Hallo,
es geht weiter
Jetzt habe ich wieder etwas Zeit gefunden meine spanische Galeone weiter zu bauen.
Die erste Plankenschicht war ja fertig. Deshalb geht es jetzt mit der zweiten Plankenschicht weiter.
Diese besteht aus dunklem Nussbaumfurnier, welches dem Bausatz als 0,3x5x470mm (Dicke x Breite x Länge) Leisten beiliegt.
Da ich dieses Material ja schon von meinem Bau des Lotsenkutters kannte, wusste ich, dass dieses Material sehr spröde ist, leicht splittert und deshalb sehr vorsichtig
verarbeitet werden muss.
Da ich ja noch ein ziemlicher Anfänger bin, wollte ich auch herausfinden, welche Klebetechnik für das Furnier als Zweitbeplankung für mich am geeignetsten ist.
Von den vielen Möglichkeiten zum Kleben der Planken habe ich mir folgende herausgesucht und immer an ein paar Plankenschichten ausprobiert.
Meine Erfahrungen möchte ich hier gerne euch mitteilen:
1. Kleben mit Holzleim (Ponal Express):
Vorteil: Preiswert, gute Korrekturmöglichkeit durch die lange Trocknungszeit.
Nachteil: Die lange Trocknungszeit [BigGrins]. Die Planken müssen solange fest angedrückt werden, bis der Leim getrocknet ist. Ich habe dafür einfache Pins genommen. Das Problem ist nun folgendes, dass durch die Rumpfform die Planken ja teilweise in
mehrere Ebenen gebogen werden müssen und dabei an einer Seite wellenförmige Stauchungen auftreten können. Diese haben dann die Eigenschaft sich vom Untergrund abzuheben. Deshalb muss alles mit Pins fixiert werden. Das ist leider nicht
überall möglich ohne Löcher zu verursachen und manchmal halten die Pins auch einfach nicht.
Die im Bild gezeigten Plankenreihen habe ich mit dieser Methode angebracht.
Ich habe hier wieder an der, wie vom Hersteller vorgegebenen Masterplanke, angefangen zu beplanken.
2. Kleben mit Kontaktkleber (Pattex und Uhu Kontaktkleber)
Vorteil: Geht schnell und braucht keine Fixierung von Pins da die Haftkraft gleich ausreicht auch die wellenförmigen Stauchungen festzuhalten.
Nachteil: Rumpf und Planken müssen mit einer Kleberschicht versehen werden. Da der Kleber ja eine recht zähflüssige Konsistenz hat und ich ihn deshalb nicht mit einem
Pinsel auftragen konnte, habe ich einen kleinen Spachtel genommen. Damit war mir aber kein genaues Arbeiten möglich. An einigen Stellen kam zu viel Kleber an anderen Stellen zu wenig. Deshalb ist hier das Klebeergebnis recht uneinheitlich. Das andere Problem ist dann, dass der Kontaktkleber gummiartig aushärtet. Das macht sich beim Schleifen und beim kleine saubere Kanten schneiden dann sehr schlecht, da dann überall Kleber übersteht der sich nicht abschleifen lässt, weil er sich endlos, wie Gummi, in die Länge zieht.
Wenn eine Planke anliegt, ist keine Korrektur mehr möglich, da der Leim ja sofort haftet. Manchmal kann man noch ganz vorsichtig die Planke etwas abheben. Die Gefahr ist aber sehr hoch, dass dabei die Planke bricht.
Hier das Bild von diesem Versuch im Anschluss an den Versuch mit Holzleim:
3. Kleben mit Sekundenkleber (Pattex und Uhu Sekundenkleber Gel) und Niedrigtemperatur Lötkolben:
Vorteil: Ging am saubersten, Keine Fixierung notwendig, schnell.
Nachteil: Teuer und man muss sehr schnell arbeiten, sonst ist der Kleber trocken bevor die Planke richtig anliegt. Eine Korrekturmöglichkeit ist hier nicht möglich. Wenn die Planke liegt, dann ist sie fest. Und man muss höllisch aufpassen, dass man
sich mit ausgetretenen oder hervorquellenden Kleber nicht die Finger zusammenklebt oder die Hand permanent mit dem Rumpf oder sonst wo verbindet.
Ich habe es hier auf die gleiche Weise gemacht, wie beim Lotsenkutter. Also den Sekundenkleber für eine Plankenreihe auf den Rumpf aufgebracht und dann die vorher angepasste Planke mit dem heißen Lötkolben "draufgebügelt".
Hier dann das Ergebnis mit dieser Methode bei den restlichen Planken:
Bisher ist diese Methode noch für mich noch die Beste.
Hier noch einige nähere Ansichten:
Wundert euch nicht über die Flecken und den unsauberen Rändern. Der Rumpf ist noch nicht verputzt und die Ränder sind erst grob mit einem Modellbaumesser geschnitten.
Verputzt und Geschliffen wird erst alles, wenn auch der Unterwasserrumpf fertig ist. Ich will alles mit einmal schleifen. Sonst kann es passieren, dass ich bei dem 0,3mm starken Furnier ein Loch reinschleife, wenn ich über eine Stelle zu oft drüber
komme.
Mit welcher Methode ich jetzt aber den Unterwasserrumpf beplanken werde weiß ich aber immer noch nicht. Die für mich beste Methode mit dem Sekundenkleber hat hier für mich den gravierenden Nachteil, dass die Korrekturmöglich hier zeitlich sehr kurz
ist. Und gerade am Unterwasserrumpf wird, wie meine Erfahrung von der Erstbeplankung zeigte, viel anzupassen und zu korrigieren sein.
Gruß Heiko