Hallo zusammen,
ich habe nach längerer Überlegung das Stagsegel um zwei Kleider gekürzt, was sich im nachhinein als guter Entschluss herausgestellt hat.
Dadurch konnte ich das Segel ausschließlich am Stag anschlagen.
Zunächst meine Überlegungen zu den Belegpunkten.
1 - Fall: an der Piek angeschlagen, wird über eine Scheibe oben in der Kreuzmarsstenge zum Deck geführt und an der Beting des Kreuzmastes belegt.
2 - Niederholer: an der Piek angeschlagen wird es über die Reihleine und einen Block an der Nock zum Großmastfuß geführt und an einer Klampe am Mast belegt.
3/4 - Hals: wird doppelt über je einen Block an den Großwanten, dort entlang nach unten geführt, belegt an einer Klampe an der Want.
5 - Nock: wird am Großstagkragen angelascht
6/7 - Schot: wird doppelt geführt über Blöcke am oberen Teil der ersten Want nach unten geführt und an der Bordwand belegt
B - Blöcke, insgesamt werde ich 5 Blöcke einbinden (2 mm)
Zunächst hieß es das Segel zu formen, dazu habe ich mir eine einfache "Spannvorrichtung" gebaut.
Segel mit Wasser tränken, formen und austrocknen lassen.
Nachdem alle Taue befestigt sind, kann das Segel angeschlagen werden.
Ich habe mir überlegt, alle Belegstellen gleich komplett fertig zu takeln, also auch aufgeschlossene Taue anzubringen.
Hier fertige ich gerade ein Taubündel...
..das dann bereit ist zum Anbringen.
Gut zu erkennen ist, dass ich noch vor dem Verknoten an der Reling das Tauwerk mit aufgefädelt habe,
so lässt sich das Bündel gut platzieren. (...und ich muss mal wieder den Stab wegpusten)
Fertig montiertes Segel.
Tauwerk durchhängen lassen
das hört sich cool an und sieht mit Sicherheit gut aus. Meine Überlegungen dazu möchte ich hier kurz erläutern.
Durchgehend straff gespanntes Tauwerk gibt es nur an idealisierten Modellen, in Natura war es schlicht unmöglich
und vor allem auch nicht sinnvoll, dass alle Leinen straff verzurrt waren. Nun ist es recht schwierig, bei Modellschiffen
realitätsnahe Darstellungen zu gestalten, weil sich die verwendeten Fäden nicht an die Schwerkraft halten und in alle
Richtungen abstehen, verdrillen, nach oben biegen usw. Ich habe daher mit verschiedenen Ansätzen experimentiert.
An einem Haken eingehängt und beschwert mit Kunststoffkleber getränkt und austrocknen lassen.
Haken entfernt. Man sieht, das das Tau nicht die Position beibehalten hat.
Hier muss ich also noch weiter experimentieren.
Ebenso verfahre ich mit dem kleinen Seilende, nur das ich hier bereits mit Wasser verdünnten Weißleim verwendet habe.
Die Weißleimvariante gefällt mit sehr gut, da ich das Gemisch mit einem Pinsel punktgenau auftragen kann.
So habe ich dann die Taubündel an den Wanten in die richtige Richtung gedrängt, das Ergebnis hat mich überzeugt.
Ich werde künftig also Weißleim verwenden, um das lose Tauwerk zu richten.
Ich werde weiter berichten.