die Armatur für eine knappe Stunde bei 110 °C in Backofen. Wichtig! Die Armatur läßt man im Backofen langsam abkühlen,
wenn man sie zu schnell aus der Röhre befreit, könnte sie durch zu schnelles Abkühlen Schaden nehmen (Risse, Brüche).

VG Thomas
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4

Sonntag, 1. Mai 2016, 07:27

:wink: Moin Thomas,

da bin ich mit dabei und werde das aufmerksam verfolgen. :ok:
Schöne Grüße,
Bernd

"Wenn das Ihre Lösung ist, dann hätte ich gerne mein Problem zurück."

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Einführung Kartonmodellbau

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5

Sonntag, 1. Mai 2016, 12:13

Das Gesicht

Hallo Bernd,

ich freue mich, daß Du dabei bist.

Die Armatur ist abgekühlt, weiter geht's. Es folgt der Aufbau des Gesichtes.

Weiße Modelliermasse sehr dünn auswalzen, zuschneiden und am Kopf anbringen.



Mit einem Teppichmesser habe ich die Platte zurechtgestutzt.



Für die Augenlider werden dünne Schnüre geformt - ich benutze mittlerweile eine Extruderpresse, man kann die Knete aber auch von Hand dünn ausrollen -, zugeschnitten und angebracht.



Modelliermasse auswalzen, in passende Stücke schneiden und den Kopf einhüllen. Man arbeitet dabei von innen nach außen, um Lufteinschlüsse zu vermeiden, die beim Backen Blasen bilden.
Durch das Einhüllen des Kopfes stabilisiert man die Augenpartie.



Für die Iris der Augen forme ich zwei kleine Ellipsen, drücke sie platt, schneide sie an den Innenkanten zu und setze sie in die Augen ein.



Mit einem stumpfen, abgerundeten Gegenstand - ich verwende Modellierwerkzeug, eine Stricknadel, ein Streicholz o.ä. funktioniert aber auch - bringe ich Vertiefungen für die Pupillen an.



Zwei winzige Ellipsen für die Pupillen formen und einsetzen.



Auf den ersten Blick betrachtet, scheint es, als ob die Figur schielt. Tatsächlich schaut sie aber geradeaus. Würde man die Pupillen ganz innen anbringen, schielte die Figur tatsächlich.
Würde man andererseits Iris und Pupillen mittig in den Augen platzieren, würde die Figur durch die Kugelform des Kopfes nach außen schielen.

Theoretisch könnte man die Augenpartie auch einfacher gestalten. Einfach den Kopf in Knete einhüllen und dann Augen draufpappen.
Ich habe aber festgestellt, daß die Augen sehr viel ausdrucksstärker wirken, wenn man sie wie oben gezeigt aufbaut.

Ich forme einen stumpfen Kegel, drücke ihn etwas in die Breite, bringe ihn unterhalb der Augenpartie an und schon hat die Figur eine Nase im Gesicht.





Zwei gleich große Murmeln, halb plattgedrückt und etwas in die Länge gezogen, bilden die Wangen.



Die Wangen müssen natürlich ausgeformt werden. Wie schon gesagt, mit wenig Druck, viel Geduld und warmen Händen.
Im Gesichtsbereich bleiben die Übergange an der Nase erhalten und bilden die Nasolabialfalten.



Für die Kinnlade forme ich eine Ellipse, drücke sie platt und biege sie in Richtung Halbmond.



Jetzt wird das Teil angebracht und ausgeformt.





Na, das sieht doch schon aus, wie ein Maulwurf.





Jetzt wird der Oberkörper eingehüllt. Wie weit, hängt davon ab, ob man der Figur Kleidung gestalten will und wie die aussehen soll.
Würde man z.B. ein T-Shirt, Hemd oder eine Jacke gestalten wollen, würde es ausreichen, die Hals- und mittlere Brustpartie einzuhüllen.
Da der Maulwurf aber außer einer Latzhose keine weitere Bekleidung bekommt, gestalte ich den kompletten Oberkörper.



Aus hautfarbener Modelliermasse forme ich die Nasenspitze.
Übrigens, Modelliermasse in Hauttönen gibt es zu kaufen, man kann aber auch Weiß mit einem Stipp Rot und einem Stipp Braun mischen, um einen Hautton zu erhalten.



