Vorweg habe ich mir geschworen das mein nächstes Modell ein Schüttelbausatz aus der Tüte wird. Nichts mit Scratchbau und irgendwie verbessern und neu bauen.
Die eifrigen Mitleser erinnern sich, dass mir die Boote des FS ziemlich im Magen liegen. Ich fand und finde keine anständigen Unterlagen, die wenigen Fotos geben nur her, dass die Boote relativ bauchig sind, einen Motorkasten ziemlich mittschiffs haben - und auch ja sie sind orange... Das Steuerbordboot ist für mich kaum zu identifizieren, annähernd gleichgroß, der Rest ist frei interpretierbar. Ich habe im Zubehörmarkt nichts annähernd vergleichbares gefunden, weder in der Größe noch in der Form, im Maßstab schon dreimal nicht. Die vorhandenen 1:150 Bausätze aus der Hellerschen Produktion von stählernen Segelschiffen konnten auch nicht als Spender herhalten. Also wurde wochenlang das Internet bemüht in der Hoffnung halbwegs brauchbare Unterlagen zu finden (viel Knickspant, kaum Rundspant). Fündig geworden bin ich dann letztendlich bei der Bildersuche mit einem Riss des Motorrettungsbootes des FS Amrum. Epoche passt, Maße auch so halbwegs also ran ans Werk.
Die Risse wurden in "SketchUp" importiert, auf ca. 6,15m LüA skaliert und dienten als Grundlage zur Konstruktion des Seitenrisses und der Spanten.
Nach erfolgreichem (und mühseligem) freizeichnen der einzelnen Bauteile wurde daraus ein 3D Modell konstruiert, eigentlich noch mit dem Gedanken die Datei als Grundlage zum 3D-Druck zu verwenden.
...hier seht Ihr noch ein Halbmodell des Bootes.
Dieses wurde gespiegelt und verdoppelt
und ein virtueller Innenausbau begonnen und die Rumpfhaut konstruiert. Dies dient dazu eventuelle Beulen etc. in der Rumpfkontur zu erkennen und einzelne Spanten noch einmal anzupassen.
Nachdem alle Fehler beseitigt wurden, die Kontur noch einmal mit Fotos verglichen wurde, stellte sich nun die Frage - und wie kommt das virtuelle Modell nun auf den Basteltisch?
Ich habe horizontale Schnitte im 15cm Abstand (1mm im M. 1:150) gezeichnet, als Bild gespeichert und in einer Datei abgelegt. Guckst Du!
Diese Datei wurde in der Druckausgabe auf die Modellgröße skaliert (ca. 40mm) und auf selbstklebender Folie gedruckt. Ausgeschnitten und auf eine 1mm dicke Polystyrolplatte geklebt.
Danach gab´s auf die Finger, die Konturen mussten ausgeschnitten werden, echt mühselig, und dann im richtigen Maß aufeinander verklebt werden.
Danach wurde es grob, mit entsprechenden Feilen wurden die Korrekturen in etwa zurecht geschliffen. Zweifel sind durchaus angebracht in diesem Stadium!
Aber - es wird...
Unter entsprechendem Einsatz von Spachtelmasse (Humbrol und Vallejo) wird so langsam ein bootsähnlicher Rumpf daraus.
Die Proportionen zu den Davids passen auch. Natürlich fehlen noch der Kiel, Vorder- und Achtersteven, Scheuerleisten, Grätings, Poller, alle Ausrüstungsgegenstände usw.
Das zweite Boot ist bereits in Arbeit, hier werde ich auf den mittleren Motorblock verzichten, bzw. diesen ein wenig kleiner und als Solitär darstellen.
Da meine Arbeitstage übervoll sind, demnächst Urlaub ansteht wird nun eine längere Pause folgen, bevor es mit den Booten weitergeht. Bleibt gespannt und hoffentlich interessiert....?!?