Hallo Ulf!
Das mit der Spannung gelingt
Die Winde ist ja wirklich ein schönes Rätselobjekt
Ich habe mal ein bisschen rumgegoogelt und in meinen Büchern gewühlt, aber nichts gefunden, was hundertprozentig passen würde. Deshalb kann ich nur Mutmaßungen anstellen:
Deine Vermutung, dass die Winde für den Betrieb der Davits da ist, finde ich nach dem Betrachten der Bilder und Pläne logisch. Zuerst hatte ich mich gewundert, warum das Ding dann soweit weg von den Davits platziert ist, aber das ist vermutlich dem wenigen Platz geschuldet, der zwischen den Booten auf dem Deck vorhanden ist… Wenn wir nun davon ausgehen, dass die Winde zur Bedienung der Davits dient, fehlen meiner Meinung nach auf dem Plan des DSM ein paar Umlenkrollen für die Drahtseile, die nötig wären, weil die Winde wie gesagt so weit weg von den Davits steht. Auch muss man davon
ausgehen, da ja nur eine Winde eingezeichnet ist, dass sie zur Bedienung beider Davits diente. Bei den Davits handelt es sich ja um Schwerkraftdavits nach
diesem System , weshalb meiner Meinung nach pro Davit zwei Drahtseile nötig sind, um das Boot auszusetzen oder einzuholen. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber die Seile, die das Boot jeweils an Bug und Heck halten und zum Aussetzen und
Einholen des Bootes notwendig sind, laufen durch den ganzen Davit zur Winde. Meinem Verständnis nach wird der Davit ausschließlich über die Länge des Drahtseils reguliert: Wird in der „Ruheposition“
des Davits zum Aussetzen des Bootes Drahtseil von der Windentrommel abgelassen, setzt sich zunächst der Schlitten, an dem das Boot hängt, in Bewegung. Am unteren Ende seiner Laufbahn angekommen, schwenkt dann der Arm mit dem Boot außenbords. Erst ganz am Ende des Prozesses wird dann das Boot gefiert. Gestoppt wird der Vorgang, indem man bei der Winde die Bremse anzieht. Für mich
macht es Sinn, dass dieser Prozess an Bug und Heck synchron abläuft, das heißt, man müsste die beiden Windentrommeln synchron laufen lassen, so dass mit einer Winde zwei Windentrommeln bedient werden.
Wenn man nun zwei solcher Winden zu einem „Gebilde“ zusammenfasst, müsste dieses folglich vier Windentrommeln besitzen - meiner Meinung nach sieht man genau das auf dem Plan des DSM. Was man nicht sieht, ist wie die beiden Windentrommelpaare zueinander gelagert sind. Ich hab mich mal in Paint daran versucht, kann aber für wirklich gar nichts garantieren… Und auch die Ähnlichkeit mit einem traurigen Clownsgesicht ist nur zufällig…
Ich habe ein Foto gefunden,
wie die Winden auf Elbe 1 aussehen , vielleicht hilft dir das ja auch (du musst ranzoomen) - Bei denen wiederum ist der Motor oben und die Trommel unten...
Du könntest es dir natürlich einfach machen, und den Kasten auch mit einer Plane abdecken - wäre ja zumindest Originalgetreu
Was deine Bauchschmerzen zu den Beibooten angeht, die kann ich verstehen, denn ich habe sie bei meinen 1:200er Scratchbauten auch immer. Man könnte natürlich versuchen, die z.B. aus Holzblöcken zurechtzuschleifen und mit einer Plane abzudecken, damit man sich den Innenausbau spart. Beiboote in so nem kleinen Maßstab komplett selber herzustellen, hab ich mich bisher noch nicht getraut. Da ich bei meinen Schiffen ja etwas freier in der Auswahl der Boote sein kann, mache ich z.B. Resinabgüsse von Beibooten aus 1:200er Heller-Bausätzen, da habe ich mittlerweile ein ganz gutes Sammelsurium an abgussfähigen Booten. Etwas vorgefertigtes in deinem Maßstab zu finden, wird sicher schwierig bis unmöglich. Ich glaube selbst in 1:144 gibt es wahrscheinlich nur Titanic-Rettungsboote… Welche Maße
müssten die Boote denn überhaupt haben?
Beste Grüße,
Alex