Mit einer Nadel bringe ich Nasenlöcher an.



Jetzt bekommt Mauli noch ein paar Falten ins Gesicht gezeichnet.



Die Figur wird nun zum zweiten Mal gebacken, wiederum für eine knappe Stunde.

VG Thomas
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6

Sonntag, 1. Mai 2016, 14:07

Moin Thomas,

ich weiss zwar nicht, ob ich selber jemals Figuren modellieren werde, aber ich finde es
sehr interessant mal zu sehen, wie so etwas geht und Du stellst es, für meinen
Geschmack sehr schön dar. :ok:
Danke.

Tschüss
Christian

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7

Sonntag, 1. Mai 2016, 17:27

Die Bekleidung

Hallo Christian,

vielen Dank! Ich bemühe mich, jeden Arbeitsgang zu erklären und nach Möglichkeit auch zu bebildern, es passiert mir allerdings viel zu oft, daß ich so vertieft und konzentriert bin,
daß ich einfach vergesse, Arbeitsgänge zu fotografieren. Das geht aber sicherlich nicht nur mir so. Selbst professionelle Bauanleitungen lassen einen manchmal über diverse Arbeitsgänge im Dunkeln.
Trotzdem, vielleicht fühlt sich der eine oder andere animiert, mal einen Versuch zu starten. Es muß ja nicht zwangsläufig ein Maulwurf dabei herauskommen.

Die Bekleidung.

Man sollte sich im Vorfeld klar werden, wie die Figur bekleidet werden soll, weil die Gestaltung und Detaillierung der Bekleidung entscheidenden Einfluß auf die Reihenfolge des Umsetzens
und letzten Endes auf das Aussehen der Figur hat.
Soll beispielsweise ein Oberteil im Hosenbund stecken, muß es vor der Hose modelliert werden, soll es über dem Hosenbund hängen, muß die Hose zuerst modelliert werden,
man kann sich aber solchenfalls - außer im eventuellen Sichtbereich - einen detaillierten Hosenbund sparen. In den Bauberichten "MuskeTier" und "Trunkenbold" kann man das sehr schön verfolgen.

Dasselbe gilt auch für die "Korrespondenz" zwischen Hose und Schuhen. Eine kurze Hose hat keinen Einfluß auf die Reihenfolge,
man würde zuerst die Beine ausmodellieren und der Figur dann Hose und Schuhe anziehen.
Hängt die Hose über den Schuhen, modelliert man zuerst die Schuhe, so zum Beispiel bei den "Zwillifanten" zu sehen.

Im vorliegenden Fall wird die Hose in den Schuhen - genauer gesagt, in Gummistiefeln - stecken, was bedingt, daß zuerst die Hose und dann die Schuhe modelliert werden.

Zunächst wird der Schritt über die Hosenlänge mit Modelliermasse aufgefüllt.





Modelliermasse auswalzen und eine Bahn zuschneiden, die dann um die Figur herumgelegt und angedrückt wird.





Einen Hosenlatz zuschneiden und ansetzen. Der Übergang vom Hosenbund zum Hosenlatz wird mit einem weiteren Stück Modelliermasse aufgefüllt.



Das Ganze sauber ausformen.



Dasselbe hinten, einen Trägerbund anbringen und die vier Buchstaben auffüllen.





Jetzt muß der Schritt mit einem schmalen Gegenstand - ich benutze Modellierwerkzeug, man kann aber auch einen Holzspatel o.ä. dafür zweckentfremden - ausgeformt werden.
Die Figur ist massiv, soll aber so aussehen, als stehe sie mit geschlossenen Beinen in der Gegend. Obacht, das Bild erscheint auf den ersten Blick nicht ganz jugendfrei.



Überstehendes Material wird mit dem Teppichmesser abgetrennt.



Dasselbe hinten, aber das habe ich nicht fotografiert.

Eine Hose, die in Gummistiefeln steckt, rutscht während der Bewegung langsam hoch und schlägt an den Stiefelschäften Falten.
Um dies darstellen zu können, müssen die Hosenbeine aufgefüllt werden. Ich schneide einen schmalen Streifen und modelliere ihn an.







Jetzt fehlen noch die Träger. Zwei Streifen Knete werden über die Schultern gelegt und an Latz und Trägerbund angesetzt.





Die Hose ist jetzt anmodelliert und kann detailliert werden.

VG Thomas
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8

Sonntag, 1. Mai 2016, 19:36

Die Bekleidung, Teil 2

Ok,

widmen wir uns derDetaillierung der Hose. Da es eine Figur im Comic-Stil wird, fällt die Detaillierung eher reduziert aus, aber ein bisschen was muß schon sein.
Mit einer Nadel werden Nähte angezeichnet.





Aus kleinen, dünn ausgewalzten und zugeschittenen Stücken werden Taschen und ein "Hosenstall" aufgesetzt. Nähte nicht vergessen!





Die Seitentaschen bestehen aus schmalen angesetzten Streifen, die in Richtung Oberschenkel verknetet werden.





Mit einem dünnen, runden Werkzeug werden Falten eingedrückt.





Aus winzigen Murmeln, angesetzt und mit einem stumpfen, runden Werkzeug plattgedrückt, entstehen Knöpfe.





Jetzt verschwindet die Figur wieder für eine knappe Stunde im Backofen.

Demnächst geht's weiter.

VG Thomas
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9

Sonntag, 1. Mai 2016, 22:36

:ok: Sehr anschaulich, Thomas.
Schöne Grüße,
Bernd

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10

Sonntag, 1. Mai 2016, 22:37

Eine Kleinigkeit habe ich heute noch.

So ein Maulwurf kann die Augen so weit aufreißen, wie er will, er sieht nicht viel. Dem muß man doch abhelfen. Mit einer Brille.



Mauli kriegt noch zwei Löcher in die Nase.



In jedes Loch einen Tropfen Kleber, dann wird die Brille aufgesetzt.



Jetzt sieht er schon bedeutend besser.

VG Thomas
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11

Montag, 2. Mai 2016, 06:35

Schuhe und ein "Hut"

Hallo,

so langsam kommt der Tunnel am Ende des Lichts in Sicht.

Gelbe Gummistiefel. Erst einmal fülle ich wieder den Schritt mit Modelliermasse auf.





Modelliermasse auswalzen, in passende Stücken schneiden und den Standfuß damit einhüllen. Den Schritt ausformen.





Ein schmaler schwarzer Streifen Knete, außen herumgelegt und vorsichtig angedrückt, imitiert die Schuhsohlen.
Stiefelspitzen und -fersen sind verstärkt, also habe ich Vulkanisiernähte angezeichnet.







Aus einem Stück Alufolie forme ich den Unterbau für den Helm. Paßprobe.



Modelliermasse an der Unterseite anbringen und den "Hut" mit etwas Druck auf den Scheitel drapieren.
Um Lufteinschlüsse zu vermeiden, die beim Backen den Helm vom Kopf sprengen können, sollte man so viel Knete nehmen,
daß diese beim Aufsetzen und Andrücken rundherum herausquillt.



Das Ganze mit einem passend geschnittenen Stück Modelliermasse einhüllen.





Mit kleinen, gleichmäßig verteilten Portionen Modelliermasse wird die Kopfbedeckung ausmodelliert, bis sie aussieht, wie ein Schutzhelm.







Solch ein Bauhelm hat abgesetzte Verstärkungen, diese zeichne ich mit einer Nadel an.







Jetzt ist eine weitere Runde Backröhre fällig. 45 Minuten sollten reichen.

VG Thomas
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12

Montag, 2. Mai 2016, 10:45

Moin Thomas,

die Zeiten im Backofen, nach Gefühl und Wellenschlag, sprich Erfahrung, oder gibt es Vorgaben?
Schöne Grüße,
Bernd

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Montag, 2. Mai 2016, 12:13

Hi Thomas,

ein sehr schönes "how to" :thumbsup: . Und klick abonniert :D

Beiträge: 1 013

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14

Montag, 2. Mai 2016, 12:23

Interessant und absolut sehr schön gemacht Dein Schritt für Schritt.
Danke schön!
Mein Avatar zeigt mein reales Aussehen. Schönheit ist Ansichtssache
^^

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15

Montag, 2. Mai 2016, 19:40

Hallo zusammen,

@ Bernd:

Die Angabe von Staedtler auf den Fimo-Packungen lautet 15 Minuten bei 110 °C. Für Kleinteile ist das auch durchaus ausreichend.
Sobald man aber etwas größere Mengen verarbeitet, dauert es eine Weile, bis die Modelliermasse durchhärtet.
Ich heize den Backofen auch nicht vor, sondern stelle meine Figuren in den kalten Ofen und lasse sie langsam erwärmen.
So habe ich bisher die besten Ergebnisse erzielt. Wenn man zu schnell erwärmt, zu kurz bäckt oder zu schnell abkühlen läßt,
kann es Schäden geben (Brüche, Risse, schlechte Verbindung von bereits gehärtetem und frischem Fimo).

@ Andreas:

Vielleicht kann ich Dich ja animieren, der Prinzessin eine Figur zu bauen ;) .

@ Oliver:

Vielen Dank!

VG Thomas
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Montag, 2. Mai 2016, 22:05

Die Hände

Hallo zusammen,

Endspurt. Es fehlen noch die Hände. Es gibt mehrere Möglichkeiten, Hände zu modellieren. Männeken fertigt die Hände separat an und montiert sie gehärtet an die Figur.
Vorteil, man kann filigrane, detailreiche Hände modellieren. Nachteil, wenn man nicht so versiert ist, Bewegungsabläufe darzustellen, kann man eventuelle Fehlstellungen kaum noch korrigieren.

Ich modelliere die Hände direkt an die Figur. Vorteil, ich kann sie direkt in den Bewegungsablauf integrieren. Nachteil, sie sehen immer etwas grobschlächtig aus.

Zwei gleich große Stücke Modelliermasse, ausgewalzt und zugeschnitten.



Drähte passend einkürzen und die vorbereiteten Stücke dranpappen.



Formen, formen, formen. Mit Geduld und Spucke werden Hände daraus.





Mit einer Nadel zeichne ich die Finger an.





Daumen fertige ich separat an. Erst mal zwei gleich große Würstchen rollen.



Ein Ende der Würstchen wird etwas platt gedrückt, das gibt die Handballen.



Die Daumen vorsichtig anmodellieren.



Kleine plattgedrückte Ellipsen geben die Fingernägel. Das ist übrigens eine Mischung aus verschiedenfarbigem transparentem Fimo effect.



Nun steht die letzte Runde Backen an, noch einmal eine gute Dreiviertelstunde, dann ist die Figur fertig.

Eigentlich sollten die Fingernägel etwas heller werden, leider sieht man den endgültigen Farbton des Fimo effect erst nach dem Backen.



Habt Ihr das gesehen? Woher hat de Maulwurf die Spitzhacke?





Nun, das bleibt mein Geheimnis ;) . Etwas zum selber tüfteln muß ja noch übrig bleiben.

Vielen lieben Dank für Euer Interesse! Ich würde mich freuen, wenn der eine oder andere tatsächlich animiert wäre, mal eine Figur aus "nix" zu probieren.

VG Thomas
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17

Montag, 2. Mai 2016, 22:15

:thumbsup: Sehr schön, Thomas. :thumbsup: Ich denke, ich werde demnächst mal was probieren, da irgendwie 4 Pakete Fimo in meinen Besitz gekommen sind. Weiß der Geier, wie ich die bekommen habe. Ich erinnere mich nicht mehr. Aber für etwas zum Testen wird es wohl reichen.
Schöne Grüße,
Bernd

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18

Dienstag, 3. Mai 2016, 08:42

Hallo Bernd,

trau Dich! Wenn Du Fragen hast, stehe ich zur Verfügung.

VG Thomas
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19

Dienstag, 3. Mai 2016, 18:09

Hallo Tom

Auch ein Kommentar von mir -> Super!
Gefällt mir sehr gut der Maulwurf, aber sowieso all deine Figuren sind sehr gut gemacht, schaue dir gerne zu. Werde diesen Bericht im Hinterkopf behalten, würd mich Interessieren ob ich das auch hinbekomme, vielleicht probier bei Gelegenheit mal.
Es Grüsst euch Marc :wink:

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20

Mittwoch, 4. Mai 2016, 19:08

Hallo Marc,

vielen Dank! Wie gesagt, einfach mal probieren. Es kann ja durchaus sein, daß man kein Faible für dergleichen Sachen hat.
Wenn man es aber nicht probiert, findet man es nicht heraus.

VG Thomas
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